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Notvorrat: Mit diesen Lebensmitteln kommst du 10 Tage aus (mit Einkaufsliste)

Notvorrat
Foto: CC0 / Pixabay / jarmoluk

Für den Ernstfall sollte man einen Notvorrat an Lebensmitteln anlegen, empfiehlt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Das Landwirtschaftsministerium hat dazu eine Einkaufsliste mit empfehlenswerten Nahrungsmitteln erstellt.

Ein Notvorrat kann dich im Fall der Fälle einige Tage lang ernähren, wenn gerade keine neuen Lebensmittel zustellbar sind oder du das Haus nicht verlassen kannst. 

Panik und übertriebene Hamsterkäufe sind jedoch nicht angebracht. Seit dem ersten Corona-Lockdown wissen wir, dass die Versorgung mit Lebensmitteln gut funktioniert. Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) ist es ratsam, sich für mögliche Notfälle einen Krisenvorrat anzulegen.

Als Notfall wird zum Beispiel ein mehrtägiger flächendeckender Stromausfall oder Blackout durch einen Angriff auf kritische Infrastruktur gesehen. Er kann dafür sorgen, dass Supermärkte nicht mehr beliefert werden und die Wasserversorgung beeinträchtigt ist. Aber auch andere unvorhergesehene Vorkommnisse wie Naturkatastrophen oder Epidemien können bewirken, dass wir plötzlich nicht mehr an frische Lebensmittel kommen. Für diese Fälle ist ein Notvorrat sinnvoll. Das BMEL hat eine Vorratstabelle mit Lebensmitteln veröffentlicht, die eine Person circa zehn Tage lang ernähren können.

Notvorrat: Einkaufsliste für Getreide und Kartoffeln

Etwa 710 Gramm Kartoffeln solltest du pro Person für deinen zehntägigen Notvorrat einrechnen.
Etwa 710 Gramm Kartoffeln solltest du pro Person für deinen zehntägigen Notvorrat einrechnen. (Foto: CC0 / Pixabay / Wounds_and_Cracks)

Die Liste sieht für einen Notvorrat ausschließlich Produkte vor, die nicht gekühlt werden müssen, da sie auch für einen Stromausfall gültig sein soll. Deshalb enthält sie keine tiefgefrorenen Lebensmittel. Das Ministerium geht von einer täglichen Kalorienzufuhr von 2200 Kilokalorien pro Person aus. Neben der “normalen” Tabelle, die Fisch und Fleisch enthält, gibt es auch eine vegetarische Einkaufsliste. Eine vegane Version existiert bislang nicht.

In der Kategorie Getreide und Kartoffeln empfiehlt das Ministerium pro Person folgende Lebensmittel für einen Notvorrat:

  • 710 g Vollkornbrot
  • 180 g Zwieback
  • 710 g Knäckebrot
  • 280 g Nudeln (roh)
  • 180 g Reis (roh)
  • 540 g Haferflocken oder andere Getreideflocken
  • 710 g Kartoffeln (roh, ohne Schale)

Notvorrat: Obst und Gemüse

Was Obst und Gemüse betrifft, solltest du für einen Notvorrat auf eingelegte Lebensmittel zurückgreifen.
Was Obst und Gemüse betrifft, solltest du für einen Notvorrat auf eingelegte Lebensmittel zurückgreifen. (Foto: CC0 / Pixabay / AKuptsova)

Hinsichtlich Obst und Gemüse empfiehlt das Ministerium, größtenteils auf Konserven zurückzugreifen. Denn diese haben ein langes Mindesthaltbarkeitsdatum. Auf deiner Einkaufsliste für den Notvorrat sollten folgende Produkte stehen:

Die Mengenangaben beziehen sich immer auf das Abtropfgewicht. Konserven und weit gereiste Tropenfrüchte wie Ananas sind natürlich nicht gerade nachhaltig. Dem BMEL geht es bei der Liste vorrangig um Haltbarkeit und eine ausreichende Kalorienzufuhr. Um bei diesen Lebensmitteln die Ökobilanz zu verbessern, kannst du das Obst und Gemüse selbst einkochen, einlegen oder fermentieren und dir daraus einen Notvorrat anlegen. So geht’s: 

 Auf der Notvorratsliste des BMEL stehen auch einige Trockenfrüchte, Nüsse und frische Produkte. Das sind:

  • 360 g frische Zwiebeln
  • 140 g Rosinen
  • 250 g Trockenpflaumen
  • 100 g Haselnüsse
  • 710 g frisches Obst (zum Beispiel Äpfel, Bananen, Birnen, Orangen)

Milch, Eier, Ersatzprodukte und Fette

Auch tierische Produkte wie Eier und Milch gehören zum Notvorrat.
Auch tierische Produkte wie Eier und Milch gehören zum Notvorrat. (Foto: CC0 / Pixabay / JillWellington)

In der Standardtabelle empfiehlt das Ministerium unter anderem Thunfisch, Ölsardinen, Hering, Corned Beef, Bockwürstchen oder Kalbsleberwurst aus Konserven. Wir finden: Auch in einer vorübergehenden Krisensituation müssen solche Lebensmittel nicht sein. Thunfisch ist stark überfischt, Wurst und Fleischprodukte aus der Dose kommen in der Regel aus industrieller Massentierhaltung.

Die Kalorien, die die Produkte liefern sollen, kann man auch auf andere Weise zu sich nehmen – ohne damit Tierleid in Kauf zu nehmen. In der vegetarischen Notvorratliste wurden diese Produkte gegen vegetarische Alternativen ausgetauscht. So finden sich in dieser Kategorie folgende Lebensmittel:

Hinsichtlich Milchprodukten, Fetten und Ölen stehen diese Produkte auf der Liste:

Um die tierischen Produkte in deinem Notvorrat weiter zu reduzieren, kannst du die H-Milch durch Hafermilch oder einen anderen Pflanzendrink ersetzen. Achte dabei darauf, dass es sich um eine Pflanzenmilch handelt, die nicht gekühlt werden muss, möglichst lange hält und pro 100 Milliliter circa 50 bis 60 Kilokalorien hat.

Getränke und sonstiges im Notvorrat

Beim Anlegen deines Notvorrats solltest du auch eine ausreichende Flüssigkeitsmenge bedenken.
Beim Anlegen deines Notvorrats solltest du auch eine ausreichende Flüssigkeitsmenge bedenken. (Foto: CC0 / Pixabay / ExplorerBob)

Für einen 10-Tage-Notvorrat brauchst du 20 Liter Mineralwasser. Darin sind sowohl die empfohlene Trinkmenge von 1,5 Litern pro Tag, als auch Wasser zum Kochen mit 500 Millilitern pro Tag eingerechnet. Für Personen ab 65 Jahren empfiehlt es sich sogar, etwas mehr Wasser vorrätig zu haben, da sie circa zwei Liter Wasser pro Tag trinken sollten.

Neben Mineralwasser stehen in dieser Kategorie folgende Produkte auf der Liste:

  • 140 ml Zitronensaft
  • 180 g Kaffeepulver oder Instantkaffee
  • 90 g schwarzer Tee

Zusätzlich gibt es eine Tabelle mit sonstigen Lebensmitteln für den Notvorrat, die ohne spezifische Mengenangabe aufgelistet sind. Dazu gehören:

  • Zucker
  • Süßstoff
  • Honig
  • Marmelade
  • Schokolade
  • Jodsalz
  • Fertiggerichte
  • Kartoffeltrockenprodukte (z.B. Kartoffelbrei-Pulver)
  • Mehl
  • Kakaopulver
  • Hartkekse
  • Salzstangen

Erstelle deinen individuellen Notvorrat

Das BMEL weist darauf hin, dass diese Einkaufsliste nur ein Beispiel darstellt und der Notvorrat an individuelle Bedürfnisse wie Allergien, Unverträglichkeiten und Ernährungsweisen angepasst werden sollte. Einige Nahrungsmittel sind für die meisten Menschen bestimmt verzichtbar, etwa Süßstoff oder Spargel in der Dose. 

Möchtest du einen vollständig veganen Krisenvorrat anlegen, kannst du stärker auf Hülsenfrüchte zurückgreifen, die in der Liste des Ministeriums nur spärlich berücksichtigt werden. So versorgen dich auch Linsen und Kichererbsen mit wichtigen Nährstoffen, die lange satt halten. Du kannst dabei sowohl auf Trockenware wie auch auf Konservenprodukte zurückgreifen.

Trockene Lebensmittel kannst du gut in Unverpacktläden besorgen und so Verpackungsmüll vermeiden. Auch in Großgebinden kannst du Verpackungen reduzieren und dabei oft auch noch Geld sparen. Diese bekommst du auch online, zum Beispiel bei Biogewinner oder Bioaufvorrat

Übrigens: Mit unseren Gutscheinen für Bio-Lebensmittel kannst du beim Einkauf zusätzlich ein wenig sparen. 

Überarbeitet von Philipp Multhaupt

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