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Resteverwertung: Diese Rezepte retten Gemüseschalen, Kerne und Co. vor der Tonne

Resteverwertung: Karottenschalen und Blumenkohlstrunk kann man essen
Fotos: "Amabilité " von Franck Michel unter CC-BY-2.0, CC0 Public Domain / Pixabay - Matthias Boeckel

Kürbiskerne, Karottenschalen oder Radieschengrün landen bei uns normalerweise nicht auf dem Teller, sondern in der (Bio-)Tonne. Aber muss das sein? Wir zeigen kreative Wege und Rezepte, um Lebensmittelreste zu verwerten.

An der Lebensmittelverschwendung haben wir alle Schuld: Die Erzeuger:innen werfen weg, was nicht schön genug ist, Zwischenhändler und Supermarkt sortieren nochmal aus und zu guter Letzt wirft jeder von uns Konsument:innen weg, was „nicht mehr gut“ ist – oder was wir für nicht verwertbar halten.

Den Umgang von Erzeuger:innen und Händler:innen mit Lebensmitteln zu ändern, ist nicht leicht. Einige Länder – zum Beispiel Tschechien und Frankreich – verbieten Supermärkten das Wegwerfen von essbaren Lebensmitteln per Gesetz. Doch auch für uns Verbraucher:innen gibt es viele Wege, bewusster mit Lebensmitteln umzugehen und mit einer besseren Resteverwertung dafür zu sorgen, dass wir weniger Essen in den Müll werfen.

Reste verwerten: Was viele in den Müll werfen, kann man essen

Neben einem entspannten Umgang mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum und der richtigen Lagerung hilft vor allem folgende Frage, die Verschwendung zu Hause zu reduzieren: Muss das wirklich weg oder kann ich das noch irgendwie verwerten?

Vieles werfen wir in den Müll, weil wir gar nicht wissen, dass es essbar und sogar lecker sein könnte: Radieschengrün, Kartoffelschalen, Melonenkerne oder Blumenkohlstrünke – viele Überbleibsel der gesunden Küche kann man noch kreativ verwenden. Hier sind einige Ideen zur Resteverwertung.

Gemüsereste als Brühe oder Suppe verwerten

Aus Resten, die beim Gemüse-Schnippeln übrig bleiben, kann man schmackhafte Gemüsebrühe selber machen: Zum Beispiel aus Karotten-, Gurken-, Spargel- und sogar Bio-Zwiebelschalen, den äußeren Blättern von Kohl und Lauch, Blumenkohlblättern und -strunken, Brokkolistrunken, Kräuterstielen oder den abgeschnittenen Enden von Sellerie und Zucchini.

Die Gemüsereste einfach zusammen mit ein paar Kräutern, etwas Pfeffer und Salz etwa eine Stunde lang in heißem Wasser köcheln lassen, dann das Kochwasser durch ein sehr feines Sieb oder sauberes Küchenhandtuch gießen – fertig. Direkt in saubere Schraubgläser abgefüllt und dunkel gelagert hält sich die Brühe einige Wochen.

Resteverwertung: Aus Spargelschalen kannst du Spargelsuppe kochen.
Aus Spargelschalen kann man leckere Spargelcremesuppe machen. (Bild von Couleur auf Pixabay / CC0 Public Domain)

Um Gemüsereste zu verwerten kann man auch einfache Suppen kochen – zum Beispiel aus Blumenkohlblättern und Blumenkohlstrünken oder Strünken von Brokkoli. Auch Spargelschalen ergeben noch eine sehr leckere Spargelcremesuppe.

Praktische Resteverwertung: Gemüsereste im Smoothie

Überbleibsel von Gemüse, das roh essbar ist, kannst du ganz einfach zu gesunden und leckeren (grünen) Smoothies verarbeiten: Einfach in den Mixer geben, etwas Wasser hinzufügen und je nach Geschmack mit Obst, Kräutern, Gewürzen oder Ingwer pürieren.

Resteverwertung: Grüne Smoothie-Rezepte aus dem Mixer mit Gurke, Minze, Spinat und Kohlrabi
Smoothies kann man gut aus Gemüse- und Obst-Resten kreieren. (Foto: © Utopia/Silke Neumann)

Dafür eignen sich zum Beispiel die Blätter von Radieschen, Karotten, Kohlrabi, Roter Bete oder Rettich, welke Salatblätter und Kräuter(stiele), Gurkenschalen usw. Auch die Verwendung von nicht mehr ganz frischem Obst bietet sich an: etwa braun gewordene Bananen oder leicht schrumpelige Äpfel. Smoothies ergeben eine vitaminreiche kleine Zwischenmahlzeit – und sind, wenn man sie aus Resten selbst macht, meist gesünder und deutlich günstiger als gekaufte Smoothies in (meist pfandfreien) Glasfläschchen.

Resteverwertung: Chips aus Gemüseschalen

Zutaten für Gemüsechips: Karotten, Kartoffeln, Pastinaken
Aus den Schalen von Karotten, Kartoffeln oder Pastinaken kann man Gemüsechips machen. (Foto: CC0 Public Domain / Pixabay / PublicDomainPictures)

Die gesäuberten Schalen von Bio(!)-Kartoffeln lassen sich problemlos frittieren, in der Pfanne braten oder im Ofen rösten. Mit etwas Salz und Gewürzen ergibt das leckere Chips zum Naschen. Achtung: Um das gefährliche Solanin zu meiden, solltest du nur frische Kartoffeln verwenden und darauf achten, dass weder Keime noch grüne Stellen an der Schale sind!

Auch aus den Schalen von Süßkartoffeln, Roter Bete, Pastinake und Rettich sowie aus Blättern von Wirsing und Grünkohl kann man ganz einfach Gemüsechips machen. Um sicher zu gehen, dass die Schalen pestizidfrei sind, am besten nur Bio-Gemüse verwenden.

Rezept für Reste: Püree aus Brokkoli- und Blumenkohlstrunk

Blumenkohl
Strünke und Blätter von Blumenkohl kann man zu Püree verarbeiten. (Foto: CC0 / Pixabay / Hans)

Aus Gemüseresten wie dem Strunk von Blumenkohl, Brokkoli oder Kohl (beim Blumenkohl auch den Blättern) kann man ganz einfach Püree machen: Weich kochen, pürieren, würzen, fertig. Du kannst das Püree auch sehr gut mit Kartoffeln kombinieren.

Pesto aus Radieschengrün, Karottengrün, Rettichblättern, Kohlrabiblättern

Grünkohl
Selbstgemachtes Pesto: lecker und gesund. (Foto: © Colourbox.de)

Die Blätter von Radieschen, Rettich, Kohlrabi und Karotten müssen nicht in den Müll – sie sind bedenkenlos essbar und sehr schmackhaft. In Suppen, als Blattgemüse, als Füllung für Ravioli oder Lasagne und sogar als Pesto kann man diese Reste verwerten. Ein Pesto-Rezept haben wir dir ebenfalls zusammengestellt.

Beachte dabei, dass du möglichst unbehandelte und frische Blätter von Bio-Produkte verwendest und diese vor der Weiterverarbeitung gut wäschst. Auch bei Gemüse aus dem eigenen Anbau kannst du die Blätter verwenden.

Harte Brötchen werden zu Semmelknödeln und Semmelbröseln

Semmelknödel aus altem Brot
Semmelknödel aus altem Brot (Foto: CC0 / Pixabay / Hans)

Hart gewordene Brötchen können sowohl zu Semmelknödeln als auch (gerieben oder im Mixer zerkleinert) zu Semmelbröseln bzw. Paniermehl verarbeitet werden. Letzteres hält sich, wenn es trocken gelagert wird, richtig lange und ist sogar gesünder als das meiste gekaufte Paniermehl – diesem werden oft Zusätze wie Hefe und Salz beigemischt.

Weitere einfache und schnelle Rezepte zur Resteverwertung: Brot ist kein Müll – so kannst du altes Brot verwerten

Kerne aus Kürbis, Melone, Aprikose und Pfirsich als Snack

Kreative Resteverwertung: Was viele wegwerfen, kann man essen
Kürbiskerne nicht wegwerfen! (Foto: "Roasted Pumpkin Seeds" von Brian Jackson unter CC-BY-2.0)

Wer die Kerne von Melone oder Kürbis nicht gleich wegwirft oder sogar die großen Pfirsich- und Aprikosenkerne knackt, um die kleinen Kerne daraus zu befreien, kann diese im Backofen rösten. Süß oder salzig gewürzt ergibt das einen leckeren Snack. Achtung: Nur süße Aprikosenkerne aus Zuchtaprikosen verwenden – die bitteren können gesundheitsgefährdend sein. Die Kerne nicht roh verzehren!

Hier zeigen wir, wie du frische Kürbiskerne rösten kannst.

Rezept für Resteverwertung: Salatdressing mit Salatstrunk

Frisch und fruchtig: Joghurt-Dressing mit Zitrone.
Salatdressing kann man auch aus Gemüse- und Kräuterresten herstellen. (Foto: CC0 / Pixabay / ailinder)

Reste wie harte Salatstrünke und Blattrippen, Kräuterstiele sowie das Grün von Radieschen, Karotten, Rettich und Kohlrabi kann man zusammen mit Essig, Öl, Zitronensaft und Gewürzen – oder nach Geschmack weiteren Zutaten – pürieren und so zu einem schmackhaften Salatdressing verarbeiten.

Rote-Bete-Blätter: wie Mangold verarbeiten

Rote-Bete-Blätter
Rote-Bete-Blätter kann man gut als Blattgemüse zubereiten. (Foto: CC0 / Pixabay / Brett_Hondow)

Rote Bete wird vor allem gern zu Salat oder Suppe verarbeitet. Aber auch die Blätter kann man vielfältig verwerten. Die Rote Bete ist verwandt mit der Zuckerrübe und mit Mangold – Rote-Bete-Blätter können also genau wie Mangold zubereitet werden. Hier zeigen wir dir leckere Rezepte für Rote-Bete-Blätter.

Eine kleine Auswahl weiterer schöner Rezepte:

Kreative Rezepte für Reste gibt es zum Beispiel auch bei www.zugutfuerdietonne.de, eine Initiative des Bundesministeriums für Landwirtschaft und Ernährung gegen Foodwaste.

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