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Regionale Produkte: 12 Wege zu regionalen Lebensmitteln

  • Regionale Lebensmittel, regionale Produkte Illustration: Miro Poferl

    Regionale Produkte und regionale Lebensmittel

    Regionale Produkte sind meist nachhaltiger – und der Grund dafür liegt eigentlich auf der Hand: Wer regionale Lebensmittel einkauft, vermeidet die oft irrsinnigen Transportwege der Importwaren und unterstützt Hersteller aus der eigenen Umgebung.

    Auch schmeckt frisches Obst und Gemüse, das erst geerntet wird, wenn es reif ist, einfach besser.

    Doch wie erkennt man Produkte aus der Region? Und wo bekommt man sie? Hier zwölf Tipps, die dir regionales Einkaufen erleichtern!

  • Kann Supermarkt regional? Illustration: Miro Poferl

    Regionale Lebensmittel im Supermarkt?

    Supermärkte und Discounter wie Aldi, Lidl & Co. sind vor allem billig. Denn die Produktion im Ausland plus Transport zu uns ist kostengünstiger, als die gleichen Produkte hier vor Ort herzustellen. Bloß umweltfreundlicher ist sie nicht, im Gegenteil.

    Natürlich kannst du auch im Supermarkt halbwegs regionale Lebensmittel finden – doch die folgenden Alternativen eignen sich meist besser.

  • Regionale Lebensmittel auf Bauern- & Wochenmärkten Illustration: Miro Poferl

    Regionale Bauern- & Wochenmärkte

    Marktplätze waren einst die Zentren des sozialen Lebens. Bauern- & Wochenmärkte bieten eine übersichtliche Anzahl an Lebensmittelhändlern an der frischen Luft – und trotzdem bekommt man alles, was man zum Essen braucht. Oft Lebensmittel aus Eigenanbau oder aus der Region.

    Aber: Nicht alle Lebensmittel auf Bauern- & Wochenmärkten sind immer regional. Achte also auch dort auf die Herkunft. Wenn du dir nicht sicher bist, frage nach – die meisten Marktleute erzählen gerne, wo ihre Sachen herkommen.

  • Regionale Lebensmittel, zum Beispiel im Bio-Laden Illustration: Miro Poferl

    Regionale Produkte: im Bio-Laden

    Die traditionellen Bioläden sind – anders als die meisten Bio-Supermärkte – noch stark von ökologischen Ideen geprägt. Daher bekommst du dort alles in Bio-Qualität – zugleich achten viele Ladeneigentümer oft auch auf die Kennzeichnung regionaler Produkte und Lebensmittel. Auch herrscht dort eine viel angenehmere Atmosphäre als zwischen den Wühltischen der Discounter.

    Lies auch: Wann bio wirklich bio ist.

  • Im Hofladen regionale Lebensmittel kaufen Illustration: Miro Poferl

    Regionale Lebensmittel aus dem Hofladen

    Fast ein Geheimtipp: Hofläden. Hier gelangen Obst und Gemüse, Eier, Milcherzeugnisse oder Fleisch nicht über eine Handelskette in einen Supermarkt – die Hofläden holen ihre regionalen Lebensmittel meist direkt beim Erzeuger oder Bauern ab.

    Auf dem Land sind mehr Hofläden zu finden als in der Großstadt, aber vereinzelt gibt es sie auch dort. Die einfachste Art, Hofläden zu finden: hofladen <stadtname> in die Suchmaschine (z.B. Ecosia) eingeben.

  • Regionale Ökokisten, Biokisten Illustration: Miro Poferl

    Regionale Öko-Kiste

    Der Unterschied von plastikverpacktem Supermarkt-Gemüse und einer herrlich aussehenden und gut duftenden Kiste voller Bio-Köstlichkeiten könnte größer nicht sein!

    Startpunkt: unsere Bestenliste deutschlandweite Biokisten.

    Ein Beispiel: Der Verband Ökokiste e.V. mit deutschlandweit über 50 Mitgliedsbetrieben liefert dir wöchentlich regionale Produkte in Form von Bio-Obst und -Gemüse direkt an die Tür. Langfristige Kooperationsverträge zwischen Landwirten, Gärtnern und Lieferbetrieben sorgen für verlässliche und partnerschaftliche Handelsstrukturen in der Region.

  • Regional nur saisonal einkaufen Illustration: Miro Poferl

    Saisonale oder regionale Lebensmittel? Beides!

    Warum sind die Tomaten eigentlich so oft aus Spanien, Italien oder Frankreich? Weil sie Sonne und Wärme brauchen. Doch Regional kann nur sein, was in der Region auch Saison hat: Wenn Obst oder Gemüse regional sind, aber keine Saison haben, steckt in der Regel ein Treibhaus dahinter, das mit Öl beheizt wird.

    Achte daher auf saisonales Obst und Gemüse aus der Region – dabei hilft dir der Utopia-Saisonkalender für Gemüse & Obst.

  • Viel Blendwerk beim Regionalkauf Illustration: Miro Poferl

    Nicht blenden lassen!

    Begriffe wie „Region“, „aus der Region“, „von hier“ und „Heimat“ sind – anders als das EU-Bio-Siegel – nicht geschützt! Auch „Hergestellt für …“ sagt nicht, wo die Zutaten herkommen.

    Lass dich nicht einseifen (die Verbraucherzentrale kritisierte falsche Angaben schon 2015) und frag dich stets: Kann das „regionale“ Lebensmittel, das du in der Hand hältst, momentan wirklich aus der Region kommen? Hat es gerade Saison? Gibt es eventuell Hinweise auf die Herkunft (Herstelleradressen, Stempel), die der Region widersprechen?

    Hier noch mehr Tricks, mit denen Supermärkte uns reinlegen

  • Regionalfenster-Label Illustration: Miro Poferl

    Siegel: Regionalfenster

    Ein richtig gutes Regional-Siegel gibt es derzeit nicht. Das Herkunftszeichen Regionalfenster ist aber durchaus okay und weist den Anteil der Inhalte aus der Region sogar konkret aus. Allerdings ist das Regionalfenster leider noch nicht sehr verbreitet.

    Bei Produkten mit Bio-Siegel kannst du aber auf den Bio-Herkunftshinweis achten (auch wenn er oft unpräzise ist): „EU“ ist immerhin regionaler als „Nicht-EU-Länder“.

    Mehr Infos: Gütesiegel-Übersicht und -Schnellkurs.

  • Trinkwasser statt nicht-regionale Wasser-Produkte Illustration: Miro Poferl

    Leitungswasser als regionales Lebensmittel

    Auch auf den Durst kommt es an. Wenn du dein Leitungswasser selbst zapfst (mit BPA-freien Trinkflaschen), ersparst du dir nicht nur das Schleppen von schweren Wasserflaschen. Mit dem Verzicht auf die Plastikflaschen aus Discountern tust du der Umwelt und künftigen Generationen etwas Gutes.

    Denn Einweg-Plastikflaschen hinterlassen Plastikmüll, und der Transport des Wassers aus fernen Ländern grenzt an Idiotie – lies auch: 7 Wasser, die dem gesunden Menschenverstand wehtun.

  • Regionale Lebensmittel erkennen: am Eier-Code Illustration: Miro Poferl

    Regionale Produkte: Eier

    Wenigstens bei Eiern ist es einfach: Der Eier-Code sagt genau, woher das Ei kommt. Die erste Ziffer des Eier-Code gibt die Haltungsform an, ideal ist 0 (Bio) oder wenigstens 1 (Freiland)DE kennzeichnet als Erzeugerland Deutschland. Es folgen das Bundesland (zwei Ziffern) und der Betrieb.

    Details dazu hier: Eier-Code: Was steht auf dem Ei?

  • Regional einkaufen: mit solidarischer Landwirtschaft Illustration: Miro Poferl

    Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi, CSA)

    Bei solidarischer Landwirtschaft geht es, anders als bei der Öko-Kiste, nicht um ein klassisches Verkäufer-Kunden-Verhältnis. Bei der SoLaWi verbindet sich eine Gruppe von Menschen vielmehr langfristig mit einem Hof, finanziert gemeinsam die jährlichen Hofkosten und erhält dafür im Gegenzug einen Ernteanteil – und die Gewissheit, dass die Landwirte mit dem Land, dem Wasser, den Tieren und Pflanzen verantwortlich umgehen.

    So findest du eine SoLaWi in deiner Nähe: solidarische-landwirtschaft.org

  • Geschützte Ursprungsbezeichnung g.U. Illustration: Miro Poferl / Logo: www.regionalfenster.de

    Geschützte Ursprungsbezeichnung g.U.

    Die geschützte Ursprungsbezeichnung (g.U.) kann dir helfen, gezielt Produkte einer Region zu finden. Anders als die Marketingbehauptung „aus der Region Lalala“ ist sie rechtlich geschützt.

    Steht also zum Beispiel „Allgäuer Bergkäse g.U.“ auf einem Käse, kommt er tatsächlich aus dem Allgäu. Infos zum Beispiel beim BMEL.

    Im Gegensatz dazu steht übrigens die geschützte geografische Angabe (g.g.A.). Sie besagt nur, das eine halbwegs wichtige Stufe der Verarbeitung im genannten Gebiet stattgefunden hat. Das Schwein in der Thüringer Rostbratwurst muss also Thüringen nie lebend gesehen haben …

  • Immer Regional: Eigenanbau Illustration: Miro Poferl

    Eigenanbau regionaler Produkte

    Mach es selbst, dann weißt du, woher es kommt! Doch alle Lebensmittel selbst herstellen? das klingt zugegebenermaßen ziemlich utopisch.

    Aber wieso fängst du nicht einfach mit irgendetwas Einfachem an? Du wirst sehen, wie viel Freude es macht!

  • Regional einkaufen: kleine, lokale Betriebe Illustration: Miro Poferl

    Lokale Kleinbetriebe

    Discount-Bäcker sorgen dafür, dass die traditionellen Klein-Bäcker aussterben. Dabei sind die lokalen Eigenkreationen immer noch besten Backwaren. Übrigens: Kleine Traditionsunternehmen backen oft in Bio-Qualität und verzichten auf Zusatzstoffe, auch ohne zertifiziert zu sein. Frag nach!

    Bei Fleisch & Wurst gilt: so wenig wie möglich – lies unsere 10 Tipps für weniger tierische Produkte. Kleine (Bio-)Metzgereien beziehen ihr Fleisch oft aus der Region, frag immer nach der Herkunft. Und: Lies auch unseren Fleisch-Ratgeber.

  • Regional Fallobst sammeln Illustration: Miro Poferl

    Mundraub

    Hört sich kriminell an, ist es aber nicht: In Deutschland verderben jedes Jahr zig Apfelsorten, Kirschen, Pflaumen und andere Früchte auf herrenlosen und vergessenen Bäumen in Parks oder an Landstraßen, weil keiner sie pflückt. Das will unter anderem die Initiative Mundraub.org ändern und verrät, wo herrenlose Obstbäume stehen, und wo legal Obst, Gemüse, Kräuter und Nüsse geerntet werden dürfen. Pflücken erwünscht!

    Details im Beitrag Mundraub und Fallobst-Initiativen.

  • Bestenlisten-Bild für Galerien Ethletics, GEPA, Speick, Soulbottles, Weleda; Colourbox.de
  • Abschlussbild Foto: knallgrün photocase.de

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