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Stoppt den Wegwerfwahn! – 15 Tipps, um Müll zu vermeiden

Stoppt den Wegwerfwahn! – 15 Wege, Müll zu vermeiden
Foto (Collage): CC0 Public Domain / Pexels - Polina Tankilevitch / CC0 Public Domain / Pexels - Tatiana Syrikova

Plastik, Elektroschrott, weggeworfene Lebensmittel – unser Müll macht uns und unseren Planeten krank. Die einzige Lösung: Wir müssen Müll vermeiden. Utopia gibt 15 einfache Tipps, wie jede:r Abfall reduzieren kann.

Unser Konsum hat weitreichende Folgen. Eine davon ist das hohe Müllaufkommen, da wir viel produzieren und entsprechend viel wegwerfen: 483 Kilogramm Haushaltsabfälle pro Kopf sammeln die Entsorger in einem Jahr ein. Dabei schadet dieser ganze Müll unserem Planeten. Wir haben 15 Tipps, wie du Müll reduzieren kannst, oder sogar ganz vermeiden, bevor er überhaupt anfällt.

1. Iss (möglichst) alles!

Jeder von uns wirft durchschnittlich über 80 Kilo Lebensmittel pro Jahr weg. Um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, sollte man nur kaufen, was man wirklich braucht und sich nicht von Sonderangeboten und XXL-Packungen verführen lassen.

Zuhause muss nicht alles, was „abgelaufen“ ist, gleich in die Tonne: vieles hält sich weit über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus!

Sei kreativ! Die meisten Reste lassen sich wunderbar verwerten: Gemüsereste z.B. schmecken lecker auf Pizza oder als Suppe.

Weniger Lebensmittelverschwendung
Viele Lebensmittel landen in der Tonne, weil zu viel gekauft wurde. Diese Verschwendung schadet nicht nur dem Geldbeutel, sondern auch dem Planeten. (Foto: © madochab / photocase.de)

Wenn du außerdem gezielt zu losen Früchten oder losem Gemüse greifst, sparst du nicht nur Verpackung. Denn bei Produkten ohne Verpackung ist ja auch die Menge frei wählbar und man kann daher so viel kaufen, wie man wirklich verbrauchen kann.

Dieses Problem sollte man nicht unterschätzen: Laut Deutscher Umwelthilfe sind unter den jährlich anfallenden 53 Kilogramm Bioabfall pro Kopf viele Lebensmittel, die schlichtweg zu viel gekauft wurden und ungegessen in die Biotonne wandern. Daher lautet auch generell ein Rat zur Müllvermeidung: Vor dem Einkauf von Lebensmitteln gut planen und nicht zu große Mengen einpacken.

Aber gerade Singlehaushalte habe es da schwer. Sie können Waren in größeren Verpackungen, die günstiger und umweltfreundlicher sind als mehrere kleine Abpackungen, oft nicht vollständig verbrauchen. So landen Reste nach dem Verfallsdatum im Müll. „Es gilt, genau abzuwägen. Denn die Alternative – kleine Single-Verpackungen – ist eben die, die am meisten Müll verursacht“, sagt Janine Korduan vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) gegenüber der dpa.

2. Trink Leitungswasser!

Leitungswasser trinken
Keine Lust auf Flaschen schleppen? Dann trink einfach Leitungswasser. Das spart außerdem Müll. (Foto: CC0 Public Domain - Unsplash/ bluewater sweden)

Schluss mit Wasser in Plastikflaschen! Leitungswasser kannst du fast überall in Deutschland bedenkenlos trinken – Wasser zu kaufen ist daher vollkommen unnötig!

Kauf dir eine Trinkflasche und fülle sie am Wasserhahn. Das spart jede Menge Müll und Geld und besser für die Gesundheit sind BPA-freie Trinkflaschen auch.

Für Sprudel-Fans ist ein Trinkwassersprudler eindeutig die ökologischere Alternative zum Flaschen-Wasser.

3. Steig einfach aus!

strahlenmüll - weniger müll
(Foto: nild / photocase.com)

Strahlenmüll vermeiden: Hier geht es um eine andere Art von Müll, die noch viel gefährlicher ist als all dein Hausmüll: Wer zu Ökostrom wechselt, hilft, hochradioaktiven Atommüll zu reduzieren. Und tut so ganz nebenbei noch was für die Energiewende. So einfach ist das. Wechsel zu Ökostrom! Jetzt!

Hier findest du die besten Ökostrom-Anbieter

4. Werde zum Reparaturprofi!

Reparieren vermeidet Müll
Reparieren vermeidet Müll (Foto: CC0 Public Domain / Pexels - Andrea Piacquadio)

Gegenstände möglichst lange zu verwenden reduziert Müll. Dazu gehört neben der pfleglichen Behandlung auch: Reparieren statt neu kaufen! Geht oft einfacher, als man denkt – und wer weiß, vielleicht entdeckst du ja verborgene Talente?

In Repair Cafés bekommst du kostenlose Hilfe beim Reparieren. Und bestimmt gibt es auch in deiner Gegend auch einen Schuster, eine Änderungsschneiderei oder einen Elektronik-Bastler, falls ein Profi ran muss.

Lies auch: Reduce, reuse, recycle: So kannst du Müll und Verschwendung vermeiden 

5. Sei kreativ und do it yourself!

Reiniger plastikfrei
Alle Reiniger für den Haushalt kannst du ohne Plastik selbst herstellen. Das mit nur 5 Hausmitteln. (Foto: CC0 Public Domain / Pixabay - Monfocus)

Uns Kindern der Konsumgesellschaft scheinen leider viele Fähigkeiten abhanden gekommen zu sein. Dabei kann man so vieles einfach selber machen, anstatt es zu kaufen!

Wer braucht zehn verschiedene Putzmittel in Plastikflaschen, wenn man auch einfach Essig und Soda verwenden kann? Statt Tiefkühlkost zu kaufen, kann man Selbstgekochtes einfrieren, Kaffee zuhause kochen, statt im Plastikbecher kaufen – und selbst gemachte Geschenke sind doch sowieso am schönsten …

6. Benutze Stofftaschen für weniger Müll!

Müll vermeiden dank Stofftasche
Müll vermeiden: Dank Stofftasche geht das ganz einfach. (Foto: CC0 Public Domain / Unsplash - Gaelle Marcel)

Keine neue Idee, aber immer noch wichtig: Nimm deine eigenen Stofftaschen, Körbe, Rucksäcke mit zum Einkaufen! Plastiktüten sind eine ökologische Katastrophe – und sind dabei so leicht vermeidbar.

Im Supermarkt kostet eine Stofftasche höchstens zwei Euro und die hält garantiert um Jahre länger als jede Plastiktüte. Deponiere einfach eine dauerhaft in der Handtasche oder im Rucksack, dann ist sie immer dabei. Keine Ausreden mehr!

DIY-Idee: Jutebeutel einfach selber nähen

7. Zeig Mut zur Hässlichkeit!

Müll vermeiden und krummes Gemüse essen.
Müll vermeiden und krummes Gemüse essen. (Foto: CC0 Public Domain / Pexels - Nick Collins)

Warum greifen wir beim Einkauf immer zielsicher zum makellosen Gemüse? Ist eine krumme Gurke oder eine dreibeinige Karotte nicht genauso lecker? Rund ein Drittel der Lebensmittel wird bereits aussortiert, bevor sie je einen Laden erreichen – eine gigantische Ressourcenverschwendung.

Zeigen wir Mut zur Hässlichkeit und kaufen wenn möglich gezielt krummes Gemüse – und setzen so ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung. Einige Projekte kümmern sich bereits gezielt um „hässliches“ Gemüse, z.B. Etepetete.

8. Teile mit anderen für weniger Müll!

Bohrer leihen und Müll vermeiden
Bohrer und anderes Werkzeug kannst du dir leihen (oder anderen ausleihen) und so Müll vermeiden. (Foto: CC0 Public Domain / Unsplash - Charles Deluvio)

Es gibt jede Menge Dinge, die man als Durchschnittsbürger:in nur selten braucht: Akkubohrer, Leiter, Heckenschere oder Nähmaschine kann man sich sicher auch mal bei Nachbar:innen oder Freund:innen ausleihen.

Noch besser: Dinge wie zum Beispiel einen Rasenmäher einfach gleich gemeinsam anschaffen. Warum nicht auch ein Zeitungs- oder Gemüsekisten-Abo teilen? So werden die Dinge effektiver genutzt und es landen weniger davon im Müll. Und Geld spart das auch.

9. Elektrogeräte: Bleib treu!

Müll vermeiden und Geräte möglichst lange nutzen.
Müll vermeiden und Geräte möglichst lange zu nutzen, muss nicht heißen, dass man den TV aus den 80ern noch hat. Aber: Es braucht nicht ständig neue Geräte. (Foto: CC0 Public Domain / Pexels - Anete Lusina)

Wer versucht, mit der rasanten Entwicklung des Elektronikmarktes mitzuhalten und immer das Allerneueste zu besitzen, sammelt sehr schnell sehr viel Elektro-„Schrott“ an. Wozu? Auch hier sollte das Prinzip gelten: Dinge so lange wie möglich verwenden. Es wird sowieso immer ein noch neueres, stylischeres Modell geben – also entspann dich einfach und bleibe deinem Fernseher, Laptop oder Handy treu. Das hilft Müll vermeiden und spart Abfall, Ressourcen, Stress.

Wenn es unbedingt neu sein soll: Bitte nicht das Allerbilligste kaufen, denn das hält selten lange – Schuld ist oft die geplante Obsoleszenz.

10. Elektrogeräte: Kannste nich in die Tonne kloppen!

Müll vermeiden Elektroschrott
Müll ist nicht gleich Müll. Vor allem Elektroschrott ist schwierig zu entsorgen und sollte möglichst recycelt werden. (Foto: CC0 Public Domain / Unsplash - John Cameron)

Wenn es dann doch das neue Smartphone sein musste, obwohl das alte noch funktioniert: Nicht einfach in die Tonne werfen! Funktionierende Elektrogeräte sollte man verkaufen, verschenken, spenden – alles, nur nicht wegwerfen! Funktionierende Handys zum Beispiel kann man über www.handysfuerdieumwelt.de loswerden, PCs, Laptops und Tablets auf www.labdoo.org.

Kaputte Geräte kann man in vielen Elektromärkten und bei fast allen Wertstoffhöfen umsonst abgeben – lies dazu Elektroschrott entsorgen – aber wo?

11. Sag Nein zu Plastik!

Plastikfrei einkaufen spart Müll.
Plastikfrei einkaufen spart Müll. (Foto: CC0 Public Domain / Pexels - Polina Tankilevitch)

Plastikmüll ist eines unserer größten Umweltprobleme. Darum sollte man vor allem Plastikverpackungen meiden wo immer möglich. Am besten verpackungsfrei einkaufen: Kauf lieber Seifenstücke statt Flüssigseife im Plastikspender, verzichte im Supermarkt auf extra Plastiktüten für Gemüse usw.

Tiefkühlkost, Plastik-Kaffeebecher, abgepacktes Obst, Wegwerfbesteck, Frischhaltefolie – oft ist Plastik einfach zu vermeiden. Am einfachsten ist der Verzicht auf Verpackungen, wenn man mit den eigenen Stofftaschen auf dem Wochenmarkt oder im Bioladen einkauft. Weiterlesen: Verpackung vermeiden im Supermarkt: 15 Tipps 

12. Müll vermeiden: Aus Alt mach Neu!

Durch Upcycling kannst du Müll vermeiden.
Durch Upcycling kannst du Müll vermeiden. (Foto: CC0 Public Domain / Pixabay - Karin van DUke)

Müll vermeiden kann eigentlich jede:r mit ein klein wenig Kreativität. Ob Klamotten, Möbel, Altglas oder Küchenutensilien: Fast alles lässt sich upcyceln. Aus Teetassen wird ein Wohnzimmergarten, aus einem Pulli Handschuhe, aus Autoreifen Handtaschen… Mit relativ wenig Aufwand können so tolle Unikate entstehen. Und die Materialien, die ein zweites Leben finden, landen nicht im Müll.

Inspiration findest du hier: Upcycling: 9 kreative Ideen, die jeder schafft und Upcycling: aus Alt mach Neu.

13. Wehre dich gegen Werbung!

Briefkasten bitte keine Werbung
Altpapier nervt und lässt sich leicht vermeiden. (Foto: CC0 Public Domain - Unsplash/ Mihai Moisa)

Jeder hat sich schon mal über all die Werbeprospekte und Flyer geärgert, die ständig den Briefkasten verstopfen. Der Großteil dieser Werbung landet vermutlich ungelesen im Müll.

Um diese Ressourcenverschwendung zu verhindern, klebe am besten einen „Keine Werbung“-Aufkleber auf den Briefkasten. Je mehr Leute sich gegen ungewollte Werbung und damit unnötigen Müll wehren, desto weniger wird langfristig gesehen (hoffentlich) produziert.

14. Kauf Qualität!

Müll vermeiden und Qualität kaufen.
Müll vermeiden und Qualität kaufen. (Foto: CC0 Public Domain / Pixabay - Congerdesign)

Um Müll zu vermeiden, sollten wir möglichst langlebige Produkte kaufen und die dann auch möglichst lange verwenden. Billig-Produkte, egal ob Klamotten, Elektrogeräte, Möbel oder Spielzeug sind aber meist nicht langlebig und landen eher früher als später auf dem Müll. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern fördert auch die Ausbeutung von Ressourcen und Arbeitskräften. Ein etwas höherer Anschaffungspreis für ein langlebigeres Produkt lohnt sich fast immer.

Lies auch: 12 Dinge, die ewig halten – einmal kaufen, für immer behalten 

Vor allem Fast Fashion verursacht viel Müll. Denn: Bei Bekleidung ist Fast Fashion quasi das Einweg-Produkt – und ebenso umweltschädlich. Manche Modekollektionen werden bis zu zwölf mal im Jahr erneuert. Das soll vor allem junge Menschen zum Kauf anregen.

Aber das Modebewusstsein hat eine Kehrseite: „Es ist nicht nur aus Umweltgründen unvernünftig, ständig neue Kleidungsstücke in minderwertiger Qualität zu kaufen“, sagt Patrick Hasenkamp Vizepräsident des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) im Gespräch mit der dpa. „Auch wirtschaftlich macht es wenig Sinn.“ Sein Tipp: weniger, aber langlebiger und nachhaltiger zu kaufen.

Wer dabei nicht zu viel Geld ausgeben möchte, kann auch Second Hand nachhaltige Produkte kaufen, das ist doppelt gut. Inspiration für „Thrift Fashion“ findest du im Utopia-Beitrag:

15. Geh den Holzweg!

Mit Holzspielzeug Müll vermeiden.
Holzspielzeug bereitet Kindern mindestens ebenso viel Freude und ist zudem viel umweltfreundlicher. (Foto: CC0 Public Domain / Pexels - Tatiana Syrikova)

Kinder machen Sachen kaputt. Das kann man nicht ändern, es ihnen aber schwerer machen. An solidem Holzspielzeug, z.B. mit FSC-Siegel, werden die Kleinen sicherlich länger Freude haben als an billigem Plastikspielzeug. So wandert weniger davon in die Mülltonne. Langlebiges Holzspielzeug kann auch noch weitergegeben werden und anderen Kindern Freude machen, wenn die eigenen zu groß dafür geworden sind. Hochwertiges Holzspielzeug gibt’s zum Beispiel bei Greenstories oder Avocadostore.

Mit Material der dpa.

Weiterlesen zu Spielzeug:

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