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Kokosnuss: Wundermittel oder Umweltproblem?

Kokosnuss
Foto: CC0 Public Domain / Unsplash.com – Jonas Dücker

Die Kokosnuss: ein gesundes Superfood oder doch nur ein umweltschädlicher Hype? Kokos-Erzeugnisse sind so beliebt wie vielseitig – vom Fitnessdrink bis hin zum Hautpflegemittel. Aber wie gesund ist Kokos wirklich? Und wie nachhaltig? Utopia macht den Fakten-Check.

Kokosmilch gilt als leckerer veganer Ersatz für Sahne, Kokoswasser soll ein gesundes Fitnessgetränk sein und Kokosblütenzucker angeblich der perfekte Ersatz für herkömmlichen Zucker. Kokosöl preist man seit ein paar Jahren ohnehin als Wundermittel an: Es soll beim Abnehmen helfen, Haut und Haare pflegen, gegen Zecken schützen und sogar gegen Alzheimer wirken.

Fakt ist: Kokos in allen möglichen Formen boomt. Doch was können die Kokosnuss und ihre Erzeugnisse wirklich? Und was bedeutet der Trend für die Umwelt? Utopia hat sich schlau gemacht.

Botanisches zur Kokospalme

Die Kokosnuss ist genau genommen gar keine Nuss, sondern die Steinfrucht der Kokospalme. Über die ursprüngliche Herkunft der Pflanze ist wenig bekannt, da Kokosnüsse lange Zeit im Meer treiben können, ohne ihre Keimfähigkeit zu verlieren. Heute ist die Palme im gesamten Tropengürtel beheimatet.

Kokospalmen brauchen ganzjährig warme Temperaturen und viel Niederschlag – deshalb wachsen sie in tropischen Regionen. Die wichtigsten Anbauländer sind die Philippinen, Indonesien und Indien, welche den Großteil des Marktes unter sich aufteilen. Außerdem zählen Sri Lanka, Vietnam, Mexiko und Malaysia zu den Top-Produzenten, je nach Quelle werden auch Brasilien, Thailand, Tansania, Myanmar und die Elfenbeinküste dazu gerechnet (s. FAO, Research and Markets).

Kokos: So wächst die Kokosnuss auf der Kokospalme.
Kokospalmen wachsen im gesamten TropengĂĽrtel. (Foto: CC0 Public Domain / Pixabay - Pexels)

Kokospalmen sind ungewöhnliche Bäume: Sie werden bis zu 30 Meter hoch; dabei hat der Stamm aber nur einen Durchmesser von 20 bis 30 Zentimetern und ist flexibel genug, um Tropenstürmen zu widerstehen. Inzwischen werden mitunter auch etwa sechs bis zehn Meter hohe Zwerg-Sorten eingesetzt.

Kokospalmen können ĂĽber 100 Jahre alt werden und erreichen die volle Produktionsleistung von 30 bis 40 NĂĽssen im Jahr mit etwa 12 Jahren. Mit spätestens 80 Jahren werden sie „senil“ (so der Fachbegriff) und stellen die Produktion ein.

Ernte und Verarbeitung der Kokosnuss

Kokosnüsse selbst sind die Kerne (Steine) der eigentlichen Frucht, die bis zu 2,5 Kilogramm schwer wird. Da sich die Nüsse am Baum in unterschiedlichen Reifestadien befinden, wird ganzjährig geerntet, oft in regelmäßigen Intervallen.

Um die schweren Kokosnüsse von den hohen Palmen zu ernten, sind besondere Methoden erforderlich: In der Regel werden die Kokosnüsse entweder von mehr oder weniger gut ausgebildeten und gesicherten Kletter:innen geerntet oder mithilfe von langen, mit einer Klinge versehenen Stangen. Recherchen von Tierschützer:innen zufolge werden in manchen Regionen sogar dressierte Affen zur Ernte eingesetzt; PETA veröffentlichte dazu bedrückende Aufnahmen aus Thailand.

Zwar kommen mitunter auch Erntemaschinen zum Einsatz, etwa in Indien und Sri Lanka. Der Großteil der globalen Kokosnussernte scheint unserer Recherche nach aber manuell oder mit einfachsten Hilfsmitteln stattzufinden – was auch mit dem kleinbäuerlichen Anbau sowie der Armut vieler Kokosfarmer:innen zu tun haben mag (mehr dazu siehe unten).

Kokosnuss nach der Ernte
Kokosnüsse werden ganzjährig geerntet. (Foto: CC0 Public Domain / Unsplash.com - Sebastien Gabriel)

Praktisch jeder Bestandteil der Kokosnuss kann verarbeitet werden, entfernt wird nur die äußere Schicht. Zuerst kann man Kokoswasser aus dem Inneren der Kokosnuss über eines der drei Keimlöcher gewinnen. Danach öffnet man die braune, von Fasern umgebene Schale und entnimmt das Fruchtfleisch. Die Schale wird später oft zu Gefäßen, Kunsthandwerk oder gar Brennstoffen verarbeitet, die Fasern der äußersten Schicht beispielsweise zu Matten, Netzen oder Substrat.

Das Fruchtfleisch kann roh verzehrt werden und gilt in einigen Herkunftsländern als wichtiges Nahrungsmittel. Meistens wird das Fruchtfleisch aber zu so genannter Kopra getrocknet und weiterverarbeitet. Aus der Kopra lassen sich über verschiedene Methoden Kokosöl, Kokosmilch, Kokosmehl und Kokosflocken bzw. Kokosraspeln gewinnen. Eventuelle Überreste sind ein wertvolles Tierfutter.

Kokosraspeln und andere Exotik in der KĂĽche

Neben Kokosflocken oder Kokosraspeln, die bei uns in Gebäck, Süßigkeiten und Müsli vorkommen, haben längst viele weitere Kokosnuss-Produkte den Weg in unsere Küchen gefunden.

Kokosraspeln werden aus dem getrockneten Fruchtfleisch der Kokosnuss hergestellt
Kokosraspeln sind bei uns beliebter Bestandteil von Süßem, Müsli und Gebäck. (Foto: CC0 Public Domain / Pixabay - Vijayanarasimha)
  • Kokosmehl entsteht durch ein feines Vermahlen und Entölen der Kopra. Es wird bei uns meist als glutenfreier Ersatz fĂĽr Getreidemehl oder zur Ergänzung beim Backen genutzt.
  • FĂĽr Kokosmilch vermahlt man die Kopra mit Wasser und presst sie anschlieĂźend durch einen Filter. Sie ist bei uns zum einen ein beliebter Bestandteil exotischer Rezepte, zum anderen eignet sie sich wegen des hohen Fettgehalts als veganer Ersatz fĂĽr Sahne oder Creme fraĂ®che.
  • Kokoswasser ist die sterile, isotonische, beinahe kalorienfreie FlĂĽssigkeit aus dem Inneren der unreifen, frischen Kokosnuss; sie gilt derzeit als In-Getränk. In Gegenden ohne SĂĽĂźwasserquellen kann Kokosnuss-Wasser helfen, den Trinkwasserbedarf der Einwohner:innen zu decken.
  • KokosblĂĽtenzucker wird aus dem Nektar der KokosblĂĽte gewonnen und schmeckt leicht nach Karamell. Auch wenn der Kokoszucker noch ein paar zusätzliche Nährstoffe enthält, ist er in erster Linie Zucker – genauso wie Rohr- oder RĂĽbenzucker auch.
  • Kokosfett oder Kokosöl wird aus dem Fruchtfleisch der Kokosnuss gepresst und gilt seit ein paar Jahren als Wundermittel. Die besondere Zusammensetzung der Fette (mittelkettige Fettsäuren) und sein hoher Rauchpunkt (177°C) machen das Fett vielseitig einsetzbar, etwa zum Braten, Backen und als veganer Butterersatz. Die Fettsäuren sollen angeblich antibakteriell wirken, etwa wenn das Ă–l auf kleine Wunden aufgetragen oder zum Zähneputzen verwendet wird. Kokosöl soll auĂźerdem fĂĽr ein schönes Hautbild und glänzendes Haar sorgen und gegen Zecken schĂĽtzen. Eine (fragwĂĽrdige) Studie behauptet sogar, Kokosöl könne gegen Demenz helfen und die Gehirnleistung verbessern. FĂĽr die meisten behaupteten Wirkungen fehlen solide wissenschaftliche Belege.

Wie gesund ist die Kokosnuss nun wirklich?

Glaubt man dem aktuellen Hype um die Kokosnuss, scheint sie extrem gesund zu sein. Tatsächlich enthält das Fruchtfleisch viele Ballaststoffe, mittelkettige gesättigte Fettsäuren und Mineralstoffe wie Kalium, Calcium, Natrium, Kupfer, Eisen und Phosphor. Letztere finden sich auch im Wasser der Kokosnuss wieder.

Aber: Die Früchte der Kokospalme sind auch sehr fettreich und daher nicht wirklich die Abnehmhelfer, als die sie mitunter verkauft werden. Kokosmilch hat rund 20 Prozent Fettgehalt, Kokosöl etwa 850 Kilokalorien pro 100 Milliliter und außerdem einen hohen Gehalt an als ungesund geltenden gesättigten Fettsäuren. Bei Kokosflocken, die gerne als Snack geknabbert werden, ähnelt der Fettgehalt dem der Kokosmilch.

Beliebtes Kokos-Produkt: Kokosmilch
Kokosmilch: lecker, aber fettig (Foto: "Coconut Milk" von S Sepp unter CC-BY-SA-3.0)

Damit ist die Kokosnuss zwar aller Wahrscheinlichkeit nach nicht per se ungesund, aber auch nicht das Gesundheitswunder, als das sie angepriesen wird. Kokosnuss-Produkte können nur beim Abnehmen helfen, wenn du deine gesamte Ernährung umstellst bzw. deine Ernährung ausgewogen, gesund und vielseitig gestaltest und dich dabei ausreichend bewegst.

Eine harte Nuss für die Nachhaltigkeit: Wie umweltschädlich ist die Kokosnuss?

Kokosnüsse sind exotisch. Sie wachsen auf Palmen an weißen Sandstränden in den Tropen, diese Vorstellung haben wir alle im Kopf. Kokosprodukte kommen also von ziemlich weit her. Und sehr weite Transportwege verursachen bekanntlich sehr hohe klimaschädliche CO2-Emissionen.

Das ist ein großes Minus für Kokosöl. Gleichzeitig ist es natürlich ein Problem aller von weit her exportierten Lebensmittel. Ein weiteres ist, dass oft sehr schwer nachvollziehbar ist, unter welchen Umständen diese Lebensmittel erzeugt werden. In vielen sogenannten Schwellen- oder Entwicklungsländern sind die Auflagen für Umweltschutz und Arbeiter:innenrechte weniger streng oder zumindest weniger streng kontrolliert als bei uns in Zentraleuropa.

Vorweg also: Die Anbaubedingungen von Kokosnüssen sind extrem schwer zu durschauen. Wenn die Recherche für diesen Artikel eines gezeigt hat, dann wie erschreckend wenig über den Anbau von Kokospalmen bekannt ist. Selten ist es uns so schwer gefallen, an verlässliche Informationen zu kommen und die Infos, die wir gefunden haben, zu verifizieren. Hier ist, was wir herausgefunden haben.

Kokosnuss: lange Transportwege, problematische Anbaubedingungen
Wenn KokosnĂĽsse bei uns im Laden ankommen, haben sie bereits eine lange Reise hinter sich. (Foto: CC0 Public Domain / Pixabay - PIRO4D)

So sieht der Kokos-Anbau heute aus

2018 wurden laut Welternährungsorganisation FAO auf rund 12,4 Millionen Hektar weltweit Kokosnüsse geerntet. Die Anbauflächen sind dabei in den vergangnen zwanzig Jahren nur wenig angestiegen.

Anders als etwa im Palmöl-Anbau wird der Anbau von Kokospalmen bisher kaum mit Regenwaldrodungen, Großplantagen und den damit verbunden Umwelt- und Klimaschäden in Verbindung gebracht. Auch Umweltprobleme durch Pestizide, Dünger und Bewässerung sind bisher kaum bekannt.

Andererseits wachsen die Palmen durchaus in wenig nachhaltigen Monokulturen. Forscherinnen und Studierende der FH Münster untersuchten im Jahr 2017 im Rahmen einer sogenannten Hot-Spot-Analyse die Produktionsabläufe in der Kokosbranche auf den Philippinen. Die Analyse bestätigt, dass dort vor allem Kleinbäuer:innen auf kleinen Flächen Kokospalmen kultivieren. Neben der Erkenntnis, dass erschreckend viele dieser Kokosfarmer:innen in Armut und sozialer Unsicherheit leben, halten die Autorinnen der Studie fest, dass 60 Prozent der Kokosplantagen Monokulturen seien. Diese sind einerseits anfälliger für Schädlinge und bieten andererseits wenig Lebensraum für andere Arten. Immerhin aber handelt es sich demnach bei 40 Prozent der Kokosplantagen auf den Philippinen um Mischkulturen, beispielsweise mit Kakao, Reis oder Bananen.

Die indische Forschungseinrichtung „ICAR – Central Plantation Crops Research Institute“ empfiehlt in einem ausfĂĽhrlichen Paper zum Kokosanbau in Indien, Mischkulturen von Kokospalmen mit vielen verschiedenen Nutzpflanzen anzulegen, von Knollengewächsen ĂĽber Getreide bis zu HĂĽlsenfrĂĽchten und Obstpflanzen.

Allerdings wird im selben Dokument auch die Behandlung der Kokospalmen mit synthetischen Düngern und – neben natürlichen Methoden – auch chemischen Pestiziden zur Schädlingsbekämpfung empfohlen. Einige der empfohlenen Pestizide sind in der EU inzwischen verboten. Gleichzeitig gehen einige Expert:innen davon aus, dass der Einsatz von Chemikalien sich im Kokosnussanbau allgemein in engen Grenzen hält, da Farmer:innen sich diese häufig gar nicht leisten können.

Ein weiteres mögliches Problem: Eine wissenschaftliche Veröffentlichung aus dem Sommer 2020 legt nahe, dass der Anbau von Kokospalmen eine Gefahr für die Biodiversität in den Anbauregionen darstellt – und möglicherweise sogar mehr Arten bedroht als der Palmölanbau. Die Studie ist allerdings nicht unumstritten.

Fakt ist, dass Kokospalmen relativ langsam wachsen und im Vergleich mit anderen Ölpflanzen nicht sehr ertragreich sind – eine steigende Nachfrage könnte pespektivisch einen steigenden Flächenbedarf bedeuten und bewirken, dass sich die Anbaubedingungen immer mehr denen von Palmöl annähern. Das hieße dann: mehr Fläche, mehr Dünger, mehr Monokulturen.

Kokospalmen-Anbau
Kokospalmen-Anbau: Teils in Monokulturen, teils in Mischkulturen. (Foto: CC0 Public Domain / Unsplash.com – Madhushree Narayan)

Wer baut Kokosnüsse an? – Der soziale Aspekt

Die Frage, wer denn eigentlich die Kokospalmen für unsere Kokosprodukte anbaut, gehörte erstaunlicherweise zu den am schwersten zu beantwortenden Fragen unserer Recherche. Was wir wissen: Traditionell wurden Kokospalmen in erster Linie in kleinbäuerlichen Strukturen angebaut, „mit (wahrscheinlich) sehr geringem Einsatz von Pestiziden und synthetischem Dünger“, schreibt der WWF. Auch heute wird oft damit geworben, dass Kokosnüsse von Familienbetrieben angebaut und geerntet werden.

Tatsächlich ist bisher wenig bekannt über große Kokosplantagen im Stil von Palmölplantagen. Auch dass die Anbauflächen nur langsam wachsen, deutet darauf hin, dass Kokospalmen noch immer eher in kleinen Kulturen wachsen und sich kleinbäuerliche Betriebe erhalten haben.

Das bestätigt Mridula Kottekate, stellvertretende Leiterin der International Coconut Community (ICC), einem Zusammenschluss von kokosnussproduzierenden Ländern:

„Im Allgemeinen wird die Kokosnuss in fast allen Kokosnussanbauländern von Kleinbauern angebaut. Nur einige wenige große Plantagen werden von Konzernen unterhalten.“

Das Wissenschaftsmagazin Spektrum schreibt sogar von 90 Prozent Kleinbäuer:innen im Kokosanbau. Kleinbäuerliche Strukturen klingen zwar deutlich besser als Massenproduktion oder Großplantagen, vor allem aus Umwelt- und Artenschutzgründen. Aber: Solche Strukturen machen es auch extrem schwierig, einen Überblick oder gar Kontrolle über die Anbaumethoden sowie die ökologischen und sozialen Bedingungen des Kokosanbaus zu bekommen. Gleichzeitig ist es für einzeln arbeitende Familienbetriebe schwer, sich zu organisieren und faire Konditionen auszuhandeln. Viele Kokosfamer:innen leben nach wie vor in Armut.

So berichtet etwa das Umwelt-News-Portal Mongabay, dass auf den Philippinen derzeit viele Kleinbäuer:innen ums Überleben kämpfen, weil niedrige Abnahmepreise, mangelnde staatliche Unterstützung und die Expansion von Ölpalmenplantagen sie in Bedrängnis bringen.

All diese Hintergründe – die Umwelt- wie auch die sozialen Auswirkungen – sollte man als verantwortungsvolle:r Konsument:in im Kopf behalten, wenn man Produkte aus der Kokosnuss konsumiert.

Produkte mit KokosnĂĽssen kaufen

Die Zeiten, in denen man lediglich Kokosraspeln und vielleicht raffiniertes Kokosfett zum Frittieren in den Supermärkten fand, sind längst vorüber. Kokosmilch, Kokoswasser und Kokosöl kannst du fast in jedem (Bio-)Supermarkt, Discounter und Drogeriemarkt kaufen. Kokosmehl und Kokosblütenzucker bekommst du in Bio-Läden, Reformhäusern und vielen Drogeriemärkten. Selbstverständlich findest du alles von der Kokosnuss auch in diversen Onlineshops.

Wichtig: Du solltest beim Kauf immer genau hinsehen und nur Produkte aus biologischem Anbau kaufen, Kokosöl sollte zudem am besten nativ (kaltgepresst aus der Kopra) sein. Das mindert das Risiko, dass Verunreinigungen enthalten sind.

Der biologische Anbau verbietet den Einsatz synthetischer Pestizide und Dünger und verbessert so die Ökobilanz der Kokosnuss ein wenig. Achte außerdem darauf, dass die Produkte fair gehandelt sind; nur so ist gewährleistet, dass die Menschen im Kokosanbau eine einigermaßen faire Bezahlung und Arbeitsbedingungen erhalten.

Fazit: Kokosnuss-Produkte nur in MaĂźen verwenden

Rechnet man das Minus in Sachen ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit mit dem unklaren gesundheitlichen Nutzen von Produkten aus der Kokosnuss zusammen, bleibt nicht allzu viel Positives vom Kokos-Hype ĂĽbrig. KokosnĂĽsse und alle daraus hergestellten Produkte sollte man definitiv nur in MaĂźen genieĂźen – und dann auf eine möglichst umwelt- und sozialverträgliche Produktion achten.

Es gibt genug heimische Alternativen zu Kokosöl, Kokoswasser, Kokosmehl oder Kokosblütenzucker.

Hype-Produkt aus der Kokosnuss: Kokoswasser
Kokoswasser ist ein In-Getränk – gesundheitlich kann aber jede Saftschorle mithalten. (Foto: CC0 Public Domain / Pixabay - Gadini)
  • Ersteres lässt sich oft leicht mit regionalem Raps- oder Sonnenblumenöl substituieren. Diese Pflanzen wachsen auf heimischen Feldern und sind leicht aus Bio-Anbau zu bekommen; gĂĽnstiger sind sie auĂźerdem.
  • Kokoswasser ist ein reines Lifestyle-Getränk – wenn du gerne etwas „mit Geschmack“ willst, warum nicht gleich eine Apfelschorle oder andere verdĂĽnnte (regionale) Fruchtsäfte trinken?
  • Statt Kokosmehl kannst du zum glutenfreien Kochen und Backen zum Beispiel Mehl aus Ă–lsaaten wie Hanf oder Leinsamen verwenden.
  • KokosblĂĽtenzucker ist auch nur Fruchtzucker. Wer einen hochwertigeren Zuckerersatz sucht, greift zu regional produziertem Honig oder veganen Honig-Alternativen.
  • Lediglich der Kokosgeschmack als solcher lässt sich leider nicht ersetzen, und damit weder Kokosmilch noch Kokosflocken.

Wir finden: Kokosprodukte sollte man genau wie andere Tropenfrüchte möglichst nur selten und dann bewusst und unbedingt aus fairem Handel und Bio-Anbau genießen.

Recherche & Text: Julia Pfliegl & Annika Flatley

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