Auch wenn unser Leben sich dank Corona derzeit mehr oder weniger auf die eigenen vier Wände beschränkt – Naturfreund*innen haben auch zuhause jede Menge Möglichkeiten, zu beobachten, zu lernen und zu helfen.
1. Heimische Tiere beobachten
Vögel und andere Wildtiere zu beobachten ist natürlich irgendwo draußen in der Natur am schönsten – geht aber (natürlich etwas eingeschränkt) auch vom offenen Fenster oder Balkon aus oder im eigenen Garten.
Sogar mitten in der Großstadt kann man inzwischen viele heimische Vogelarten entdecken, zum Beispiel Amseln, verschiedene Meisenarten, Rotkehlchen, Spatzen, Buchfinken, Buntspechte, Drosseln, Elstern, Eichelhäher und Stare.
Gerade jetzt im Frühjahr, wo viele Vögel brüten und bald schon die ersten Jungvögel schlüpfen lohnt es sich, genau hinsehen und hinzuhören!
Wer noch genauer hinsieht, kann auch rund ums eigene Haus eine Menge heimische Insektenarten entdecken. Wespen, Bienen und Hummeln, Falter und Schmetterlinge, Käfer, Fliegen, Wanzen, Libellen, Heuschrecken und Würmer kommen nun im Frühjahr nach und nach wieder zum Vorschein und machen auch Kindern Spaß.
Insektenführer oder Apps können helfen, die kleinen Tierchen zu bestimmen.
2. Heimische Pflanzen entdecken
Spazierengehen oder Sport im Freien ist trotz der aktuellen Ausgangsbeschränkungen noch erlaubt – und auch dabei kann man, wenn man aufmerksam ist, einiges entdecken, was man bisher vielleicht noch gar nicht wahrgenommen hatte. Auch für Kinder kann das spannend sein: Welche Blumen blühen bereits, welche Bäume oder Sträucher haben Blüten oder grüne Triebe, wo wachsen besonders viele Wildblumen oder -Kräuter?
Besonders Spaß macht es, nach essbaren Wildkräutern Ausschau zu halten – natürlich nur, wenn das in deiner Umgebung auf sichere Weise machbar ist. Direkt neben vielbefahrenen Straßen oder wo viele Hunde unterwegs sind zu sammeln, empfehlen wir eher nicht.
Beim Wildkräuter-Sammeln sollte man sich außerdem vorher gut informieren: Nicht alles, was wie Kräuter aussieht, ist auch genießbar. Ein Beispiel: Bärlauch hat nun Saison und ist sehr beliebt, wird aber leicht mit dem giftigen Maiglöckchen verwechselt.
Fast überall zu finden sind nun bald junge Brennnesseln, die als sehr gesund gelten und vielseitig einsetzbar sind. Auch Sauerampfer und Löwenzahn kann man vielerorts beim Spaziergang ernten.
Tipp: Derzeit gibt es immer mehr Online-Angebote wie virtuelle Kräuterwanderungen und -Schulungen, bei denen man viel über Wildkräuter lernen kann.
Wichtig natürlich, wenn du derzeit auf Entdeckungstour gehst: Abstand zu anderen Spaziergänger*innen halten und deine Spaziergänge in einem vernünftigen Rahmen halten!
3. Insekten und Vögeln helfen: Tipps für Garten, Terrasse und Balkon
Gegen das Insektensterben und um Insekten zu helfen, können Hobbygärtner*innen bei der Gestaltung ihres Gartens – aber auch auf dem kleinsten Balkon! – einiges tun. Insbesondere Bienen und Schmetterlinge kann man mit der richtigen Auswahl an Pflanzen gezielt anlocken und ihnen Nahrung und Unterschlupf bieten.
Bienen und Hummeln mögen zum Beispiel viele Kräuter – etwa Borretsch, Katzenminze und Kapuzinerkresse – und heimische Blumen wie Klee, Kornblumen, Ringelblumen, Sonnenblumen und Malven.
Weer den Luxus eines Gartens hat, sollte beachten: Für alle Insekten gilt: Ein möglichst vielfältiger und wilder Garten bietet ihnen den besten Lebensraum.
Damit Schmetterlinge sich wohl fühlen brauchen sie Pflanzen, die:
- nektarreich sind, und somit Nahrung für die ausgewachsenen Falter bieten
- als Futterquelle für die Schmetterlings-Raupen dienen können
- sich als Unterschlupf und Ruheplätze eignen.
Wichtig ist es, dabei darauf zu achten, dass sich die Blütezeit der Pflanzen über einen möglichst großen Zeitraum erstreckt.
Mehr Tipps zu geeigneten Pflanzen und zur Gartengestaltung: Schmetterlingsgarten: Einen insektenfreundlichen Garten anlegen.
Und noch ein Tipp für Vogelfreund*innen: Auch die heimischen Vögel brauchen einen möglichst natürlichen Lebensraum – wer die Möglichkeit hat, einen Garten entsprechend zu gestalten findet hier mehr Tipps: Vogelfreundlicher Garten: Das kannst du zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen
4. Natur im Wohnzimmer: Tipps für Zimmerpflanzen
Ohne Balkon, Terrasse oder Garten bleibt immer noch die Indoor-Pflanzenwelt, für die wir dank Corona derzeit vielleicht etwas mehr Zeit haben als sonst.
- Für Anfänger*innen: Hier zeigen wir dir besonders pflegeleichte Zimmerpflanzen, die auch ohne grünen Daumen wachsen…
- … und hier 10 praktische Tipps, wie man seine Zimmerpflanzen nicht tötet.
- Wer es gerne bunt hat, findet hier blühende Zimmerpflanzen, die für Farbe in der Wohnung sorgen und sich auch für Unerfahrene eignen.
- Auch Wohnungen mit wenig natürlichem Licht müssen nicht auf Zimmerpflanzen verzichten: Diese 5 Zimmerpflanzen wachsen auch im Schatten.
- Einige Pflanzen sollen sich zudem besonders gut fürs Schlafzimmer eignen.
- Übrigens sehen sie nicht nur hübsch aus – was ja an sich schon die Laune heben kann – sondern auch auf andere Weise können einige Pflanzen dein Wohlbefinden steigern.
- Eine sehr beliebte – weil pflegeleichte und nützliche – Zimmerpflanze ist Aloe Vera. Alles, was du dazu wissen musst: Aloe Vera anpflanzen: die besten Pflege-Tipps
- Übrigens ganz einfach und auch für Kinder spannend ist es, einen Avocadokern einzupflanzen und ein eigenes Avocadobäumchen zu züchten.
5. Natur virtuell erleben: Spannende Live-Streams
Wer nicht raus kann, kann sich zumindest ein bisschen Natur auf den Bildschirm holen: Viele Webcams bieten Livestreams von Tieren. Gerade für tierbegeisterte Kinder können diese Livebilder eine spannende und lehrreiche Abwechslung sein. Hier eine kleine Auswahl.
- Der Nabu hat hier eine Liste mit Webcams, über die man derzeit vor allem Vögel beim Brüten beobachten kann – und bald beim Schlüpfen.
- Auch der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) listet eine Reihe von Webcams in Nistkästen, Nestern und Vogel-Lebensräumen.
- Auf Tierwebcams.de gibt es viele Live-Webcams, über die man alle möglichen Tiere in aller Welt beobachten kann – allerdings funktionieren leider nicht alle der Links.
- Im YouTube-Channel Explore Africa gibt es eine ganze Reihe von Livestreams aus verschiedenen Gegenden Afrikas. Viele davon stehen an Wasserstellen, wo eine große Vielfalt wilder Tiere auftaucht. Unter anderem kann man mit etwas Glück Elefanten, Giraffen, Zebras, Nilpferde, Gazellen, Büffel, Krokodile, Löwen und Leoparden beobachten.
- Über Explore Bears & Bisons kann man unter anderem Eisbären in Kanada beobachten.
- Die Unterwasserwelt vom Sofa aus entdecken kann man zum Beispiel mit den Livestreams von Explore Oceans – hier gibt es unter anderm eine „Shark Cam“, über die man mit etwas Glück Haien vor der Küste von North Carolina zusehen kann.
- An der Südküste Australiens hat die Umweltschutzorganisation The Nature Conservancy eine „Reef Cam“ unter und eine über Wasser installiert, auf denen man eine Vielfalt lokaler Meereslebewesen beobachten kann – Zeitverschiebung beachten!
Du kennst noch mehr spannende Livestreams – oder hast weitere Tipps für Naturerlebnisse in Zeiten von Corona? Lass uns gerne einen Kommentar da!
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