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Gesund wohnen: 5 Giftquellen in der Wohnung und wie du sie vermeidest

Giftquellen in der Wohnung
Foto: © Photographee.eu - Fotolia.com

Teppich, Möbel, Wandfarbe oder Putzmittel: Die Dinge, die wir in unserem Zuhause haben, sollten so wenig Schadstoffe wie möglich absondern. Wir zeigen dir, worauf du für ein gesundes Wohnen in deinen eigenen vier Wänden achten kannst.

Nicht nur zum Schlafen nutzen wir die eigene Wohnung oder das eigene Haus. Dort kochen und putzen wir, laden Freund:innen und Familie ein – oder liegen einfach auf der Couch und lesen ein Buch. Doch viele unserer Alltagsgegenstände in unserer direkten Umgebung können mit Schadstoffen belastet sein. Wir zeigen, worauf du bei der Einrichtung achten solltest und wie du deine Gesundheit schützen kannst.

1. Boden: bitte ohne Ausdünstung

Viele kennen den unangenehmen Geruch, wenn ein neuer Bodenbelag wie Teppich, PVC oder Laminat verlegt wurde: Er ist häufig beißend chemisch – und allein das sollte schon ein Warnzeichen sein.

Tatsächlich führt ein neuer Fußboden im Wohnumfeld von Schwangeren zu einem deutlich erhöhten Risiko, dass Kleinkinder im ersten Lebensjahr an Atemwegsbeschwerden erkranken, so eine Studie des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) 2014. Der Grund: Aus neuen Fußböden können Chemikalien wie Ethylbenzol oder Styrol ausdünsten und dann über die Atemluft aufgenommen werden.

Tipps für den Bodenbelag:

  • Während der Schwangerschaft und im ersten Lebensjahr nicht renovieren und kein neues Laminat, Teppichboden oder Fußbodenbelag verlegen.
  • Auf Siegel achten: Sie prüfen die Produkte auf Schadstoffe und Ausdünstungen. Bei Bodenbelägen: der Blaue Engel, Eco Institut Tested Product, naturplus®; bei Teppichböden: GuT, bei Korkbögen: Kork-Logo®
  • Bodenbelag ohne Kleber verlegen, auch seine Ausdünstungen können schädlich sein. Muss es Klebstoff sein, dann Produkte mit dem Blauen Engel oder dem EMICODE®-Siegel EC1PLUS verwenden.
  • Bevor du dich für einen Belag entscheidest: Rieche am Bodenbelag und gib ein kleines Stück davon in ein leeres Schraubglas. Riecht es intensiv chemisch? Dann lass besser die Finger davon.
  • Keinen PVC-Belag kaufen, der Kunststoff enthält, Weichmacher oder andere gesundheitsschädliche Stoffe.
  • Teppiche mit Hausmitteln reinigen statt mit Chemie.
Teppich
Gesund wohnen: Teppiche bitte mit Hausmitteln reinigen (Foto: CC0 / Pixabay / _Alicja_)

2. Wände: unbelastete Tapeten und Farben

Nicht nur der Fußboden bildet zuhause eine große Oberfläche, auch die Wände können einiges ausdünsten, besonders wenn sie mit Vinyltapeten aus PVC verkleidet sind. Meide solche Tapeten, die voller Weichmacher sind – und greife lieber zu Papiertapeten, die mit dem Blauen Engel ausgezeichnet sind.

Einige herkömmliche Wandfarben enthalten Konservierungsstoffe, wie etwa krebsverdächtige Formaldehyde oder Isothialzolinone, die Allergien auslösen können. Hautreizungen, Atemproblemen oder andere Erkrankungen können die Folge sein.

Farbe, streichen
Aus den Wänden können viele Schadstoffe ausdünsten, besser zu unbedenklichen Produkten greifen. (Foto: CC0 / Pixabay / Bru-nO)

Achte bei Wandfarben auf diese Punkte:

  • Die gesündere Alternative sind Wandfarben, die ohne diese Stoffe auskommen. Dazu gehören natürliche Wandfarben, aber auch Dispersionsfarben von bestimmten Herstellern., hier findest du ökologische Anbieter ohne Schadstoffe­­.
  • Bitte drauf achten: Die Farben müssen unbedingt für den Innenraum geeignet sein.
  • Produkte mit Siegeln wie dem Blauen Engel, Eco Institut Tested Product, naturplus® wählen.
  • Du willst dein Schlafzimmer streichen? Diese Farben sorgen für einen guten Schlaf.

3. Möbel: bitte Massivholz

Schädliche Stoffe in Möbeln verstecken sich häufig in Klebern, Lacken oder Beschichtungen. Im Gegensatz zu Ikea & Co. verwenden nachhaltige Hersteller und Händler fast ausschließlich Massiv-Holz. Sie verzichten weitgehend auf zusammengeleimtes Sperrholz, giftige Lacke und Kunststoffe. Die Hölzer stammen nicht aus illegaler Urwaldrodung, sondern aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Die meist handwerklich in Deutschland hergestellten „Bio-Möbel“ sind lange haltbar und damit besser für unsere Gesundheit und die Umwelt als jedes Billy-Regal.

Die besten Shops für Möbel & Wohnen findest du samt User-Bewertungen in unserer Bestenliste.

Weitere Tipps:

  • Gebrauchte Möbel (etwa aus Massivholz) sind nicht nur günstiger und verbrauchen keine neuen Ressourcen, sondern sind in der Regel auch schadstoffärmer als neue Möbel. Die besten Portale für den Gebrauchtkauf findest du in unserer Bestenliste.
  • Auf Siegel achten, um schadstoffarme Möbel zu finden: der Blaue Engel, das „Goldene M“, DGM Emissionslabel Klasse A, Eco Institut Tested Product, ÖkoControl
  • Polstermöbel mit Hausmitteln reinigen.

4. Gesund wohnen mit besseren Betten, Matratzen & Heimtextilien

Etwa ein Drittel unseres Lebens verschlafen wir. Das heißt: Wir verbringen richtig viel Zeit zwischen Matratze, Bettdecke und Kissen – natürlich sollten diese dann so wenig mit schädlichen Stoffen belastet sein, wie möglich.

Darauf kannst du achten:

  • Massivholzbetten aus heimischen Hölzern sind zwar deutlich teurer, halten dafür aber auch deutlich länger. Es gibt sie zum Beispiel bei nachhaltigen Möbelhäusern.
  • Empfehlenswerte Matratzen sind Naturlatex-Matratzen (aus reinem Naturkautschuk) sowie Schichtmatratzen aus einer Kombination von Naturfasern und Naturlatex.
  • Daunen-Bettwaren ohne Tierleid kaufen, Alternativen sind Produkte aus Bio-Baumwolle, Hanf oder Schurwolle. Auch gibt es nachhaltige Hersteller, die Federn verwenden, welche ohne Lebendrupf oder Stopfmast gewonnen wurden.
  • Bettwäsche aus Bio-Baumwolle kaufen, herkömmliche Baumwolle wird meist mit großen Mengen synthetischer Pestizide und Dünger behandelt. Achte hier auf Zertifizierungen wie GOTS, IVN oder Fairtrade.
Die Matratze wirkt sich auf die Schlafqualität aus.
Wir verbringen viel Zeit im Bett: Daher sollten das Gestell, die Matratze und die Bettwäsche so unbedenklich wie möglich sein und zum gesunden Wohnen beitragen. (Foto: Foto: CC0 / Pixabay / manbob98)

5. Reiniger & Raumduft: weniger & natürlich

Nicht nur Boden, Wand und Möbel geben in die Umgebung potenziell Schadstoffe ab, die von unserem Organismus aufgenommen werden können. Besonders aggressive chemische Reiniger sind problematisch; Raumluftsprays sind oft unnötig und überflüssig.

Beherzige dazu folgende Tipps:

Ökologischer und gesünder wohnen

In unseren eigenen vier Wänden sollten wir uns mit Dingen umgeben, die so gesundheitsfreundlich wie möglich sind. Doch wirf nicht gleich alle potenziell ungesunden Gegenstände hinaus. Nachhaltiger ist es, Vorhandenes zu nutzen und bei Bedarf auszutauschen – und mit einer besseren Variante zu ersetzen. Wenn du also das nächste Mal renovierst, kannst du auf gesundheitsverträgliche Farben und Bodenbelag achten.

Kinder beschäftigen: Bauklötze
Kinder nehmen Spielzeug gerne und oft in den Mund: Daher sollte es möglichst naturbelassen sein. (Foto: CC0 Public Domain - Unsplash / Jelleke Vanooteghem)

Besondere Vorsicht und Sorgfalt gilt jedoch im Kinderzimmer: Giftige Dinge in der Umgebung von kleinen Kindern sind für diese noch gefährlicher als für Erwachsene. Denn: Kinder atmen schneller als Erwachsene, nehmen entsprechend mehr Schadstoffe auf und können diese körperlich schwieriger abbauen.

Weitere Tipps und Infos fürs Kinderzimmer:

Weiterlesen auf Utopia.de:

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