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Kein Mehl da? 8 Alternativen zum Backen

backen ohne mehl
Foto: CC0 / Pixabay / kaboompics

Backen geht auch ohne Mehl – zumindest ohne Weizenmehl. Wir verschaffen dir einen Überblick über die alternativen Mehlsorten und erklären dir, was du beim Backen noch beachten musst.

Mehl ist wichtig zum Backen. Unter Mehl verstehen wir im Alltag meist Weizenmehl. Allerdings steht dieses Weißmehl in der Kritik, da es Studien zufolge Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck, Herzinfarkte und Gelenkschäden begünstigen kann. Der Wunsch nach einer gesünderen Alternative und Backen ohne Mehl ist groß: Neben anderen Getreidemehlen – wie Dinkel oder Roggen – gibt es immer mehr Mehlsorten zu kaufen, die nicht aus Getreide bestehen, zum Beispiel Kokosmehl.

Auch wenn du mal kein Weizenmehl zu Hause hast und etwas backen möchtest, sind die folgenden Alternativen interessant für dich. Wenn du ohne (Weizen-)Mehl backen willst, solltest du allerdings ein paar Dinge beachten.

Backen ohne Mehl wegen Gluten

Viele Menschen müssen wegen einer Unverträglichkeit ohne Mehl backen.
Viele Menschen müssen wegen einer Unverträglichkeit ohne Mehl backen. (Foto: CC0 / Pixabay / 370eis)

Gerade Menschen, die unter einer Gluten-Unverträglichkeit (Zöliakie) leiden, wollen ohne Mehl backen. Backen ohne Gluten ist aber nicht ganz einfach, denn Gluten ist ein Bindemittel und sorgt für die typische Konsistenz herkömmlicher Backwaren. Durch die dehnbare Eigenschaft von Gluten geht das Gebäck auf und bekommt seine Form.

Willst du ohne herkömmliches Mehl backen, kannst du einen Teil Weizenmehl durch eine andere Mehlsorte ersetzen. Willst du ganz auf herkömmliche Mehlsorten mit Gluten verzichten, solltest du dem Teig mehr Eier, gemahlene Flohsamenschalen oder geschrotete Leinsamen als Bindemittel hinzufügen. Du kannst ruhig experimentieren, denn einen exakten Richtwert gibt es dafür nicht – das kommt immer auf das Rezept und das Mehl an, das du verwenden willst. Flache Mehlspeisen wie Pfannkuchen oder Kekse gelingen aber auch ohne Gluten.

Lesetipp: Glutenfreies Frühstück: Das kannst du bei Unverträglichkeit essen.

8 Alternativen zum Backen ohne Mehl

Auch aus Sojabohnen lässt sich Mehl herstellen.
Auch aus Sojabohnen lässt sich Mehl herstellen. (Foto: CC0 / Pixabay / Jing)

Es muss nicht immer Weizenmehl sein. Möchtest du dich am Backen ohne Mehl versuchen, bieten sich die folgenden Alternativen an. Hast du nur noch wenig Weizenmehl vorrätig, kannst du es auch nur zum Teil ersetzen:

  1. Kichererbsenmehl: Für diese Mehlsorte werden geröstete Kichererbsen fein gemahlen. Das Mehl schmeckt leicht nussig. Am besten eignet es sich für herzhafte Gerichte wie Pizzateig, Farinata di Ceci, Socca oder Brot. Willst du ein Rezept umwandeln und ohne “Mehl” backen, entsprechen 100 Gramm Weizenmehl 75 Gramm Kichererbsenmehl. In Standard-Rezepten zum Kochen und Backen kannst du 20 Prozent des Weizenmehls immer durch Kichererbsenmehl ersetzen. 

  2. Sojamehl: Das nussig schmeckende Mehl eignet sich für Brot, Kuchen und Gebäck. Um 100 Gramm Weizenmehl zu ersetzen, brauchst du 75 Gramm Sojamehl. Sojamehl bindet zwar und wird in der veganen Küche als Ei-Ersatz verwendet, beim Backen ohne Mehl solltest du damit aber nur maximal 30 Prozent der Menge eines anderen Mehls ersetzen. Grund dafür ist, dass Kuchen oder Brot sonst zu gehaltvoll werden.

  3. Linsenmehl: Dieses Mehl schmeckt süßlich und verleiht Speisen eine rötliche Farbe. Neben Kuchen und Muffins eignet es sich auch für herzhafte Gerichte. Linsenmehl kannst du als Bindemittel anderen Mehlsorten untermischen. 120 Gramm rotes Linsenmehl ersetzen 100 Gramm Weizenmehl. Aus Puy-Linsenmehl lässt sich zum Beispiel ein Schokokuchen backen.

  4. Kastanienmehl: Das Mehl aus gerösteten Kastanien schmeckt süßlich. Es eignet sich gut für Brot und Kuchen (zum Beispiel Castagnaccio), aber auch zum Binden von Soßen. Mit 50 Gramm ersetzt du 100 Gramm Weizenmehl. Bei klassischen Backrezepten kannst du damit 25 Prozent des Weizenmehls ersetzen. Dazu solltest du aber mehr Flüssigkeit verwenden oder zwei Eier statt einem verwenden.

  5. Entöltes Mandelmehl: Dieses Mehl ist viel fettarmer als gemahlene Mandeln und hat einen neutralen Geschmack. Besonders eignet es sich für luftige Brote und Kuchen, da es mehr Wasser bindet. Mit Mandelmehl kannst du 20 Prozent eines herkömmlichen Mehls ersetzen.

  6. Entöltes Leinsamenmehl: Das Mehl schmeckt nussig und eignet sich sowohl für Brot als auch für süßes Gebäck und Kuchen. Beim Backen entsprechen 100 Gramm Weizenmehl 100 Gramm Leinsamenmehl. Da aber auch dieser Mehlsorte die Klebefähigkeit fehlt, kannst du durch Leinsamenöl in herkömmlichen Rezepten nur 25 Prozent des Weizenmehls ersetzen.

  7. Maismehl: Das gelbliche Mehl ist besonders bekannt für flache Maisfladen. Es enthält ebenfalls kein Gluten. Willst du etwas backen, das aufgehen soll, kannst du Maismehl im Verhältnis 1:2 mit einer herkömmlichen Mehlsorte mischen.

  8. Buchweizenmehl: Das Mehl aus dem Pseudogetreide enthält viel Eisen, Magnesium und Zink. Bei Pfannkuchen und Pizza kann es Weizenmehl komplett ersetzen. Beim Backen anderer Speisen kannst du es im Verhältnis 1:2 mit anderen glutenhaltigen Mehlsorten mischen. Es gibt aber auch leckere Kuchenrezepte mit dem Mehl, zum Beispiel Buchweizenkuchen oder Buchweizentorte

Ohne Mehl: So kannst du es ganz ersetzten

Willst du ganz ohne Mehl backen, dafür aber mit Mandeln und Nüssen, bieten sich Apfelkuchen oder Nusskuchen an. Sie profitieren von einem nussigen Geschmack und können auch in der Konsistenz etwas weicher sein.

Diese Zutaten sind aber oft nicht sehr nachhaltig, da sie im Anbau viel Wasser verbrauchen oder einen langen Transportweg hinter sich haben, der CO2-Emissionen verursacht. Versuche daher wo möglich auf regionale Produkte zurückzugreifen.

Mehr Tipps zum Backen ohne Mehl findest du zum Beispiel hier:

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