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Pfifferlinge sind gesund, aber haben einen Haken

pfifferlinge gesund
Foto: CC0 / Pixabay / Barbroforsberg

Pfifferlinge sind leckere Wildpilze. Sie sind zwar gesund, aber gewisse Inhaltsstoffe können auch bedenklich sein. Wir erklären dir, warum.

Grundsätzlich sind Pilze, und damit auch Pfifferlinge, gesund. Pfifferlinge sind jedoch Wildpilze, die also nicht angebaut, sondern in der Natur gesammelt werden. Wildpilze haben generell den Nachteil, dass sie mit gesundheitsschädlichen Stoffen belastet sein können.

In diesem Artikel erfährst du, welche Inhaltsstoffe Pfifferlinge gesund machen und worauf du beim Sammeln, beim Kauf und beim Verzehr achten solltest. 

Diese Inhaltsstoffe machen Pfifferlinge gesund

Pfifferlinge bestehen zu einem großen Teil aus Wasser – genauer gesagt, zu 90 Prozent. Sie verfügen aber dennoch über einige wertvolle Inhaltsstoffe, die die Pfifferlinge gesund machen:

  • Pfifferlinge sind eine pflanzliche Eiweißquelle, wenngleich keine reichhaltige. 100 Gramm von ihnen enthalten 1,5 Gramm Eiweiß.
  • Fett ist in Pfifferlingen kaum enthalten, nur etwa ein halbes Prozent.
  • Kohlenhydrate sind sogar nur in Spuren enthalten.
  • Ein besonders wichtiger Inhaltsstoff, der Pfifferlinge gesund macht, ist Beta-Carotin. Mit 1.300 Mikrogramm pro 100 Gramm enthalten Pfifferlinge relativ viel davon. Unser Körper braucht Beta-Carotin, um daraus Vitamin A herzustellen. Es steckt beispielsweise auch in Karotten.
  • Ebenfalls erwähnenswert ist der Eisengehalt von Pfifferlingen. Auf 100 Gramm sind es drei bis vier Milligramm. Eisen ist unter anderem für die Blutbildung wichtig.
  • Zudem enthalten Pfifferlinge mit 330 bis 500 Milligramm pro 100 Gramm relativ viel Kalium. Kalium benötigen unsere Zellen für die Signalübertragung.
  • Darüber hinaus finden sich in Pfifferlinge auch die Mineralstoffe Natrium, Calcium, Magnesium und Zink.
  • Vitamine, die Pfifferlinge gesund machen, sind Vitamin E, Vitamin B1, B2, und B6, Vitamin C sowie Folsäure

Pfifferlinge sind übrigens mit nur 32 Kilokalorien pro 100 Gramm sehr kalorienarm.

Du kannst Pfifferlinge braten oder sie zu anderen leckeren Gerichten weiterverarbeiten:

Schadstoffbelastung von Pfifferlingen

Pfifferlinge sind eigentlich gesund, können jedoch radioaktiv belastet sein.
Pfifferlinge sind eigentlich gesund, können jedoch radioaktiv belastet sein.
(Foto: CC0 / Pixabay / mirey2222)

Wildpilze, zu denen die Pfifferlinge gehören, bestehen leider nicht nur aus gesunden Inhaltsstoffe. Sie können mit Schwermetallen wie Blei, Cadmium oder Quecksilber belastet sein.

Die Pilze nehmen die Schwermetalle über ihr Wurzelgeflecht, das Myzel, aus dem Boden auf. Die Schwermetalle reichern sich dann in den Fruchtkörpern an, die wir anschließend essen. Für Cadmium gilt eine Höchstmenge von 0,1 Milligramm pro Kilogramm Pfifferlinge, für beispielsweise Quecksilber gibt es eine solche Grenze laut dem Verbraucherfenster Hessen nicht. Aber auch mit vorgeschriebenen Höchstmengen kommt es vor, dass Wildpilze mehr Schwermetalle enthalten, denn es werden nur Stichproben kontrolliert. Schwermetalle können schlecht für deine Gesundheit sein, da sie krebserregend sind.

Zusätzlich zu den Schwermetallen sind Wildpilze in vielen Regionen auch radioaktiv belastet. Der Grund dafür ist der Reaktorunfall in Tschernobyl. Sogar in Deutschland sind an manchen Orten noch erhöhte Strahlungswerte feststellbar; das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz nennt dabei besonders Gebiete südlich der Donau und im Bayerischen Wald.

Dem Verbraucherfenster Hessen zufolge gelten bei Pilzen Höchstwerte von 600 Becquerel pro Kilogramm für radioaktives Cäsium. Bei einer Probe Pfifferlingen aus Russland wurden beispielsweise 221 Becquerel pro Kilogramm gemessen, bei einer Probe aus dem Landkreis Kassel waren es 434 Becquerel pro Kilogramm.

Deswegen sollten Erwachsene regelmäßig nicht mehr als 250 Gramm Pfifferlinge pro Woche essen, Kinder entsprechend weniger. Falls du nur ganz selten Pilze verzehrst und dann mehr als 200 Gramm auf einmal isst, ist das aber nicht schlimm.

Wichtig: Kleinkinder und schwangere oder stillende Frauen sollten besser keine Wildpilze essen.

Darauf solltest du beim Kauf von Pfifferlingen achten

Gesunde Pfifferlinge: Nachdem du die Pilze eingekauft hast, solltest du sie bald zubereiten und essen.
Gesunde Pfifferlinge: Nachdem du die Pilze eingekauft hast, solltest du sie bald zubereiten und essen.
(Foto: CC0 / Pixabay / jackmac34)

Pfifferlinge findest du besonders in Süddeutschland und Österreich oft unter dem Namen „Eierschwammerl“. Du kannst sie entweder kaufen oder die Pilze selbst sammeln, wenn du dich dabei auf kleine Mengen beschränkst. Die meisten in Deutschland erhältlichen Pfifferlinge kommen aus den baltischen Ländern.  

Pfifferlinge wachsen in Wäldern und brauchen einen Baum, über den sie sich mit Nährstoffen versorgen können. Deswegen lassen sie sich nicht züchten, sondern werden wild gesammelt. Wir empfehlen dir normalerweise immer, bei Lebensmitteln auf biologischen Anbau zu achten. Bei Pfifferlingen gibt es die Unterscheidung zwischen Bio und konventionell nicht, weil sie nicht angebaut werden.

Dafür kannst du auf Saisonalität achten. Gefrorene oder konservierte Pfifferlinge bekommst du das ganze Jahr über. Frische sind dagegen nur zwischen Juli und November zu finden.

Nach dem Kauf solltest du frische Pfifferlinge schnell zubereiten. Sie bleiben ein bis zwei Tage haltbar, wenn du sie kühl und trocken lagerst. Möchtest du sie länger aufbewahren, kannst du die Pfifferlinge einfrieren.

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Überarbeitet von Paula Boslau

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