Dieses vergessene Küchenkraut ist eine beachtenswerte Vitaminquelle

Portulak
Foto: Colourbox.de / by Ingrid Balabanova

Portulak ist ein unscheinbares Kraut, das aber voller Vitamine steckt. Warum es mehr als ein "Unkraut" ist und wie du es in deinen Garten und deine Küche bringst, liest du hier.

Salat aus Portulak – oder einfach mal roh die knackigen Blätter knabbern? Wenn das schmackhafte Wildkraut bislang noch nicht auf deinem Speiseplan stand, wird es Zeit.

Lange fristete Portulak ein Schattendasein auf Wiesen und an Wegrändern. Dabei schmeckt er herrlich frisch und ist dabei auch gesund, denn er steckt voller Vitamine und Mineralien. Manche dieser Inhaltsstoffe machen Portulak auch für die Pflanzenheilkunde interessant. 

Es lohnt sich also, Portulak nicht länger als lästiges „Unkraut“ zu betrachten, sondern ihn als gesunde Ergänzung deiner Mahlzeiten im Garten oder auf dem Balkon anzubauen. 

Portulak: Pflanzen-Power für die Gesundheit

Portulak ist ein Kraftpaket von Vitaminen.
Portulak ist ein Kraftpaket von Vitaminen. (Foto: CC0/pixabay/Veganamente)

Der Portulak (Portulaca oleracea) ist ein kleines, unscheinbares Kraut, enthält aber fast alle wichtigen Vitamine und Mineralstoffe, die du für eine gesunde Ernährung brauchst. Kein Wunder also, dass er in früheren Zeiten als heimische Vitaminquelle, vor allem für Vitamin C, hochgeschätzt war. Auch die traditionelle chinesische Medizin kennt Portulak als vielseitige Heilpflanze. Heute wird die gesunde Seite des Wildkrauts erst allmählich wiederentdeckt. 

 Diese wertvollen Nährstoffe enthält Portulak:

  • Vitamin C ist reichlich enthalten und stärkt das Immunsystem.
  • Vitamin A und Vitamin E sind unter anderem wichtige Antioxidantien, die deine Zellen vor Schäden schützen und sie regenerieren.
  • Portulak enthält lebenswichtige Mineralien wie Magnesium, Calcium, Kalium, Phosphor, Eisen, Zink und Natrium. Der Körper braucht sie zum Gewebeaufbau, zum Beispiel für Knochen, Muskeln und Nervenbahnen. Das Medizinportal Thieme hebt hervor, dass Portulak 22-mal mehr Magnesium enthält als Kopfsalat.
  • Auch relevante Mengen an Omega-3 Fettsäuren stecken laut Thieme im Portulak. Die Fettsäure hemmt Entzündungen und schützt auch die Blutbahnen vor Ablagerungen. 

Achtung! Die Portulakpflanze bildet Oxalsäure. In großen Mengen kann sie die Nieren belasten. Wenn du eine Nierenerkrankung oder -schwäche hast, solltest du bei oxalsäurehaltigem Gemüse (wie auch Spinat oder Mangold) vorsichtig sein und ärztlichen Rat einholen.

Portulak gilt als traditionelle Heilpflanze. Die saftigen Blätter enthalten Schleimstoffe, die bei einer gereizten Magen- oder Darmschleimhaut beruhigend wirken:

Wie du Portulak zubereitest und Rezeptideen

Essbar sind beim Portulak vor allem die fleischigen, eiförmigen Blätter. Aber auch die zarten Stängel kannst du verzehren. Portulak hat ein säuerliches Aroma und schmeckt leicht salzig. Du kannst dir getrost das Salz sparen, wenn du Portulak verwendest.

Die frischen Blätter und Triebe kannst du roh oder blanchierst essen – so bleiben die wertvollen Vitamine erhalten. Portulak lässt sich vielseitig in der Küche einsetzen:

  • Streue rohen, kleingehackten Portulak in deinen Salat oder über ein herzhaftes Vollkornbrot.
  • Der würzige Geschmack passt zu Frischkäse, Brotaufstrichen oder zu einem Bauernfrühstück mit Rührei oder veganem Rührei aus Tofu.
  • Frischer Portulak gibt deinem selbstgemachten Kräuterquark eine besondere Würze.
  • Traditionell wird Portulak auch warm als Blattgemüse gegessen. Die Blätter kannst du kurz blanchieren oder dampfgaren. Serviere ihn dann beispielsweise mit einer Rahmsoße als Beilage zu  Omelette oder Spiegelei.
  • In mediterranen Ländern wird Portulak einfach kurz in heißem Olivenöl mit Knoblauch geschwenkt. Mit einer Joghurtsauce zusammen passt der Portulak zum Beispiel zu Kichererbsen oder Ofenkartoffeln. Achte darauf, Olivenöl nicht über 180 Grad Celsius zu erhitzen. Sollte das Öl in der Pfanne rauchen oder anbrennen, können gesundheitsschädliche Stoffe entstehen.

Der Anbau von Portulak im Garten

Sommerportulak hat gelbe Blüten.
Sommerportulak hat gelbe Blüten. (Foto: CC0/pixabay/dimitrisvetsikas1969)

Die Portulakpflanze liebt die Sonne und wird auch als Sommerportulak bezeichnet. An trockenen, sonnigen Wiesenrändern findest du wilden Portulak. Er hat verzweigte, länglich-ovale Blätter, die oftmals eine rötliche Färbung an den Blattenden aufweisen. Die Pflanzen breiten sich flächig über dem Boden aus, mit bis zu 30 Zentimeter langen Trieben.

Du kannst das gesunde Kraut in deinem Garten oder im Topf auf dem Balkon anbauen.

  • Ab Anfang Mai, wenn das Wetter milder wird, kannst du beginnen, den Portulak im Garten auszusäen. Suche dir einen sonnigen Platz mit lockerem, sandigem Boden aus. Tipp! Es empfiehlt sich, den Portulak alle zwei Wochen nachzusäen, damit du immer frische Blätter ernten kannst.
  • Säe den Portulak entweder in Reihen oder wirf die Samen flächig über dem Beet aus. Die Reihen sollten etwa 20 Zentimeter Abstand zueinander haben.
  • Die Samen keimen sehr sicher, aber als Lichtkeimer braucht der Portulak Licht. Bedecke das Saatgut daher nur mit etwas lockerer Erde.
  • Die Keimlinge wachsen schnell und verzweigen sich über dem Boden. Achte auf genügend Abstand zwischen den jungen Pflanzen. Vereinzle die Keimlinge, indem du zu dicht zusammenstehende Pflanzen auszupfst.
  • Der Portulak ist einfach in der Pflege – regelmäßiges Gießen reicht aus. Die Pflanze ist genügsam und kommt ohne zusätzlichen Dünger aus. Es reicht, wenn du das Beet im Frühjahr vor der Aussaat mit Kompost aufbereitet hast.
  • Portulak verträgt keine Staunässe. Wenn du einen schweren Boden mit viel Lehm hast, mische etwas Sand darunter. 

Tipp: Lass einige Pflanzen blühen, so erhältst du gleich Samen für das nächste Jahr. Der Portulak ist eine einjährige Pflanze, die du jedes Jahr wieder neu aussäen musst. 

Portulak richtig ernten

Die ersten frischen Triebe kannst du schon nach rund vier Wochen ernten. Scheide mit einem scharfen Messer nur die oberen Triebe ab. Das untere Drittel der Pflanze treibt dann wieder aus und du kannst erneut Portulakblätter ernten.

Den geernteten Portulak verwendest du am besten sofort. Schneide nur so viel ab, wie du gerade benötigst, denn der Portulak lässt sich schlecht aufbewahren. Auch im Kühlschrank werden die knackigen Triebe schnell matschig.

Der Portulak beginnt schon ab Mai, die ersten Blütenknospen zu bilden. Sobald sich die ersten gelben Blüten an deinen Pflanzen zeigen, sammeln sich Bitterstoffe in den Blättern, sodass sie ihr frisch-säuerliches Aroma verlieren. Generell reicht die Blütezeit von Mai bis Oktober. Aber wenn du im Abstand von zwei Wochen neu aussäst, hast du immer frischen Portulak zur Hand.

Bis etwa Ende September kannst du draußen noch neu säen. Für deinen Winterbedarf säe Portulak im Topf und stelle ihn an ein sonniges Fenster. Auch hier kannst du bei Bedarf nachsäen, um rund ums Jahr frische Triebe ernten zu können.

Portulak – Verwirrspiel der Namen

Winterportulak unterscheidet sich durch seine Blattform vom Portulak.
Winterportulak unterscheidet sich durch seine Blattform vom Portulak. (Foto: CC0 / Pixabay / WikimediaImages)

Den Namen Portulak teilen sich im Volksmund noch zwei weitere Pflanzen. Sie sind sich nicht besonders ähnlich und haben auch botanisch nur entfernt etwas miteinander zu tun.

  1. Winterportulak (Claytonia perfoliata oder Montia perfoliata): Vom Sommerportulak kannst du diese Pflanze leicht an den Blättern unterscheiden. Der Winterportulak heißt auch Tellerkraut, nach seinen runden, leicht herzförmigen Blätter, die wie Teller um den Stängel wachsen. Eine weitere häufige Bezeichnung für dieses Kraut ist Postelein. 
  2. Portulakröschen (Portulaca grandiflora): Sie sind entfernt mit dem Portulak verwandt, stammen aber ursprünglich aus Südamerika. Diese üppig blühenden Pflanzen findest du häufig in Steingärten. Dort sind sie vor allem wegen der Farbenpracht ihrer Blüten geschätzt. Die Blätter ähneln eher Nadeln als Laubblättern.
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