9 Dinge, die es nicht mehr gibt, wenn die Bienen verschwinden Von Stefanie Jakob Kategorien: Umweltschutz Stand: 10. April 2022, 00:05 Uhr Fotos: Colourbox.de, CC0 Public Domain / Pixabay - Couleur, ulleo Die Bienen sterben, aber was bedeutet das eigentlich für uns? Die Antwort: Viele Dinge würde es ohne die Tiere nicht mehr geben – und das gilt nicht nur für Obst und Gemüse. Stell dir vor, du willst im Supermarkt einkaufen – doch die Regale sind leer. Es gibt nichts von dem, was auf deiner Einkaufsliste steht: Keine Äpfel oder Himbeeren, keine Gurken, Erbsen oder Bohnen, keine Margarine, keinen Honig, keinen Kaffee, kein Shampoo, keine Gummibärchen, nicht mal mehr Wattepads liegen im Supermarktregal. So oder so ähnlich würde es wohl aussehen, wenn es keine Bienen mehr gibt. Denn: Etwa in Drittel unserer Nahrung ist von der Bestäubung der Bienen und anderer Insekten abhängig. Und die Bestände gehen seit Jahren zurück: Die Hälfte der 450 Wildbienen-Arten in Deutschland ist bedroht oder bereits ausgestorben, der gesamte Insektenbestand schrumpft ebenfalls drastisch, um mehr als 75 Prozent in den letzten 30 Jahren. Wenn wir nicht bald etwas gegen das Bienen- und Instektensterben tun, werden die Tiere komplett verschwinden – und mit ihnen diese neun Dinge: 1. Beeren: Johannisbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren Wenn die Bienen sterben, stirbt auch die Beere (Foto: CC0 Public Domain / Pixabay - Couleur) Erdbeerkuchen, Vanilleeis mit heißen Himbeeren, Blaubeermarmelade, Johannisbeersaft – das gäbe es alles nicht mehr ohne die Bienen. Denn Beeren und viele andere Obstsorten sind zu einem großen Teil von der Bestäubung durch die Bienen abhängig. Weitere Obstsorten, die es in einem Leben ohne Bienen nicht mehr gäbe: Aprikosen, Äpfel, Kirschen, Pfirsiche, Pflaumen, Mangos oder Kiwis. Lesetipp: Saisonkalender: Wann wächst welches Obst und Gemüse? 2. Fruchtsaft Saftige Überraschung: Ohne Bienen gehört Fruchtsaft der Vergangenheit an. (Foto: CC0 Public Domain / Pexels - Lisa Fotios) Gibt es kein Obst mehr, gibt es folglich auch keine verarbeiteten Produkte mehr, die Obst enthalten: Apfelsaft und Co. verschwinden ebenfalls, wenn die Bienen sterben. Damit das nicht passiert, kannst du zum Beispiel die (für Bienen schonendere) ökologische Landwirtschaft unterstützen, indem du Bio-Säfte kaufst. Hier findest du noch mehr Dinge, die du tun kannst, um den Bienen zu helfen. 3. Kosmetik: Deo, Cremes und Spülungen Naturkosmetik hätte es ohne die Bienen schwer. (© Pavelis - fotolia.de ) Was haben Kosmetikprodukte mit den Bienen zu tun? In Deos, Cremes und Spülungen sind pflanzliche Inhaltsstoffe etwa aus Zitrusfrüchten oder Shea-Butter enthalten, die von der Bestäubung der Insekten abhängig sind. Viele konventionelle Kosmetikprodukte würden verschwinden, wenn es keine Bienen mehr gäbe – pflanzliche Inhaltsstoffe findet man aber vor allem in zertifizierter Naturkosmetik. Und das wäre der schlimmere Verlust, denn Naturkosmetik ist gesünder, weniger umweltschädlich und kommt ohne erdölbasierte Inhaltsstoffe aus. Hier findest du die besten Naturkosmetik-Hersteller: Bestenliste: Die besten Naturkosmetik-Hersteller Platz 1i+m 5,0 9 DetailAvocadostore** Platz 2Urtekram 5,0 6 DetailEcco Verde** Platz 3Weleda 5,0 6 DetailAvocadostore** Platz 4Dr. Hauschka 4,6 8 DetailDr. Hauschka** Platz 5Lavera 4,4 9 DetailAvocadostore** Platz 6Alterra 4,6 7 DetailAmazon** Platz 7Farfalla 4,8 5 DetailAvocadostore** Platz 8Speick 5,0 4 DetailAvocadostore** Platz 9Martina Gebhardt Naturkosmetik 5,0 3 DetailAvocadostore** Platz 10Alverde 3,8 8 DetailAmazon** 4. Gemüse: Gurken, Kürbisse, Auberginen, Avocado Kürbisse und Erbsen brauchen Bienen zur Bestäubung. (Fotos: CC0 Public Domain / Pixabay - Einladung zum Essen, Pexels - R-Khalil) Tatsächlich gäbe es in einer Welt ohne Bienen noch eine Menge Gemüse: Salat- oder Kohlsorten benötigen zur Ausprägung ihrer Frucht keine Bestäubung bzw. sind nicht auf die Bienen angewiesen, weil sie sich selbst vermehren können oder windbestäubt werden. Sogenannte Frucht-Gemüsesorten wie Gurken, Kürbisse, Auberginen oder Avocado dagegen sind besonders von der Bestäubung durch die Bienen abhängig – weswegen es diese Sorten nicht mehr gäbe. Und damit auch keine Vielfalt bei der Gemüseauswahl. 5. Gummibärchen (Foto: CC0 Public Domain / Pixabay - Alexas Fotos) Ohne Bienen keine Gummibärchen. Klar, wegen der Früchte im Fruchtgummi – oder? Ja, aber nicht nur: Gummibärchen von Haribo & Co. sind mit Bienenwachs beschichtet, damit sie schön glänzen und in der Packung nicht zusammenkleben. 6. Baumwolle – und damit ein Großteil unserer Kleidung (Fotos: CC0 Public Domain / Pixabay - bobbycrim, Engin Akyurt) Die Hälfte der weltweit hergestellten Kleidung besteht aus Baumwolle – und die wird es nicht mehr geben, wenn es keine Bienen mehr gibt. Du hilfst den Bienen, wenn du dich für Kleidung aus Bio-Baumwolle entscheidest, zum Beispiel indem du Mode fairer Labels kaufst. Denn: Bio-Baumwolle schont die Bienen, weil beim Anbau keine Pestizide eingesetzt werden. Noch besser: Kleidung gebraucht kaufen, leihen oder weniger konsumieren (Lies dazu: Slow Fashion – ein Konzept für bessere Mode). Auch das hilft am Ende den Bienen: Je weniger Baumwolle produziert wird, desto weniger Monokultur gibt es und desto diverser wird der Lebensraum für die Bienen. 7. Raps- und Sonnenblumenöl (Fotos: Colourbox.de, CC0 Public Domain / Pixabay - Pixaline) Raps- und Sonnenblumenöl wird vielseitig einsetzt: In Fertiggerichten und -produkten, in Chips, Kuchen, Saucen, Dips, Brotaufstrichen und und und … Raps kann sich zwar selbst bestäuben, es entstehen dann aber nur aus etwa 50 Prozent der Blüten fortpflanzungsfähige Samen. Wenn die Bienen mithelfen, sind es 90 Prozent. Ähnliches gilt für Sonnenblumenöl. Hier werden 20 Prozent der Blüten zu Samen, mit den Bienen sind es 90 Prozent. 8. Ohne Bienen keine Margarine (Foto: CC0 Public Domain / Pixabay - doornekamph) Margarine basiert auf Pflanzenöl. Logisch, dass auch sie verschwindet, wenn es keine Bienen mehr gibt. Weitere Beiträge zu Margarine: Vegane Margarine: Pflanzlich bedeutet nicht auch vegan Margarine ohne Palmöl (Palmöl ist übrigens nicht von der Bestäubung der Bienen abhängig.) Stiftung Warentest testet Margarine: Marken-Produkte enttäuschen Öko-Test Margarine: 11 von 20 Sorten fallen durch 9. Wurstkonserven, Salami & Co. (Foto: © www.colourbox.de) Was hat es mit den Bienen und der Wurst auf sich? Futtermittel für Schweine und Rinder sind nicht unbedingt von der Bestäubung der Bienen abhängig. Soja etwa befruchtet sich in der Regel selbst. Der Zusammenhang: „Biene bestäubt Soja, Soja wird an Schweine verfüttert, Schweine werden zu Wurst verarbeitet“, funktioniert also nicht. Wenn die Bienen verschwinden, verschwindet die Wurst aus einem anderen Grund: In den meisten Würsten findet man Gewürze – und die wiederum sind zum Großteil von der Bestäubung durch Bienen abhängig. Auch wenn es den Bienen nicht unmittelbar hilft: Wir raten zu weniger Fleisch, und wenn schon Fleisch, dann aus artgerechter Haltung und in Bio-Qualität. Wie du den Bienen helfen kannst Die Liste ließe sich ewig weiterführen: Viele verarbeitete Lebensmittel gäbe es ohne die Bienen nicht mehr – in Ketchup, Aufstrichen oder Fertiggerichten werden Gewürze, Senf und Öle eingesetzt, aber auch Honig. Noch ist es nicht soweit, dass die Bienen verschwunden sind. Zum Glück. Damit das so bleibt, müssen wir den Bienen helfen, denn eine Alternative ist nicht in Sicht. Dazu müssen wir zunächst verstehen, warum die Bienen sterben und was wir damit zu tun haben. Und schließlich können wir konkrete Maßnahmen ergreifen – Tipps dazu gibt es in der folgenden Bildergalerie: 5 Tipps, was du gegen das Insektensterben tun kannst 10 Dinge, die du aus deinem Garten verbannen solltest Die bienenfreundlichsten Pflanzen für Garten und Balkon English version available: Nine Things That Will Disappear If Bees Go Extinct ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 161 11 Vielen Dank für deine Stimme! 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