Gegen Schuppen auf der Kopfhaut musst du nicht mit aggressiven Mitteln vorgehen. Mit pflanzlichen Ölen und Kräuterspülungen kannst du gezielt die unterschiedlichen Ursachen behandeln.
Schuppen auf der Kopfhaut sind ein Zeichen, dass die Kopfhaut angegriffen ist. Bei der normalen Hauterneuerung schuppen sich die obersten Zellschichten ständig ab. Diese Schuppen sind so fein, dass sie nicht sichtbar sind. Erst wenn die Kopfhaut aus der Balance kommt, kann es sichtbar Schuppen rieseln.
Bei der Auswahl der richtigen Pflegemittel empfiehlt es sich, den eigenen Hauttyp zu kennen. Die Veranlagung zu eher trockener oder fettiger Haut zeigt sich auch auf der Kopfhaut. Ökotest weist darauf hin, dass Schuppen durch eine zu trockene oder zu fettige Kopfhaut auftreten können sowie bei gewissen Hauterkrankungen, unter anderem bei Ekzemen oder Neurodermitis. Mit einer sanften, dem Hauttyp entsprechenden Pflege bringst du deine Kopfhaut wieder ins Gleichgewicht.
Schuppen bei trockener Kopfhaut: Milde Pflege und Ölkuren
Gegen trockene Schuppen auf der Kopfhaut sind die meisten Anti-Schuppen-Shampoos nicht wirksam. Ökotest weist darauf hin, dass Schuppenshampoos für trockene Haut oft auch Wirkstoffe gegen Pilzbefall enthalten. Dieser Wirkstoff ist umstritten und kann der zu trockenen Kopfhaut weiter zusetzen. Stattdessen empfiehlt Ökotest sanfte Bio-Shampoos, zum Beispiel von Marken der Naturkosmetik. Viele enthalten auch die milderen Zuckertenside oder Coco-Glycosid, ein nichtionisches Tensid.
Ein wirksames Hausmittel bei trockenen Schuppen auf der Kopfhaut ist eine Öl-Kur. Gib ein paar Tropfen Öl auf die Kopfhaut uns massiere es ein. Lass es dann über Nacht einwirken. Du kannst die Methode regelmäßig alle drei Wochen wiederholen. Verwende dazu naturreine Öle in Bioqualität, um Pestizid-Rückstände zu vermeiden. Die ungesättigten Fettsäuren in den folgenden Ölen unterstützen die Haut dabei, wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Geeignete Öle sind zum Beispiel:
Eine trockene Kopfhaut solltest du immer sanft behandeln.
Beachte bei der Haarwäsche diese Tipps:
- Spüle vor dem Einschäumen das Haar gründlich mit lauwarmem Wasser.
- Massiere die Kopfhaut nur ganz sanft.
- Spüle das Shampoo mit lauwarmem Wasser aus.
Massiere und bürste deine Kopfhaut sanft. Dadurch regst du die Durchblutung der Kopfhaut an, alte Hautschüppchen können sich lösen und du beugst neuen Schuppen vor. Harte Bürsten und Kämme strapazieren die Kopfhaut, Bürsten mit Naturborsten sind dagegen schonender. Bürsten mit Wildschweinborsten erhältst du in Natursupermärkten oder online, zum Beispiel bei Memolife. Eine vegane Variante sind Bürsten mit Sisalborsten (zum Beispiel erhältlich bei Memolife).
Schuppen bei fettiger Kopfhaut: Anti-Schuppen-Shampoos, Spülungen, Ölkuren
Schuppen auf der Kopfhaut können auch bei einer zu fettigen Kopfhaut auftreten. Durch Überproduktion der Talgdrüsen entstehen Talgablagerungen, die sich mit den Hautschuppen zu Krusten oder Plaques verbinden. Die Apotheken Umschau berichtet, dass die Schuppen dann größer sind und eine leicht gelbliche Farbe haben. Oft kann sich auch ein Hautpilz ausbreiten und das Schuppenproblem noch verstärken.
Zur Pflege bei fettiger Kopfhaut kannst du Anti-Schuppen-Shampoos der Naturkosmetik verwenden. Sie setzen auf pflanzliche Wirkstoffe, anstatt auf Chemie.
Am besten lässt du dich in der Apotheke oder hautärztlich beraten. Bei großflächigen schuppenden Krusten kann auch eine Erkrankung vorliegen, wie das seborrhoische Ekzem, Schuppenflechte oder Neurodermitis.
Eine Haarspülung aus Kräuterextrakten wirkt tonisierend auf die schuppige Kopfhaut und beruhigt die Talgproduktion. Bei fettiger Kopfhaut wirken diese Kräuter ausgleichend auf die Talgproduktion:
- Thymian
- Salbei
- Huflattich
- Brennnessel
Gieße für eine Haarspülung die getrockneten Blätter mit heißem Wasser auf und lasse sie etwa 15 Minuten ziehen. Sobald der Aufguss abgekühlt ist, kannst du ihn als Spülung nach der Haarwäsche verwenden. In Tee- oder Kräutergeschäften erhältst du die benötigten Kräuter in Bioqualität.
Eine regelmäßige Kur mit tonisierenden Kräuterölen reguliert die Talgproduktion und pflegt die Kopfhaut. Dadurch kannst du außerdem vermeiden, dass fettige Schuppen wieder auftreten. Massiere das Öl über Nacht als Kur ein und wasche es am nächsten Morgen mit einem milden Shampoo aus. Diese Öle kannst du vor allem bei fettigen Kopfschuppen verwenden:
- Thymianöl (zum Beispiel online bei Avocadostore)
- Klettenwurzelöl
- Teebaumöl (beispielsweise online bei Avocadostore)
Bei hartnäckigen fettigen Schuppen hilft ein regelmäßiges Kopfhaut-Peeling mit Heilerdepulver:
- Rühre das Heilerdepulver mit einem lauwarmen Thymiantee oder Brennnesseltee an.
- Trage das Peeling mit einem (Haarfärbe-) Pinsel scheitelweise auf die Kopfhaut auf und massiere es leicht ein.
- Spüle das Peeling nach etwa 15 Minuten gründlich aus.
- Anschließend kannst du über Nacht zusätzlich eine Öl-Kur anwenden.
Ursachen für Schuppen auf der Kopfhaut
Häufig sind Temperaturschwankungen oder eine falsche Haarpflege die Ursache für schuppige Kopfhaut:
- trockene Heizungsluft im Winter
- Klimaanlagen oder zu heißes Föhnen
- zu häufiges Waschen oder zu heißes Wasser
- Shampoos mit aggressiven Inhaltsstoffen
- Stylingprodukte wie alkoholhaltiges Haargel, Festiger oder auch Haarspray
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Saure Rinse für die Haare: So funktioniert’s
- Olivenöl für die Haare: so geht die natürliche Haarpflege
- So erkennst du Kosmetik ohne Tierversuche
War dieser Artikel interessant?