Hochbeet bepflanzen: Diese 8 Gemüsesorten eignen sich besonders

Hochbeet bepflanzen
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Wenn du ein Hochbeet bepflanzen möchtest, gibt es einiges zu berücksichtigen. Wir zeigen dir, welche Pflanzen sich für Hochbeete eignen und auf welche Fruchtfolge du achten solltest.

Nachdem du dein Hochbeet aufgebaut und befüllt hast, kannst du es bepflanzen. Dabei solltest du einiges beachten, damit die Ernte ertragreich wird.

Ein Hochbeet ist deutlich wärmer und nährstoffreicher als ein Beet am Boden. Das liegt nicht nur an der größeren Distanz zum Erdreich, sondern vor allem am Verrottungsprozess im Inneren des Hochbeets, der durch die unterschiedlichen Schichten bedingt ist. Dadurch gedeihen wärmeliebende Pflanzen mit einem hohen Nährstoffbedarf besonders gut. 

Tipp: Durch den Wärmevorteil kannst du schon Ende März, spätestens im April beginnen, dein Gemüse zu ziehen. Um die jungen Pflanzen vor kalten Lufttemperaturen zu schützen, kannst du sie über Nacht mit einem dünnen Fließ abdecken. Alternativ kannst du auch deinen eigenen Frühbeetaufsatz bauen, zum Beispiel aus alten Fenstern. Die Abdeckung hält deine Pflanzen warm und schützt sie zusätzlich vor Schädlingen.

Planung ist das A und O

Es zahlt sich aus, rechtzeitig zu planen, wie du dein Hochbeet bepflanzen willst. Viel wichtiger als der kurzzeitige Überfluss ist die kontinuierliche Ernte bis in den Herbst. „Es ist hilfreich, wenn man sich bei dem normalen Gemüseeinkauf auf dem Markt oder im Supermarkt notiert, wie viel Salat, Zwiebeln, Tomaten und anderes Gemüse tatsächlich verbraucht wird“, sagt Gartenbau-Ingenieur und Buchautor Folko Kullmann. So schaffst du dir einen Überblick über deinen Bedarf.

Allerdings sollte man auch bedenken, dass man für eine vollständige Selbstversorgung aus dem Hochbeet doch etwa 25 Quadratmeter Anbaufläche pro Person bereithalten sollte. In der Regel hat man viel weniger Fläche.

So stellt sich die Frage, ob man Gemüse anbaut, das interessant ist für Kinder, wie beispielsweise Kartoffeln und Erdbeeren, oder ob man Pflücksalate, Tomaten, Paprika und Kräuter für den Direktverzehr bevorzugt. Diese Planung macht man am besten, bevor man anfängt. 

Grundsätzlich stellt man dem Bedarf die Durchschnittserträge gegenüber. Der Gartenbau-Ingenieur gibt folgende Faustwerte für verschiedene Gemüsesorten an:

  • Bei Tomaten sollte man mit fünf bis zehn Kilogramm Früchte pro Pflanze rechnen.
  • Will man Pflücksalate durchgehend beernten so braucht man drei bis vier Pflanzen, die nach zwei bis drei Wochen nachgepflanzt werden.
  • Bei Sprossenbrokkoli und Zucchini reicht eine Pflanze für ein bis zwei Personen.
  • Auf einem Quadratmeter Bohnen werden etwa zwei Kilo Hülsen geerntet und bei Erbsen ist es etwa ein Kilo.

Weiter unten zeigen wir dir, welche acht Pflanzen sich besonders gut für das erste Bepflanzen eines Hochbeets eignen.

Gemüse in Sätzen anbauen

Grundsätzlich solltest du den Anbau von Gemüse mit kurzer Kulturdauer in Sätzen planen. Das bedeutet man sät oder pflanzt stets im Abstand von etwa zwei Wochen. „Gemüse, wie Möhren, Bohnen, Erbsen und Salate können so über Monate immer frisch geerntet werden“, sagt der Gartenbau-Ingenieur.

Damit man das Gemüse nicht zu eng pflanzt, rät Folko Kullmann das Hochbeet mit Schnüren oder schmalen Latten in ein Raster einzuteilen – etwa 30 mal 30 Zentimeter oder 40 mal 40 Zentimeter. In jedes dieser Quadrate werden unterschiedliche Gemüse gepflanzt.

Der Vorteil: Du erhältst eine schöne Mischkultur und die kleinen Rasterquadrate verhindern, dass man zu viele Setzlinge einer Art pflanzt. In ein kleines Quadrat kommen etwa ein bis zwei Salatsetzlinge, eine Tomate oder ein Mangold.

Hochbeet bepflanzen: Mit diesen Gemüsesorten klappt's

Hochbeet bepflanzen: Mit alten Fenstern kannst du einfach einen Frühbeetaufsatz für dein Hochbeet bauen.
Hochbeet bepflanzen: Mit alten Fenstern kannst du einfach einen Frühbeetaufsatz für dein Hochbeet bauen. (Foto: Maria Hohenthal/ Utopia.de)

Im ersten Jahr hat die Erde im Hochbeet einen hohen Nährstoffgehalt. Daher solltest du dein Hochbeet überwiegend mit Starkzehrern bepflanzen. So verhinderst du, dass es zu einer Nitratanreicherung kommt.

Diese acht Pflanzen gehören zu den Starkzehrern und eignen sich besonders gut, wenn du dein Hochbeet das erste Mal bepflanzt:

  • Paprika: Sie benötigt viel Wärme und Licht. Außerdem sollte dein Hochbeet einen windgeschützten Standort haben. Paprika pflanzt du am besten nordseitig in deinem Gemüsebeet, damit ihre Blätter anderen Pflanzen nicht die Sonne nehmen.
  • Zucchini: Das Sommergemüse profitiert ebenfalls vom Kompostiereffekt. Zucchini mögen es warm, sowie regen- und windgeschützt. Da die Blätter viel Platz einnehmen, achte darauf, genügend Abstand zwischen den Gemüsepflanzen einzuhalten.
  • Kohlsorten: Das Wintergemüse braucht sehr viel Nährstoffe, deswegen ist es wichtig, dass du mindestens drei Jahre wartest, bevor du erneut Kohl anbaust. Zudem sind Kohlköpfe besonders anfällig für Schädlinge. Neben der richtigen Mischkultur mit beispielsweise Tomaten kannst du Kohl auch mit einem feinen Netz abdecken, um ihn vor Schädlingen zu schützen. Alternativ eignet sich auch Rosenkohl für den Anbau im Hochbeet.
  • Kürbis: Vor allem Hokkaido-Kürbis eignet sich besonders gut. Allerdings solltest du die Pflanzen am Rand deines Beets setzen. So kann der Kürbis seitlich aus dem Beet wachsen und nimmt den anderen Pflanzen kaum Platz weg. Bringe am besten eine zusätzliche Kletterhilfe an, wie zum Beispiel eine alte Leiter.
  • Tomaten: Da Tomaten bekanntlich sehr regenempfindlich sind, ist die Wahl der Sorte entscheidend. Greife am besten zu Wildtomaten oder Buschtomaten. Sie sind deutlich robuster. Auch bei Tomaten empfiehlt sich ein nordseitiger Platz, um den übrigen Pflanzen in deinem Beet nicht das Licht zu nehmen.
  • Aubergine: Die einjährige Gemüsepflanze braucht zwar viel Nährstoffe, ist ansonsten aber recht pflegeleicht. Du solltest ihr lediglich einen Stützstab zur Verfügung stellen, damit sie nicht durch das Gewicht ihrer Früchte umknickt. Alternativ kannst du auch zu Sorten mit kleineren Früchten greifen.
  • Gurken: Sie profitieren nicht nur von der Wärme des Hochbeets, sondern auch von der Höhe. Pflanze Gurken am Rand deines Beets, so können die Triebe nach außen ranken und sind weniger anfällig für Gurkenschimmel.
  • Lauch: Porree gehört ebenfalls zu den Starkzehrern, ist aber ansonsten recht genügsam. Er stellt weder große Ansprüche an das Klima, noch an den Platz. Du solltest Lauch unbedingt tief genug in das Hochbeet pflanzen, damit die Stangen stark werden.

Hochbeet bepflanzen: Effektive Platznutzung

Hochbeet bepflanzen: Kohlrabi eignet sich besonders gut als Lückenfüller.
Hochbeet bepflanzen: Kohlrabi eignet sich besonders gut als Lückenfüller. (Foto: CC0 / Pixabay / ramszei)

Durch den hohen Nährstoffgehalt des Hochbeets kannst du es dichter bepflanzen als übliche Beete. Gerade im Frühling, wenn die Blätter der restlichen Pflanzen ihre volle Größe noch nicht erreicht haben, kannst du die Lücken mit anderem Gemüse füllen.

Dafür nutzt du am besten Gemüse, das wenig Platz benötigt und/oder schnell reift. Die meisten dieser Pflanzen gehören zu den Mittel- oder Schwachzehrern. Im ersten Jahr ist es wichtig, dass die Starkzehrer in deinem Hochbeet überwiegen, um einen ausgeglichenen Nährstoffgehalt zu garantieren.

Vereinzelt kannst du die Lücken aber mit den folgenden Pflanzen füllen:

  • Kohlrabi: Die frühe Kohlsorte eignet sich besonders gut als Lückenfüller. Je nach Wetter kannst du Kohlrabi bereits nach zwei Monaten ernten.
  • Zwiebel: Mithilfe von Steckzwiebeln gelingt es auch Anfänger:innen, Zwiebeln anzupflanzen. Zwiebeln brauchen kaum Pflege und sind sehr genügsam. Du kannst sie auch vorzeitig als Frühlingszwiebel ernten, sollte sich der Platz doch als zu gering herausstellen.
  • Karotten: Das beliebte Wurzelgemüse braucht einen gut aufgelockerten Boden und viel Licht. Säe die Samen in etwa drei Zentimeter tiefe Rillen im Abstand von 20 Zentimetern. Dabei braucht die Karotte etwa vier Wochen, um zu keimen. Zwischen die Karotten kannst du zusätzlich Radieschen pflanzen, sie wachsen deutlich schneller.
  • Rote Bete: Die Knollen benötigen zwar wenig Platz, jedoch solltest du auch die Blätter berücksichtigen. Das Rübengemüse ist robust und wird kaum von Schädlingen befallen.

Tipp: Auch Hängeerdbeeren oder rankende Kräuter wie Kapuzinerkresse kannst du an den Rand deines Hochbeets pflanzen. Hervorragend wachsen im Hochbeet zudem verschiedene Kräuter. Kurzlebige Arten wie Basilikum oder Rauke kannst du entlang der Längsseite an den Rand setzen – so die Gartenbuchautorin Marianne Scheu-Helgert. Dort lassen sie sich gut ernten, können etwas überhängen und bekommen ausreichend Licht.

An die Schmalseiten pflanzt man am besten mehrjährige Kräuter wie Schnittlauch, Thymian oder Oregano.

Wie du dein Hochbeet nach dem ersten Jahr bepflanzt

Hochbeet bepflanzen: Karotten gehören zu den Mittelzehrern.
Hochbeet bepflanzen: Karotten gehören zu den Mittelzehrern. (Foto: CC0 / Pixabay / markusspiske)

Im Herbst nach der Ernte kannst du die restlichen Pflanzenteile in die Erde einarbeiten. Sie geben dem Boden wertvolle Nährstoffe zurück. Zusätzlich kannst du das Hochbeet mit Gründünger aufbessern. Dafür eignen sich unter anderem:

Diese Pflanzen geben dem ausgelaugten Boden wieder Nährstoffe, vor allem Stickstoff zurück. Ist die Erde in deinem Beet abgesunken, lockerst du die vorhandene Erde auf und mischst sie mit frischer Gartenerde. Um dein Hochbeet zu düngen, kannst du Kompost oder Hornspäne beimengen.

Über den Winter kannst du dein Beet mit Herbstlaub abdecken, das bringt der Erde zusätzliche Nährstoffe.

Die optimale Bepflanzung für dein Hochbeet

Hochbeet bepflanzen: Starkzehrer wie die Zucchini eignen sich besonders für dein Hochbeet im ersten Jahr.
Hochbeet bepflanzen: Starkzehrer wie die Zucchini eignen sich besonders für dein Hochbeet im ersten Jahr. (Foto: CC0 / Pixabay / MonikaP)

Damit dein Hochbeet dir langfristig Freude bereitet, solltest du dich an die Fruchtfolge halten. Als Fruchtfolge wird der jährliche Wechsel von verschiedenen Gemüsen auf einem Beet bezeichnet. Mit dieser Methode soll verhindert werden, dass sich Krankheiten festsetzen. Zudem werden so die unterschiedlichen Nährstoffansprüche der Gemüsearten berücksichtigt.

  • 1. Jahr: Pflanze in das Hochbeet überwiegend Starkzehrer, wie die Gemüsesorten, die wir dir vorgestellt haben. Vereinzelt kannst du auch Mittelzehrer pflanzen.
  • 2. Jahr: Nachdem das Gemüse aus dem ersten Jahr dem Beet viele Nährstoffe entzogen hat, solltest du hauptsächlich Mittelzehrer wie Karotten, Zwiebel oder Fenchel anbauen. Du kannst mitunter auch Starkzehrer pflanzen, dabei solltest du dich aber auf maximal drei Sorten beschränken.
  • 3. Jahr: Jetzt ist die Zeit für Schwachzehrer gekommen. Vereinzelt kannst du auch noch Mittelzehrer anpflanzen, auf Starkzehrer solltest du gänzlich verzichten. Zu den Schwachzehrern gehören:
  • 4. Jahr: In diesem Jahr solltest du ausschließlich Pflanzen zur Gründüngung setzen, damit sich die Erde wieder erholen kann. Im Herbst kannst du die Erde zusätzlich mit Kompost anreichern.
  • 5. Jahr: Nachdem dein Hochbeet sich im vierten Jahr erholen konnte, kannst du jetzt wieder von vorne beginnen.

Mischkultur im Hochbeet gegen Schädlinge

Hochbeet bepflanzen: Durch Mischkulturen werden Schädlinge ferngehalten.
Hochbeet bepflanzen: Durch Mischkulturen werden Schädlinge ferngehalten. (Foto: CC0 / Pixabay / Reginal)

Durch eine sinnvolle Mischkultur schützen sich Pflanzen gegenseitig, so kannst du auf aggressive Pflanzenschutzmittel verzichten. Pestizide haben weder im Garten noch in unserem Essen etwas verloren. 

Diese Pflanzengemeinschaften ergänzen sich optimal: 

  • Karotte und Zwiebel
  • Zucchini und Zwiebel
  • Aubergine und Kohl
  • Knoblauch mit Erdbeeren oder Karotten
  • Kohlgewächse mit Tomaten,
  • Paprika mit Tomaten, Gurken, Kohl oder Möhren
  • Rote Beete mit Zwiebel, Kohl, Zucchini oder Knoblauch

Es spielt auch eine Rolle, welche Frucht zuvor an der Stelle gewachsen ist. So wächst beispielsweise Rote Bete besonders gut, wenn auf dem Beet vorher Kohlrabi oder Salat angebaut wurde.

Wie bei uns Menschen gibt es aber auch schlechte Nachbarn unter den Pflanzen. Diese Pflanzenkombinationen solltest du in deinem Hochbeet möglichst meiden:

  • Kürbis und Zucchini
  • Kohl neben anderen Kohlgewächsen
  • Knoblauch mit Zwiebel und Kohl
  • Paprika mit Aubergine und Fenchel
  • Rote Beete mit Spinat oder Mangold
  • Petersilie neben Blattsalat
  • Bohnen und Erbsen
  • Salat und Sellerie

Lücken füllen ab Ende Juni

Ab Ende Juni gilt es, entstehende Lücken schnell und planvoll zu ergänzen mit Gemüsen, die im Herbst oder gar erst im Laufe des Winters geerntet werden. Als Beispiele nennt Marianne Scheu-Helgert Chinakohl ab Juli, Zuckerhut ab August, Radicchio und Pak Choi und gern auch nochmals Frühlingsgemüse wie Frührettich oder Salate

Feldsalat sät man mehrmals büschelweise in Multitopfplatten und pflanzt sie drei Wochen später ins Hochbeet aus. So hält sich der Salat über den ganzen Winter auf dem Beet.

Damit diese Kulturen keinen Schaden nehmen, holt man kurz vor den ersten Frösten im Oktober das Verfrühungsvlies wieder aus dem Schuppen – es bleibt bis Februar griffbereit.

Natürlicher Schutz gegen Schädlinge und Krankheiten

Hochbeet bepflanzen: Auch im Hochbeet können Schnecken zum Problem werden.
Hochbeet bepflanzen: Auch im Hochbeet können Schnecken zum Problem werden. (Foto: CC0 / Pixabay / Alexas_Fotos)

Frische Kräuter sind nicht nur in der Küche beliebt. Auch im Garten sind sie äußerst nützlich und dürfen auch in deinem Hochbeet auf keinen Fall fehlen. Vor allem weil sie als natürlicher Schutz vor Schädlingen und Erkrankungen fungieren:

  • Kerbel vertreibt Ameisen, Schnecken, Läuse und Mehltau.
  • Petersilie neben Erdbeeren hält Schnecken fern.
  • Basilikum neben Gurken oder Zucchini hilft gegen Mehltau.

Im Vergleich zu Beeten am Boden, sind Hochbeete schon sehr sicher vor Schnecken. Doch auch wenn sie länger brauchen, Schnecken finden ihren Weg zu frischem Gemüse. Mit einem Kupferband um das Hochbeet kannst du Nacktschnecken natürlich loswerden.

Neben den Schädlingen ist auch die Bewässerung häufig ein Problem in Hochbeeten. Das Wasser sickert schnell durch das Innere des Hochbeets und zurück bleibt ein trockenes Beet. Um Wasser zu sparen, erweist es sich als sinnvoll das Hochbeet mit Grünschnitt zu mulchen. Die Pflanzenreste halten die Erde feucht und schützen dein Gemüse vor dem Austrocknen.

Mit Material der dpa.

Überarbeitet von Paula Boslau

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