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Kükentöten, Pfand, Plastiktüten, Zug-Fahrkarten etc. – Das ändert sich 2022

Küken, Saftflasche
Foto: CC0 / Pixabay / SanduStefan, PublicDomainPictures

Ein neues Jahr – und viele neue Regelungen. Auch in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz gibt es Anpassungen. Was ändert sich komplett, was wird abgeschafft und worauf solltest du achten?

Kükenschreddern wird verboten, kleinerer Elektroschrott muss nicht mehr selbst entsorgt werden und die CO2-Steuer steigt – im Jahr 2022 kommen auf die Bürger:innen viele Änderungen im Dienste der Nachhaltigkeit zu. Ein Überblick:

Verbot von Plastiktüten

Ab dem 1. Januar dürfen an den deutschen Ladenkassen keine Einkaufstüten aus Plastik mehr angeboten werden. Es geht um die sogenannten leichten Kunststofftragetaschen mit einer Wandstärke zwischen 15 und 50 Mikrometer – das sind die Standard-Tüten, die man beim Einkaufen bekommt. Ausgenommen sind besonders stabile Mehrweg-Tüten sowie die dünnen Plastikbeutel, die man etwa am Obst- und Gemüsestand findet. Für die gibt es aber auch längst nachhaltigere Alternativen.

Lidl Plastiktüte
Plastiktüten einer bestimmten Stärke dürfen ab Januar 2022 nicht mehr an der Kasse angeboten werden. (Bild: Utopia)

CO2-Steuer

Im Jahr 2022 steigt die CO2-Steuer, um den Klimaschutz attraktiver zu machen. Statt 25 Euro je Tonne CO2-Emission sind dann 30 Euro fällig. Das wirkt sich unter anderem auf Kraftstoffpreise aus – allerdings nicht so stark wie Anfang 2021. Nach Berechnungen des ADAC dürften sich Benzin und Diesel durch den CO2-Preis nun ungefähr um je eineinhalb Cent verteuern.

co2-Steuer
Die CO2-Steuer steigt ab 2022 von 25 Cent je ausgestoßener Tonne CO2 auf 30 Cent pro ausgestoßener Tonne CO2. (Fotos: CC0 Public Domain / Pixabay - stevepb, hhach, Holgi)

Fahrkarten im Zug

Kurzentschlossene können bei der Deutschen Bahn ab 1. Januar keine Papierfahrkarten mehr im Zug kaufen. Die Alternative: ein digitales Ticket, das bis zehn Minuten nach Abfahrt auf bahn.de oder per App gebucht werden kann.

Zug und Bahnsteig
Wer künftig nach wie vor ein Ticket aus Papier möchte, sollte sich dieses bereits vor der Abfahrt kaufen. Im Zug können Fahrgäste ab 2022 nur digitale Tickets kaufen. (Foto: CC0 Public Domain / Unsplash)

Kükentöten

Das millionenfache Kükenschreddern in der Legehennenhaltung wird im neuen Jahr ein Ende haben. Bisher wurden in deutschen Brütereien jährlich fast 45 Millionen männliche Küken getötet, da sie weder für die Eierproduktion noch als Masthühner „nutzbar“ sind.

Eier ohne Küken-Schreddern: Initiativen
Eier gibt es künftig ohne Küken-Schreddern, das ab 2022 nicht mehr erlaubt ist. (Foto: © Szasz-Fabian Jozsef - stock.adobe.com)

Elektrogeräte

Je nach Ladengröße und Sortiment müssen Discounter und Supermärkte künftig alte Elektrogeräte wie elektrische Zahnbürsten oder Handys annehmen. Geschäfte müssen zum Beispiel kleine Geräte wie den ausgedienten Taschenrechner oder einen alten Rasierer auch annehmen, wenn sie anderswo gekauft wurden. Größere Geräte wie alte Fernseher können jedoch nur abgegeben werden, wenn ein neues Gerät gekauft wird. Auch Online-Händler müssen den Elektroschrott kostenlos und unkompliziert zurücknehmen und recyceln.

ITK Geräte Elektroschrott
Bei kleineren Geräten musst du den Elektroschrott künftig nicht selbst entsorgen. Geschäfte und Online-Händler übernehmen dies ab 2022 für dich – größere Geräte ausgenommen. (Foto: Pixabay / CC0 / dokumol)

EEG-Umlage

Die Umlage zur Finanzierung des Ökostroms (EEG-Umlage) sinkt zum Jahreswechsel auf 3,723 Cent je Kilowattstunde und damit um mehr als 40 Prozent. Billiger dürfte der Strom aber nicht werden, weil die Umlage nur ein Bestandteil des Preises ist und Versorger beim Einkauf mehr als vor einem Jahr zahlen.

Pfandpflicht

Zum 1. Januar wird die Pfandpflicht für Getränke in Plastikflaschen ausgeweitet. Waren bisher etwa Frucht- und Gemüsesäfte vom Einweg-Pfand von 25 Cent ausgenommen, gilt dieses künftig auch für sie. Auch Getränkedosen werden ohne Ausnahme pfandpflichtig.

Das Pfandsystem hat nicht verhindert, dass mehr Dosen im Müll landen.
Getränkedosen werden ab 2022 ausnahmslos pfandpflichtig. (Foto: CC0 / Pixabay / manfredrichter)

Plug-In Hybride

Käufer:innen bestimmter Autos, die neben einem Verbrenner auch einen Elektromotor haben und per Stromkabel aufgeladen werden (Plug-in-Hybride), könnten ab 2022 nicht mehr in den Genuss der staatlichen Förderung kommen. Denn die vorgeschriebene elektrische Reichweite steigt von 40 auf 60 Kilometer.

Plug-in-Stecker-Elektroauto-Hybrid
Plug-In Hybride mit einer Reichweite von weniger als 60 Kilometern könnten ab 2022 keine Finanzierungsspritze mehr erhalten. (Foto: Pixabay)

Schornsteine

Schornsteine müssen künftig höher gebaut werden, um die Luftverschmutzung in der direkten Wohnumgebung zu verringern. Ziel ist es, im Umfeld von Anlagen wie Pelletheizungen, Kachelöfen und Kaminen die Belastung mit gesundheitsgefährdenden Schadstoffen zu verringern. Die Verordnung tritt am 1. Januar in Kraft.

Luftverschmutzung: Schadstoffe stammen auch aus der Industrie
Gesundheitsgefährdende Schadstoffe sollen künftig durch höhere Schornsteine weniger die Luft belasten, vor allem in Wohngegenden. (Foto: CC0 Public Domain / Unsplash)
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