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Nussmus: Sortenvergleich und wie du es herstellst

nussmus
Foto: CC0 / Pixabay / Pexels

Nussmus gibt es inzwischen aus vielen verschiedenen Nusssorten. Worin sich die Nussmuse unterscheiden und wie du sie selbst machst, erfährst du hier.

Man nehme Nüsse seiner Wahl; röste sie, bis sie duften und vermahle sie – fertig ist das Nussmus. Das Geheimnis seiner cremigen Konsistenz liegt im hohen Fettgehalt der Nüsse: Beim Mahlen treten die Nussöle aus und verwandeln die gemahlenen Nüsse in ein seidiges Püree, das pur gelöffelt ebenso gut schmeckt wie in süßen Backwaren und herzhaften Saucen.

In diesem Artikel erfährst du, wie du Nussmus von Nussbutter/-creme unterscheiden kannst, welche die beliebtesten Nussmus-Sorten sind und wie du dein eigenes Nussmus herstellen sowie aufbewahren kannst.

Der Unterschied zu Nussbutter oder Nusscreme

Wie ein Nussmus besteht auch eine Nussbutter oder Nusscreme aus pürierten Nüssen. Allerdings ist ein Nussmus auf das Wesentliche reduziert – meist besteht es aus Nüssen und vielleicht etwas Salz – während eine Nussbutter oder -creme neben Nüssen auch aus weiteren, oft stark verarbeiteten Zutaten wie Zucker, Aromen, Stabilisatoren und zusätzlichen Fetten wie Palmöl besteht. Die Konsistenz von Nussmus und Nussbutter unterscheidet sich daher auch. Ein Nussmus ist eher flüssig, eine Nussbutter oder Nusscreme streichfähig wie weiche Butter. 

Wenn du Nussmus – oder ganze Nüsse zur eigenen Herstellung von Nussmus – kaufst, solltest du auf eines der Bio-Siegel (beispielsweise das Naturland-, Bioland– oder Demeter-Siegel) achten. In der ökologischen Landwirtschaft werden nämlich keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel eingesetzt. So vermeidest du, dass sich Rückstände dieser Pestizide in deinem Nussmus befinden und du förderst eine umweltschonende Landwirtschaft. 

Nussmuse im Nährwertvergleich

Nussmuse sind kalorien- und nährstoffreich.
Nussmuse sind kalorien- und nährstoffreich.
(Foto: CC0 / Pixabay / ExplorerBob)

Hier findest du ein paar Nussmussorten im Nährwerte-Vergleich:

Erdnussmus (Nährwerte auf 100g Mus)

  • Energie: 594 kcal 
  • Eiweiß: 26,28 g
  • Fett: 48,51 g
  • Kohlenhydrate: 10,61 g 

Cashewmus (Nährwerte auf 100g Mus):

  • Energie: 618 kcal
  • Eiweiß: 17,56 g 
  • Fett: 49,41 g 
  • Kohlenhydrate: 26,80 g 

Mandelmus (Nährwerte auf 100g Mus)

  • Energie: 666 kcal
  • Eiweiß: 15,08 g
  • Fett: 59,10 g 
  • Kohlenhydrate: 19,70 g

Haselnussmus (Nährwerte auf 100g Mus)

  • Energie: 676 kcal
  • Eiweiß: 16,64 g
  • Fett: 64,82 g
  • Kohlenhydrate: 6,11 g

    Bezüglich der Makronährstoffe bestehen Nussmuse vor allem aus Fett und Eiweiß, weniger aus Kohlenhydraten. Je nach Sorte unterscheidet sich das Verhältnis dieser Nährwerte jedoch:

    • So ist Erdnussmus das „Leichtgewicht“ unter den Nussmusen, was die Kalorien betrifft, dicht gefolgt von Cashewmus.
    • Erdnussmus enthält dafür jedoch das meiste pflanzliche Eiweiß und eignet sich somit hervorragend als ein proteinreicher Snack.
    • Mandelmus liegt, was die Kalorien betrifft, im Mittelfeld und weist ebenfalls eine gute Portion Eiweiß auf. 
    • Haselnussmus hat mehr Fett, enthält hingegen am wenigsten Kohlenhydrate. Es eignet sich also zum Beispiel für eine Low-Carb-Diät.

    Kokosnussmus schlägt zum Beispiel mit 720 Kilokalorien pro 100 Gramm Mus besonders zu Buche und enthält nur wenig Eiweiß, dafür umso mehr Fett.

      So gesund ist Nussmus

      Jedes Nussmus hat eine hohe Energiedichte, ist also relativ kalorienreich. Doch dafür sind die enthaltenen Nüsse auch eine gute Quelle für viele gesunde Nährstoffe: Nüsse enthalten nämlich viele einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirken.

      Außerdem steckt in Nüssen pflanzliches Eiweiß, das lange satt hält. Zudem enthalten Nüsse Ballaststoffe, die die Verdauung positiv beeinflussen und schnell sättigen. Auch Vitamine und Mineralstoffe zählen zu den Gründen, die Nussmus gesund machen: Viele Nussorten enthalten beispielsweise B-Vitamine, Vitamin E, sowie Magnesium, Phosphor, Kalium und Natrium.

      Die beliebtesten Sorten im Geschmacksvergleich

      Nussmus schmeckt als Brotaufstrich besonders gut.
      Nussmus schmeckt als Brotaufstrich besonders gut.
      (Foto: CC0 / Pixabay / Englishmum)

      Aufgrund der gesunden Inhaltsstoffe und der vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten von Nussmusen haben sich die feinen Pürees einen festen Platz in vielen Küchen gesichert. Mit der wachsenden Nachfrage nach Nussmusen wächst auch das Angebot an verschiedenen Nussmus-Sorten. Diese unterscheiden sich neben ihrem Geschmack auch in Farbe, Konsistenz und ihren Verarbeitungsmöglichkeiten. 

      Erdnussmus

      Auch Erdnussmus ist nicht wirklich ein „Nuss“mus, denn Erdnüsse gehören botanisch gesehen zu den Hülsenfrüchten. Erdnussmus ist wohl der Klassiker unter den Nussmusen. Besonders in Nordamerika ist es beliebt, dort jedoch vor allem als Erdnussbutter – mit zugesetztem Zucker und Fett. Doch auch ohne diese Zusätze ist Erdnussmus intensiv im Geschmack und eine Köstlichkeit als pikanter oder süßer Brotaufstrich (zum Beispiel in Kombination mit Marmelade) oder als Zutat in asiatischen Gerichten. Mit Erdnussmus kannst du auch hervorragend backen. Es ist sowohl in feiner, glatter Konsistenz erhältlich als auch mit Erdnussstücken. Folgende Rezepte kannst du ausprobieren:

      Cashewmus

      Das Mus aus der Cashew-„Nuss“ ist hell-beige und mild im Geschmack. Strenggenommen handelt es sich bei Cashewmus nicht um ein Nussmus – denn aus botanischer Sicht gehören Cashews nicht zu den Nüssen, sondern zum Steinobst. Aufgrund seines milden Geschmacks ist Cashewmus vielseitig einsetzbar: Du kannst damit Saucen abrunden, Smoothies reichhaltiger machen oder Desserts zubereiten. Vor allem in der veganen Küche ist das milde Mus beliebt, da du damit viele Milchprodukte ersetzen kannst. Wir haben dir einige Rezepte mit Cashewmus zusammengestellt:

      Mandelmus 

      Ein weiteres sehr beliebtes Nussmus ist das Mandelmus, welches du in zwei Varianten finden kannst: in hell als „weißes“ Mandelmus und in dunkel als „braunes“ Mandelmus. Die unterschiedliche Farbe hängt mit den verwendeten Mandeln zusammen. Weißes Mandelmus wird aus blanchierten, ungerösteten Mandeln hergestellt, braunes Mandelmus aus ungeschälten und gerösteten Mandeln. Während weißes Mandelmus sehr mild im Geschmack ist, schmeckt braunes Mandelmus intensiv nussig. Weißes Mandelmus eignet sich daher hervorragend, wenn es geschmacklich im Hintergrund bleiben soll, beispielsweise in Saucen. Braunes Mandelmus schmeckt hingegen besonders gut als Brotaufstrich oder zur Verfeinerung von Kuchen und Porridges. Weitere Rezeptideen mit Mandelmus sind: 

      Haselnussmus

      Haselnussmus ist eine besonders leckere Spezialität, denn das nussige Aroma verleiht vielen Gerichten das gewisse Extra. Der spezielle Eigengeschmack der Haselnuss, leicht süßlich, aber fein-herb, harmoniert perfekt mit Desserts, Kuchen, Pralinen und Torten. Doch auch in Salatdressings macht sich Haselnussmus gut, vor allem in Verbindung mit einer fruchtigen Komponente wie Orangensaft.

        Kokosnussmus

        Kokosnussmus entsteht, indem das frische Fruchtfleisch der Kokosnuss zerkleinert, getrocknet und vermahlen wird. Mit Kokosnussmus bringst du eine feine Kokosnote in asiatische Pfannengerichte oder Currys. Es verleiht aber auch süßen Rezepten, wie Kuchen, Desserts und Haferbrei das gewisse Extra. Wenn du Kokosnussmus im Kühlschrank lagerst, ist es hart. Erst bei Raumtemperatur wird es cremig. Du kannst mit Kokosnussmus folgende Rezepte ausprobieren:

        Weitere Nussmus- und Saatenmus-Sorten:

        • Pekannussmus und Macadamianussmus: Diese Sorten sind eher außergewöhnlich und nicht überall zu finden. Sie eignen sich vor allem als besondere Zutat in Süßspeisen.
        • Pistazienmus: Mit Pistazienmus verfeinerst du zum Beispiel Eis, Gebäck oder Smoothie-Bowls. 
        • Tahin (Sesammus): Mus mit herbem, leicht bitteren Geschmack, das in Hummus nicht fehlen darf.
        • Kürbiskernmus: dunkelgrünes, intensiv schmeckendes Mus, das für Nussallergiker:innen interessant ist.
        • Sonnenblumenkernmus: Mus aus Sonnenblumenkernen ist ebenfalls eine leckere Alternative zu Nussmusen.

        Nussmus selber herstellen

        Nur mit dem Stößel geht es leider nicht: Um Nussmus herzustellen, brauchst du einen Hochleistungsmixer.
        Nur mit dem Stößel geht es leider nicht: Um Nussmus herzustellen, brauchst du einen Hochleistungsmixer.
        (Foto: CC0 / Pixabay / eroyka)

        Wenn dein Verbrauch an den leckeren Nussmusen auch so hoch ist, kann es sich lohnen, sie beim nächsten Mal selber zu machen. Allerdings brauchst du dafür ein wenig Equipment:

        Zur eigenen Herstellung von Nussmus brauchst du unbedingt einen Hochleistungsmixer. Das Gerät muss nämlich einiges an Power mitbringen, um die Nüsse so fein zu vermahlen, dass die Nussöle quasi herausgequetscht werden. Im Backofen röstest du die Nüsse vorher, damit sich das Nussaroma entfalten kann. Bewahre das Nussmus in den sterilisierten Gläsern auf. 

        Nussmus stellst du bei den meisten Nusssorten in denselben Schritten her:

        1. Röste die Nüsse im Backofen und lasse sie anschließend abkühlen.
        2. Verarbeite die Nüsse im Hochleistungsmixer: Zuerst werden sie zerkleinert, dann vermahlen, und wenn die Nussöle austreten zu einer Creme. Das Mus ist fertig, wenn du einen glänzenden, öligen Film auf der Masse siehst.
        3. Verfeinere das Nussmus (optional): Wenn du magst, kannst du das Nussmus mit Gewürzen wie Zimt oder Vanille, Salz oder Kakao verfeinern und mit Ahornsirup oder Rohrohrzucker süßen. Nachdem du die Extras hinzugefügt hast, mixe das Mus noch einmal gut durch.
        4. Bewahre das Nussmus in einem sterilisierten Glas auf. 

        Wie genau du die einzelnen Nussmus-Sorten herstellst, kannst du in den folgenden Utopia-Ratgebern nachlesen:

        1. Mandelmus selber machen
        2. Haselnussmus selber machen 
        3. Cashewmus selber machen

        Tipp: Du kannst unterschiedliche Nusssorten für ein ganz besonderes Nussmus auch miteinander kombinieren. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Kokos-Mandelmus mit einer Prise Salz? 

          Nussmus aufbewahren

          In kleinen Einmachgläsern oder alten Schraubgläsern kannst du dein Nussmus aufbewahren.
          In kleinen Einmachgläsern oder alten Schraubgläsern kannst du dein Nussmus aufbewahren.
          (Foto: CC0 / Pixabay / Pexels)

          Nussmuse sind aufgrund des hohen Fettgehalts bis zu 3 Monate haltbar, sogar im geöffneten Zustand. So lagerst du Nussmus richtig:

          • Entnimm das Nussmus immer mit einem sauberen Löffel.
          • Bewahre es entweder lichtgeschützt bei Raumtemperatur auf oder im Kühlschrank. Dort wird die Konsistenz dann aber fester.
          • Bei längerer Lagerung kann sich das Nussöl absetzen. Rühre es erst kurz vor dem Verzehr wieder unter, denn das Öl dient als zusätzliche Schutzschicht. Diese trägt dazu bei, dass das Nussmus länger haltbar bleibt.

          Es kann sein, dass dein Nussmus weniger lang haltbar ist. Wenn das der Fall ist, dann verbrauche es möglichst innerhalb von drei Wochen oder friere es ein. 

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