Mit Food Pairing zu experimentieren bringt dir eine kreative und vor allem gesunde Küche. Wie das Konzept funktioniert und was es für die Gesundheit tun kann, liest du hier.
Food Pairing ist ein Konzept, bei dem es zunächst einmal um die Kombination von Aromen geht. Durch die verschiedenen Zutaten und Gewürze können ganz neue Geschmackserlebnisse entstehen oder sie verbessern das Aroma der Speisen.
Den englischen Begriff „Food Pairing“ benutzten Chefköch:innen, um das Konzept für ihre innovativen Speisekreationen zu beschreiben. Einige der Spitzenköch:innen vertreten dabei das Motto: „Passt nicht, gibt es nicht.“ Je gegensätzlicher die Aromen sind, umso überraschender ist ihre Kombination für den Gaumen.
So steht zum Beispiel auf der Speisekarte, des von Michelin ausgezeichneten Lokal „The Fat Duck“ in England, Kaviar mit weißer Schokolade oder Schokomuffins mit Blauschimmelkäse. Mit solchen überraschenden Geschmacksrichtungen experimentiert auch die Lebensmittelindustrie. So findest du längst Food Pairing bei Süßigkeiten und Desserts, wie Schokolade mit Chilis oder salziges Butterkaramell.
Die überlegte Kombination von Lebensmitteln hat mehr zu bieten als den Überraschungseffekt. Durch die richtige Zusammenstellung der Speisen kannst du die Nährstoffe optimal nutzen, denn bestimmte Lebensmittelpaarungen können die Aufnahme von Nährstoffen verbessern. Die Kombinationen basieren teilweise auf Erfahrungen und Traditionen, wie zum Beispiel in der Ayurvedischen Ernährung. Doch zunehmend beschäftigt sich auch die moderne Wissenschaft mit der Kombination von Nährstoffen für gesunde Speisen.
Durch Food Pairing zu einer gesünderen Ernährung
Es gibt eine Vielzahl von Lebensmitteln, die erst durch den richtigen Partner ihre volle Wirkung entfalten. Food Pairing kann dabei helfen. Das Onlinemagazin Deutschland isst vegan erläutert:
- Nährstoffaufnahme: Die enthaltenen Nährstoffe ergänzen sich und erleichtern dem Körper die Aufnahme. Ein Beispiel für einen einfachen Food-Pairing-Hack: Schmecke den Spinat mit Zitronensaft ab. In dieser Kombination verbesserst du die Aufnahme von Eisen aus dem Spinat. Untersuchungen des Bundesinstituts für Risikobewertung bestätigen, dass Vitamin C die Eisenaufnahme im Körper verbessert.
- Sättigung: Die Kombination von komplexen Kohlenhydraten, wie zum Beispiel in Kartoffeln oder Vollkorngetreide, mit gesunden pflanzlichen Fetten und Proteinen machen lange satt. Diese Zusammenstellung hält den Blutzuckerspiegel stabiler und du bekommst nicht so schnell wieder Hunger. Anstatt eines Pizza-Snacks sättigt zum Beispiel eine Backkartoffel mit Joghurtsauce und Olivenöl langanhaltend.
- Verdauungsfördernd: Probiotische Lebensmittel oder ballaststoffreiche Gemüse fördern die Darmaktivität und damit die Verdauung. Zum Beispiel ist Sauerkrautsalat eine traditionelle Beilage für Fleischgerichte. Das meist fetthaltige Fleisch ist schwer verdaulich, dabei hilft das fermentierte Sauerkraut. Durch die Fermentation entstehen probiotische Milchsäurebakterien, die der Darmflora auf die Sprünge helfen. Würzt du dann den Sauerkrautsalat noch mit Kümmel, unterstützen die ätherischen Öle im Kümmel zusätzlich noch die Verdauung. Lästige Blähungen oder Völlegefühl lassen sich so verhindern.
Food Pairing in der veganen Küche
Food Pairing ist ein Konzept, das du auch in der veganen Küche nützen kannst. Durch die geschickte Kombination erreichst du eine vollwertige Nährstoffversorgung.
- Proteinzufuhr: Der Verzehr von Vollkornprodukten in Kombination mit Hülsenfrüchten kann die Versorgung mit vollwertigen Proteinen aus pflanzlichen Quellen sicherstellen. In der indischen Küche ist Reis mit indischen Dal Linsen eine traditionelle Beilage. Studien fanden heraus, dass sich die Aminosäuren aus Reis und Linsen optimal ergänzen, um daraus für den Körper Proteine zu bilden. Die Kombination der beiden Lebensmittel verbessert die biologische Wertigkeit des Proteins.
- Energieversorgung: Langkettige Kohlenhydrate geben dem Körper Energie, die lange vorhält. Ideale Kombination sind daher Vollkorngetreide mit Obst für die zusätzliche Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen. Zum Beispiel ein Müsli oder ein Porridge aus Haferflocken mit Hanfmilch und Beerenobst. Haferflocken sind eine gute Quelle für Ballaststoffe, während die Hanfmilch reich an Kalium und Omega-3-Fettsäuren ist. Die Beeren, wie Heidelbeeren, enthalten zusätzlich viele wichtige Vitamine und Mineralstoffe.
- Gesunde Fette und Antioxidantien: Die Kombination mit Olivenöl und Tomaten ist eine gesunde Option. Das Olivenöl enthält gesunde, ungesättigte Fettsäuren, während Tomaten reich an Vitamin C und Antioxidantien sind. Durch die Kombination beider Lebensmittel erhältst du zum Beispiel einen Tomatensalat mit einem leckeren Dressing. Der gesunde Aspekt bei der Kombination ist, dass durch das Fett im Olivenöl der Körper die fettlöslichen Vitamine, wie die Vitamin A und Vitamin E aus der Tomate leichter aufnehmen kann.
Fazit: Food Pairing ist Experimentieren mit gesundem Hintergrund
Das Konzept von Food Pairing steht vordergründig für die Kreativität in der (Sterne-) Küche. Online gibt es dazu Datenbanken, die dir mögliche Kombinationen vorschlagen. Allerdings richtet sich der Service meist hauptsächlich an die Gastronomie und die Kombination der Aromen steht im Vordergrund.
Den gesundheitlichen Aspekt von Food Pairing findest du nicht so gesammelt an einem Platz. Es gibt wissenschaftliche Studien, die sich jedoch überwiegend nur mit einer der vielfältigen Kombination von Lebensmitteln beschäftigen. Es geht entweder um Kohlenhydrate, Proteine oder Fette in Verbindung mit Vitaminen oder Mineralstoffen.
Food Pairing auch für gesunde Mahlzeiten zu nutzen ist ein interessanter neuer Aspekt, das noch viele Möglichkeiten eröffnen könnte.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Vegane Ernährung: Welche pflanzlichen Quellen dir welche Vitamine liefern
- Weniger Nährstoffe: Diese 6 Lebensmittel essen viele falsch
- Vegan: 12 Tipps zu Essen, Nährstoffen, Kleidung und mehr
War dieser Artikel interessant?