Bezahl-Apps: Apple Pay vs. Google Pay bei Stiftung Warentest Von Sven Christian Schulz Kategorien: Finanzen 23. November 2019, 14:06 Uhr Foto: naka / stock.adobe.com Newsletter teilen merken twittern teilen telegram1teilen e-mail Bezahlen per Smartphone-App geht schnell und ist bequem – doch ist es auch sicher? Stiftung Warentest hat beliebte Bezahl-Apps getestet: Welche Daten sammeln und senden die Apps und lassen sich die Apps knacken? Das Ergebnis ist offenbar ernüchternd. Mit Bargeld an der Kasse zu bezahlen, dauert laut GfK bis zu 83 Sekunden. Wer dagegen per Smartphone-App bezahlt, braucht oft nur drei Sekunden. Kein Wunder also, dass Bezahlen per App immer beliebter wird. Bezahl-Apps im Test Es gibt durchaus Gründe, sich zu fragen, ob bargeldlos bezahlen besser sein könnte. Zum Beispiel ist die Herstellung von Banknoten und Münzen sehr energieintensiv und der Bargeldtransport belastet ebenfalls die Umwelt. Natürlich hat aber auch die gesamte Infrastruktur des elektronischen Bezahlens einen ökologischen Fußabdruck. Derzeit sind uns keine verlässlichen Aussagen bekannt, was nun schwerer wiegt, aber erste Studien aus den Niederlanden deuten an, dass bargeldloses Zahlen an die 20% weniger CO2 emittiert. Für die meisten Konsumenten spricht wohl vor allem der Komfort für Bezahl-Apps. Doch wie sicher sind die auf dem Markt erhältlichen Apps zum Bezahlen eigentlich? Stiftung Warentest hat geprüft, ob die Daten verschlüsselt übertragen werden und an wen sie fließen. Außerdem haben die Verbraucherschützer getestet, ob die Apps mehr Daten als nötig übermitteln. Ein Jurist hat zudem die AGBs und Datenschutzbestimmungen bewertet. Das Ergebnis ist durchwachsen… Bestenliste: Die besten Ökobanken Platz 1Triodos Bank 4,3 35 DetailGirokonto** Platz 2UmweltBank 3,9 26 DetailZur UmweltBank** Platz 3Tomorrow 3,8 24 DetailGirokonto** Platz 4EthikBank 4,0 73 DetailEthikbank** Platz 5GLS Bank 3,9 154 Detail Platz 6Oikocredit 5,0 3 Detail Platz 7KD-Bank 5,0 1 Detail Platz 8Steyler Ethik Bank 5,0 1 Detail Platz 9Pax-Bank 0,0 0 Detail Bezahlen mit der App: Apple Pay vs. Google Pay Apple Pay und Google Pay sind die großen Anbieter unter den Bezahl-Apps. Die Smartphone-Apps der beiden Platzhirsche funktionieren über die NFC-Technik. Die Nutzer müssen ihr Smartphone entsperren und an das Kartenterminal halten. Dann wird der Betrag vom hinterlegten Konto abgebucht. So haben die beiden bei Stiftung Warentest abgeschnitten: Apple Pay: Beim Datensendeverhalten ist Apple demnach vorbildlich. Die App speichert nur einen Schlüssel auf dem iPhone, über den die Zahlungen freigegeben werden. Doch selbst dieser Schlüssel befindet sich in einem besonders gesicherten Bereich des iPhones. Apple kann die Transaktionsdaten nicht einsehen, nur die Zahlungsanbieter (Banken). Es gebe aber Mängel in den Datenschutzerklärungen, beklagt Stiftung Warentest. Google Pay: Hier ist das Datensendeverhalten offenbar „kritisch“. Laut Stiftung Warentest erhalte Google verschiedene Daten und weist in der Datenschutzerklärung explizit darauf hin, dass die Daten auch genutzt werden. Personalisierte Werbung gebe es aber derzeit noch nicht. Kritik gibt es auch für Mängel in AGBs und Datenschutzbestimmungen. Ganz ohne Kritik und Mängel war im Test nur die App Postbank Finanzassistent (nur für Postbank-Kunden) und die App „Digitale Karten“ der Volks- und Raiffeisenbanken (nur für VR-Kunden). Bei letzterer konnte Stiftung Warentest aber die Transportverschlüsselung nicht aufbrechen und kann deshalb keine Aussage zum Datensendeverhalten treffen. Unklar ist also, ob die App möglicherweise mehr Daten als nötig übermittelt. „Gläserner Kunde“: Kritik an Payback, Edeka und Netto Inzwischen bieten nicht nur Smartphone-Hersteller und Banken Bezahl-Apps an, sondern auch mit vielen Kunden-Bindungsprogrammen ist mobiles Bezahlen möglich. Im Test hat sich Stiftung Warentest auch die Apps von Payback, Edeka Angebote & Gutscheine und Netto Deutschlandcard angesehen. Ob Payback, Edeka oder Netto – alle drei sammeln und übermitteln offenbar deutlich mehr Daten, als für das reine Bezahlen notwendig wäre. Die Anbieter haben ein großes Interesse an den Kundendaten, erklärt Stiftung Warentest: „Über die Apps erhalten sie etwa Informationen über Einkäufe und bevorzugte Filialen“. Deshalb rät Stiftung Warentest: „Verwenden Sie sie nur, wenn es Ihnen nichts ausmacht, ein gläserner Kunde zu sein“. Foto: Sven Christian Schulz / Utopia Payback & Co.: 5 Gründe, warum du keine Punkte sammeln solltest Mehr als 30 Millionen Deutsche sammeln Payback-Punkte, sagt zumindest Payback. Doch lohnt sich Payback? Eher nicht – Das Punktesammeln könnte… Weiterlesen Wissenswert: Per App bezahlen – aber bitte nachhaltig Um mit dem Smartphone zu bezahlen, müssen sich Kunden erst einmal für eine App entscheiden und dort ihre Zahlungsdaten hinterlegen. Allerdings kooperieren bisher nur wenigen Banken direkt mit den App-Herausgebern. Auch bei Google Pay und Apple Pay sind es nur wenige: hier die Liste für Google Pay und Apple Pay. Und leider ist keine davon eine Ökobank. Wer Paypal verwendet, kann aber Google Pay via Paypal nutzen, weil man bei PayPal ja Kreditkarten und Kontodaten grüner Girokonten hinterlegen kann. Beachte: Für die meisten Bezahl-Apps benötigst du ein Smartphone mit NFC für kontaktloses Bezahlen. Dieser Standard ist inzwischen zwar weit verbreitet, doch immer wieder fehlt er – auch bei neuen Smartphone-Modellen. Falls du gerade auf der Suche nach einem guten Smartphone bist: Beim Fairphone 3 ist NFC mit dabei. Den kompletten Test von Bezahl-Apps findest du bei Stiftung Warentest. Foto: CC0 / Pixabay / Free-Photos Sicheres Surfen: Tipps für Browser, Banking und Datenschutz Sicheres Surfen im Internet ist wichtig, denn viele Webseiten sammeln immer mehr Userdaten. Und gerade jetzt wird aufgrund der Coronakrise… Weiterlesen Weiterlesen auf Utopia.de: Kreditkarte beantragen: Auch hier geht es nachhaltiger 12 sinnvolle Sach- und Geldspenden Tomorrow: Wie nachhaltig ist das mobile Girokonto? ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. Gefällt dir dieser Beitrag? 6 0 Vielen Dank für deine Stimme! 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