Die Bettwäsche richtig zu waschen erfordert mehr, als nur Bunt- und Weißwäsche zu trennen. Denn wer ökologisch waschen will, sollte auch den Strom- und Wasserverbrauch gering halten.
Bettwäsche zu waschen ist etwas aufwändiger als das Waschen normaler Kleidung: Sie nimmt mehr Platz in der Maschine ein und braucht länger zum Trocknen.
Etwa alle zwei bis drei Wochen solltest du die Bettwäsche wechseln und waschen. Denn wenn wir nachts schwitzen, bilden sich Bakterien und Keime. Auch Hausstaubmilben sitzen oft nach zwei Wochen im Bettzeug und bereiten vor allem Allergiker:innen Probleme.
Bei wie viel Grad Bettwäsche waschen?
Möchtest du deine Bettwäsche waschen, stellt sich gleich die Frage nach der richtigen Temperatur. Das solltest du dabei beachten:
- In der Regel reichen 30 Grad zum Waschen der Bettwäsche aus, denn die Enzyme in den Waschmitteln lösen Schmutz schon ab 20 Grad. Erstens schonst du die Farben und den Stoff, wenn die Temperatur nicht so hoch ist. Zweitens reichen aus hygienischer Sicht laut Verbraucherzentrale Hamburg niedrige Temperaturen vollkommen aus. Deswegen kannst du mit 30 Grad auch Unterwäsche waschen.
- Allergiker:innen sollten das Bettzeug jedoch bei 60 Grad waschen, um die Milben im Bett abzutöten. Allerdings halten die Hausstaubmilben die Hitze lange aus. Deshalb müssen Allergiker:innen die Wäsche länger als eine halbe Stunde bei 60 Grad waschen.
- Auch wenn in der Familie jemand krank ist, solltest du das Bettzeug bei 60 Grad waschen. Das gilt vor allem bei einem Magen-Darm-Infekt. So werden Bakterien und Keime abgetötet.
Obwohl 30 Grad im Normalfall also ausreichen, solltest du einmal im Monat Wäsche bei 60 Grad waschen, um Bakterien abzutöten, die sich in der Waschmaschine gebildet haben. Zusätzlich dazu kannst du die Waschmaschinen-Trommel reinigen und den Waschmaschinen-Gummi reinigen.
Um Energie zu sparen, kannst du beim Waschen der Bettwäsche auch das Eco-Programm deiner Waschmaschine verwenden. Verzichte auf einen Wäschetrockner, denn der verbraucht viel Strom. Lass – wenn möglich – die Wäsche draußen trocknen.
Bettwäsche waschen: So kannst du Wasser sparen
Neben Energie kannst du beim Waschen deiner Bettwäsche auch Wasser sparen. Dazu solltest du die folgenden Punkte beachten:
- Verzichte auf eine Vorwäsche, denn in der Regel finden sich auf Bettwäsche keine hartnäckigen Verschmutzungen.
- Du solltest die Bettwäsche erst waschen, wenn genug Wäsche für eine volle Trommel angefallen ist.
- Gleichzeitig solltest du es vermeiden, dass deine Waschmaschine zu voll ist. In diesem Fall wird die Wäsche oft nicht richtig sauber und du musst sie noch einmal waschen. Das wiederum verbraucht wieder zusätzlichen Strom.
Bettwäsche waschen: Waschmittel und Hygienespüler
Willst du deine Bettwäsche waschen, hast du eine große Auswahl an Waschmitteln. Viele Produkte für Buntwäsche enthalten aber Duftstoffe und Tenside. Bei Waschmitteln für weiße Wäsche sind auch noch Bleichmittel und optische Aufheller mit dabei. Besonders Bleichmittel können die Fasern von Textilien angreifen. Hinzu kommt, dass Tenside und Duftstoffe umweltschädliche Stoffe sind.
Besser geeignet zum Waschen der Bettwäsche sind deshalb ökologische Waschmittel oder selbstgemachtes Waschmittel aus Kastanien oder Efeu-Waschmittel. Kontrovers diskutiert werden dagegen Waschnüsse oder Waschbälle.
Egal, ob du Kleidung oder Bettwäsche waschen willst – verwende immer nur eine geringe Menge an Waschmittel. Zu viel davon beeinträchtigt das Spülergebnis und belastet auch das Abwasser. Mehr dazu erfährst du hier: Sinnvoll dosieren: So viel Waschmittel brauchst du.
Außerdem solltest du die folgenden Punkte beachten, wenn du ein Waschmittel für Bettwäsche auswählst:
- Hygienespüler: Viele Menschen vertrauen auf Hygienespüler, um Keime in der Bettwäsche abzutöten. Die Spülung enthält Desinfektionsmittel und Duftstoffe, ist also nicht umweltverträglich. Bei einer 60-Grad-Wäsche ist Hygienespüler auch nicht nötig, denn die hohe Temperatur tötet bereits die Keime ab. Alternative zu Hygienespüler: Wenn du die Bettwäsche eine halbe Stunde vor dem Waschen in eine Schüssel mit Wasser und Essigessenz einlegst, erreichst du ein ähnlich gutes Ergebnis (Dosierung: ein Liter Wasser auf zwei Esslöffel Essigessenz). Spüle die Wäsche danach mit klarem Wasser ab, da Essig in der Waschmaschine die Dichtungen angreifen kann.
- Bleichmittel: Aggressive Bleichmittel sollen grau-weiße Bettwäsche wieder weiß machen. Ökologischer geht das mit herkömmlichem Soda. Soda ist auch in den meisten ökologischen Bleichmitteln enthalten. Tipp: Vollwaschmittel enthalten oft schon Bleichmittel, die auch Bakterien abtöten. Ein Blick auf die Packung verrät dir, ob dein Waschmittel das auch kann.
- Weichspüler: Weichspüler sind schädlich für die Umwelt und zugleich überflüssig. Sie sorgen zwar kurz für ein angenehmeres Gefühl, können aber Allergien auslösen. Das gilt übrigens auch für Wäscheduft-Produkte, die du zum Beispiel in Form von Duftperlen kaufen kannst.
Bettwäsche nachhaltig waschen: Tipps zum Ausprobieren
Beim Waschen deiner Bettwäsche sorgen folgende Tipps und Hausmittel für ein strahlend sauberes und neutral riechendes Ergebnis:
- Essig: Dass Essig ein guter Ersatz für Hygienespüler ist, haben wir schon gezeigt. Eine Vorbehandlung mit Essigessenz kann die Wäsche aber darüber hinaus auch aufhellen und dafür sorgen, dass weniger Fusseln haften bleiben. Fussel entfernen kannst du zum Beispiel mit einem Küchenschwamm oder einer alten Strumpfhose.
- Gallseife: Damit hartnäckige Flecken sich auch bei niedriger Temperatur aus der Bettwäsche lösen, kannst du sie mit Gallseife vorbehandeln. Das ist besser als ein aggressiver Fleckenentferner.
Achtung: Viele Anleitungen für selbstgemachte Reiniger oder Waschmittel beinhalten ätherische Öle für einen angenehmen Geruch. Diese scheinen zwar ein nachhaltiger Ersatz für künstliche Duftstoffe zu sein – allerdings können sie laut dem Nabu für Wasserorganismen sehr giftig sein. Vor allem Zitrusöl ist wegen des in ihm enthaltenen Limonen toxisch und wurde vom Umweltbundesamt als umweltgefährlich eingestuft. Achte deshalb darauf, dass ätherische Öle nicht ins Abwasser gelangen.
Überarbeitet von Lea Hermann
** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.