mVom 14. Juni bis 15. Juli 2018 kämpfen 32 Mannschaften bei der Fußball WM 2018 in zwölf verschiedenen Stadien in ganz Russland um den Weltmeistertitel. Millionen werden zuschauen – und wenn wir es nachhaltiger tun, ist das auch okay.
Zu einem ordentlichen Fußballabend gehören ein großer Bildschirm, Knabbereien, Snacks und Bier – wie das nachhaltig funktioniert, ohne dass du auf etwas verzichten musst, verraten dir unsere Tipps.
1. Fußball WM 2018 nicht in Russland anschauen
Als amtierender Weltmeister zählt Deutschland zu den Favoriten und Fußballfans werden mit Sicherheit alle Spiele verfolgen wollen. Doch dafür nach Russland reisen?
Die sogenannte „Fan-Mobilität“ gilt als eines der größten Umweltprobleme beim Fußball. Für die WM 2018 nach Russland zu fliegen hinterläßt einen ganz ordentlichen Fußabdruck. Wer statt dessen die Spiele daheim in Deutschland verfolgt, hat sich allein dadurch einen ökologischen Vorteil gesichert … darauf ein kühles Bier! (Siehe 7.)
- Tipp: Wer unbedingt fliegen will, sollte wenigstens eine CO2-Kompensation durchführen.
2. Im Jahr 2018 mal gemeinsam WM schauen
Der Stromverbrauch steigt messbar an, sobald eine Fußball-Euro- oder -Weltmeisterschaft stattfindet: Man geht je nach Spiel, Wetter und Event (EM/WM/Bundesliga … ) von mehreren Hundert Millionen Kilowattstunden Stromverbrauch aus – pro Spiel!
Ein Fußballspiel macht auf einem großen Bildschirm einfach viel mehr Spaß, stimmt schon. Aber je größer der Bildschirm, desto mehr Strom frisst der Fernseher. Das relativiert sich wieder, wenn du gemeinsam mit Freunden deine Mannschaft anfeuerst: 10.000 Menschen vor einer großen Leinwand statt 10.000 eingeschaltete Fernseher spart Unmengen an Strom.
Also entweder trommelst du ein paar Leute zusammen und ihr gebt abwechselnd eine Fußballparty. Oder du gehst zum Public Viewing. Dort gibt es garantiert eine riesige Leinwand und je mehr Zuschauer, desto besser verteilt sich der Energieverbrauch der Veranstaltung. Möglichkeiten zum Public Viewing in deiner Nähe findest du mit einer Suchmaschinen-Suche wie „Fußball WM 2018 Public Viewing <Städtename>“.
3. Wenn schon Fußball-Grillen, dann wenigstens …
… kein Billigfleisch aus dem Discounter-Regal, womöglich vorgewürzt und in Plastik eingeschweisst. Warum nicht? Weil Weltmeister besseres verdienen – lies dazu Verpacktes Grillfleisch: Gammel, Antibiotika und resistente Keime.
Du kannst Paprika grillen oder Zucchini grillen, und vegane Grillwürstchen reduzieren deinen ökologischen Fussabdruck und schmecken trotzdem lecker. Hauptsache, es ist kein Einweggrill. Lies dazu auch:
- Die 10 schlimmsten Grillfehler
- Vegetarisch grillen – Tipps von Kochbuch-Autor Torsten Mertz
- Grillen, aber nachhaltig: 10 Tipps
4. Neuer Fernseher für eine schärfere Weltmeisterschaft?
Der Handel lockt zu jeder Fussball-WM/-EM mit Angeboten für ein neues TV-Gerät. Natürlich ist ein großer, moderner Bildschirm toll. Aber für die Produktion werden eben enorm viel Energie und wertvolle Ressourcen verbraucht.
Daher solltest du dich fragen, ob du deinen Fernseher wirklich schon austauschen musst – oder ob dein Gerät einfach nur nicht das derzeit beste ist. Na und? Der Unterschied ist für unsere Augen meist ohnehin kaum wahrnehmbar, und wird die Weltmeisterschaft in 4K wirklich besser?
5. Umweltschonend zum Fußballabend
Egal, ob Public Viewing oder Fußball-Party mit Freunden, schon bei der Anreise kannst du die Umwelt schonen. Den Weg mit öffentlichen Verkehrsmittel oder dem Rad zurückzulegen ist nicht nur ökologisch sinnvoller, sondern spart auch Zeit, denn Parkplätze sind vor allem im Umkreis der Public-Viewing-Stätten mit Sicherheit Mangelware.
Zudem bieten viele ÖPNV-Betriebe während der WM-Spiele Specials wie eine veränderte Taktung oder Shuttlebusse an.
6. Feucht-fröhliches Fußballvergnügen
Anfeuern und Tor-Jubel sorgen für eine trockene Kehle und die hohen Temperaturen steigern den Flüssigkeitsbedarf noch zusätzlich. Deinen Durst stillst du am besten mit Leitungswasser, das ist billig und umweltfreundlich und gesünder als das letzte deiner Biere.
Schaust du die Weltmeisterschaft mit Freunden daheim, sind Glaskaraffen und Gläser die beste Alternative. Aber auch beim Public Viewing solltest du auf Wasser aus Plastikflasche oder -becher verzichten. Nimm dir dein Wasser einfach in einer (oder mehreren) BPA-freien Trinkflasche mit.
7. Nachhaltiger Bier-Kick
Nochmal zu Tipp 6: Fußball WM ohne Bier? Ist das wirklich unser Ernst?
Nö. Die gute Nachricht ist: Bier ist das alkoholische Getränk mit der besten Umweltbilanz. Und bei privaten Fußballpartys kannst du Bio-Bier aus regionalem Anbau in Mehrwegflaschen den Vorzug geben, Hilfestellung für die Auswahl findest du hier:
Aus Sicherheitsgründen ist beim Public Viewing das Mitbringen von Glasflaschen meist verboten und du musst dein Bier vor Ort kaufen. Im Sinne der Nachhaltigkeit solltest du dann darauf achten, dass statt der Plastikbecher ein Mehrwegsystem mit Pfand genutzt wird.
8. Knabberspaß ohne Foul und gelbe Karte
Industriell gefertigte Chips, Popcorn und ähnliche Knabbereien sind nicht besonders nachhaltig. Trotzdem gehören Knabbereien zu einem zünftigen Fußballabend einfach dazu. Probiere es als Alternative doch einmal mit selbstgemachten Gemüse- oder Kartoffelchips aus dem Ofen, die sind auch noch gesünder und enthalten viel weniger Kalorien.
Rezepte:
Wer Süßes bevorzugt, greift beispielsweise zu getrocknetem Bio-Obst aus heimischem Anbau, etwa Äpfeln, Birnen oder Aprikosen.
9. Noch mehr Snacks für Fußballfans
Knabbereien sind ja schön und gut, aber mitfiebern macht hungrig. Für die Fußballparty mit Freuden lassen sich viele leckere Snacks vorbereiten, etwa Gemüsespießchen, vegetarische Aufläufe, verschiedene Salate und Aufstrichbrote.
Mit Salat lässt sich auch gleich eine nette Deko basteln: grüne Salatblätter als „Rasen“, Paprikastreifen für die Linien und Tormarkierungen, Tomaten und Gurkenstücke als Spieler und eine Weintraube als Ball auf einem großen Backblech angerichtet verwandeln den Esstisch in ein Fußballfeld.
10. Essen unterwegs – Müll vermeiden beim Public Viewing
Geht es zum öffentlichen Fußball WM-schauen, kannst du natürlich keine großen Salatplatten oder gar einen Grill mitnehmen. Stattdessen bieten sich Aufstrichbrote, verpackt in Brotdosen oder Wachspapier, und diverse Knabbereien aus Papiertüten an.
Erkundige dich aber vorher, ob es am Einlass zum Public Viewing Kontrollen gibt und es erlaubt ist, eigene Snacks mitzubringen. Sollte das nicht der Fall sein, verzichte entweder auf Essen während des Weltmeisterschaft-Spiels oder kaufe deine Snacks bei Buden, die kein Plastikgeschirr und -besteck verwenden.
11. Abseits für blödsinnige Fanartikel und schlechte Trikots
Fast überall gibt es sie jetzt zu kaufen: die Fanartikel, angefangen von Flaggen und Schals über Socken, Kappen und T-Shirts bis hin zu Bällen und Trikots. Klar ist es toll, dabei zu sein, wenn überall Fahnen geschwenkt werden und die Fans stolz das Trikot ihrer Mannschaft tragen. Bloß sind die Shirts oft billig und unter schlechten Bedingungen irgendwo in Fernost produziert und Plastikfähnchen, Tröten und Ähnliches landen nach der WM im Müll.
Wir wollen niemandem den Spaß verderben. Aber Fan-Artikel kann man eben auch so einkaufen, dass sie halbwegs sinnvoll sind und lange halten. Überlege dir einfach, welche Dinge du auch nach der Fußball WM noch verwenden wirst – und achte, speziell bei Shirts, auf fair produzierte Ware mit Bio-Baumwolle. Beispiele** im Avocadostore oder bei Memolife.de, etwa ein dezentes Fußball-Shirt, die starke Fan-Decke oder der Fairtrade-Fußball.
Anderer Vorschlag: Wühl mal im Keller und schau nach, ob da nicht noch die Deutschland-Flagge von 2006 oder der WM-Hut von 2010 liegt. So ne Flagge wird ja nicht alt. Noch ne Idee: Spar dir die Fan-Käufe bis zum Viertelfinale – und rüste nur auf, wenn dein Team es geschafft hat!
Hast du auch Ideen für bessere Gucken beim Kicken? Eine Meinung zum WM-Austragungsort Russland oder zur FIFA? Lass es ruhig raus – und schreib uns in den Kommentaren!
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