Für deine Speisekammer kannst du Vorräte anlegen. Wie du das sinnvoll machen kannst, zeigen wir dir hier – energiesparend und saisonal.
1. Vorräte richtig anlegen: Gemüse weiterverarbeiten
Um Gemüse haltbar zu machen, kannst du es weiterverarbeiten und einkochen. So kannst du auch außerhalb der Saison einen Vorrat anlegen an leckerem, saisonalen Gemüse aus der Region. Hier ein paar Vorschläge:
- Einkochen ist eine der populärsten Konservierungsmethoden. Dafür eignen sich vor allem Rote Bete, Erbsen und Möhren. Zunächst spülst du Einweggläser mit kochendem Wasser aus und lässt diese trocknen. Danach kannst du das kleingeschnittene Gemüse in die Gläser geben. Nun musst du noch so viel Wasser hinzugeben, bis der Inhalt bedeckt ist. Für etwas Würze kommt noch ein halber Teelöffel Salz in das Glas. Gebe die geschlossenen Gefäße in einen Einkochtopf mit Wasser. Die Gläser sollten zu dreiviertel bedeckt sein. Wer keinen Einkochtopf hat, kann auch den Backofen verwenden. Mehr dazu: Einkochen im Backofen: So funktioniert es
- Mit dem milchsauren Einlegen kannst du Kohlgemüse, Gurken, Bohnen und Paprika haltbar machen. Das Einlegen geht schnell: Kleingeschnittenes Gemüse roh in ein Einmachglas geben und mit abgekochtem, wieder erkaltetem Salzwasser auffüllen. Das gut verschlossene Gefäß lässt du für zehn Tage bei etwas 20 Grad ruhen. Danach nochmal vier bis sechs Wochen bei kühlen Temperaturen (bis zehn Grad) reifen lassen. Anschließend hält sich das Gemüse gut gekühlt für ungefähr drei Monate.
- Trocknen ist das älteste Verfahren, um Gemüse-Vorräte anzulegen. Am einfachsten kannst du Pilze, Tomaten und Kräuter im Backofen mit Umluft trocken: Pilze und Kräuter benötigen dabei eine Temperatur von etwa 50 Grad, Obst 60 bis 70 Grad und Gemüse rund 80 Grad. Kräuter brauchen drei bis vier Stunden. Pilze und Tomaten sind fertig, wenn sie sich ledrig anfühlen. Diese Methode benötigt aber sehr viel Energie, daher empfehlen wir vor allem das Einkochen.
- Einfrieren eignet sich vor allem bei fertigen Gerichten und frischen Suppen. Achtung: Die Gerichte erst in die Tiefkühltruhe legen, wenn sie abgekühlt sind!
Egal ob du dein Gemüse einkochst, einlegst, trocknest oder einfrierst – zum Aufbewahren kannst du alte Einmachgläser verwenden. Beschrifte die Gläser mit Inhalt und Datum, damit du nicht den Überblick verlierst. Eine weitere Idee: Vegane Aufstriche, mit denen du deine angelegten Gemüse-Vorräte verwerten kannst.
2. Beeren und Obst werden zu Marmelade und Kompott
Obst-Vorräte kannst du anlegen, indem du die Früchte zu Marmelade oder Kompott verarbeitest. Aus Beeren und Kirschen lässt sich kinderleicht Marmelade einkochen. Birnen, Äpfel, Kirschen und Pflaumen eignen sich für Kompott. Für Kompott brauchst du:
- 2 kg Obst,
- 1 Spritzer Zitronensaft,
- 1 Stange Zimt,
- 1 Vanilleschote,
- nach Bedarf Zucker oder Zuckerersatz.
Rezept: Geputztes Obst und Zitronensaft in einen Topf geben und mit Wasser auffüllen, bis das Obst bedeckt ist. Süßen kannst du nach Geschmack. Wenn das Obst schon sehr reif ist, brauchst du nur wenig Zucker. Die Zimtstange und das Mark der Vanilleschote dazu geben, dann das Obst im Kochtopf kurz erhitzen und gelegentlich umrühren. Nach dem Aufkochen den Topf von der Herdplatte nehmen.
Tipp: Verwende unbedingt frisches Obst, da das am meisten Vitamine enthält. Das fertige Kompott hält an einem dunkeln Ort bei circa 20 Grad monatelang. Es eignet sich als, um einen süßen Vorrat anzulegen.
3. Obst- und Gemüse-Vorräte richtig lagern
Manche Obst- und Gemüsesorten halten sich über viele Monate – und das ganz ohne Einkochen und Einfrieren:
- Kartoffeln haben es am liebsten kühl und dunkel. In einem trocknen, frostfreien und abgedunkelten Raum halten sich selbst größere Mengen für mehrere Wochen.
- Lagere deine Apfel-Vorräte an einem kühlen und feuchten Ort, zum Beispiel im Keller. Allerdings solltest du Äpfel nicht mit anderen Gemüse- oder Obstsorten in einer Kiste lagern, da sie sonst schneller verderben. Klaräpfel kannst du nur kurz lagern, Lageräpfel dagegen in Zeitungspapier mehrere Monate.
- Wurzel- und Knollengemüse kannst du schichtweise in Holzkisten mit feuchtem Sand lagern. Die Holzkisten oder ein anderes verschließbares Gefäß füllst du hierfür mit Sand. Wurzel- und Knollengemüse sollen mit Sand bedeckt und der Sand leicht feucht sein. Ist er zu nass, verdirbt das Gemüse. Die Kisten kannst du in einem Regal übereinander stapeln, um Platz zu sparen.
- Verschiedene Kürbis-Sorten halten sich in dunklen und trockenen Kellern über Monate.
- Hartes Gemüse, wie Möhren, Rote Bete, Pastinaken und Rettich kann in Erde überwintern. Das funktioniert ähnlich wie die Lagerung in Sand. Feuchte, aber nicht zu nasse Erde in eine Kiste oder einen Eimer geben. Dann das Gemüse dazu geben und wieder mit einer Erdschicht bedecken.
Generell gilt beim Lagern von Vorräten, egal ob frisch oder verpackt: Neue Vorräte nach hinten ins Regal stellen und zuerst die ältere Ware verbrauchen!
4. Im Winter: Wintergemüse anbauen
Sogar im Winter kannst du dir deine eigenen Vorräte anbauen. Zu den typischen Wintergemüse-Sorten für den eigenen Garten zählen:
- Rosenkohl
- Feldsalat
- Grünkohl
- Schwarzwurzeln
- Rote Bete
Auch wer keinen Garten hat, muss im Winter nicht auf saisonales Gemüse verzichten. Im Bio-Laden und im Supermarkt lassen sich diese fünf Sorten auch finden, oft sogar direkt aus deiner Region.
5. Kühlschrank richtig befüllen
Damit deine Vorräte so lange wie möglich frisch bleiben, solltest du Ordnung im Kühlschrank schaffen. Das spart Energie, die richtige Anordnung der Lebensmittel verlängert außerdem ihre Haltbarkeit:
- Oben solltest du gegarte Lebensmittel, verpackten Käse oder Essen in Frischeboxen aufbewahren.
- In der Mitte des Kühlschranks lagerst du Vorräte wie Milch (auch Pflanzenmilch), Sahne, Wurst, Quark und bereits geöffnete Produkte.
- Unten lagerst du leicht verderbliche Lebensmittel wie Fisch und frisches Fleisch.
- In der Kühlschranktür bewahrst du oben Butter auf und darunter Eier. In der Mitte ist Platz für Senf und Oliven. Darunter sollten angebrochene Getränke stehen.
- Im Gemüsefach halten sich am besten Blattsalat, Kräuter, Kohl, Wurzelgemüse, Pilze, Porree und Lauchzwiebeln.
Mehr Informationen: Kühlschrank richtig einräumen: was gehört wohin?
6. Größere Mengen an Vorräten lagern
Wenn du haltbare Lebensmittel in großen Mengen kaufst, kannst du Vorräte anlegen und Geld sparen. Denn zur Saison sind selbst Bio-Lebensmittel besonders preiswert.
- Bio-Gemüse kannst du zur Saison in größeren Mengen kaufen und für die Nach-Saison einfrieren, einwecken oder einkochen.
- Größere Mengen an heimischem Obst lassen sich ebenfalls so verarbeiten: Ob Apfelmus, gedörrte Apfelscheiben oder gefrorene Erdbeere, Himbeeren und Kirschen – die meisten heimischen Obstsorten kannst du in größeren Mengen als Vorrat anlegen.
- Du kannst Obst, Gemüse, aber auch fertiges Essen in größeren Mengen vorportionieren. Dies eignet sich vor allem beim Einfrieren und Einwecken.
7. Vorräte luftdicht lagern
Trockene Vorräte halten sich lange, wenn sie richtig verpackt sind. Dazu gehören:
- Gewürze,
- Zucker,
- Salz,
- Bio-Mehl,
- Reis,
- Bio-Haferflocken,
- Bio-Kaffee.
Ist die Originalverpackung beschädigt oder lässt sich nicht mehr luftdicht schließen, solltest du deine Vorräte umfüllen. Dafür eignen sich alte Marmeladengläser und Aufbewahrungsdosen. Wir zeigen gute Alternativen zu Tupperware aus Plastik. Durch die luftdichte Verpackung verklumpen die Vorräte nicht und nehmen auch nicht die Gerüche der Umgebung an. Lagere deine Vorräte an einem dunklen Ort, dann bleiben sie länger haltbar.
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