Einer Wander-App kann sehr praktisch sein, wenn es dich in die Natur und die Berge hinauszieht. Hier stellen wir dir die zwei wichtigsten Apps vor.
Apps gibt es mittlerweile für viele Lebensbereiche – so auch zum Wandern. Sie ersetzen die unhandliche Karte und sind dabei immer auf dem neuesten Stand.
Hier geben wir dir einen Überblick über die zwei besten Wander-Apps und stellen sie dir im Detail vor. Dabei beziehen wir uns auf die Bewertungen der Stiftung Warentest, die die Apps im September ausführlich getestet und zweimal die Note „gut“ vergeben hat.
Komoot: Fahrrad- und Wander-Navi
Die erste Wander-App, die wir dir vorstellen möchten, ist Komoot. Stiftung Warentest hat sie mit gut bewertet.
So nutzt du Komoot:
- Die Wander-App ist sowohl für Android als auch für iOS verfügbar.
- Um sie zu nutzen, musst du dich in der App anmelden. Das kannst du beispielsweise mit deiner E-Mail-Adresse oder über Facebook machen.
- Bei Komoot erhältst du verschiedene Kartenpakete für vier bis 30 Euro. Die Vollversion mit allen Karten kostet 60 Euro pro Jahr. In der kostenlosen Version bekommst du eine Region gratis. Danach kannst du beliebige Kartenpakete dazukaufen.
Das kann Komoot:
- Komoot bietet dir Millionen verschiedene Tourenvorschläge in Regionen rund um die Welt.
- Die einzelnen Routen kannst du einfach auf deinem Smartphone planen und speichern.
- Dabei handelt es sich nicht nur um Wander-, sondern auch um Rad- und Laufrouten.
- Bei deiner Routenplanung kannst du Filter verwenden. Beispiele für Filterkriterien sind Rundwege, wenig besuchte Wege oder asphaltierte Strecken.
- Zusätzlich lassen sich die Routen nach Sportart, Dauer oder Startpunkt filtern. Das vereinfacht die Planung.
- Anhand dieser Filter kannst du nach Belieben auch deine eigene Route erstellen. Dazu gibst du deinen Start- und deinen Zielpunkt an.
- Für bessere Orientierung beim Wandern gibt es einen Navigationspfeil, klare Sprachansagen und Weggenauigkeit.
- Die Wander-App ist offline nutzbar. Dazu musst du die Karten einfach zu Hause vor der Wanderung herunterladen. So kannst du immer auf sie zugreifen. Das ist praktisch, wenn du mal etwas abseits der Zivilisation unterwegs bist.
- Komoot ist die einzige unter den getesteten Wander-Apps, die laut Stiftung Warentest keine Mängel in der Datenschutzerklärung aufweist.
- Zwischen der Vollversion für 60 Euro und der normalen Version, bei der du Kartenpakete kaufst, gibt es noch ein paar weitere Unterschiede. Mit der Premiumversion der Wander-App kannst du zum Beispiel Mehrtagestouren planen, deinen Life-Standort teilen, deine Touren in Collections sammeln oder Wettervorhersagen für jeden einzelnen Teil deiner Tour genau einsehen.
Mängel von Komoot:
- Ein Nachteil der Wander-App ist, dass die Planung teilweise unübersichtlich ist. Trotz einer leitenden Menüleiste braucht es etwas Zeit, einen guten Überblick über alle verfügbaren Funktionen und Informationen zu gewinnen.
- Hinzu kommt, dass die Suche nach bestimmten Wanderwegen nicht möglich ist. Dir werden zwar Tourenvorschläge gemacht und du kannst Touren und Wandergebiete etc. suchen, allerdings keine einzelnen Wanderrouten. Diese könnten beispielsweise in deiner Tour vorkommen, da Tourenvorschläge ja teils auch verschiedene Wanderwege beinhalten können.
- Des Weiteren wurde das Datensendeverhalten der Wander-App getestet. Dabei wurden die Daten bei der Anmeldung und Nutzung der App ausgelesen, analysiert und wenn es notwendig war, entschlüsselt. Wichtig bei einer Wander-App ist beispielsweise, dass dein Standort gesendet wird. Nicht notwendig bei der Nutzung von Komoot ist es, dass Daten wie zum Beispiel deine Geräte-ID oder dein Mobilfunkanbieter gesendet werden. Leider war das bei Komoot bei der Android- und der iOS-Version der Fall. Daraus folgte eine Bewertung mit lediglich befriedigend.
Wander-App Outdooractive
Als zweite Wander-App stellen wir dir Outdooractive vor. Sie wurde von Stiftung Warentest ebenfalls mit gut bewertet.
So nutzt du Outdooractive:
- Die Wander-App ist sowohl für Android als auch für iOS verfügbar.
- Um Outdooractive zu nutzen, benötigst du keine Registrierung.
- Die einfache Version kostet 30 Euro pro Jahr. Sie bietet Satelliten-Karte, eine eigene Outdooractive-Karte mit über 30 Aktivitätswegenetzen sowie amtliche Karten von verschiedenen Anbietern. Daneben gibt es noch eine Pro+ Version. Diese beinhaltet zusätzlich zum Beispiel das offizielle Kartenwerk des Alpenvereins oder Premium-Karten von Kompass. Dafür kostet sie 60 Euro im Jahr.
Das kann Outdooractive:
- Mit dieser Wander-App kannst du Touren sehr gut planen, erstellen und danach speichern.
- Outdooractive liefert dir ebenfalls Zugang zu Routen weltweit.
- Neben Wanderrouten sind auch hier Rad- oder Laufrouten dabei.
- Unterstützend gibt es hilfreiche Navigationspfeile und Sprachansagen.
- Anders als Komoot stellt Outdooractive während der Wandertour auch Infos zu aktuellen Bedingungen zur Verfügung.
- Die Android-App sendet außerdem keine unnötigen Daten. Das spart dir Datenvolumen und Akku. Die IOS-Version schneidet hier zwar etwas schlechter ab, sendet aber immer noch weniger Daten, als Komoot.
- Wie Komoot ist auch Outdooractive offline nutzbar.
Mängel von Outdooractive:
- Outdooractive verfügt zwar über viele Funktionen, diese sind teilweise aber nicht direkt ersichtlich.
- Zahlreiche Informationen – etwa zu Schwierigkeit, Wegbeschaffenheit und Höhenprofil – machen die Routenbeschreibungen unübersichtlicher.
- Bezüglich der Datenschutzerklärung hält die Wander-App nicht alle Informationspflichten über die Verarbeitung personenbezogener Daten ein. Von Stiftung Warentest werden die Mängel in der Datenschutzerklärung als „gravierend“ bewertet. Unter anderem wurden die Informationspflichten bei einer Übermittlung von personenbezogenen Daten an eingesetzte Dienste, etwa in den USA, nicht ausreichend erfüllt.
Tipps beim Wandern
Eine Wander-App zu benutzen ist auf jeden Fall nützlich, wenn es dich in die Berge treibt. Zusätzlich wollen wir dir noch ein paar weitere Tipps mit auf den Weg geben, damit deine Wanderung reibunglos verläuft. Einige grundlegende Empfehlungen gibt zum Beispiel der Deutsche Alpenverein (DAV):
- Plane deine Wanderung sorgfältig. Behalte beispielsweise die Wettervorhersage im Auge und berechne die Dauer und wann du dementsprechend losgehen musst. Nicht, dass du die letzte Gondel verpasst oder in der Dunkelheit absteigen musst.
- Gehe nur in die Berge, wenn du gesund und fit bist.
- Besorge dir passendes Schuhwerk für die Berge. Das ist wichtig, damit du einen guten Halt hast und trittsicher bist. Mehr dazu hier: Nachhaltige und vegane Wanderschuhe: 5 empfehlenswerte Modelle.
- Mache regelmäßige Pausen und nimm Proviant mit. Dazu eignen sich sehr gut Müsliriegel, Nüsse oder Obst.
- Packe am besten noch eine Regenjacke und warme Kleidung ein. Das Wetter kann sich schnell ändern.
- Mit Kindern ist Vorsicht geboten: In den Bergen ist alles sehr abenteuerlich, aber gerade bei ausgesetzen Passagen musst du besonders aufpassen.
- Sei am besten nicht allein, sondern in einer kleinen Gruppe unterwegs. So ist direkt Hilfe da, solltest du in eine Notlage kommen.
- Verhalte dich respektvoll gegenüber der Natur. Lass also keine Abfälle zurück und sei nicht zu laut, um Tiere nicht zu stören. Die dort wachsenden Pflanzen solltest du möglichst unberührt lassen, um die heimische Flora zu schützen.
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