Rosinen, Sultaninen, Korinthen: Unterschiede und Tipps für den Kauf Von Sarah Brockhaus Kategorien: Ernährung Stand: 8. Oktober 2024, 09:00 Uhr Foto: Colourbox.de Rosinen, Sultaninen oder Korinthen – standest du auch schon mal vor dem Regal im Supermarkt oder Bioladen und wusstest nicht, was du nehmen sollst? Wir klären dich über die Unterschiede auf. Rosinen, Sultaninen und Korinthen sind alle getrocknete Weintrauben. Doch während Rosinen und Sultaninen derselben Traubensorte entstammen und sich nur durch die Art der Trocknung unterscheiden, handelt es sich bei Korinthen um eine gänzlich andere Sorte. Die wichtigsten Unterschiede: Sultaninen und Rosinen werden aus der kernlosen, dünnhäutigen und besonders süßen weißen Sultana-Traube hergestellt. Sie kommt meistens aus der Türkei. Für Korinthen werden kleinere, violett-schwarze Trauben verarbeitet. Diese kommen aus Griechenland, bevorzugt aus der Nähe von Korinth – daher auch der Name (zu Griechisch „Korinthiaki“). Alle diese Sorten getrockneter Weintrauben werden mittlerweile in anderen Ländern wie Australien, Südafrika und den USA (Kalifornien) angebaut. Daher solltest du beim Kauf möglichst auf die Herkunft achten, um lange Transportwege zu vermeiden. Bei der Vielfalt an Etiketten im Supermarktregal kann jedoch auch mal die Frage aufkommen: Was sind eigentlich Rosinen? Wenn du getrocknete Weintrauben ungeachtet ihrer Sorte beziehungsweise Trocknung als „Rosine“ bezeichnest, ist das nicht falsch. Es ist zugleich auch der gängige Oberbegriff für alle getrockneten Weinbeeren. Unterschied von Rosinen und Sultaninen: Die Trocknung Weintrauben werden zu Rosinen getrocknet. (Foto: CC0 / Pixabay / makamuki0) Je nach Trocknung wird die Sultana-Traube zur Rosine oder zur Sultanine: Sultaninen zeichnen sich durch einen besonderen Schritt vor dem Trocknen aus: Sie werden gedippt. Das heißt, sie werden mit einer Lösung aus Pottasche und Olivenöl besprüht. Dadurch löst sich die Wachsschicht auf der äußeren Schale und die Frucht wird wasserdurchlässig. So lässt sich die Trockenzeit auf drei bis fünf Tage reduzieren. Von einer Traube mit einst 95 Prozent Wassergehalt bleibt eine helle, schrumpelige Beere übrig. Rosinen trocknen stattdessen zwischen fünf und sieben Tagen in der Sonne und werden etwas dunkler. Getrocknet werden alle Weintrauben übrigens nach der gleichen Methode: Nach dem Ernten werden sie aufgehängt oder auf spezielle Trocknungsplanen gelegt. In der weiteren Verarbeitung werden durch Schütteln die Stiele von den Beeren gelöst, zu kleine Beeren ausgesiebt und die jetzt braunen und schrumpeligen Trauben nochmal gewaschen. Nach erneuter Trocknung behandelt man die Beeren meistens mit Sonnenblumenöl, um zu verhindern, dass sie zusammenkleben. Sind Sultaninen & Co gesund? Korinthen und Sultaninen sind genau wie Rosinen gesund, wenn du sie in Maßen genießt. Sie haben ein ähnliches Nährstoffprofil, enthalten zum Beispiel viele Ballaststoffe und Kalium. Außerdem sind sie eine gute Quelle sekundärer Pflanzenstoffe, darunter Antioxidantien wie Polyphenole. Nachteilig ist, dass der Vitamin-C- und Vitamin-K-Gehalt bei getrockneten Trauben deutlich geringer ist als bei frischen Sorten. Durch den Trocknungsprozess steigt allerdings der Zuckergehalt der Weintrauben: Sie bestehen zur Hälfte aus (Frucht-)Zucker und haben entsprechend eine hohe Kaloriendichte. Auch für Kinder gilt: Rosinen, Korinthen und Sultaninen sind eine gesündere Alternative zu Süßigkeiten, da sie Ballaststoffe, Kalium und Antioxidantien enthalten. Sie bieten mehr Nährstoffe und kommen ohne künstliche Zusätze aus, die oft in Süßigkeiten enthalten sind. Aufgrund des Fruchtzuckers und der Kalorien sind sie in Maßen eine bessere Wahl als Süßigkeiten. Rosinen und Sultaninen: Geschwefelt oder ungeschwefelt? Wenn Sultaninen lange Zeit hell bleiben, kann dies darauf hinweisen, dass sie geschwefelt wurden. (Foto: CC0 / Pixabay / gregroose) Häufig werden Rosinen und Sultaninen im Laufe ihrer Herstellung noch geschwefelt, damit sie haltbarer werden. Das muss ab einem Zusatz von zehn Milligramm pro Kilo auf der Verpackung vermerkt werden. Schwefeln heißt entweder, Schwefel zu Schwefeldioxid zu verbrennen oder schwefelhaltige Verbindungen zuzusetzen. Ersteres ist allerdings eine veraltete Methode. Geschwefelte Trockenfrüchte können unter Umständen Übelkeit oder Kopfschmerzen hervorrufen. Der Prozess zerstört außerdem das enthaltene Vitamin B1. Zwar wirkt Schwefeln antibakteriell und beugt Pilzbefall vor, ist aus ökologischer Sicht aber nicht notwendig, um die Früchte haltbarer zu machen. Daher empfiehlt es sich, zum – in der Regel – ungeschwefelten und unbehandelten Bio-Trockenobst zu greifen, zum Beispiel zu diesen Bio-Sultaninen oder Bio-Korinthen. Übrigens: Korinthen sind normalerweise immer ungeschwefelt. Bei Sultaninen und Rosinen erkennst du das Schwefeln an der dunkleren Farbe – und natürlich am Vermerk auf der Verpackung. Was solltest du beim Kauf von Rosinen und Co. beachten? Du hast europäische, ungeschwefelte Bio-Rosinen im Regal gefunden? Dann gibt es eigentlich nur noch eine Überlegung: Wie kannst du möglichst viel Plastikverpackung vermeiden? Trockenfrüchte sind wegen des niedrigen Wassergehalts lange haltbar – sofern sie trocken und einigermaßen luftdicht verpackt sind. Daher kannst du hier ruhig zu der etwas größeren Vorratspackung greifen. Tipp: Rosinen gibt es auch häufig in sogenannten Unverpackt-Läden, wo du dir die passende Menge direkt in deine selbst mitgebrachte Box füllen kannst. Erkundige dich doch mal, wo der nächste Unverpackt-Laden in deiner Nähe ist und schau für deinen nächsten Einkauf dort vorbei. Mit Rosinen, Sultaninen und Korinthen kochen und backen Auf den meisten Weihnachts-Klassikern sehen Rosinen außerdem gut aus. (Foto: CC0 / Pixabay / Hans) Mit Rosinen kannst du das ganze Jahr über kochen. Wie wäre es zum Beispiel mit Rosinenkuchen, zuckerfreien Rosinenbrötchen, selbstgemachter Bruchschokolade mit getrockneten Weintrauben oder einem Apfel-Orangen-Rohkost-Törtchen als Dessert fürs vegetarische Weihnachtsmenü? Zu den Gebäckklassikern mit Rosinen gehören außerdem Rosinenstuten, Hefezopf mit Rosinen und Hot Cross Buns (englische Variante des Rosinenbrötchens). Sultaninen sind eine traditionelle Zutat für Namoura, den libanesischen Grießkuchen. Getrocknete Weintrauben passen aber auch zu deftigen Gerichten wie Couscous-Salaten, Linsen-Salat oder Bulgur-Rezepten. Reisgerichten wie Kabuli Palau und Rezepten mit Spitzkohl geben sie eine süße Note. Etwas herbere Rosinen und Korinthen passen gut zu einem fruchtigen Obstsalat oder zu Mujadarra, einem veganen Linsengericht. 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