Du möchtest den Bienen helfen und gleichzeitig etwas anpflanzen, von dem auch du selbst etwas hast? Wir zeigen dir bienenfreundliche Kräuter für Balkon und Garten. Das Schöne: Du kannst sie zum Kochen und für Tee verwenden – und wenn sie blühen, bieten die Kräuter viel Nektar und Pollen für Wildbienen.
Angesichts des Bienensterbens kann man nicht genug Bienenweiden anlegen. Zum Glück gibt es viele bienenfreundliche Kräuter, von denen auch du profitieren kannst: Du kannst sie für Salate, Kräuterquark, Kräuterbutter oder Tee verwenden. Und wenn sie blühen, bieten sie viel Nektar und Pollen für Wildbienen.
Viele Bienenkräuter kannst du in der Gärtnerei oder auf dem Wochenmarkt kaufen – du kannst sie aber auch selbst aussäen. Bio-Saatgut für Kräuter und Bienenweiden gibt es unter anderem im Online-Shop von Bingenheimer Saatgut.
Bienenfreundliche Kräuter: Das solltest du beachten
Damit Bienen und andere Insekten etwas von den angepflanzten Kräutern haben, solltest du diese nicht vollständig abernten. Lasse einen Teil der Kräuter bis zur Blüte und danach stehen, damit Bienen den Nektar und die Pollen finden. Da manche Kräuter ihren Geschmack während der Blüte verändern, solltest du sie währenddessen nicht essen. Sie könnten bitter schmecken.
Wir zeigen dir, welche Kräuter für Balkon und Garten Bienen besonders gerne mögen und was du in Bezug auf Standort und Boden beachten musst. Denn längst nicht alle Pflanzen nutzen Bienen und anderen Insekten.
Die besten Kräuter für Bienen: 1. Bergbohnenkraut
Bergbohnenkraut, auch Winter-Bohnenkraut genannt, ist eine anspruchslose Pflanze, die schnell kleine Rasenteppiche bildet. Sie blüht von Juni bis Oktober in Violett, Rosa oder Weiß. Aussäen kannst du die mehrjährige Pflanze von April bis August. Als ideal gilt ein warmer, sonniger Standort mit durchlässigem, trockenem und eher magerem Boden.
Verwendung: Die Blätter haben ein kräftiges Aroma. Sie kannst du zum Würzen von Bohnen, aber auch anderen herzhaften Gerichten oder für selbstgemachte Kräuterbutter verwenden.
2. Bienenfreundlicher Borretsch: Gurkenkraut selber pflanzen
Borretsch zählt auf jeden Fall zu den bienenfreundlichen Kräutern: Die sternförmigen Blüten enthalten viel Nektar. Sie sind ebenso essbar wie die behaarten Blätter, die leicht nach Gurke schmecken. Daher ist die einjährige, pflegeleichte Pflanze auch unter dem Namen Gurkenkraut bekannt.
Borretsch kannst du von April bis Ende Juni an einem sonnigen Platz mit durchlässigem, feuchten Boden direkt aussäen. Je nach Aussaat blüht die Pflanze ab Juni. Vorsicht: Die Pflanze bildet viele Samen und breitet sich dadurch schnell aus.
Verwendung: Mit den frisch gezupften Blüten kannst du Salate aufpeppen, gehackt verwandeln sie Kräuterquark, Dips und Kräuterbutter in farbenfrohe Hingucker.
Mehr lesen: Essbare Blüten: Diese Blumen sind genießbar
3. Schmeckt Bienen und Salat-Fans: Kapuzinerkresse
Bei Kapuzinerkresse kannst du nahezu alle Pflanzenteile essen: Die Blätter und Blüten haben ein kresseartiges Aroma und schmecken in Salat und Kräuterbutter. Die Samen kannst du wie Kapern einlegen. Die zahlreichen roten, gelben oder orangefarbenen Blüten locken von Juni bis zum Frost Wildbienen an.
Kapuzinerkresse kannst du im Mai an einem sonnigen bis halbschattigen Platz mit nährstoffreichem Boden aussäen. Auch auf dem Balkon fühlt sich die Kletterpflanze wohl. Mehr dazu: Kräutergarten auf dem Balkon anlegen: So klappt es
4. Katzenminze: Dieses Kraut mögen Bienen und Katzen
Katzenminze (oder auch Katzenmelisse) trägt ihren Namen nicht ohne Grund: Ihre Blätter duften nach Zitronen und Minze und sind bei Katzen sehr beliebt. Du kannst die bienenfreundlichen Kräuter aber auch als Tee aufgießen und für Salat und Kräuterbutter verwenden.
Von Juli bis September blüht das Kraut je nach Sorte violett, blau oder weiß. Katzenminze ist mehrjährig und lässt sich sehr leicht von April bis August aussäen. Ideal ist ein sonniger Standort mit lockerem, nährstoffreichem Boden. Vorsicht: Katzenmelisse verbreitet sich schnell von selbst aus.
Gut zu wissen: Katzenminze ist auch ein natürliches Mittel, um Insekten zu vertreiben
5. Exotisch und bienenfreundlich: Koriander
Koriander ist eine einjährige Pflanze, die ab Juni weiß blüht und Bienen dann Nahrung bietet. Du kannst sie von März bis Mai aussäen. Als ideal gilt ein eher halbschattiger Standort. Der Boden sollte durchlässig und nährstoffreich sein.
Verwendung: Die gefiederten Blätter kannst du klein hacken und damit schnell Suppen, Salate, Currys und andere Gerichte verfeinern. Auch Koriandersamen kannst du als Gewürz nutzen.
6. Bienenfreundliche Kräuter auf Balkon und Garten: Lavendel
Lavendel ist als beruhigendes Heilkraut bekannt. Seine meist violettfarbenen, seltener weißen Blüten sind aber auch toll für Bienen, da sie viel Nektar enthalten. Sie blühen von Juni bis Mitte September. Lavendel verströmt einen intensiven Duft, der einen in Urlaubsstimmung versetzen kann.
Die Blätter kannst du als Würzkraut in der Küche verwenden, zum Beispiel für Fleisch- oder Gemüsegerichte. Die mehrjährige Pflanze gedeiht am besten an einem sonnigen Platz mit durchlässigem, trockenem und eher kalkhaltigem Boden. Hat Lavendel genug Platz, kann er sich ausbreiten. Du solltest größere Lavendelsträucher regelmäßig schneiden, dann kann er gut überwintern.
7. Liebstöckel für Suppen und Eintöpfe
Liebstöckel wird auch Maggikraut genannt. Frisch gehackt verleihen die Blätter Suppen und Eintöpfen eine besondere Würze, aber auch die Samen kannst du verwenden. Das mehrjährige bienenfreundliche Kraut blüht ab Juni. Die hellgrünen bis gelben Blüten sind für uns zwar eher unscheinbar, für Wildbienen aber attraktiv.
Im April und Mai kannst du Liebstöckel an einem sonnigen bis halbschattigen Standort aussäen – im Beet am besten in einigem Abstand zu anderen Kräutern und Gemüse. Der Boden sollte leicht feucht und nährstoffreich sein.
8. Kräuter für Bienen: Oregano selber pflanzen
Oregano ist das klassische Gewürz für Pizza und Tomatensoßen. Die mehrjährige Pflanze mit den aromatischen Blättern kannst du von April bis August auf durchlässigem, eher nährstoffarmen Boden aussäen. Im Juli und August blüht Oregano weiß-rosa und lockt damit Hummeln und Wildbienen an.
Wie du das vielfältige Gewürz haltbar machen kannst, erfährst du hier: Oregano trocknen: So bleibt er länger aromatisch
9. Ein robustes bienenfreundliches Kraut: Rosmarin
Rosmarin gehört zu den ersten Bienenkräutern im Jahr. Von März bis Mai bilden sich meist weiße, oft aber auch blaue oder rosafarbene Blüten. Die immergrünen, nadelförmigen Blätter kannst du zum Würzen von Fleisch(-ersatz) und Ofenkartoffeln nutzen.
Der mehrjährige Rosmarin braucht einen sonnigen Platz, der Boden sollte trocken, durchlässig und idealerweise kalkhaltig sein. Mehr Tipps: Rosmarin schneiden, pflegen und überwintern
10. Salbei: Heil-, Küchen- und Bienenpflanze
Der bekannteste Salbei ist sicherlich der Heil- und Küchensalbei, den du für wohltuenden Salbeitee, aber auch herzhafte Gerichte und Kräuterbutter verwenden kannst. Darüber hinaus gibt es auch andere Arten wie Muskatellersalbei und Schopfsalbei, die ab Mai den ganzen Sommer über Wildbienen mit ihren blauen, weißen oder rosafarbenen Blüten anlocken.
Ernten kannst du Salbei bis August. Die Pflanze mag einen sonnigen Standort mit trockenem, durchlässigem und eher kalkhaltigem Boden.
11. Bienenfreundliche Kräuter für Balkon und Garten: Thymian
Auch Thymian mag am liebsten einen trockenen, durchlässigen und kalkhaltigen Boden und viel Sonne. Neben dem klassischen Thymian, mit dessen Blättern du mediterrane Speisen würzen oder Husten lindernde Tees zubereiten kannst, gibt es hier ebenfalls weitere Sorten. Sie blühen ab Mai von weiß und rosafarben bis hin zu violett.
12. Bienenfreundliches Kraut & Gewürz: Ysop
Ysop ist nicht ohne Grund auch unter dem Namen Bienenkraut bekannt. Im Sommer lockt die mehrjährige Pflanze mit zahlreichen blauvioletten oder rosafarbenen Blüten Wildbienen an.
Mit Blättern und Blüten kannst du Gerichte verfeinern und sie als Tee aufgießen. Ysop braucht einen sonnigen Platz, am besten mit nährstoffreichem, durchlässigem Boden.
13. Zitronenmelisse schmeckt auch Bienen
Du kannst Zitronenmelisse in Rezepten für Süßspeisen, Salat oder für Tee verwenden. Ihre Blätter haben ein erfrischendes, zitroniges Aroma.
Auf lockerem, nährstoffreichem Boden kannst du das bienenfreundliche Kraut von April bis August aussäen. Der Standort kann ruhig im Halbschatten sein. Ab Juni zeigen sich dann die ersten, in der Regel weißen Blüten, die Bienen und Hummeln anlocken.
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