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„Die Covid-19-Pandemie wird enden, aber es gibt keinen Impfstoff gegen die Klimakrise“

Die Covid-19-Pandemie wird enden, aber es gibt keinen Impfstoff gegen die Klimakrise.
Foto: CCO Public Domain / Pexels - Markus Spiske

Ein gemeinsamer Artikel von mehr als 200 Zeitschriften soll die Politik wachrütteln. Die Klimakrise muss als ähnlicher Notstand angesehen werden wie die Corona-Pandemie. Denn die Folgen der Erderwärmung sind verheerend.

In mehr als 220 Fachmagazinen ist am Montag ein Leitartikel erschienen, der Staats- und Regierungschef:innen der Welt auffordern soll, die Klimakrise ernst zu nehmen und zu handeln. Der Klimawandel darf jetzt nicht an Wichtigkeit verlieren, weil sich die Politik noch hauptsächlich mit der Corona-Pandemie beschäftigt.

Es braucht Sofortmaßnahmen, um den Anstieg der Temperaturen unter 1,5 Grad zu halten

Schon jetzt sind die Temperaturen im Vergleich zur vorindustriellen Ära um 1,1 Grad Celsius gestiegen. Nach den Angaben des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen der Vereinten Nationen könnte die globale Erwärmung 2030 einen Anstieg von 1,5 Grad erreichen.

Die hohen Temperaturen sind dafür verantwortlich, dass in den letzten 20 Jahren die hitzebedingte Sterblichkeit bei Menschen über 65 Jahren um mehr als 50 Prozent gestiegen ist. Außerdem führte die Erwärmung zu vermehrter Dehydration, tropischen Infektionen, Schwangerschaftskomplikationen und Nierenfunktionsverlust.

Dehydration, tropischen Infektionen, Schwangerschaftskomplikationen und Nierenfunktionsverlust können die Folgen der globalen Erwärmung um 1,5 Grad Celsius sein.
Dehydration, tropischen Infektionen, Schwangerschaftskomplikationen und Nierenfunktionsverlust können die Folgen der globalen Erwärmung um 1,5 Grad Celsius sein. (Foto: CCO Public Domain / Pxabay - Ricardo Gatica)

Im November wird die Weltklimakonferenz (COP26) in Glasgow stattfinden. Der Leitartikel erschien als Aufruf im Vorfeld dazu und wurde von Chefredakteur:innen verfasst, die unter anderem bei The Lancet, East African Medical Journals oder beim International Nursing Review tätig sind.

„Im Vorfeld dieser entscheidenden Treffen rufen wir – die Herausgeber von Gesundheitszeitschriften weltweit – zu Sofortmaßnahmen auf, um den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur unter 1,5 Grad zu halten, die Zerstörung der Natur zu stoppen und die Gesundheit zu schützen“, heißt es in dem Leitartikel.

„Wir können nicht warten, bis die Pandemie vorbei ist“

Im Zuge der Corona-Pandemie ist der Klimawandel im öffentlichen Diskurs in den Hintergrund getreten. „Trotz der notwendigen Beschäftigung der Welt mit COVID-19 können wir nicht warten, bis die Pandemie vorüber ist, um die Emissionen schnell zu reduzieren“, mahnen die Autor:innen des Leitartikels.

Außerdem weisen die Verfasser:innen des Leitartikels darauf hin, dass viele Regierungen bei der Corona-Pandemie direkt gehandelt hätten und fordern eine ähnliche Notfallreaktion auf die Umweltkrise. Denn „allein eine bessere Luftqualität würde gesundheitliche Vorteile bringen, die die globalen Kosten der Emissionsreduzierung leicht ausgleichen“, heißt es im Artikel.

„Die Risiken des Klimawandel könnten die einer einzelnen Krankheit in den Schatten stellen“, so der Chef des WHOs.
„Die Risiken des Klimawandels könnten die einer einzelnen Krankheit in den Schatten stellen“, so der Chef der WHO. (Foto: CCO Public Domain / Pxabay - Helena Jankovičová Kováčová )

Auch der Chef der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom Ghebreyesus, sagte in einer Erklärung vor Veröffentlichung des Leitartikels: „Die Risiken des Klimawandels könnten die einer einzelnen Krankheit in den Schatten stellen.“ Weiter sagt er: „Die COVID-19-Pandemie wird enden, aber es gibt keinen Impfstoff gegen die Klimakrise. Jede Maßnahme zur Begrenzung der Emissionen und der Erwärmung bringt uns einer gesünderen und sichereren Zukunft näher.“

Utopia meint: Der Unterschied zwischen Corona und der Klimakrise ist, dass wir Corona direkt gesehen oder gespürt haben. Der Klimawandel ist für viele Menschen noch nicht greifbar, er ist aber trotzdem da und bedroht uns genauso, wie die Pandemie. Entsprechende Maßnahmen, um die Erderwärmung zu begrenzen, können nur durch die Politik erfolgen.

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