Schwangerschaftsbeschwerden können an unterschiedlichen Stellen des Körpers auftreten. Wir zeigen dir, auf welche Weise sie sich äußern und welche Hausmittel gegen die Beschwerden helfen.
Der weibliche Körper stellt sich in der Schwangerschaft auf vielfältige Weise auf die Versorgung des Kindes ein, zum Beispiel durch Hormone. Diese körperlichen Umstellungen äußern sich häufig in Schwangerschaftsbeschwerden. Die Stärke der Beschwerden schwankt dabei von Frau zu Frau: Einige Frauen nehmen keine oder kaum Unannehmlichkeiten wahr.
Solange die Beschwerden in einem moderaten Maß auftreten, musst du dir keine Sorgen machen. Achte jedoch darauf, besonders jetzt gut auf die Signale deines Körpers zu hören. Schränken dich deine Leiden sehr stark ein oder äußern sich in heftigen Schmerzen, solltest du ärztlichen Rat hinzuziehen. Auch die Einnahme von pflanzlichen Wirkstoffen oder Nahrungsergänzungsmitteln solltest du mit medizinischem Personal absprechen.
Schwangerschaftsbeschwerden: Übelkeit
Viele Frauen leiden besonders morgens und in den ersten Wochen der Schwangerschaft unter Übelkeit. Einige müssen dabei auch regelmäßig erbrechen.
- Manchmal lösen bestimmte Gerüche wie der von Kaffee oder starken Gewürzen den Brechreiz aus. Wenn du dies bei dir vermutest, solltest du die Geruchsquellen beseitigen.
- Zudem kann es helfen, im Laufe des Tages regelmäßig kleinere Mahlzeiten zu sich zu nehmen.
- Wenn die Übelkeit auf nüchternen Magen besonders schlimm ist, kannst du ausprobieren, bereits vor dem Aufstehen eine Kleinigkeit zu essen. Dafür eignen sich gut verdauliche Snacks wie Knäckebrot oder Zwieback.
- Auch ein täglicher Spaziergang an der frischen Luft kann Übelkeit entgegenwirken.
- Ein bewährtes Hausmittel gegen Übelkeit ist Ingwertee. Diesen bereitest du am besten aus frischer Ingwerknolle zu und nimmst ihn über den Tag verteilt zu dir.
Weitere Tipps und Hinweise zu diesen Schwangerschaftsbeschwerden findest du hier: Übelkeit in der Schwangerschaft: Diese natürlichen Mittel helfen.
Beachte: Besprich das Ausmaß der Übelkeit regelmäßig mit medizinischem Fachpersonal, zum Beispiel im Rahmen von Kontrolluntersuchungen. Besonders, wenn du dich über einen längeren Zeitraum stark erbrechen musst, verliert dein Körper viel Flüssigkeit.
Schwangerschaftsbeschwerden: Sodbrennen
Sodbrennen bereitet Frauen besonders im letzten Trimester der Schwangerschaft Probleme. Dies liegt an der Ausschüttung bestimmter Hormone sowie am Wachstum der Gebärmutter. Sie übt Druck auf den Magen aus und die Muskulatur zwischen Speiseröhre und Magen ist weicher als gewöhnlich.
Als Folge kann Sodbrennen auftreten. Dieses kommt oft in Schüben und tritt besonders stark im Liegen auf.
- Achte deshalb darauf, dich nicht direkt nach dem Essen hinzulegen. Es kann zudem helfen, generell mit etwas erhöhtem Oberkörper zu schlafen.
- Manchmal ist der Geruch oder Geschmack bestimmter Lebensmittel der Auslöser für Sodbrennen. Dazu zählen insbesondere Kaffee, Zitrusfrüchte, Zucker, Hülsenfrüchte oder schwarzer Tee. Achte deshalb darauf, wie dein Körper auf diese Nahrungsmittel reagiert und verbanne sie gegebenenfalls von deinem Speiseplan.
- Iss möglichst leicht verdauliche Kost und kaue dein Essen im Mund gut durch, bevor du es herunterschluckst.
- Kräutertees wie Fencheltee oder Kümmeltee können die Schwangerschaftsbeschwerden ebenfalls lindern.
Mehr Infos zu diesem Thema findest du hier: Sodbrennen in der Schwangerschaft: Diese Hausmittel helfen
Schlafstörungen: Typische Schwangerschaftsbeschwerden
Zu den verbreiteten Schwangerschaftsbeschwerden zählt auch Schlaflosigkeit. Einige schwangere Frauen haben vor allem Einschlafprobleme. Andere schlafen sehr unruhig und wachen oft nachts auf. Als Folge fühlen sie sich tagsüber energielos und müde.
Um die Schlafstörungen zu lindern, musst du zunächst nach ihren Ursachen suchen.
- So können zum Beispiel andere Schwangerschaftsbeschwerden wie Sodbrennen, Krämpfe oder ständiger Harndrang der Grund für die unruhigen Nächte sein.
- Im späteren Verlauf der Schwangerschaft kann dir auch der wachsende Bauch den Schlaf erschweren.
- Schließlich sind psychische Beschwerden wie Stress und Angstzustände weitere typische Ursachen für Schlafstörungen.
Um besser schlafen zu können, können dir folgende Tipps helfen:
- Etabliere eine Abendroutine, in die du verschiedene entspannende Aktivitäten integrierst. So kannst du zum Beispiel meditieren, eine ruhige Session Yoga für Schwangere absolvieren, lesen, zeichnen oder ein Bad nehmen.
- Auch autogenes Training oder die progressive Muskelentspannung können dir helfen, abends ruhiger zu werden.
- Achte darauf, dass das Schlafzimmer gut durchgelüftet und angenehm kühl ist.
- Je nachdem in welchem Monat du dich befindest, kannst du tagsüber leichten sportlichen Aktivitäten nachgehen. So wirst du abends schneller müde. Weitere Infos bekommst du hier: Sport in der Schwangerschaft: Welche Sportart und wieviel davon.
- Pflanzliche Mittel wie Baldrian, Hopfen oder Melisse können dir ebenfalls beim Einschlafen helfen. Nimm sie jedoch nur nach Absprache mit medizinischem Fachpersonal ein.
Schwangerschaftsbeschwerden: Kreislaufprobleme
Besonders in der ersten Hälfte der Schwangerschaft fühlen sich einige Frauen kraftlos und müde und leiden oft unter Schwindelgefühlen. Dies hängt mit den Veränderungen des Stoffwechsels sowie den Anpassungen des Herz-Kreislauf-Systems an die Schwangerschaft zusammen. Sie führen oft zu einem niedrigen Blutdruck oder Blutzuckerspiegel.
- Als erste Maßnahme gegen Schwindel hilft: Hinsetzen und Beine hoch legen.
- Achte generell darauf, dich nicht zu überanstrengen und dir regelmäßig Ruhepausen zu gönnen.
- Zudem solltest du ausreichend Flüssigkeit zu dir nehmen und immer ein paar gesunde Snacks dabei haben, um deinen Stoffwechsel notfalls anzukurbeln.
Regelmäßige Bewegung und Wechselduschen beugen Kreislaufproblemen vor. Auch Rosmarin kann gegen diese Schwangerschaftsbeschwerden helfen. So kannst du zum Beispiel etwas Rosmarinöl ins Badewasser geben oder Beine und Arme mit dem Kräuteröl einreiben. Mehr Tipps findest du in diesem Artikel: Kreislaufbeschwerden: Wie du deinen Kreislauf stärken kannst
Schwangerschaftsbeschwerden: Blähungen
Auch Blähungen zählen zu den typischen Schwangerschaftsbeschwerden. Die Ursache dafür ist das Hormon Progesteron, das nun vermehrt ausgeschüttet wird. Dieses entspannt die Darmmuskulatur und verlangsamt so die Arbeit des Magen-Darm-Traktes. Die Konsequenz sind Verstopfung und Blähungen.
- Eine erste Maßnahme gegen Blähungen ist leicht verdauliche Kost. Dazu zählen zum Beispiel Kartoffeln, Karotten, Kohlrabi, Fenchel, Haferflocken und Reis.
- Blähende Lebensmittel wie Hülsenfrüchte oder bestimmte Gemüsesorten solltest du meiden.
- Achte zudem darauf, dein Essen langsam zu dir zu nehmen und gut zu kauen.
- Nimm regelmäßig ausreichend Flüssigkeit zu dir. Am besten geeignet sind stilles Wasser und Kräutertees.
- Kräuter und Gewürze wie Fenchel, Anis und Kümmel oder ein Aufguss aus Ingwer wirken besonders verdauungsfördernd.
- Weitere Lebensmittel, die die Verdauung anregen, sind unter anderem Leinsamen, Flohsamenschalen und getrocknete Pflaumen.
- Auch eine Massage des geblähten Bauches oder ein leichter Yoga-Flow können die Beschwerden lindern.
Schwangerschaftsbeschwerden: Rückenschmerzen
Besonders wenn der Bauch größer wird, leiden schwangere Frauen vor allem im unteren Rücken unter Schmerzen. Frauen, die schon vorher Rückenprobleme hatten, sind am stärksten von diesen Schwangerschaftsbeschwerden betroffen.
- Um dem vorzubeugen, solltest du darauf achten, dich körperlich nicht zu überlasten. Besonders schweres Heben und langes Stehen sind kritisch.
- Zudem beugen sportliche Aktivitäten, die deine Rücken- und Bauchmuskulatur stärken, diesen Schwangerschaftsbeschwerden vor. Sanfte Belastungen wie Schwimmen, Yoga, Spaziergänge und Wassergymnastik sind besonders gut geeignet. Idealerweise hast du deine Muskulatur schon vor der Schwangerschaft regelmäßig durch Kraftübungen gestärkt.
- Viele schwangere Frauen neigen zudem dazu, beim Gehen ins Hohlkreuz zu verfallen. In Schwangerschaftskursen wird dir gezeigt, durch welche Methoden du das vermeiden kannst. Auch Beckengürte oder Stützmieder können dir helfen.
Schwangerschaftsbeschwerden: Wadenkrämpfe
Schwangere Frauen sind besonders anfällig für Wadenkrämpfe, die vor allem nachts auftreten. Die Ursachen für diese Schwangerschaftsbeschwerden sind nicht ganz klar: So können Bewegungsmangel, aber auch zu viel Bewegung sowie Stoffwechselveränderungen und Nährstoffdefizite der Grund sein.
Bezüglich der Nährstoffe solltest du vor allem die Mineralstoffe Calcium, Magnesium und Kalium im Blick behalten. Diese scheidet dein Körper in der Schwangerschaft vermehrt aus, benötigt sie aber gleichzeitig in höherem Maße. Gute Quellen für Kalium sind viele Obst- und Gemüsesorten sowie Nüsse, Kerne und Getreide. Besonders calcium- und magnesiumhaltige Nahrungsmittel sind unter anderem:
Wenn du die Mineralstoffe zusätzlich über Nahrungsergänzungsmittel zuführen möchtest, solltest du vorher ärztlichen Rat hinzuziehen. Wenn die Wadenkrämpfe auftreten, hilft eine kräftige Dehnung der Waden gegen die unangenehmen Schmerzen.
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