Willst du eine Fahrradtour planen, solltest du mehrere Dinge beachten, damit der Ausflug ein Erfolg wird. Wir geben dir Tipps, wie du deine Tour am besten vorbereitest.
Eine Fahrradtour zu machen hat mehrere Vorteile gegenüber anderen Urlaubsformen oder Ausflügen: Du bewegst dich an der frischen Luft und unterstützt dadurch deine Gesundheit, du verursachst dabei keine CO₂-Emissionen und du betreibst Slow Traveling, das dich höchstwahrscheinlich besser entschleunigt als ein Ausflug oder eine Tour mit dem Auto.
Wir geben dir in diesem Artikel Tipps, wie du eine längere Fahrradtour inklusive Übernachtungen planen kannst. Doch auch für Tagesausflüge findest du hier nützliche Informationen.
Fahrradtour machen: Wann, wie lange und wie weit?
Wenn du dir nicht sicher bist, wie gut deine Kondition im Moment ist, solltest du für eine mehrtägige Radtour nicht länger als 350 bis 400 Kilometer planen und für den Anfang eine Route wählen, die nicht so hügelig ist. Besonders Flussradwege sind hier zu empfehlen, denn sie folgen meist auf weiten Strecken dem Fluss durch die Ebene.
- Für deine ersten Tagesetappen solltest du dir nicht zu viel vornehmen. Denk dran, dass du es wahrscheinlich nicht gewohnt bist, mit mehr Gepäck zu fahren.
- Starte mit ungefähr sechzig bis siebzig Kilometern pro Tag. Wenn dir das leicht fällt, kannst du die Etappen steigern.
- Und denke bei der Planung der Fahrradtour auch dran: Oft setzt am dritten, vierten Tag mehr Erschöpfung ein, plane für diese Tage also etwas kürzere Strecken.
Am angenehmsten lässt es sich im Frühling und Frühsommer fahren. Dann musst du keine dicke, schwere Kleidung mehr mitnehmen, gleichzeitig ist es noch nicht zu heiß.
Informiere dich auch über Wege und Region: Führt deine geplante Fahrradtour hauptsächlich über asphaltierte Wege? Oder sind auch Feld- und Waldwege dabei? Tourismusbüros vor Ort können hier Auskunft geben.
Je nach Kondition der Mitfahrer:innen solltet ihr im Voraus über die Fahrtgeschwindigkeit reden oder eine Probefahrt machen.
Fahrradtour planen: Die Anreise
Am ökologischsten ist es, wenn du von deiner Haustür aus losfährst. Wer das aber nicht möchte, kann mit der Bahn, dem Bus oder dem Auto fahren. Falls du dich mit dem Auto auf den Weg machst, solltest du dich vorher erkundigen, ob du es am Startpunkt deiner Tour für mehrere Tage abstellen kannst. Auch empfiehlt es sich dann, die Fahrradtour so zu planen, dass du am Ende wieder zum Ausgangspunkt zurückkommst.
Wenn du mit der Bahn oder den öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, können diese Beiträge dir weiterhelfen:
- Fahrrad mitnehmen in Bus und Bahn: wie geht’s am besten
- Günstige Bahntickets: 12 Tipps für preiswerte Tickets
Übernachtungen für die Fahrradtour planen
Vorher buchen oder spontan schauen? Zelt oder Zimmer? Für jede Art, die Fahrradtour zu planen, gibt es Vor- und Nachteile:
- Ein Zelt macht um einiges unabhängiger, auf einem Zeltplatz findet man meistens noch ein Fleckchen. Aber Achtung, Wildcampen ist in Deutschland größtenteils nicht erlaubt! Auf der anderen Seite bedeutet Zelt deutlich mehr Gepäck, zusätzlich noch Schlafsack und Isomatte.
- Wer vorher bucht, ist auf der sicheren Seite, gleichzeitig aber auch fest gebunden – es wird schwieriger, die Etappen an aktuelle Bedürfnisse anzupassen. Du kannst nicht eben mal zehn Kilometer mehr oder weniger als geplant fahren. Wer spontan nach einer Unterkunft sucht, dem kann es natürlich passieren, dass er noch ein Stück weiterfahren muss, wenn doch schon alle Zimmer belegt sind – aber die Tagesetappen der Fahrradtour sind spontaner planbar.
An den bekannten und beliebten Radwegen befinden sich in der Regel recht viele Unterkünfte – wie ausgebucht die sind, ist natürlich saisonabhängig. Übrigens, der ADFC, der Allgemeine Fahrrad Club Deutschland, zeichnet spezielle „Bett+Bike“-Unterkünfte aus, die besondere Standards für Radfahrer bieten:
- Abschließbarer Raum zum Unterstellen für die Fahrräder
- Trockenraum für Ausrüstung und Kleidung
- Mindestanzahl an Nächten für Radfahrer:innen ist nur eine Nacht
- Ein vollwertiges Frühstück
- Infos über regionales, touristisches Angebot
- Bereitstellung eines Basisreparatursets
Auch Campingplätze werden vom ADFC als Bett+Bike-Unterkünfte ausgezeichnet, ebenso wie Ferienwohnungen und natürlich Hotels, Pensionen und Jugendherbergen. Schau also auf jeden Fall auf der Website vorbei, wenn du deine Fahrradtour planst.
Fahrradtour: Das sollte mit
Das wichtigste Stichwort beim Packen ist wetterfest: Achte darauf, dass deine Packtaschen, deine Schuhe und deine Kleidung regenfest sind. Außerdem sollten diese Dinge unbedingt mit:
- Am besten ein bis drei große Flaschen Wasser, je nach Wetterbericht und Temperatur
- Bequeme, möglichst leichte Kleidung. Aber denke auch dran, dass es kalt werden kann, also am besten nach Zwiebelprinzip packen. Tipp: Packe möglichst leichte, schnell trocknende Kleidung ein – dann kannst du sie unterwegs per Hand waschen und musst nicht so viel mitnehmen.
- Am angenehmsten für eine Radtour ist eine atmungsaktive, wind- und wasserfeste Jacke.
- Für eine lange Fahrradtour solltest du auf keinen Fall auf einen Helm verzichten.
- Beim Radfahren bietet es sich an, Handschuhe mitzunehmen – das ist bei längeren Fahrten deutlich bequemer.
- Bei Schuhen solltest du dich für geschlossene, leichte und wasserfeste Schuhe entscheiden.
- Je nach Stoßdämpfung deines Fahrrads empfiehlt sich auch eine gepolsterte Hose.
- Steck am besten ein kleines Handwaschmittel ein.
- Denk auch an Bio-Sonnencreme (idealerweise Sonnencreme ohne Plastikverpackung) und eine Sonnenbrille.
- Je nach Planung der Fahrradtour: Isomatte, Schlafsack und Zelt.
- In deine Reiseapotheke solltest du unbedingt ein Erste-Hilfe-Set packen, auch ein Mittel gegen Kopfschmerzen, Magenkrämpfe und Durchfall. Auch Desinfektionsmittel und eine Zeckenzange solltest du mitnehmen. Tipp: Desinfektionsmittel selber machen: Rezept für Spray und Gel
- Plane für die Fahrradtour auch Erste Hilfe für dein Rad ein: Ein kleines Reparatur-Set mitsamt Pumpe und Flickzeug solltest du immer dabei haben.
- Vergiss deine Karte oder deinen Radführer nicht. Zur Aufbewahrung bietet sich eine Lenkertasche mit Glassichtfenster an.
- Nimm auch ein bisschen Schreibzeug mit, du weißt nie, wofür du es brauchen könntest.
- Ein Fahrradschloss solltest du auch auf jeden Fall mitnehmen.
- Plane deine Mahlzeiten auf der Fahrradtour: Ein reichhaltiges, gesundes Frühstück bekommst du in der Regel in der Unterkunft. Für unterwegs solltest du aber immer ein paar Snacks für dabei haben, zum Beispiel Nüsse. Am besten isst du unterwegs eher leichte Sachen, abends kannst du dann deinen Energiebedarf wieder mit einer kohlenhydrathaltigen Mahlzeit aufbessern.
Aber Achtung: Packe nicht zu schwer und achte auf die Gewichtsangabe auf deinem Gepäckträger. Je mehr Gewicht, desto weniger Fahrspaß.
Fahrradcheck vor der Abfahrt nicht vergessen
Plane vor der Fahrradtour einen Fahrradcheck ein. So stellst du sicher, dass dein Rad auch verkehrstauglich ist. Achte dabei auf folgendes:
- Ist dein Fahrrad voll aufgepumpt und haben die Reifen genügend Profil?
- Funktionieren deine Bremsen?
- Funktioniert die Fahrradbeleuchtung?
- Untersuche auch Lenker, Sattel und Gepäckträger auf Schäden. Achte außerdem darauf, deinen Fahrradsattel richtig einzustellen.
- Ist deine Kette ausreichend geölt? Falls nicht, erfährst du hier, wie es geht: Fahrradkette ölen: Anleitung, Tipps und das richtige Öl.
- Funktioniert die Schaltung einwandfrei?
- Die Fahrradkette zu reinigen hilft, dass das Fahrrad geschmeidiger läuft.
- Kümmere dich nach Möglichkeit um die richtige Fahrradcodierung, einen Fahrradpass und versichere dein Fahrrad.
Wo finde ich schöne Routen?
Eine Übersicht über viele Radwege liefert das Radreise-Wiki. Das Bundesamt für Güterverkehr bietet einen Radroutenplaner für Deutschland an. Oder du suchst auf einer spezialisierten Radwege-Website nach Anregungen für Touren.
Fahrradtour fertig geplant? Alles eingepackt? Fahrrad nochmal gecheckt? Dann steht dem Erfolg deiner Fahrt höchstens noch das Wetter im Weg.
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