Lavendeltee ist ein vielseitiges und bewährtes Heilmittel. Er wirkt beruhigend auf das Nervensystem und kann bei diversen Beschwerden helfen. Wie du Lavendeltee selber machst und was du bei der Zubereitung beachten solltest, erfährst du hier.
Lavendeltee hat ein intensives Aroma und einen feinen Duft. Zudem ist Lavendeltee eine gute Möglichkeit, um von der vielseitigen Heilwirkung der Pflanze zu profitieren. Schon die alten Römer haben Lavendel als Heilpflanze sowie als Badezusatz verwendet. Und auch in Klostergärten werden die farbenprächtigen Blüten bis heute sehr geschätzt.
Für Lavendeltee werden die Blüten von Lavendel verwendet. Möchtest du Lavendeltee kaufen, solltest du unbedingt zu Blüten in Bio-Qualität greifen. Nur so kannst du sicherstellen, dass die Blüten weitgehend frei von Schadstoffen aus der Landwirtschaft sind. Du kannst aber auch selbst Lavendel anbauen und Tee herstellen.
Inhaltsstoffe: So wirkt Lavendeltee
Lavendel kann nicht nur deinen Garten bereichern. Auch gesundheitlich hat die Heilpflanze ein breites Wirkungsspektrum und kann deswegen gut als Tee getrunken werden. 2020 wurde Lavendel deshalb sogar Arzneipflanze des Jahres gewählt.
Zu den wertvollen Inhaltsstoffen von Lavendel gehören zum Beispiel:
Lavendel wurde bereits umfangreich sowohl durch Tierversuche als auch in Studien am Menschen untersucht. Eine Studie aus dem Jahr 2013 hat sich umfassend mit der Wirkung von Lavendel auf das Nervensystem auseinandergesetzt. Dabei konnten folgende Eigenschaften von Lavendel belegt werden:
- antibakteriell
- antiviral
- entzündungshemmend
- beruhigend
- schmerzlindernd
- stimmungsaufhellend
- krampflösend
- durchblutungsfördernd
Desweiteren konnten Wissenschaftler:innen die stressreduzierende Wirkung von Lavendel belegen, sowie angstlösende Eigenschaften feststellen.
Dafür kannst du Lavendeltee einsetzen
Da vielseitigen Wirkungen des Lavendeltees machen ihn zu einem guten Heilmittel bei folgenden Beschwerden:
- Schlafstörungen: Lavendeltee kann beruhigen und dabei helfen, besser einzuschlafen. Der Tee soll den Schlaf sogar vertiefen. Dafür trinkst du am besten eine Tasse Lavendeltee vor dem Schlafengehen. Auch wenn du unter Jetlag leidest, kannst du Lavendeltee anwenden.
- Depressive Verstimmungen und Angstzustände: Lavendel kann sich beruhigend auf unser Nervensystem auswirken und löst Angstzustände. Dafür trinkst du am besten zwei bis drei Tassen über den Tag verteilt.
- Verdauungsbeschwerden: Sein beruhigender Effekt hilft auch bei Verdauungsbeschwerden und kann Bauchkrämpfe lösen. Dafür ist es wichtig, dass du den Tee nur kurz ziehen lässt. Die hoch konzentrierten ätherischen Öle könnten deine Schleimhäute zusätzlich reizen.
- Menstruationsbeschwerden: Lavendeltee kann Unterleibskrämpfe lindern und wirkt körperlich und mental beruhigend.
- Atemwegserkrankungen: Vor allem bei Husten und Erkrankungen der Bronchien kann Lavendel die Atemwege entspannen und hilft gegen Viren und Bakterien.
- Hautunreinheiten: Lavendeltee kannst du zur äußeren Anwendung bei Hautunreinheiten und Akne als Badezusatz verwenden. Koche dafür einen Liter Lavendeltee und füge den Tee zu deinem Bad hinzu.
Verträglichkeit von Lavendeltee
Lavendeltee ist grundsätzlich gut verträglich. Es gibt keine Begrenzungen, wie viel Lavendeltee du trinken solltest. Laut Beipackzettel eines medizinischen Lavendeltees sind keine Überdosierungserscheinungen bekannt.
Hinweis für Schwangere: Eine Studie aus dem Jahr 2015 hat sich mit den positiven Auswirkungen von Lavendeltee auf junge Mütter befasst. Die Teilnehmerinnen fühlten sich weniger erschöpft und depressiv, zudem hat sich Lavendeltee positiv auf die Mutter-Kind-Bindung ausgewirkt. Im Gegensatz dazu, weist die DAZ jedoch darauf hin, dass es noch keine genauen Erkenntnisse dazu gibt, wie sich der Tee auf Schwangere auswirkt.
Achte unbedingt darauf, dass es sich um den echten Lavendel „Lavandula angustifolia“ handelt, damit du von der Heilwirkung profitieren kannst. Andere Lavendelarten, wie Speik-Lavendel, entahlten eine andere Zusammensetzung der Inhalststoffe und können sich unter Umständen schädlich auf den Körper auswirken.
Übrigens: Neben Tee wird Lavendel für medizinische Zwecke auch häufig als Lavendelöl eingesetzt. Hierbei ist der Gehalt an ätherischen Ölen deutlich höher, daher unterscheidet sich auch die Wirkung.
Lavendeltee selber machen
Für selbstgemachten Lavendeltee werden ausschließlich die Blüten verwendet. Im besten Fall wächst Lavendel in deinem Garten.
So machst du Lavendeltee selbst:
- Zunächst musst du Lavendel schneiden und ernten. Der beste Zeitpunkt ist mittags an einem sonnigen Tag. Schneide die Blütenstände mit ihrem Stiel ab, so kannst du sie einfacher trocknen.
- Als Nächstes musst du Lavendel trocknen. Binde die geernteten Blüten an ihren Stängeln zu Bünden zusammen und hänge sie kopfüber auf. Achte darauf, dass die Blüten während des Trocknens keinem direkten Sonnenlicht oder Hitze ausgesetzt sind. Nach ein bis zwei Wochen sind die Lavendelblüten vollständig getrocknet. Dann lassen sie sich leicht mit den Fingern zerreiben.
- Löse die Blüten mit einem Messer oder einer scharfen Schere von den Stielen und fülle sie in ein Schraubglas. Lagere die getrockneten Blüten an einem trockenen und lichtgeschützten Platz.
So bereitest du Lavendeltee zu:
- Für eine Tasse (250 Milliliter) Lavendeltee benötigst du etwa zwei Teelöffel getrocknete Lavendelblüten.
- Koche das Wasser zunächst auf und lasse es anschließend auf etwa 80 Grad abkühlen. Die wirkungsvollen ätherischen Öle sind sehr hitzeempfindlich und sollten daher nicht gekocht werden.
- Lasse den Tee für acht bis zehn Minuten ziehen, bevor du die Blüten wieder entfernst.
Lavendel eignet sich auch hervorragend für Teemischungen. Um die beruhigende Wirkung zu verstärken, kannst du den Tee mit Johanniskraut oder Baldrian mischen. Geschmacklich harmoniert Lavendel besonders gut mit Kamille, Süßholz, Lindenblüten oder Rosenblüten.
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Überarbeitet von Lea Hermann
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