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Zitronenverbene: Wirkung, Anwendung und Rezepte

Zitronenverbene
Foto: CC0 / Pixabay / Lebensmittelfotos

Zitronenverbene verströmt einen angenehm frischen Duft. Wegen ihres intensiven Aromas wird die Pflanze kulinarisch sehr geschätzt, aber auch als Heilpflanze wird Zitronenverbene verwendet.

Zitronenverbene wird wegen ihres frischen zitronigen Dufts häufig auch einfach Zitronenstrauch genannt. Sie gehört zur Familie der Eisenkrautgewächse und ist damit direkt mit dem heimischen Eisenkraut verwandt.

Ursprünglich stammt Zitronenverbene aus Südamerika, vor allem in Chile und Uruguay wächst die Pflanze wild. Im 17. Jahrhundert brachten spanische Seefahrer Zitronenverbene nach Europa.

Der Gattungsname Aloysia citrodora erinnert heute noch daran. Der Name geht auf Maria Luisa, die Gattin des damaligen spanischen Königs Carlos IV zurück. Sie hat so großen Gefallen an Zitronenverbene gefunden, dass sie im spanischen Hierba Luisa genannt wird.

Heute wird Zitronenverbene wegen ihrer Vorliebe für warmes Klima überwiegend in Frankreich und in Spanien angebaut.

Zitronenverbene als Heilpflanze

Zitronenverbene steckt voller wertvoller Wirkstoffe.
Zitronenverbene steckt voller wertvoller Wirkstoffe. (Foto: CC0 / Pixabay / Hans)

Die Blätter der Zitronenverbene sind oval und länglich. Bei genauerer Betrachtung kannst du kleine Punkte darauf erkennen, sogenannte Öldrüsen. Sie sind für den intensiven Duft verantwortlich, der verströmt, wenn du die Blätter zwischen deinen Fingern reibst. Neben ätherischen Ölen enthält Zitronenverbene unter anderem:

In Südamerika wird Zitronenverbene traditionell  als Heilpflanze eingesetzt, vor allem bei Verdauungsbeschwerden, Nervenproblemen oder psychischen Schwierigkeiten. Die Wirkungen von Zitronenverbene sind klinisch umfassend belegt:

  • Die Aldehyde der ätherischen Öle wirken nachweislich beruhigend und gleichzeitig  stimmungsaufhellend.
  • Eine aktuelle Studie von Februar 2019 hat festgestellt, dass sich Schlafstörungen signifikant besserten durch die Einnahme von Zitronenverbenenextrakt.
  • Extrakt aus Zitronenverbene verbessert zudem die Regeneration von Muskeln nach starker Beanspruchung, wie eine Studie aus dem Jahr 2018 zeigt. Das ist vor allem auf die enthaltenen Antioxidantien zurückzuführen. Sie unterstützen den Körper bei der Zellerneuerung.
  • Eine weitere Studie konnte deutliche Verbesserungen von Gelenkschmerzen durch eine Gabe von Zitronenverbeneextrakt kombiniert mit Omega-3-Fettsäuren feststellen.
  • Auch in der Therapie von Multipler Sklerose hat sich Zitronenverbene als wertvolle Komponente erwiesen. Dafür sind neben der antioxidativen Wirkung vor allem die antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften der Pflanze verantwortlich.
  • Zudem regt Zitronenverbene wissenschaftlich belegt den Milchfluss an und kann so stillenden Frauen helfen.

Es sind keine Nebenwirkungen von Zitronenverbene bekannt, allerdings reagieren manche Menschen allergisch auf die enthaltenen ätherischen Öle.

Rezept für Tee aus Zitronenverbene

Tee aus Zitronenverbene hilft bei einer Vielzahl an Beschwerden.
Tee aus Zitronenverbene hilft bei einer Vielzahl an Beschwerden. (Foto: CC0 / Pixabay / Lebensmittelfotos)

Am besten bereitest du Zitronenverbene als Tee zu, um von der vielseitigen Heilwirkung zu profitieren. Aufgrund der antibakteriellen und antioxidativen Wirkung kannst du Zitronenverbenetee bei einer Vielzahl an Beschwerden anwenden:

Die Zubereitung ist ganz einfach:

  • Für eine Tasse (250 Milliliter) benötigst du zwei Teelöffel getrocknete Zitronenverbene oder drei bis fünf frische Blätter.
  • Übergieße die Kräuter mit kochendem Wasser und lasse den Tee etwa 10 Minuten ziehen.
  • Du kannst täglich problemlos bis zu drei Tassen Zitronenverbenetee zu dir nehmen.

Zitronenverbene in deinem Garten

Zitronenverbene blüht zwischen Juli und September.
Zitronenverbene blüht zwischen Juli und September. (Foto: CC0 / Pixabay / Bluesnap)

Die Zitronenverbene ist ein mehrjähriger Strauch, der eine Höhe von bis zu zwei Metern erreichen kann. Durch die milderen Klimabedingungen in unseren Breiten wird die Pflanze jedoch meist nur 100-120 Zentimeter groß. Hier erfährst du, was du über den Anbau von Zitronenverbene wissen musst:

Standort:

  • Zitronenverbene braucht einen hellen und warmen Standort. Die Pflanze verträgt Frosttemperaturen bis maximal -8 Grad Celsius und ist damit nur bedingt winterfest.
  • Ein südseitiger Standort nahe einer Hauswand ist optimal damit die Pflanze gut gedeihen kann.
  • Der Boden sollte locker, gut durchlässig und eher nährstoffarm sein. Ist der Boden zu fest und lehmartig, kannst du ihn mit etwas Sand auflockern.
  • Um Zitronenverbene besser zu überwintern, kannst du sie auch in einem großen Topf pflanzen.

Aussaat:

  • Die Samen benötigen eine Temperatur von etwa 20 Grad, um zu keimen. Die Aussaat sollte zwischen Februar und April im Haus an einem hellen Standort allerdings ohne direkte Sonneneinstrahlung erfolgen.
  • Als Erde wird ein nährstoffarmes Substrat empfohlen. Du kannst beispielsweise Blumenerde mit etwas Sand mischen.
  • Zitronenverbene zählt zu den Lichtkeimern. Du brauchst sie also nur leicht auf die Erde drücken, anstatt sie damit zu bedecken.
  • Es ist deutlich einfacher Stecklinge zu kaufen, da die Keimlinge sehr empfindlich sind.

Pflege:

  • Du solltest den Boden der Pflanzen immer leicht feucht halten. Die Erde sollte weder gänzlich austrocknen, noch zu nass sein, da Zitronenverbene empfindlich auf Staunässe reagiert.
  • Vor allem im Topf benötigt Zitronenverbene regelmäßig Düngung. Damit du die Blätter später bedenkenlos verzehren kannst, solltest du auf chemischen Dünger verzichten. Am besten verwendest du organischen Dünger, der reich an Stickstoff ist.
  • Da Zitronenverbene empfindlich auf niedrige Temperaturen reagiert, solltest du sie drinnen überwintern. Dabei ist es empfehlenswert sie vorangehend zu schneiden. Häufig verliert die Pflanze während der Überwinterung sämtliche Blätter, treibt im Frühling aber wieder aus. Wenn die Pflanze draußen überwintert, solltest du den Wurzelbereich mit Reisig und Blättern isolieren.

Ernte:

  • Zitronenverbene kannst du das ganze Jahr über ernten. Damit die Pflanze optimal weiter wachsen kann, solltest du immer nur kleine Mengen ernten.
  • Vor der Überwinterung kannst du die Pflanze großzügig zurückschneiden. Die Blätter kannst du einfach trocknen. Binde die Zweige dafür mit einem Faden zusammen und hänge sie an einen schattigen und trockenen Platz. Wenn du die getrockneten Blätter luftdicht und dunkel lagerst, beispielsweise in einem Glas, bleibt das Aroma bis zu zwölf Monate lang erhalten.

So verwendest du Zitronenverbene in der Küche

Zitronenverbene ist auch für grüne Smoothies geegnet.
Zitronenverbene ist auch für grüne Smoothies geegnet. (Foto: CC0 / Pixabay / NGi)

Durch den intensiven Geschmack lässt sich das Kraut vielseitig in der Küche anwenden. Grundsätzlich ist der Geschmack mit Zitronenmelisse vergleichbar und kann auch ähnlich eingesetzt werden. Zitronenverbene ist vor allem in der französischen Küche sehr beliebt und eignet sich sowohl für süße als auch für herzhafte Rezepte:

  • Vor allem für Süßspeisen ist Zitronenverbene sehr beliebt. Du kannst die Blätter kleinschneiden und beispielsweise selbst gemachte Fruchtjoghurts damit verfeinern. Auch für Smoothies kannst du Zitronenverbene verwenden.
  • In der Sommerzeit kannst du auch Erfrischungsgetränke aus Zitronenverbene machen. Dafür gibst du einfach einen Zweig Zitronenverbene in einen Krug Wasser und stellst ihn für etwa eine Stunde kalt. Alternativ kannst du dein Getränk noch süßen oder etwas frische Zitrone hinzufügen.
  • Du kannst Zitronenverbene auch auskochen und leckeren Sirup oder Gelee daraus machen.
  • Zitronenverbene verleiht herzhaften Speisen, wie Pilzgerichten oder Gemüsepfannen eine frische Note. Dafür kannst du zwischen drei bis fünf ganze Blätter beim Anbraten hinzufügen.
  • Du kannst Zitronenverbene auch in Salat mischen, um ihm eine sommerliche Note zu verleihen.
  • Auch mit Fischgerichten harmoniert das zitronige Kraut sehr gut.
  • Zitronenverbene eignet sich ebenfalls als Zutat für selbst gemachten Kräuterquark, Kräuterbutter oder ein Pesto.

Zum Kochen verwendest du am besten frische Blätter. Sie schmecken deutlich intensiver. Hast du keine frischen Blätter zur Verfügung, kannst du alternativ auch getrocknete Blätter zum Würzen verwenden.

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