Wenn wir die Umwelt schützen wollen, müssen wir die Art und Weise ändern, wie wir konsumieren – das ist vielen klar. Aber womit anfangen? Und was bringt wirklich etwas? Die Pyramide für nachhaltigen Konsum hilft weiter.
Siegel vergleichen, Inhaltsstoffe studieren oder den Energieverbrauch von neuen Elektrogeräten überprüfen: Nachhaltig einzukaufen und zu leben, klingt manchmal kompliziert. Das muss es aber gar nicht sein – wenn man sich an der Pyramide für nachhaltigen Konsum orientiert.
Die Pyramide ist an die berühmte Maslowsche Bedürfnishierarchie angelehnt. Die Illustratorin Sarah Lazarovics nennt sie „Buyerarchy of Needs“, auf Deutsch etwa: „Kauf-Hierarchie der Bedürfnisse“. Wie auch bei Maslow stehen in den unteren Ebenen die wichtigsten Prinzipien. Für ein möglichst nachhaltiges Konsumverhalten liest man die Pyramide also von unten nach oben.
1. Nachhaltiger als einkaufen: Nutz, was du hast
Am nachhaltigsten ist es, gar nicht erst etwas Neues zu kaufen – sondern das zu nutzen, was du bereits hast. Für jedes neue Produkt sind Ressourcen nötig, außerdem ist die Herstellung oft sehr ressourcen- und energieintensiv und verursacht Emissionen. Eine neue Jeans beispielsweise braucht in der Produktion rund 8.000 Liter Wasser. In jedem neuen Smartphone stecken Konflikt-Rohstoffe wie Coltan, für das oft Kinder in Minen schuften. Je länger du nutzt, was du bereits besitzt, desto weniger Ressourcen und Energie verschwendest du.
Eine Ebene hat die Illustratorin vergessen: Reparieren. So kannst du das, was du schon hast, länger nutzen. Einige Baumärkte, Elektronikketten und Möbelhäuser bieten Reparaturservices an. Wenn du etwas selber reparieren willst, findest du im Netz hilfreiche Anleitungen.
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2. Nachhaltig einkaufen? Lieber ausleihen!
Nicht alles, was man braucht, hat man schon zu Hause. Aber auch wenn etwas fehlt, musst du nicht unbedingt einkaufen gehen – leihe dir die benötigte Sache lieber aus. Am unkompliziertesten funktioniert das im Bekanntenkreis, es gibt aber auch spezielle Verleihdienste und Plattformen:
- Bücher: Melde dich in einer Bibliothek an.
- Werkzeug kannst du in vielen Baumärkten ausleihen.
- Kostüme für Feiern findest du im Kostümverleih.
- Fairleihen: Kostenlos leihen statt teuer kaufen
- Spielzeug: leihen statt kaufen bei diesen Anbietern
- Kleiderei, Kilenda & Co. Kleidung leihen statt kaufen
- Kinderkleidung mieten: Bei diesen Anbietern kannst du leihen statt kaufen
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3. Tauschen als Einkaufs-Alternative
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6. Neu kaufen – aber nachhaltig kaufen
Wenn du dein benötigtes Produkt nicht leihen, tauschen, selber machen oder gebraucht kaufen kannst, bist du an der Spitze der Nachhaltigkeitspyramide angekommen: neu kaufen. Dabei solltest du darauf achten, dass die Ware ökologisch und fair hergestellt wurde und aus möglichst langlebigen Materialien besteht – damit du lange was davon hast.
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