Superfoods sollen für Gesundheit und Schönheit sorgen. Bis sie bei den Konsument:innen landen, legen sie jedoch lange Transportwege zurück. Wir haben regionale Alternativen zu Superfoods, die mindestens ebenso gesund und lecker sind.
Brokkoli statt Weizengras, Heidelbeere statt Acai-Beere: Viele Superfoods kommen von weit her und sind meist sehr teuer. Da ist es besser, auf heimische Superfood Alternativen zurückzugreifen.
Welches Superfood ohne Weiteres durch ein heimisches ersetzt werden kann, erfährst du in unserem Ratgeber.
Superfood: Chiasamen
Veganer:innen greifen oft zu Chia-Samen, denn sie eignen sich als Ei-Ersatz beim Backen. Die Samen ergeben mit Wasser vermischt eine geleeartige Masse, die vor allem gut zum Backen ist.
Doch es gibt auch regionale Samen, die du auf ähnliche Weise verwenden kannst.
Heimisches Superfood: Leinsamen
Heimisches Superfood wie Leinsamen enthält ebenfalls viel Calcium und Eiweiß. Man kann sie – ähnlich wie Chia-Samen – gut ins Müsli oder ins Brot geben. Oder Leinsamen-Öl verwenden – das ist besonders reich an Omega-3-Fettsäuren. Auch als veganer Ei-Ersatz eignen sie sich.
Beim Kauf am besten vor allem auf das EU-Bio-Siegel und auf die Herkunft achten. Leinsamen mit dem deutschen Bio- oder Demeter-Siegel kommen in der Regel aus Deutschland.
Superfood: Matcha-Pulver
Matcha wird vor allem zum Kochen, Backen oder für Smoothies verwendet. Das Pulver ist allerdings nichts anderes als feinst vermahlener Grüntee. Der Unterschied zum Grüntee ist also lediglich, dass Matcha aus dem ganzen Blatt gewonnen und nicht nur übergossen wird.
Auch Matcha wird als Superfoods verkauft und ihm nachgesagt, den Blutdruck zu senken, die Cholesterinwerte zu verbessern, Stress zu reduzieren, den Stoffwechsel zu verbessern und die Leistungsfähigkeit zu steigern. Das können regionale Teesorten allerdings auch…
Heimisches Superfood: Regionale Teesorten
Kamillentee wirkt beispielsweise beruhigend, Löwenzahn– und Hagebuttentee unterstützen die Verdauung und gegen hohen Blutdruck hilft z.B. Hagedorn.
Superfood: Goji-Beeren
Goji-Beeren sind teuer und bei uns kommen meist nur noch Extrakte an. Zudem wurden in Goji-Beeren wiederholt Pestizidrückstände gefunden. Seitdem sind die Beeren schwer unter Beobachtung.
Gesund wäre die Goji-Beere an sich schon (vor allem aus dem eigenen Garten) – sie liefert hohe Dosen an Vitaminen, insbesondere Vitamin C, und 21 Mineralien und Spurenelemente. Es ist ein Superfood, aber wir haben auch eine regionale Variante …
Heimisches Superfood: Schwarze Johannisbeeren
Ebenfalls voller guter Vitalstoffe ist die Johannisbeere. Sie wächst in heimischen Gebieten und muss keine langen Transportwege zurücklegen sowie dadurch an Nährstoffen und Frische einbüßen.
Ein weiteres gutes Extra für Menschen mit weniger Kalorienbedarf: Die Schwarze Johannisbeere hat nur etwa 1/7 des Kaloriengehalts, denn während 100g schwarze Johannisbeeren 40 kcal haben, fallen Goji-Beeren mit 300 Kcal pro 100g schwerer ins Gewicht.
Superfood: Acai-Beeren
Die Acai-Beere aus dem Regenwald bekommt man hier meistens gefriergetrocknet – als Saft oder Pulver.
Die Beere wird als Superfood und Schlankheitsmittel vermarktet und soll sexuell stimulierend wirken – keine dieser Wirkungen ist jedoch wissenschaftlich belegt.
Regionales Superfood: Heidelbeeren oder Sauerkirschen
In Acai-Beeren ist das sogenannte Anthocyan, ein Pflanzenfarbstoff, der ihnen ihre dunkle Farbe verleiht und der schlank machen und gegen Krebs wirken soll. Er ist aber auch in roten Beeren, die bei uns wachsen.
Beeren wie Heidelbeeren, Sauerkirschen, aber auch die Schwarze Johannisbeere sind daher gute Alternativen zu Superfoods – sie enthalten ebenfalls sekundäre Pflanzenstoffe und sind reich an Proteinen, Calcium und Vitaminen.
Superfood: Weizengras
Weizengras kann man als Saft, Pulver oder Tabletten kaufen. Es findet sich oft in den beliebten grünen Smoothies wieder, kann aber auch in Wasser aufgelöst werden oder über Speisen gestreut werden. Obwohl Weizen in Deutschland heimisch ist, wird Weizengraspulver meist importiert und hat so lange, CO2-intensive Transportwege hinter sich.
Weizengras ist vor allem reich an Chlorophyll – das Farbpigment, das den Pflanzen ihre grüne Farbe verleiht. Dieses soll zur Entgiftung von krebserregenden Substanzen beitragen, die Wundheilung fördern und gut für die Verdauung sein. Chlorophyll steckt aber auch in heimischen Superfood-Alternativen.
Regionales Superfood: Brokkoli, Grünkohl und anderes grünes Gemüse
Chlorophyll ist genauso in unseren grünen Gemüsesorten wie Brokkoli und Grünkohl enthalten. Für eine gesunde Ernährung sind diese Gemüsesorten also idealerweise ein Bestandteil des Speiseplans. Viele Kohlsorten werden jedoch unterschätzt – dabei sind sie ein sehr gesundes, saisonales Gemüse.
Superfood: Quinoa
Quinoa kommt aus den Anden in Südamerika und wird als Superfood und Inka-Kost umworben. Die Samen sind vor allem bei Menschen mit Gluten-Unverträglichkeit beliebt, da Quinoa glutenfrei ist.
Heimisches Superfood: Regionale Hirse oder Weizen, Dinkel & Grünkern
Hirse wird oft als Alternative zu Quinoa empfohlen, da es auch glutenfrei ist. Allerdings wird Hirse oft importiert – der CO2-Fußabdruck bleibt also gleich. Doch die heimische Hirse kommt, es gibt immer mehr Betriebe, die Hirse auch in Deutschland anbauen. Achte beim Kauf daher darauf, woher die Hirse stammt.
Regionale Alternativen sind zudem Getreidesorten wie Weizen, Kamut, Dinkel und Grünkern – allerdings enthalten diese Gluten. Auch Leinsamen kannst du statt Quinoa zum Beispiel im selbst gemachten Müsli verwenden.
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