Du suchst Ideen für die Fastenzeit 2024 und fragst dich: Was kann man fasten? Mit einem Fastenplan verzichtet man meist auf Süßes, Alkohol, Kaffee oder Fleisch. Gut für die Gesundheit, ja. Aber es gibt noch mehr Möglichkeiten: Mit diesen zwölf kreativen Fasten-Ideen schonst du Nerven, Geldbeutel und die Umwelt.Schon die alten Griechen übten sich in Askese und fast jede Religion kennt eine Fastenzeit. In der christlichen Tradition beginnt die Fastenzeit am Aschermittwoch, dieses Jahr also am 14. Februar. Sie endet an Ostern (Ostersonntag ist am 31. März 2024).
Um Entsagung oder strengen Verzicht geht es heute aber oft nicht mehr, viele wollen eher die zusätzlichen Kilos aus der Weihnachtszeit loswerden. Und doch kann man die Fastenzeit auch nutzen, um Dinge wegzulassen, von denen wir viel zu viel haben: Stress, Müll, Plastik, digitale Dauerbeschallung.
Gesunde Ernährung? Ist natürlich auch wichtig und richtig. Und auch abnehmen kann für manche Menschen sinnvoll sein. Lies dazu unsere Ratgeber:
- Schnell abnehmen? Warum das der falsche Vorsatz ist
- Richtig fasten: Anleitung und Tipps für gesundes Fasten
- Intervallfasten: Was bringt diese Form des Fastens wirklich?
- 10 ungesunde Lebensmittel, die wir nicht mehr essen sollten
Aber wir hätten da echt noch ein paar andere Fasten-Ideen, die dich begeistern könnten. Unser Vorschlag: Mach dir für die Fastenzeit 2024 einen alternativen Fastenplan.
12 Fasten-Ideen, die dir und der Umwelt helfen
Faste nicht, um abzunehmen. Faste, um Gutes zu tun, etwas über deine Konsumgewohnheiten zu lernen, bewusster zu leben.
Wie lange fasten? In diesem Jahr dauert die Fastenzeit von 14. Februar bis 31. März 2024. Das sind 40 Tage bzw. etwa sechs Wochen, in denen man ruhig mal auf was verzichten kann – Verpackungen, Softdrinks, Plastik, Handy, Fleisch – du wirst sehen, dass unsere Fasten-Ideen auch Spaß machen können!
1. Medienfreie Fastenzeit 2024
Deutsche sehen pro Tag durchschnittlich 182 Minuten fern – über 3 Stunden, die wir allabendlich hypnotisiert auf das leuchtende Rechteck starren! Online verbringen wir laut einer Erhebung der Postbank im Schnitt sogar 71 Stunden pro Woche, auch diese teils in den (sozialen) Medien.
Verordne dir zur diesjährigen Fastenzeit doch mal ein Medien-Fasten und versuche, einige Wochen komplett ohne den Fernseher (bzw. Netflix, Instagram und Co.) auszukommen. Auch Hörspiele sind schön – und Lesen kann man auf der Couch auch.
Weitere Ideen zur Fastenzeit: Den Feierabend ohne Business-Mails verbringen. Sechs Wochen lang nichts (im Web) shoppen.
2. Smartphone-Fastenplan
Eine noch härtere Challenge: sechs Wochen Smartphone-Fasten! Klingt das für dich schon schlimm, geradezu unmöglich? Dann wird es 2024 vielleicht höchste (Fasten-)Zeit! Denn wir greifen längst alle paar Minuten zum Handy – und sollten uns ab und zu fragen, ob sich dieser Griff wirklich lohnt. Warum nicht mal für ein paar Wochen damit aufhören? Beziehungsweise die Nutzung streng limitieren?
Eine Utopia-Autorin hat ihre Smartphone-Zeit einen Monat lang reduziert und berichtet hier: Handyfasten im Selbstversuch: Schwerer als gedacht. Ihre Erfahrungen kannst du auch im Utopia-Podcast nachhören, zusammen mit Tipps eines Suchttherapeuten.
Lies auch: Smartphone-Sucht: Dieser einfache Trick hilft gegen Handy-Sucht.
3. Wasser-Fasten: mal nur Wasser trinken
Morgens ein Kaffee, mittags ein Spezi und abends ein Feierabendbier – faste doch mal Getränke! Hierfür trinkst du in deiner persönlichen Fastenzeit ausschließlich Wasser, ernährst dich aber ansonsten normal. Natürlich nimmst du Wasser aus der Leitung, denn das hat in Deutschland meist beste Qualität – teures Designer-Flaschenwasser braucht niemand. Sprudelwasser ist natürlich trotzdem erlaubt – einfach Leitungswasser sprudeln.
Wird das auf Dauer langweilig? Bestimmt. Umso mehr wirst du nach deiner Wasser-Fastenzeit ein Bier, ein Glas Wein, eine leckere Limonade völlig neu erleben. Garantiert!
Du willst es konkreter? Hier 8 Wasser, die dem gesunden Menschenverstand wehtun und auf die man daher leicht verzichten kann.
4. To-Go-Verpackungsfasten
Einen Kaffee zum Mitnehmen bestellen oder Essen liefern lassen: Das ist praktisch. Aber die Einweg-Verpackungen aus Alu, Styropor oder beschichteter Pappe sind eine große Belastung für die Umwelt.
Deswegen schlagen wir für die Fastenzeit 2024 vor: Verzichte auf To-Go-Verpackungen. Das bedeutet aber nicht, dass du dir nicht weiterhin Essen liefern lassen oder abholen kannst. Nutze einfach Mehrwegboxen mit Pfandsystem, das ist durch die seit Anfang 2023 geltende Mehrwegangebotspflicht auch gar nicht so schwer. Oder du fragst nach, ob du deine eigene Lunchbox oder deinen eigenen Kaffee-to-go-Becher mitbringen darfst. Mit der App Too Good To Go kannst du ebenfalls oft deine eigenen Boxen mitbringen – und zusätzlich Essen vor der Tonne retten.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hatte 2021 ebenfalls zum To-Go-Verpackungsfasten aufgerufen. Auf diese Weise wurden laut Organisation 10.000 To-Go-Verpackungen eingespart.
Die DUH gibt immer wieder kluge Fasten-Vorschläge. 2020 war es allgemeines Verpackungfasten, 2019 war es Verschwendungs-Fasten – damit kannst du aber natürlich auch dieses Jahr noch deinen Foodwaste reduzieren!
5. Veggie-Fastenplan: weniger oder kein Fleisch essen
Es muss ja gar nicht gleich komplett fleischlos oder rein pflanzlich sein! Aber für einige Wochen ein bisschen veganer leben bewirkt auch schon viel.
Der Trick für diesen Fastenplan: Betrachte pflanzliche Lebensmittel nicht als „Ersatz“ für Fleisch, sondern als Bereicherung deines Speiseplans. So wird die trostlose Fastenzeit nämlich zur freudvollen Probierzeit: Hast du schon mal Mandelmilch und Hanfmilch, pflanzlichen Brotaufstrich oder Brownies aus Kidney-Bohnen beziehungsweise selbst gemachte Krapfen oder vegane Burger probiert?
Lies dazu auch unseren Ratgeber Fleischersatz: die vegetarischen Alternativen oder besuche die besten Vegan-Blogs mit ihren leckeren Rezepten.
6. Plastikfrei leben als Fasten-Alternative
Der BUND hatte vor einigen Jahren eine tolle Idee: das Plastikfasten. Meide ganz bewusst mal einige Wochen oder über die gesamte Fastenzeit alles, was in Plastik eingepackt ist.
Kaufe Joghurt im Glas statt im Plastikbecher, nutze das Mehrwegangebot an der Frischetheke oder nimm eine Dose mit auf den Wochenmarkt statt zu Abgepacktem im Kühlregal zu greifen, kaufe loses Gemüse beim Wochenmarkt oder Gemüsehändler. Sogar viele Pflegeprodukte kann man (fast) plastikfrei bekommen.
Lies dazu auch: Verpackungsfrei einkaufen ohne Unverpacktladen – 11 Tipps
Falls es einen Unverpacktladen in deiner Nähe gibt, kaufe dort Nudeln, Reis und andere Trockenwaren. Achte auch mal in Bio-Supermärkten darauf, was dort alles in Plastik eingepackt ist oder ob sie nicht eine Ecke mit Lebensmittelspendern haben. Wichtig: Beim Einkaufen den Textilbeutel nicht vergessen, den gibt’s auch speziell als Brotbeutel!
Lies auch unsere Ratgeber Plastikfrei leben: 12 erstaunliche Ideen für eure leeren Schraubgläser und Plastikfrei leben: Brotdosen aus Edelstahl, Glas und Holz.
7. Schöne Fasten-Idee: Achtsamkeit
Übertreiben wir es jetzt? Wir finden nicht. Achtsamkeit ist kein esoterischer Unfug. Stattdessen zeigen zahlreiche Studien, dass Achtsamkeit bei gesundheitlichen oder psychischen Probleme sehr hilfreich sein kann, gegen (Winter-)Depressionen und Schmerz hilft. Sich während der Fastenzeit einmal in Achtsamkeit üben – das ist besser, als sich Schokolade zu verbieten (und sie dann doch zu essen).
Utopia zeigt, was hinter dem Konzept steckt, wie es unsere Lebensqualität verbessert und wie du achtsamer leben kannst – im Beitrag Achtsamkeit: Von der Schwierigkeit, im Hier und Jetzt zu sein.
8. Klimafasten: weniger CO2 produzieren in der Fastenzeit
Beim Klimafasten machst du einfach mal, was für das Klima gut ist. Du kannst mit unseren Tipps zum Beispiel mal alles tun, um Energie zu sparen oder richtig zu heizen. Oder du kannst zum Beispiel zu einem Ökostromanbieter wechseln. Beziehungsweise zu einer nachhaltigen Bank wechseln – mit guten Konditionen für Tagesgeld und Festgeld.
Auch die Herstellung von Gütern produziert CO2 und schadet dem Klima. Einige Wochen lang nichts Neues zu kaufen, sondern nur gebrauchte Dinge oder Dinge leihen, das könnte auch zum Klimafasten passen.
Und natürlich: kein Auto, nicht fliegen, bestenfalls Bus und Bahn, noch besser Fahrrad und Füße … Klimafasten hält dich fit! Das passt auch zu unserer nächsten Fasten-Idee.
9. Sportliches Fasten: Fahrrad statt Auto
Autofasten kann sicher nicht jede:r und sicher auch nicht in jeder (beruflichen) Lebenssituation. Doch Ausprobieren lohnt: Prüf doch mal, welche Alternativen zum Auto für dich vielleicht geeignet sind.
Ein Fahrrad oder ein E-Bike bringt dich jederzeit von A nach B. Noch entspannter kommst du mit dem öffentlichen Nahverkehr zur Arbeit – zumindest in Großstädten. Anderswo könnten Mitfahrgelegenheiten oder Carsharing organisiert werden.
Lies dazu auch die Ratgeber Wann sich ein E-Bike lohnt und Das richtige E-Bike kaufen.
10. Fairtrade- und Bio-Fasten
Was kann man fasten? Hier mal ein ganz anderer Fastenplan: Zur Fastenzeit verzichtet man ja für gewöhnlich auf bestimmte Produkte, etwa Süßes, Fleisch, Alkohol.
Warum nicht mal anders fasten und auf „konventionelle“ und „unfaire“ Produkte verzichten – und stattdessen sechs Wochen mal nur Lebensmittel mit Bio-Siegel kaufen, auf Fair-Trade-Siegel achten? Und eben auf alles verzichten, was nicht mindestens eines der beiden Kriterien erfüllen kann. Das ist natürlich nicht für jeden Geldbeutel geeignet, aber mit saisonalem Obst und Gemüse sparst du meist Geld.
11. Coole Alternative für die Fastenzeit: Müll-Fasten
Schaffst du es, während der überschaubaren Dauer der Fastenzeit mal keinen Müll zu produzieren?
Leicht ist es nicht: Kaufe möglichst nichts ein, was Abfall enthält, also auch keine Papier-Umverpackungen. Kaufe nur gezielt mit Einkaufszettel ein und vermeide es, „für den Mülleimer“ zu kochen. Finde heraus, wo man in deiner Stadt Dinge nachfüllen lassen kann – in verpackungsfreien Läden oder auf dem Wochenmarkt.
Denk auch an scheinbare Küchenabfälle: Blumenkohlblätter, Kohlrabistängel und das Grün von Karotten und andere Gemüsereste kann man problemlos essen, etwa als Gemüsesuppe oder in Gemüsebratlingen. Tipps findest du zum Beispiel in unserer Podcastfolge: Utopia-Podcast: Zero-Waste-Tipps – so reduzierst du deinen Müll
12. Konsumfasten: Fastenzeit ohne Shopping
Vieles, was wir kaufen, brauchen wir eigentlich gar nicht. Muss es wirklich das neue Smartphone sein? Funktioniert unser altes nicht eigentlich noch genauso? Brauchen wir wirklich die neue Jacke, die ach-so-hippe Eismaschine und all diese „Wohn-Accessoires“?
Stell dir zur Fastenzeit bei jedem Kauf die Frage: Brauche ich das überhaupt? Ist weniger nicht mehr?
Konsum-Fasten bedeutet, mal einige Wochen lang nichts anzuschaffen, was du nicht wirklich benötigst. Zugleich kannst du deinen Haushalt prüfen: Gegenstände, die du seit einem Jahr nicht benutzt hast, können eigentlich raus: auf den Flohmarkt, zu Oxfam oder auf die wichtigsten Tauschbörsen im Internet. Dann haben andere noch Freude daran und die Gesamtnutzungsdauer verlängert sich.
Auch Minimalismus ist eine Art zu Fasten. Askese kann Spaß machen! Lies auch: 12 Minimalismus-Tipps, die dein Leben leichter machen.
Extra-Tipp: Fasten-Fasten
Okay, okay, so manchem geht der Fasten-Rummel schon wieder auf die Nerven … Daher unser Extra-Vorschlag: Fasten-Fasten!
Die Seele einfach mit weniger guten Vorsätzen belasten. Dafür aber eine Sache besser machen. Eine einzige!
Unsere Vorschläge findest du im Beitrag 10 Dinge, die dein Leben nachhaltig verändern. Und noch mal: Mit einer einzigen Sache davon hier und heute anfangen ist besser, als den perfekten Start auf irgendwann zu verschieben!
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Minimalismus: 3 Methoden für Einsteiger
- Nachhaltige Sportmode: Die besten Marken
- Der minimalistische Kleiderschrank: Tipps & Tricks
War dieser Artikel interessant?