Piment ist ein geschmackvolles Gewürz, das in Küchen auf der ganzen Welt eingesetzt wird. Wir zeigen dir, wie du den aromatischen Nelkenpfeffer verwendest.
Piment, auch Nelkenpfeffer genannt, ist bei uns vor allem als winterliches Suppengewürz oder in der Adventszeit als Bestandteil im Lebkuchengewürz bekannt. Sein Geschmack soll an Nelken und Muskatnuss zugleich erinnern.
Bei den Pimentkörnern handelt es sich um die noch unreifen Beeren des immergrünen Pimentbaumes (Pimenta dioica). Man kann Piment sowohl in ganzen Körnen als auch gemahlen verwenden. Die Pimentkörner werden entfalten ihr Aroma am besten in lang ziehenden Suppen, während sich mit dem intensiver schmeckenden Pulver leichter Marinaden, Soßen und süße Gebäcke zubereiten lassen.
Wir zeigen dir, welche Wirkung Piment hat und wie du ihn einsetzen kannst.
Woher stammt Piment?
Ursprünglich kommt Piment aus der Karibik, genau genommen aus Jamaika (deshalb auch die alternative Bezeichnung „Jamaikakörner“), und Südamerika. In der jamaikanischen Küche ist Piment zu Hause. Hier wird er meist für Marinaden und zum Würzen von Fleisch verwendet. Die Rinde des Pimentbaumes wird auch zum Räuchern benutzt.
Christoph Kolumbus brachte das an Pfefferkörner erinnernde Gewürz von Amerika nach Europa, wodurch es sich im Rest der Welt verbreitete: Vor allem die orientalische Küche (insbesondere Marokko, Iran, Libanon, Indien) kommt kaum mehr ohne dieses aromatische Gewürz aus.
Piment und seine Wirkung
Piment hat einige positive Wirkungen auf die Gesundheit. Vor allem das Öl aus dem Piment, das sogenannte Eugenol, wirkt stark antibakteriell – sogar gegen Krankheitserreger wie Salmonellen und Staphylokokken. Auch im ähnlich anmutenden Nelkengewürz ist Eugenol reichlich vorhanden.
Da Eugenol zudem betäubend wirkt, kommt es auch häufig bei Zahnbehandlungen zum Einsatz.
Piment soll außerdem positiv wirken bei:
- Verdauungsproblemen (Dyspepsie, Blähungen, Durchfall, Bauchschmerzen)
- Menstruationsbeschwerden
- Fieber und Erkältung
- Diabetes und Übergewicht
- Hohen Blutdruck
- Muskelschmerzen
Piment in der internationalen Küche
Piment verleiht vielen verschiedenen, meist herzhaften, Gerichten weltweit ihren charakteristischen Geschmack. Vor allem im arabischen Raum fehlt es in kaum einer Gewürzmischung. Doch auch in seinem Ursprungsland Jamaika ist es Teil der kulinarischen Tradition. In all diesen Rezepten wird Piment in Pulverform verwendet:
- Jamaikanisches Osterbrot: Aufgrund der christlichen Fastentradition wird zur Osterzeit auf Fleisch verzichtet und die alltäglichen Gewürze zu süßem Brot verbacken. Mit einer Mischung aus Standardkuchenteig aus Mehl, Eiern und Zucker und den besonderen Zutaten Piment, Zimt, Muskatnuss, Honig, Molasse und Trockenfrüchten kannst auch du ein delikates Gewürzbrot backen.
- Indisches & pakistanisches Biryani: Für ein traditionelles Biryani mariniert man Hähnchenbrust über Nacht in einer Mischung aus Joghurt und allerlei Gewürzen mariniert, darunter Kurkuma, Kreuzkümmel, Anis, Kardamom, Ingwer und natürlich Piment. Anschließend kocht es zusammen mit Basmatireis und weiteren frischen Gewürzen wie Koriander und Safran in einem Dampfkochtopf. Für eine pflanzliche Variante kannst du Fleischersatz verwenden, aber das vegane Biryani schmeckt auch ganz ohne sehr gut.
- Libanesisches Hashweh: Hashweh bedeutet so viel wie „gestopft“ und ist ein Gericht, bei dem Reis mit Lamm-Hackfleisch und einer breiten Palette an Gewürzen vermischt wird. Wenn du kein Fleisch verwenden möchtest, zeigen wir dir hier vegetarische Varianten. Brate das Hack mit den Gewürzen an: Pimentpulver, Korianderpulver, Knoblauch, Zimt, Nelken, Muskatnuss und Pfeffer. Am Ende kannst du es mit gerösteten Mandelstreifen und Pinienkernen, frischem Koriander und Joghurt servieren.
- Israelische Shakshuka: Das typische Frühstücksgericht Shakshuka ist im ganzen nordafrikanischen Raum verbreitet und Nationalgericht Israels. Hierfür hackst du frische Tomaten grob und lässt sie gemeinsam mit Zwiebeln, Knoblauch, Tomatenmark und Eiern köcheln (Shakshuka-Rezept). Mit gehacktem Koriander, Kreuzkümmel und Pimentpulver entfaltet das Gericht seinen Geschmack besonders gut.
Piment in winterlichen Eintöpfen & Marinaden
Hierzulande kennen wir Piment vor allem als saisonales Gewürz. In vielen winterlichen Suppen, Eintöpfen und Wildgerichten gehört es für das typische Aroma dazu:
- Suppen und Eintöpfe: Traditionell kommt Piment bei uns oft in das Gulasch und in andere wärmenden Eintöpfe. Ob mit oder ohne Fleisch: Mit reichlich winterlichem Gemüse wie zum Beispiel Karotten, Kartoffeln, Zwiebeln und anderem Wurzelgemüse kannst du einen geschmackvollen, nährenden und vitaminreichen Eintopf kreieren. Du kannst den Piment – hier in seiner körnigen Form – einfach in den Topf mit dem Gemüse geben und lange ziehen lassen. Zusammen mit Gewürzen wie Pfeffer, Nelken und Koriander entfaltet er seinen Geschmack besonders gut.
- Marinaden: Ob mit Fleisch oder Fleischersatz, Piment eignet sich gut für eine geschmackvolle Marinade. Mische Pfeffer, Koriander, Nelken, Sternanis und gemahlenen Piment mit etwas Malzbier. Reibe danach beispielsweise Seitan damit ein, lege das Ganze in eine Frischhaltedose und lass es am besten über Nacht einziehen. Am nächsten Tag kannst du es in der Pfanne braten oder im Ofen backen.
Piment als Advents- und Weihnachtsgewürz
Beim traditionellem Lebkuchengewürz handelt es sich genau genommen um eine Mischung verschiedener Gewürze. Ob du nun also eine arabische oder eine Lebkuchenschokolade bestellst, du erhältst meist das gleiche Getränk. Aufgrund unserer Tradition erinnern diese Gewürze uns jedoch vorrangig an Weihnachten und an süße Gebäcke:
- Lebkuchen: Um Lebkuchen zu backen, kannst du dir entweder ein vorgefertigtes Lebkuchengewürz kaufen oder Lebkuchengewürz selber machen. Mit einem zusätzlichen Gramm Pimentpulver verleihst du der Mischung eine besondere Würze.
- Gewürzkuchen: Wie beim Lebkuchen benötigst du auch für Gewürzkuchen eine Lebkuchengewürzmischung. Füge bloß einen Teelöffel Pimentpulver zu der Mischung hinzu und der Kuchen erhält ein noch intensiveres winterliches Aroma.
- Lebkuchenschokolade und Lebkuchen-Latte: Wenn du dein Lebkuchengewürz wie oben beschrieben bereits vorbereitet hast, kannst du daraus auch süße Getränke herstellen. Sowohl bei der heißen Lebkuchenschokolade als auch dem Lebkuchen-Latte empfiehlt es sich, die (Pflanzen-)Milch zusammen mit den Gewürzen aufzukochen und kräftig umzurühren. So ziehen sie besser in die Milch ein, werden nicht krümelig und verteilen sich besser.
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Überarbeitet von Annika Reketat
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