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Hackfleisch in der Plastiktüte: Warum Aldi, Lidl, Rewe und Co. nicht weit genug gehen

Hackfleisch Supermarkt Plastik
Foto: CC0 / Pixabay / ivabalk

Supermärkte und Discounter wollen Hackfleisch nun umweltschonender verpacken. Wie das funktionieren soll und welche ökologischen Probleme trotzdem bestehen bleiben, erfährst du hier.

Hackfleisch im Kühlregal von Discountern und Supermärkten ist oft aufwendig verpackt: Das Fleisch liegt auf einer Schutzunterlage in einer Box und ist mit einem Deckel verschlossen. All diese Komponenten bestehen in der Regel aus Plastik. Aldi, Lidl und Rewe wollen dies ändern und mithilfe einer umweltfreundlicheren Verpackung Plastikmüll einsparen. Angesichts vieler weiterer Probleme rund um Billigfleisch ist dies jedoch nicht mehr als ein erster kleiner Schritt Richtung Nachhaltigkeit.

Flowpacks: Weniger Plastik ums Hackfleisch

Bei Aldi, Lidl und Rewe kannst du Hackfleisch in sogenannten Flowpacks kaufen. Dabei handelt es sich um stabile Plastiktüten. Im Gegensatz zum bisherigen mehrteiligen Verpackungsmodell, können die Unternehmen so jede Menge Plastikmüll einsparen. Das ist nicht nur ein ökologischer Vorteil, sondern macht für Supermärkte auch ökonomisch Sinn: So können die Unternehmen Verpackungskosten einsparen.

Deshalb ist Billigfleisch problematisch

Auch wenn es plastikärmer verpackt ist: Billigfleisch birgt weiterhin zahlreiche Probleme.
Auch wenn es plastikärmer verpackt ist: Billigfleisch birgt weiterhin zahlreiche Probleme.
(Foto: CC0 / Pixabay / PublicDomainPictures)

Auch wenn Maßnahmen, wie die Flowpacks, dabei helfen, Plastikmüll zu reduzieren, bleibt ein zentrales Problem bei Fleisch bestehen: Supermärkte und Discounter bieten neben Bio-Fleisch noch meist Billigfleisch an und unterstützen damit inakzeptable Haltungsbedingungen. Aufgrund einer Vielzahl von Siegeln, ist es für Kund:innen zudem oft nicht leicht nachvollziehbar, aus welcher Haltungsform das Fleisch stammt.

Um Massentierhaltung nicht weiter zu unterstützen, wäre es nur konsequent, wenn Supermarkt- und Discounterketten Fleisch aus den Haltungsformen 1 und 2 (Stallhaltung und Stallhaltung plus) generell aus ihrem Sortiment streichen würden. Bei diesen Haltungsformen bekommen die Tiere kaum einmal im Leben Sonnenlicht zu sehen. Aufgrund von Platzmangel kommt es leicht zu Verletzungen und der Übertragung von Krankheiten.

Wenn du hin und wieder auf Fleisch zurückgreifen willst, empfiehlt Utopia deshalb stets auf zertifizierte Bio-Ware zu achten. Bio-Siegel mit besonders strengen Auflagen sind zum Beispiel Demeter, Bioland und Naturland. Mehr dazu erfährst du hier: Bio-Siegel im Vergleich: Was haben die Tiere von Bio-Tierhaltung?

Da für die Fleischproduktion viel Wasser und Energie nötig sind und so jede Menge CO2-Emissionen freigesetzt werden, ist Fleisch auch angesichts der Klimakrise und ihren Folgen ein problematisches Gut. Wir empfehlen, zum Großteil auf pflanzliche Produkte zu setzen und tierische Lebensmittel möglichst zu meiden und wenn, dann nur in Maßen einzusetzen.

Weitere Verpackungsprobleme

In Supermärkten und Discountern gibt es nach wie vor zu viele ungünstig verpackte Produkte.
In Supermärkten und Discountern gibt es nach wie vor zu viele ungünstig verpackte Produkte.
(Foto: CC0 / Pixabay / cocoparisienne)

Auch wenn es sichtbare Verbesserungen gibt, können sich Unternehmen auch im Bereich Verpackungen nicht ausruhen. So produzieren Supermärkte und Discounter nach wie vor hohe Mengen an Plastikmüll. Ein besonders großes Problem: Einige Verpackungen können in Entsorgungsfirmen nur schwer oder gar nicht getrennt werden. Das gilt zum Beispiel bei Kunststoffbechern, die zusätzlich mit Pappe und Alufolie versehen sind.

Solche Verpackungen aus einer Vielzahl von verschiedenen Materialien werden nicht selten einfach verbrannt, da sie für den Recyclingsprozess unbrauchbar sind. Dabei entstehen nicht nur klimaschädliche CO2-Emissionen, sondern zum Teil hochgiftige und krebserregende Schadstoffe.

Eine kontinuierliche Auswertung bisheriger Verpackungsmethoden sowie die Umsetzung umweltfreundlicher Lösungsansätze sollte bei Supermärkten und Discountern deshalb regelmäßig auf der Tagesordnung stehen.

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