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Kopfkissen bei Öko-Test: Nur ein Kissen ist „sehr gut“

Kissen-Oeko-Test
Produkte: Öko-Test; Hintergrund: CC0/Pixabay

Das richtige Kopfkissen ist wichtig für einen gesunden Schlaf. Wie der aktuelle Kissen-Test von Öko-Test zeigt, sind aber nicht alle Produkte empfehlenswert: Einige Kopfkissen laufen bei der Wäsche ein, bei anderen stimmen die Inhaltsstoffe nicht. Wir zeigen, welches Kissen du bedenkenlos kaufen kannst.

Bei der Wahl des richtigen Kopfkissens spielen Form, Größe und Material eine Rolle – das zeigt der neueste Kissen-Test von Öko-Test. Die Verbraucherschützer:innen hatten dafür 20 Kopfkissen (Größe: 80×40 cm) auf gesundheits- und umweltschädliche Inhaltsstoffe untersuchen lassen und die Kissen außerdem mehrfach in die Waschmaschine gesteckt.

14 der Kopfkissen hatten eine synthetische Füllung, sechs Kissen waren mit Naturmaterialien wie Bio-Baumwolle oder Naturlatex gefüllt. Normalerweise empfehlen wir von Utopia solche natürlichen Materialien: Da sie aus erneuerbaren Quellen stammen, sind sie nachhaltiger als synthetische Stoffe. Oft enthalten Naturmaterialien auch weniger Schadstoffe.

Kopfkissen im Test: Natur und Synthetik gleichauf

Die neuen Öko-Test-Ergebnisse zeigen allerdings, dass die Entscheidung zwischen vermeintlich „guter“ Natur und vermeintlich „böser“ Chemie – zumindest im Fall von Kopfkissen – nicht so einfach ist. Denn: Es gab an den Naturkissen im Test genauso viel (besser: genauso wenig) auszusetzen wie an den Kissen, die mit dem Kunststoff Polyester gefüllt waren: Fast alle Produkte im Test waren entweder „gut“ oder „befriedigend“ – wobei Öko-Test an vielen „befriedigenden“ Kissen vor allem bemängelte, dass sie der Wäsche nicht optimal standgehalten hatten.

Schüttele dein Daunenkissen täglich auf.
Kopfkissen aus Naturmaterialien sind umweltfreundlicher als solche aus Kunststoff. Besser im Test waren sie deshalb nicht. (Foto: CC0 / Pixabay / manbob86)

Nur ein Kopfkissen stach besonders positiv heraus: Das synthetische Kissen „Beerenberg“ von Jysk (früher: Dänisches Bettenlager) erhielt als einziges Produkt ein „sehr gut“. Die Tester:innen bemängelten darin lediglich unnötige optische Aufheller, die die Umwelt belasten können. Kaufen kannst du das Testsieger-Kissen für ca. 45 Euro unter anderem direkt beim Hersteller.

Kissen im Test: Ikea mit schlechtem Schadstoff-Ergebnis

Was bedenkliche Inhaltsstoffe betraf, schnitt ausgerechnet ein Ikea-Produkt am schlechtesten ab: Im Kissen Skogsfräken wurde (wie auch in einigen anderen Kissen) Antimon gemessen. Antimon ist ein giftiges Halbmetall, das nicht eingeatmet werden darf und die Haut reizen kann. Antimonrückstände bilden sich bei der Polyester-Herstellung. Bei Naturmaterialien ist Antimon deshalb kein Thema.

Außerdem fand das Labor sogenannte halogenorganische Verbindungen in dem Ikea-Kissen: Dabei handelt es sich um eine Gruppe von Stoffen, die Allergien auslösen können.

Erhöhte Antimon-Werte im Kopfkissen-Test

Naturkissen haben gegenüber Kunststoff-Kissen den Vorteil, dass sie kein Antimon enthalten können, nicht aus Erdöl gewonnen werden und beim Waschen kein Mikroplastik freisetzen. Allerdings lässt sich die Füllung von Naturkissen oft nicht waschen, sondern nur die dazugehörigen Bezüge, so Öko-Test. Synthetikkissen gelten hingegen als gut waschbar. Ergänzt werden muss, dass Kopfkissen mit Naturfüllung im Schnitt teurer sind als solche mit Polyester-Inhalt.

Die drei besten Natur-Kopfkissen erhielten jeweils ein „gut“. Sie sind ganz oben im Titelbild zu sehen. Es handelt sich um (von links nach rechts):

  • Dormiente Flexopillo Med, zu kaufen für ca. 90 Euro u.a. bei Belama, Otto oder Amazon.
  • Grüne Erde, Das Pflegeleichte, mittel, zu kaufen für ca. 60 bei Grüne Erde
  • Prolana Baumwoll-Steppkissen (Füllung nicht waschbar), zu kaufen für ca. 95 bei Memolife oder Belama.

Wie oft neue Kopfkissen kaufen?

Öko-Test versucht im Test auch, die Frage zu beantworten, wie oft man sich eigentlich ein neues Kopfkissen kaufen sollte. Dabei ist die Antwort gar nicht so einfach. Denn: Die Angaben der Hersteller dazu, in welchem Zeitraum ein Kopfkissen aus hygienischen Gründen ausgetauscht werden sollte, reichen von „alle zwei Jahre“ bis zu „alle zehn Jahre“, so die Tester:innen. Die Haltbarkeit eines Kissens hängt auch davon ab, wie oft man das Kissen wäscht, auslüftet und nachts mit Schweiß oder Speichel benetzt. Vorläufiges Öko-Test-Fazit: Die Entscheidung, wann ein neues Kissen ansteht, ist sehr individuell.

Alle Ergebnisse: Öko-Test hat die Testergebnisse erstmalig in der Ausgabe 10/2022 veröffentlicht, sie sind nun auch im Jahrbuch für 2023 abrufbar.

Mitautorin: Nadja Ayoub

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