Gesundes Fastfood klingt ideal: Es geht schnell und einfach und ist trotzdem gesund. Leider trifft letzteres nur selten zu – stattdessen enthält Fastfood meist viele Kalorien und wenig Nährstoffe. Es gibt aber Ausnahmen.
„Fastfood“ – das bedeutet zunächst einmal „schnelles Essen“. Zu diesem ziemlich vagen Begriff gehören unterschiedlichste Assoziationen:
- Fastfood ist Essen, das schnell und einfach zubereitet werden kann – unter anderem, weil es in großen Betrieben in standardisierten Verfahren produziert wird.
- Dementsprechend musst du als Kunde im Imbiss nie lange auf deine Pommes oder die Currywurst warten – und auch nicht sonderlich viel bezahlen.
- „Fast“ ist Fastfood außerdem, weil es meistens schnell gegessen wird.
In dieses weite Feld passen die unterschiedlichsten Mahlzeiten. Pommes, Burger, Döner und Currywurst sind typisches Fastfood, aber auch belegte Brötchen oder Kuchen vom Bäcker sowie Fertiggerichte aus dem Supermarkt kannst du als Fastfood bezeichnen.
Bei vielen Fastfood-Gerichten ist ziemlich offensichtlich, dass sie ungesund sind. Aber wie steht es um vermeintlich gesundes Fastfood wie zum Beispiel abgepackte Salate? Wir schauen uns die verschiedenen Fälle genauer an.
Deshalb ist typisches Fastfood nicht gesund
Dass Fastfood-Klassiker gesund sind, glauben wenige. Gerichte wie Burger und Pommes zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie eine hohe Energiedichte haben. Das bedeutet: Auf viele Kalorien kommen wenig Nährstoffe. Stattdessen enthalten typische Fastfood-Gerichte vor allem:
- einfache Kohlenhydrate, die schnell ins Blut gelangen und Heißhunger verursachen können.
- viel Fett, darunter viele gesättigte Fettsäuren und verschiedene Transfette, die unter anderem das Risiko für Übergewicht, Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen erhöhen sollen.
- viel Salz und Zucker – beides gilt in zu großen Mengen ebenfalls als ungesund.
- Zusatzstoffe, dank denen das Produkt länger haltbar ist, besser schmeckt und sich leichter herstellen lässt.
Hinzu kommt, dass in verarbeitetem Essen häufig Schadstoffrückstände gefunden werden. Beispielsweise hat Öko-Test verschiedene Chicken Nuggets getestet und in vielen Produkten multiresistente Keime und Mineralöl-Rückstände nachgewiesen.
Da Fastfood sehr vielfältig ist, kann man nur schwer sagen, wie gesund oder ungesund es genau ist. Kaum jemand verzehrt Fastfood in solchen Mengen wie Morgan Spurlock im dem schockierenden Film „Supersize me“ und erleidet dadurch offensichtliche gesundheitliche Schäden. Wie ein Review erläutert, kommen Studien dennoch insgesamt zu dem Ergebnis, dass die oben genannte ungünstige Nährstoffzusammensetzung das Risiko für zahlreiche Zivilisationskrankheiten erhöht.
Das liegt übrigens auch an den Stoffen, von denen Fastfood zu wenig enthält: Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und andere wichtige Mikronährstoffe. Zum einen enthalten bereits die Grundzutaten geringe Mengen, zum anderen gehen viele dieser Nährstoffe im Verarbeitungsprozess verloren.
Laut einer Studie kann zu viel Fastfood Nährstoffmängel verursachen, die Körper und Psyche schaden. Eine andere Studie weist daraufhin, dass der häufige Verzehr von Fastfood das Risiko für Depressionen erhöht, da Fastfood meist viele entzündungsfördernde Stoffe enthält.
Angeblich gesundes Fastfood: Ist es wirklich gesund?
Dass Pommes, Burger und anderes klassiches Fastfood in zu großen Mengen ungesund sind, ist verständlich. Aber wie sieht es zum Beispiel mit Tütensalaten aus dem Supermarkt aus? Die enthalten doch hauptsächlich Gemüse und müssten demnach gesund sein?
Tatsächlich hat Öko-Test auch in vielen Tütensalaten Keime, Schimmel und Schadstoffe gefunden. Zudem gehen viele Nährstoffe verloren, weil das Produkt lange gelagert wird. Außerdem wird das Gemüse häufig mit einem stark gesüßten und gesalzenen Dressing gemischt. Zu viel Salz attestiert Öko-Test übrigens auch vielen veganen Fertiggerichten.
Fastfood ist eben per Definition verarbeitetes Essen – und dieses enthält meistens weniger Nährstoffe und dafür mehr ungesunde Zutaten als das gleiche Gericht, wenn du es selbst kochst. Hinzu kommt, dass die Zutaten nur selten nachhaltig produziert werden und dass Fertiggerichte viel Müll verursachen.
Fastfood: So triffst du die gesündere Wahl
Wie gesagt, nicht jedes Fastfood ist gleichermaßen ungesund. Hier sind ein paar allgemeine Tipps, wie du gesundes Fastfood auswählen kannst:
- Bio-Fertiggerichte enthalten Zutaten in Bio-Qualität – und damit weniger Reste von chemischen Pestiziden.
- Das belegte Brötchen vom Bäcker sättigt eher, wenn es aus Vollkornmehl hergestellt wurde.
- Halte nach Asia-Imbissen Ausschau, die ohne den Geschmacksverstärker Glutamat arbeiten.
Inzwischen gibt es darüber hinaus viele Läden, die hochwertige Varianten von klassischem Fastfood wie Burger oder Pommes anbieten. Allerdings handelt es sich dann auch nicht mehr unbedingt um Fastfood – viele Burger-Restaurants haben die Slow-Food-Bewegung für sich entdeckt.
Tipp: In vielen Fastfood-Gerichten steckt billiges Fleisch aus Massentierhaltung. Wähle deshalb den Tieren zuliebe statt einem Burger mit Fleisch-Pattie lieber einen veganen Burger oder einen Döner mit Falafel oder gebratenem Gemüse und viel Salat.
Echt gesundes Fastfood ist selbstgemacht
Grundsätzlich kannst du Fastfood am gesündesten gestalten, wenn du es selber machst. So kannst du frische, saisonale und regionale Zutaten einkaufen und selber entscheiden, wie viel Salz, Zucker und Fett du verwenden möchtest. Davon abgesehen vermeidest du Zusatzstoffe und Verpackungen. Außerdem kannst du dein Essen, wenn du es selber zubereitest, bewusster genießen. Auch dies ist ein Aspekt, der bei typischem Fastfood meistens zu kurz kommt.
Es gibt zahlreiche Gerichte, die du schnell zubereiten und nach einem Arbeitstag genießen oder ins Büro für eine gesunde Mittagspause mitnehmen kannst. Zum Beispiel:
- einen bunten Salat im Glas
- einen sättigenden Couscous Salat, Nudelsalat oder Linsen-Salat
- belegte Vollkornbrote mit einem fix selbstgemachten veganen Aufstrich und Rohkost
- schnelle Suppen
- Porridge mit saisonalem Obst
- One Pot Pasta
Neben diesen Rezepten für gesundes Fastfood kannst du auch Streetfood-Klassiker probieren. Typisches Streetfood ist, wenn du es selber zubereitest, nicht unbedingt schnell gemacht. Dafür ist es leckerer und gesünder. Probiere beispielsweise:
- selbstgemachte Pommes oder Kartoffelspalten im Ofen mit selbstgemachter Sour Cream
- Burger mit selbstgemachten pflanzlichen Patties
- Falafel mit einem leckeren veganen Dip
- Kumpir
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