Essbare Wildkräuter kannst du im Frühling sogar vor der eigenen Haustür finden. Sie sind lecker und gesund. Wir stellen dir sechs davon mit passenden Rezepten vor.
In Deutschland gibt es unzählige Arten von Wildpflanzen, die sich das Jahr über sammeln lassen. Dazu gehören neben den bekannten Heil- und Arzneipflanzen auch Wildkräuter. Diese bringen ganz unterschiedliche Aromen mit, die von süßlich bis bitter reichen.
Doch Achtung: Nicht alle Wildpflanzen sind essbar! Bevor du dich auf die Suche begibst, solltest du in unserem Beitrag nachlesen, welche Tipps beim Sammeln, Bestimmen und Essen von Wildkräutern zu beachten sind.
Achte außerdem auf die Umgebung, in der du Kräuter im Frühling sammelst. Meide etwa Straßenränder an viel befahrenen Straßen oder Hundewiesen. Bei allen Wildkräutern gilt: Gründlich waschen, um mögliche Eier des Fuchsbandwurms zu entfernen.
1. Bärlauch: Das klassische Wildkraut im Frühling
Bärlauch gehört zu den absoluten Klassikern unter den Wildkräutern im Frühling. Du findest die Pflanze bevorzugt in schattigen (Auen)Wäldern. Besonders am Bärlauch ist dessen einzigartiges Aroma aus Zwiebel und Knoblauch. Du kannst sowohl die jungen Blätter essen als auch die Bärlauchknospen einlegen.
Einmal gepflückt, lässt sich Bärlauch vielseitig verarbeiten: Entweder zu Aufstrich oder selbst gemachtem Bärlauchpesto, als Bärlauchsuppe oder als Salatbeigabe. Falls du kreativer sein möchtest, kannst du dich aber auch an ungewöhnlichere Rezepte wagen. In unserem Beitrag dazu findest du verschiedene Bärlauch-Rezepte.
Achtung: Bärlauch sieht dem giftigen Maiglöckchen sehr ähnlich. Im Zweifelsfall erkennst du den Bärlauch, wenn du dessen Blätter zwischen deinen Fingern zerreibst. Steigt dir dann Knoblauchgeruch in die Nase, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Bärlauch. Mehr dazu hier:
2. Löwenzahn mit leuchtend gelben Blüten und zarten Blättern
Der Löwenzahn ist mit seinen leuchtend gelben Blüten weit verbreitet. Mit ihrem süßlichen Geschmack machen sie sich ideal als Gewürz oder im Salat. Du kannst die gelben Blüten, die du auf grünen Wiesen findest, roh essen oder garen. Achte aber bitte darauf, diese lediglich in Maßen zu verwenden, da die darin enthaltene Oxalsäure nicht in größeren Mengen gegessen werden sollte. Die Blüten eigenen sich besonders gut, um Löwenzahnhonig selber zu machen.
Mit den zarten, jungen Blättern des Löwenzahns kannst du dich an einem selbst gemachten Löwenzahnsalat versuchen. Die beste Zeit, um zarte Löwenzahnblätter für Salat zu sammeln, ist im April und Mai.
3. Spitzwegerich – Wildkraut für Quark oder Rührei im Frühling
Den Spitzwegerich kannst du an Wegesrändern oder auf Wiesen sammeln. Seine zerriebenen Blätter nutzen Menschen seit jeher als Heilkraut, zum Beispiel als Spitzwegerich-Salbe gegen Husten und Juckreiz. Du kannst ihn aber auch essen. Zwar hat er keinen ausgeprägten Eigengeschmack, verträgt sich allerdings gut mit anderen Kräutern.
Verwende die zarten Blätter beispielsweise im Salat, als Zutat zu Quark und Rührei oder für einen Spitzwegerich-Tee. Auch im Krankheitsfall lässt sich das Frühlingswildkraut gut gebrauchen: Es hilft dir als Spitzwegerich-Hustensaft gegen Husten.
4. Giersch: Essbares Wildkraut statt Unkraut im Frühling
Für Gärtner:innen ist Giersch oft nichts anderes als Unkraut, da er sich flächendeckend ausbreitet. Du hast also gute Chancen, das Wildkraut im Frühling auf schattigen Wiesen zu finden. Geschmacklich erinnert es an Spinat, sodass du es vielseitig verarbeiten kannst. Aus der Vitamin-C-Bombe lassen sich viele leckere Rezepte machen, beispielsweise ein Wildkräutersalat oder eine vegetarische Kartoffelsuppe. Weitere Rezepte mit Giersch kannst du in diesem Artikel nachlesen:
Achtung: Giersch hat einige giftige Doppelgänger. Um diese Pflanzen solltest du einen Bogen machen:
- Gefleckter Schierling
- Wasserschierling
- Hecken-Kälberkropf
- Hundspetersilie
5. Aromatische Knoblauchsrauke im Frühling sammeln
Die essbare Knoblauchsrauke findest du im Frühling in Massen als Wildkraut auf Waldwegen. Ihr Aroma ist scharf und hat eine leichte Knoblauchnote. Jüngere Blätter haben ein feineres Aroma und sind weniger scharf als ältere. In der Küche kannst du aus der Knoblauchsrauke beispielsweise Wildkräuterpesto machen oder Salate damit verfeinern. Was du sonst noch über die Anwendung und Wirkung der Knoblauchsrauke wissen solltest, verraten wir dir im verlinkten Beitrag.
6. Wiesenschaumkraut als Pfefferersatz
Wiesenschaumkraut wächst im Frühling auf Wiesen in Hülle und Fülle. Du erkennst es schon von weitem an den üppigen weißen Blütenständen. Du kannst die Blätter und Blüten, die wie Kresse schmecken, ernten und in der Küche verwenden. Die scharfen Samen eignen sich beispielsweise zum Würzen als Alternative zu schwarzem Pfeffer. In kleinen Mengen schmeckt das Wiesenschaumkraut aber auch hervorragend in Kräuterquark oder als Brotaufstrich.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- 8 Wildkräuter, die du jetzt im Herbst sammeln kannst
- Giersch, Löwenzahn & Co.: 10 Unkräuter, die man essen kann
- Wildkräutersalat: 3 Rezepte für wilden Salat
Überarbeitet von Lucas Drebenstedt
** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.War dieser Artikel interessant?