Linsenmehl ist eine glutenfreie Mehlsorte, die du in Backwaren oder zum Kochen verwenden kannst. Wir verraten dir alles Wissenswerte über die Nährstoffe, Herstellung und Verwendung von Linsenmehl.
Linsenmehl ist eine abwechslungsreiche und gesunde Alternative zu herkömmlichem Weizenmehl. Für die Gewinnung von Linsenmehl werden die Hülsenfrüchte sehr fein gemahlen. Dabei kommt das Mehl völlig ohne künstliche Zusatzstoffe oder Geschmacksverstärker aus.
Linsenmehl reiht sich ein in die Reihe glutenfreier Mehle. Ähnlich wie Kichererbsenmehl und Erbsenmehl eignet sich Linsenmehl aber nicht nur für eine glutenfreie Ernährung, sondern auch für eine Low-Carb-Diät und für Gerichte, die reich an pflanzlichen Eiweißen sind.
So gesund ist Linsenmehl
Linsenmehl enthält die wertvollen Inhaltsstoffe seines Ausgangsproduktes: den Linsen. Linsen sind gesund, da sie Vitamine, Eiweiße, Mineralstoffe und Ballaststoffe enthalten.
Die Nährwerte von Linsenmehl unterscheiden sich somit nicht wesentlich von normalen Linsen. Das Bundeszentrum für Ernährung erklärt, dass Linsen rund zehn Prozent Proteine enthalten und somit zu den eiweißhaltigsten pflanzlichen Lebensmitteln zählen. Mehr solcher Lebensmitteln sind in unserem Artikel Pflanzliches Eiweiß: Diese Lebensmittel liefern viele Proteine aufgeführt.
Daneben enthält das Linsenmehl noch Mineralien wie Kalium, Magnesium, Eisen und Kalzium, Ballaststoffe und komplexe Kohlenhydrate. Die Hülsenfrüchte sind dazu ein Lieferant von B-Vitaminen, Vitamin A und Vitamin E.
Sowohl gelbe Linsen als auch rote Linsen sind für die Herstellung von Linsenmehl geeignet. Achte bei der Wahl deiner Lieblingssorte darauf, dass die Linsen aus biologischem Anbau stammen. Wähle Produkte mit einem Bio-Siegel wie Demeter, Naturland oder Bioland. Das unterstützt eine ökologische Landwirtschaft, die auf den Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden verzichtet.
Linsenmehl selber machen: So stellst du es her
Linsenmehl herzustellen ist nicht schwer. Das Mehl wird aus den gemahlenen Hülsenfrüchten gewonnen.
Zum Mahlen nutzt du am besten eine Getreidemühle. Diese sollte sehr fein mahlen können, damit das Mehl nicht körnig oder bröselig wird. Linsen sind weicher als die meisten Getreidesorten, deshalb können bei groben Getreidemühlen schnell größere Stücke in dem Mehl landen. Solltest du dir eine Getreidemühle zulegen wollen, achte also darauf, dass sie neben Getreide auch weichere Lebensmittel wie Gewürzkörner, Ölsaaten oder eben auch Hülsenfrüchte mahlen kann.
Solltest du keine Getreidemühle besitzen, dann kannst du dein Linsenmehl auch in einem Standmixer herstellen. Achte darauf, immer nur eine kleine Menge Hülsenfrüchte auf einmal zu mahlen, damit dein Gerät nicht verstopft. Gib ein bis zwei Tassen Linsen in den Standmixer und mahle sie dann bei höchster Stufe zu einem feinen Mehl.
Mahle die Linsen alternativ in einer Kaffeemühle zu Mehl. Gib dafür die Linsen löffelweise in die Mühle. Vermeide auch hier Verstopfung, indem du die Linsen nur langsam und portioniert nachfüllst.
Bewahre das fertige Mehl in einem luftdicht verschließbaren Behältnis auf, zum Beispiel ein Einmachglas, und lagere es kühl und trocken.
So kannst du Linsenmehl verwenden
Linsenmehl muss vor dem Verzehr gekocht werden. Es schmeckt leicht süßlich, kann jedoch auch gut für herzhafte Speisen verwendet werden. Das Linsenmehl ist daher vielseitig zum Backen und Kochen einsetzbar. Als vollständiger Weizenmehl-Ersatz ist es jedoch nur bedingt geeignet, da ihm das Gluten fehlt. Luftiges Gebäck wie Kuchen oder Biskuitböden würden deshalb im Ofen nicht aufgehen oder zusammenfallen.
Für flaches Gebäck kannst du das Linsenmehl hingegen gut einsetzten. Backe beispielsweise Fladenbrot oder Crêpes mit dem Mehl aus Hülsenfrüchten. Möglich ist jedoch, dass auch solche Backwaren brüchiger werden als ihre glutenhaltigen Varianten. Für andere Gerichte kannst du je nach Rezept ein Drittel oder sogar die Hälfte des Mehls mit Linsenmehl ersetzten. So werden die Speisen auch gleich proteinhaltiger.
Wenn du ausschließlich Linsenmehl verwenden möchtest, dann greife am besten auf glutenfreie Rezepte zurück, zum Beispiel für glutenfreie Muffins oder glutenfreies Brot.
Mehl aus Hülsenfrüchten hat eine gute Bindeeigenschaft und quellt gut in warmem Wasser. Linsenmehl ist deshalb besonders gut zum Eindicken von Saucen und Suppen geeignet, aber auch zur Zubereitung von Bratlingen, Rösti sowie glutenfreiem Nudelteig.
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