Die richtige Ernährung bei Gastritis kann deinen kranken Magen dabei unterstützen, sich zu erholen. Schrittweise baust du deine Ernährung wieder auf. Was du dabei am besten essen solltest und wann es dir gut tut, liest du hier.
Ernährung bei Gastritis: Auf den Magen hören
Die richtige Ernährung spielt bei Gastritis eine wichtige Rolle, wenn du schnell wieder gesund werden möchtest. Bei einer akuten Gastritis rät dir dein Magen wahrscheinlich von allein schon zu leichter Kost. Wenn er zwickt und emfindlich auf Druck reagiert oder dir einfach übel ist, höre auf deinen Körper und gönne dem Magen Ruhe.
Eine Gastritis ist eine Magenschleimhautentzündung, bei der die aggressive Magensäure die Magenwand angreift. Das Medizinportal Netdoktor erläutert, dass die Magenschleimhaut als Schutzschicht zwischen der Magenwand und der Magensäure im Inneren liegt. So geschützt, kann die Säure den Magen normalerweise nicht mit angreifen, wenn sie die Nahrung zersetzt. Ist dieser Schutz bei einer Gastritis gestört, brauchst du möglichst leicht verdauliche Kost, die dein Körper verarbeiten kann, ohne dafür viel Magensäure zu produzieren.
Die Gastritis ist eine Erkrankung, die du erst nehmen solltest: Ihre Behandlung gehört in die Hände eines Arztes. Er sollte die Ursachen abklären und kann dir bei Bedarf Medikamente verschreiben. Hörst du nicht auf die Warnsignale deines Magens, kann sich die akute Entzündung der Magenschleimhaut unter Umständen zu einer chronischen Form weiterentwickeln. Die Apotheken-Umschau berichtet, dass die Folgen von chronischen Magenschleimhautentzündungen Magengeschwüre oder sogar Magenkrebs sein können.
Die Ernährung bei Gastritis in den ersten paar Tagen
Durch die richtige Ernährung bei Gastritis kannst du den Heilungsprozess der Magenschleimhaut unterstützen.
In den ersten paar Tagen: Dein Bauch ist häufig gebläht und du möchtest eigentlich nichts essen. Das ist auch in Ordnung, der Magen bekommt so seine Ruhe und die Entzündung kann abheilen. Doch solltest du ausreichend trinken. Gesundheitsexperten des NDR empfehlen 1,5 Liter am Tag.
Getränke, die dem Magen bei Gastritis gut tun, sind zum Beispiel:
- Stilles Wasser
- Kräutertees: Beispielsweise Kamille-, Salbei- oder Fencheltee. Sie beruhigen den Magen und wirken gegen die Entzündung. Verwende keinen Zucker. Wenn du magst, süße den Tee mit einem Löffel Honig. Honig wirkt ebenfalls leicht entzündungshemmend.
- Gemüsebrühe: Sie enthält Mineralstoffe, die dein Körper jetzt braucht. Die Brühe sollte jedoch nicht zu fettig oder zu stark gewürzt sein.
Zu heiße oder kalt Getränke sind ebenfalls nicht für eine Ernährung bei Gastritis geeignet. Kohlensäure oder Früchtetees enthalten Säuren, auf die ein kranker Magen empfindlich reagieren könnte.
So baust du bei Gastritis die Ernährung wieder auf
Nach spätestens ein bis zwei Tagen:
Sobald du wieder essen kannst, beginne deine Ernährung bei Gastritis mit einer ganz leichten Aufbaukost. Dein Magen ist noch sehr mitgenommen und hat in den letzten Tagen keinerlei feste Nahrung erhalten. Du musst ihn erst sanft wieder daran gewöhnen.
Als leichte Aufbaukost eignen sich beispielsweise:
- In Tee eingeweichter Zwieback, mit etwas Honig abgeschmeckt. Dazu kannst du etwas gekochtes Obstmus essen. Wähle Obstmus ohne viel Fruchtsäure, etwa aus Birnen, Aprikosen oder süßen Apfelsorten.
- Haferflocken eingeweicht oder gekocht als Haferschleim oder Porridge.
- Kartoffelbrei, Reis oder Weißbrot. Vollkornbrot ist jetzt weniger gut geeignet, da es schwerer zu verdauen ist und dabei länger im Magen bleibt.
- Gemüse wie gekochte Zucchini, Möhren oder Kohlrabi. Du kannst das gekochte Gemüse auch pürieren und als Suppe löffeln.
Kommt nach ein paar Tagen langsam dein Appetit wieder, kannst du deine Aufbaukost um einige gut verträgliche Milchspeisen ergänzen:
- Greife zum Beispiel zu Milchreis oder fettarmem Joghurt, oder rühre dir einen Früchtequark an. Verwende dazu aber besser kein frisches Obst, sondern Obstmus ohne Zucker oder eingemachte Früchte.
- Du kannst dir jetzt auch einen Pudding oder etwas Hefegebäck gönnen.
Gehe auch in dieser Phase der Gastritis bei deiner Ernährung äußerst sparsam mit Gewürzen und Salz um und meide Fette oder Öle. Iss in kleinen Portionen, die dein Magen leicht bewältigen kann. Ärzte raten dazu, langsam zu essen und sich Zeit zu nehmen. Setze dich dazu in Ruhe hin und kaue alles gut durch. Dadurch entlastest du den Magen, der so weniger Arbeit mit der zerkleinerten Nahrung hat.
Bei abklingender Gastritis ernährst du dich von Schonkost
Nach einigen Tagen kannst du deinem Magen langsam wieder vollwertige, aber noch magenschonende Mahlzeiten zumuten. Für deine Ernährung bei Gastritis ist es wichtig, dass du darauf achtest, worauf du Appetit hast und welche Lebensmittel dir bekommen. Dein Magen ist dabei immer noch dein bester Ratgeber.
Netdoktor definiert Schonkost als eine vollwertige und ausgewogene Ernährung, bei der du jedoch Lebensmittel vermeidest, die den Magen belasten könnten. Wichtig ist auch, auf welche Art du die Speisen zubereitest: Mit fettarmer Zubereitung unterstützt du den Magen, damit er schnell wieder fit ist. Viele Gemüsesorten kannst du zum Beispiel besonders schonend über Dampf garen, statt sie in Öl zu braten. So bleiben zudem auch die Vitamine besser erhalten.
Der NDR gibt Anregungen, wie du dir beispielsweise eine bekömmliche Schonkost zusammenstellst:
Frühstück oder kleine Zwischenmahlzeiten:
- Haferflocken als Porridge oder Brei gekocht
- Dinkelmüsli mit Beerenobst
- Dinkelgebäck
- Eiweißreiche Brote mit Kräuterquark oder einem leichten pflanzlichen Brotaufstrich
Hauptmahlzeiten:
- Gemüseauflauf mit Mozzarella oder Fetakäse überbacken
- Grilltomaten mit Feta gefüllt zu Grünkernbratlingen
- Gemüse-Reis-Pfanne, beispielsweise mit Brokkoli, Zucchini, Fenchel und Tomaten. Dazu gibt es Geflügel, wie eine Puten- oder Hühnerbrust.
- Wenn dein Magen zustimmt, kannst du einen kleinen gemischten Salat mit Fetakäse oder gekochten Eiern essen.
- Dinkelnudeln, Quinoa und Reis sind magenschonende Beilagen.
- Fischsorten wie Lachs oder Kochfisch sind gut bekömmlich. Aber: Fischfang ist problematisch für die Ökosysteme im Meer. Wenn du dennoch Fischprodukte kaufst, sollten sie immer aus artgerechtem Fang oder von biologischen Fischfarmen stammen. Der Greenpeace-Fischratgeber gibt dir Einkaufshilfen.
Zum Abend:
- Bereite dir eine leicht bekömmliche Suppe zu. Gut geeignet sind zum Beispiel Kartoffelsuppe, Kürbissuppe oder Minestrone.
Ergänze deine Ernährung bei Gastritis durch viele frische Kräuter wie Löwenzahn, Pfefferminze, Dill oder Rosmarin. Über Salate und Suppen kannst du etwas frisch gehackte Kresse oder Portulak streuen. Diese Kräuter unterstützen den Magen bei seiner Arbeit und enthalten zusätzliche Vitamine und Mineralstoffe.
Mit der Ernährung beugst du Gastritis vor
Einer Magenschleimhautentzündung beugst du unter anderem mit einer gesunden Ernährung vor. Dein Immunsystem und die Darmflora können so besser mit krankmachenden Bakterien fertig werden, die auch eine Gastritis verursachen können.
Kaufe deine Nahrungsmittel in Bio-Qualität und bereite die Speisen nach Möglichkeit frisch zu. Dann genießt du in Ruhe deine Mahlzeit. Weitere Ursachen für eine Gastritis sind ein hoher Stresslevel im Alltag und Hektik, die dir keine Zeit lässt, in Ruhe zu essen.
Onmeda rät dazu, folgende Lebensmittel in großen Mengen zu meiden:
- fettige Speisen oder Saucen
- frittierte oder in Fett gebratene Gerichte
- grobe Vollkornprodukte
- unreifes Obst
- Fertiggerichte oder Süßigkeiten – sie enthalten unter anderem Fette und industriellen Zucker
Vorsichtig solltest du auch bei Speisen sein, die sehr viel Säure enthalten oder scharf gewürzt sind.
- Dazu zählen zum Beispiel in Essig eingelegtes Gemüse oder exotische Chutneys und Saucen.
- Auch Kaffee und schwarzen Tee solltest du in Maßen trinken. Die enthaltenen Säuren können in größeren Mengen den Magen reizen. Für die Ernährung bei Gastritis sind sie deshalb ohnehin tabu. Aber auch vorbeugend kannst du versuchen, weniger Kaffee und Schwarztee zu dir zu nehmen.
Die Apotheken-Umschau berichtet, dass übermäßig viel Alkohol oder Nikotin ebenfalls eine Magenschleimhautentzündung verursachen können. Dieses Risko besteht außerdem bei bestimmten Medikamenten, so etwa bei Aspirin (mit Acetylsalicylsäure), Ibuprofen und verschiedenen Rheuma-Medikamenten.
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