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Zero-Waste-Badezimmer: 17 praktische Tipps für weniger Plastik im Bad

Bad Seife Handtuch Lavendel
Pixabay

Selbst wenn wir in allen anderen Lebensbereichen verantwortungsvoll konsumieren – im Bad verwenden wir oft gedankenlos Wegwerfprodukte und jede Menge Plastik. Dabei könnten wir eigentlich ohne viel Aufwand auf müllfreie Alternativen umsteigen. Hier findest du 17 einfache Tipps für dein Zero-Waste-Badezimmer.

In vielen Bereichen verzichten wir bereits auf Plastik – zum Beispiel beim Obst- und Gemüsekauf oder mit einem Thermobecher statt Einweg-Coffee-to-go. Im Badezimmer dagegen fällt oft noch viel Plastikmüll an. Schluss mit Plastik im Bad: Wir haben 17 Tipps für das Zero-Waste-Bad für dich zusammengestellt.

1. Zähne putzen

Bambus-Zahnbürsten gibt es zum Beispiel von Hydrophil, die Borsten sind hier aus biologisch abbaubarem Nylon. Es gibt sie in vielen Onlineshops (z.B.** bei Ecco Verde, Avocadostore oder Amazon), in Norddeutschland bekommt man die Zahnbürsten bei der Drogeriemarktkette Budni und deutschlandweit in vielen plastikfreien Läden.

Es gibt aber auch Zahnbürsten aus heimischem Holz, beispielsweise aus Buchenholz bei dm.

Die Swak-Zahnbürste (u.a. bei** Avocadostore oder Amazon) besteht aus einem Griff aus holzbasiertem, kompostierbarem Biokunststoff und einem Kopf aus natürlichem Miswak. Das Holz enthält wichtige Inhaltsstoffe, die unsere Zähne pflegen – ganz ohne Zahnpasta. Noch natürlicher sind nur die „puren“ Miswak-Zweige, man bekommt sie z.B. bei Waschbär**.

Als Alternative zur Zahnpasta aus der Tube kannst du es mal mit „fester“ Zahnpasta versuchen (z.B. von Lamazuma, erhältlich** bei Avocadostore), in vielen Unverpackt-Läden gibt es außerdem Zahnputztabletten in Schraubgläsern oder Papiertütchen (z.B. bei Naturlieferant oder Original Unverpackt auch online zu bestellen). Wir haben auch eine Anleitung für dich, wie du Zahnpast selber machen kannst.

Zahnseide besteht üblicherweise aus Kunststoff, es gibt sie inzwischen aber auch aus Rizinusöl, ummantelt mit pflanzlichem Wachs und für Veganer:innen geeignet (z.B. bei Waschbär**)

Mehr Tipps zur nachhaltigen Zahnpflege findest du in diesem Beitrag:

2. Zero-Waste-Badezimmer: Das Deo

Deo ohne Aluminium selbst machen
Deo ohne Plastik: Deocreme, festes Deo – oder fürs Zero-Waste-Badezimmer gleich selber machen (Foto: © smarticular)

Gute Alternative zur Sprühdose: Deocremes bekommt man oft in kleinen Metall- oder Glasdosen, die (theoretisch) weiterverwendet werden können. Vor allem aber sind sie sehr ergiebig, so dass das Verhältnis von Verpackung zu Inhalt günstiger ist als bei herkömmlichen Deosprays. Einige Hersteller findest du in unserer Bestenliste Bio-Deo ohne Aluminium:

Feste Deos kommen fast ohne Verpackung aus und sind ebenfalls sehr ergiebig (z.B. bei Avocadostore**).

Und Experimentierfreudige können auch einfach mal versuchen Deo selber zu machen:

3. Hände waschen im Zero-Waste-Badezimmer

Plastik vermeiden: Stück Seife statt Flüssigseife
Zero-Waste-Badezimmer: Flüssigseife im Plastikspender braucht kein Mensch. (Foto: "Soap" von Ilya Yakubovich unter CC BY-SA 2.0)

Es ist so simpel, dass es fast schon albern ist, es immer wieder zu wiederholen: Flüssigseife im Plastikspender ist völlig unnötig, feste Naturseife mit Bio-Inhaltsstoffen gibt es in jedem Drogeriemarkt komplett plastikfrei. Gute Bio-Läden haben oft noch eine größere Auswahl an unverpackten Seifen. Oder du machst Seife einfach selber.

4. Damenhygiene im Zero-Waste-Badezimmer

Menstruationstasse: müllfreie Alternative zu Tampon und Binde
Beliebte müllfreie Alternative zu Tampons: Menstruationstassen. (Foto: © Utopia)

Herkömmliche Wegwerf-Tampons und -Binden verursachen viel Müll. Waschbare Binden und Slipeinlagen, Schwämmchen und Menstruationstassen dagegen kannst du immer wieder verwenden und produzierst so keinen Abfall. Mehr lesen: In der Regel besser: Alternativen zu o.b., Always & Co.

Insbesondere Menstruationstassen sind bei vielen Frauen mittlerweile sehr beliebt, man bekommt sie in den meisten Unverpackt-Läden, in einigen Drogerien und Apotheken und in vielen Onlineshops wie z.B. Avocadostore oder Shop-Apotheke.

Auf unserer Bestenliste zu Damenhygiene findest du auch viele müllfreie Produkte:

5. Das Zero-Waste-Badezimmer putzen

Tipps Großeltern Putzen mit Hausmitteln
Bei Zero Waste heiß es: Hausmittel statt Putzmittel! (Foto: © Utopia)

Unter Umweltschutz-Aspekten ist bei allen Reinigungsmitteln am wichtigsten: Nicht zu viel verwenden! Sparsamer Umgang mit dem Inhalt bedeutet auch: weniger Müll. Um Plastikflaschen einzusparen, gibt es aber noch mehr Möglichkeiten.

Großpackungen (z.B. von Memo oder Ecover) produzieren weniger Plastikmüll als kleine Flaschen.

Plastikfreie Läden und einige Bioläden bieten zudem Reinigungsmittel zum Selbst-Abfüllen an. Hier kannst du einfach wieder verwendbare Behälter befüllen.

Statt Reinigungsmitteln kannst du zum Putzen deines Zero-Waste-Badezimmers auch einfach Hausmittel verwenden: Diese sind in der Regel viel ergiebiger als gekaufte Putzmittel, weil du viel weniger davon brauchst – eine Flasche Essigessenz beispielsweise hält ziemlich lange. Lies hier mehr dazu:

6. Haare waschen ohne Müll

Haare waschen, ohne dabei Plastikmüll zu produzieren – das geht mit „normalem“ Shampoo nicht, die Plastikflasche ist irgendwann leer und landet im Müll. Einige plastikfreie Läden bieten die Möglichkeit, Shampoo in eigene Behälter abzufüllen.

Feste Haarseifen gibt es verpackungsfrei in vielen Bioläden und online, z.B. Savion-Haarseife bei Ebay** oder direkt bei Savion. Andere Savion-Haarseifen gibt es bei Grüne Budebei Waschbär** oder Amazon**.

Auch feste Shampoos am Stück bekommt man in Bio-,  Naturkosmetik- und Unverpackt-Läden oder online z.B. bei Avocadostore**.

Viele andere Möglichkeiten wie zum Beispiel das Waschen mit Roggenmehl oder Lavaerde findest du in unserem Beitrag No Poo: Haare waschen ohne Shampoo:

7. Rasieren im Zero-Waste-Badezimmer

(fast) plastikfreie Rasierer
Zero-Waste-Badezimmer: Rasieren ohne Plastikmüll (Foto: © Ezio Gutzemberg - stock.adobe.com)

Vor allem Einweg-Rasierer verursachen viel unnötigen Plastikmüll. Schicke und langlebige Alternative zum üblichen Nassrasierer: Rasierer aus Holz oder Edelstahl (gibt es z.B. bei Tante Olga). Allerdings muss man hier je nach Modell immer noch hin und wieder den Kopf oder zumindest die Klinge ersetzen.

Rasierschaum aus der Sprühdose kann man ganz einfach durch Rasierseife ersetzen (am Stück oder in der Dose). Wirklich Zero Waste ist das altmodische Rasieren mit Rasiermesser, Seife und Pinsel.

Wenn du mehr wissen willst, haben wir hier auch einen eigenen Artikel zur Zero-Waste-Rasur für dich:

8. Zero-Waste-Badezimmer: Duschen

Dass wir uns daran gewöhnt haben, Duschgel aus der Plastikflasche zu drücken, bedeutet nicht, dass wir das so machen müssen: Duschgel kannst du ganz einfach ersetzen durch gute, rückfettende Naturseifen am Stück wie etwa Alepposeife.

Lies dazu auch:

Kaufen: Naturseifen und palmölfreie Seifen findest du u.a. unter diesen Links bei Avocadostore**Ecco Verde** und BioNaturel**

9. Abschminken

Zero Waste: Abschminken mit Baumwoll-Pads
Zero Waste: abschminken mit Baumwoll-Pads. (Foto: © Avocado Store / Pure Skin Food)

Um Make-Up zu entfernen, verwenden wir meist entweder Waschgel in der Plastiktube, Abschminktücher oder Wattepads mit Reinigungslotion.

Wer versuchen will, Müll zu vermeiden, kann stattdessen waschbare Reinigungspads aus Baumwolle verwenden. Die gibt es in einigen Unverpackt-Läden und Online-Shops zu kaufen (z.B. Ecco Verde**, Monomeer). Öko-Test hat zuletzt waschbare Abschminkpads getestet: 30 Abschminkpads bei Öko-Test: So schneiden Einweg- und wiederverwendbare Pads ab

Alternativ verraten wir dir, wie du deine Abschminkpads selber machen kannst.

10. Waschmittel

Waschmittel selber machen aus Kastanien
Waschmittel kann man ganz leicht selber machen, z.B. aus Kastanien. (Foto: Utopia/vs)

Besser als Flüssigwaschmittel: Waschpulver bekommt man oft in gut recycelbares Papier bzw. Pappe verpackt und in größeren Packungen. Zudem ist Pulver meist ergiebiger und es entsteht so deutlich weniger Müll. Wenn möglich, kauf am besten Großpackungen (z.B. online von Memo, Klar oder Ecover). Du findest nachhaltige Waschmittel und -pulver auf unserer Bestenliste Bio-Waschmittel.

In verpackungsfreien Läden und einigen Bioläden gibt es außerdem Waschmittel zum Selber-Abfüllen.

Alternative: Waschmittel selber machen. Wir haben Anleitungen für Waschmittel aus Soda und Seife, Waschmittel aus Kastanien und waschen mit Efeu.

11. Abfluss reinigen

Abfluss reinigen geht ohne Chemie und Abfall.
Abfluss reinigen geht ohne Chemie und Abfall. (Foto: "Plopper" von M.Minderhoud unter CC-BY-SA-3.0)

Speziell verstopfte Abflüssen werden in der Verzweiflung oft mit der Chemiekeule behandelt – dabei gibt es zum Abfluss reinigen deutlich sanftere Methoden, die weniger oder keinen Plastikmüll hinterlassen.

Nämlich erstens: Hausmittel, zum Beispiel Soda und Essig. Und zweitens: mechanische Methoden, also Saugglocke oder Rohrreinigungsspiralen. Erst, wenn es damit nicht klappt, solltest du es mit einem ökologischen Abflussreiniger versuchen oder im Zweifel den Fachmann rufen.

12. Zero-Waste-Badezimmer: Ist Badespielzeug erlaubt?

Leben ohne Plastik: Badespielzeug aus Naturkautschuk
Badespielzeug aus Naturkautschuk statt Plastik (Foto: © Avocado Store / Hevea)

Quietsche-Enten aus Plastik finden sich vermutlich in fast jedem Familien-Bad. Wie viele Kunststoff-Produkte bergen sie die Gefahr Schadstoffe auszudünsten.

Wer versuchen will, die Gesundheitsgefahr und natürlich Plastik zu vermeiden, findet in gut sortierten Spielzeugläden und im Internet Badespielzeug aus Naturkautschuk und Holz (z.B. bei Avocadostore**, Amazon**).

13. Wattestäbchen

Wattestäbchen gibt es inzwischen in fast jedem Drogeriemarkt aus Bambus oder Pappe, was zumindest biologisch abbaubar ist. Dennoch landen die Stäbchen direkt nach dem Gebrauch im Müll (oder im besten Fall auf dem Kompost) und bleiben damit ein Wegwerfprodukt.

Abwaschbar, immer wieder verwendbar und langlebig sind dagegen Ohrenreiniger aus Bambus oder Edelstahl. Man findet sie in verpackungsfreien Läden oder online, z.B. bei Waschbär** (Edelstahl) und dem Original Unverpackt-Shop.

14. Peeling

Peelings kauft man in der Plastiktube – noch problematischer ist aber, dass viele herkömmliche Produkte Mikroplastik enthalten, das so ins Abwasser gelangt. Besser ist auf jeden Fall Naturkosmetik, denn Mikroplastik ist hier verboten.

Zero Waste: Peelingseife
Zero-Waste-Badezimmer: die Peelingseife (Foto: © Utopia)

Ganz plastikfrei sind Peelingseifen am Stück, du bekommst sie in Unverpackt- und Bioläden oder online.

Was auch ganz einfach geht: Peeling selbst herstellen. Zum Beispiel ein Kaffeesatz-Peeling: Fünf Teelöffel abgekühlten Kaffeesatz mit je einem Teelöffel Honig und Olivenöl vermischen, wer will gibt noch etwas braunen Zucker dazu – fertig ist das Peeling. Oder aus Zucker: Einfach groben braunen Zucker mit Olivenöl mischen, wahlweise Rosenblüten oder Kräuter dazugeben, fertig.

15. WC-Bürste, Nagelbürste & Co.

Zero Waste: WC-Bürste aus Holz
Zero Waste im Badezimmer: WC-Bürste aus Holz (Foto: © Bürstenhaus Redecker)

Bürsten aller Art gibt es nicht nur mit Plastikgriff und Kunststoffborsten, sondern auch aus Holz und echten Borsten – langlebig und komplett biologisch abbaubar. Produkte aus heimischen Hölzern findet man immer wieder auf Märkten oder in speziellen Läden (auch Unverpackt-Läden), es gibt sie z.B. vom Bürstenhaus Redecker**.

16. Toilettenpapier im Zero-Waste-Badezimmer

Seit Corona ein heißes Thema: Toilettenpapier. Klopapier ohne Plastikverpackung ist extrem selten und im normalen Handel nicht zu bekommen. Einige plastikfreie Läden bieten inzwischen Klopapier an, das nur mit Papierbanderolen umwickelt ist, Naturlieferant versendet auch plastikfreies Recycling-Toilettenpapier (24 Rollen). Vorteil: Mit 700 anstatt der üblichen 150 bis 200 Blatt sind die Rollen sehr ergiebig. Nachteil: der Preis – ca. 40 Euro für 24 Rollen.

Blogger:innen berichten, dass Großbestellungen und Bestellungen im Gastronomie-Handel (z.B. Einzelblatt) Plastikverpackungen sparen können – einfach mal online informieren, dabei aber auf Recycling-Papier achten.

Das „Smooth Panda“-Toilettenpapier kommt komplett ohne Plastikverpackung aus und wird aus Bambus gefertigt. Berechtigte Kritik: Recycling-Toilettenpapier ist vermutlich umweltfreundlicher und verbraucht weniger Ressourcen als extra Bambus anzubauen.

Wer etwas experimentierfreudig ist, findet hier Ideen für ein Leben ohne Toilettenpapier. Oder lässt sich eine Handbrause neben der Toilette installieren.

17. Hautpflege

Gesichtscremes gibt es von einigen Naturkosmetik-Herstellern in (wiederverwendbaren oder recycelbaren) Dosen im Bioladen, Reformhaus oder Drogeriemarkt.

Hautbalsam in der wieder verwendbaren Dose gibt es auch z.B. bei Savion, Körperbutter bekommt lose man in vielen Bioläden, Unverpackt- und Kosmetik-Shops, oft auch auf Märkten – du solltest allerdings darauf achten, dass es sich um Naturkosmetik handelt (online z.B. bei Monomeer).

Das gleiche gilt für Lippenbalsam. Von Hydrophil beispielsweise gibt es einen aus Sheabutter, Mandelbutter und Hanfwachs (online z.B. bei Avocadostore**). Viele Blogger:innen schwören außerdem auf reines (Bio-)Kokosöl und/oder bieten eigene Selbermach-Rezepte.

Fürs Zero-Waste-Badezimmer schwierig zu ersetzen: Dekorative Kosmetik, Haar-Styling-Produkte, Duschvorhänge

In einigen Bereichen gibt es bisher leider kaum müllfreie Alternativen. Dazu gehört die dekorative Kosmetik. Zwar findet man im Internet Anleitungen, wie man Mascara, Lippenstift & Co. selber machen kann.

Doch Naturkosmetik-Produkte, die ohne (Plastik-) Verpackung auskommt, gibt es nur wenig zu kaufen. Ein paar Ideen gibt es beim Vegan Beauty Blog. Inzwischen bieten einige Hersteller Refill-Systeme an, bei Monomeer gibt es plastikfreien Lippenstift, Zao bietet außerdem dekorative Naturkosmetik in Bambus-Behältern und Nachfüllpackungen an (gibt’s z.B. bei Ecco Verde** oder auf Amazon**).

Für Haar-Styling-Produkte wie Haarspray, Schaumfestiger, Föhnsprays, Gel usw. sind uns bisher keine Zero Waste-Alternativen bekannt – außer natürlich, einfach darauf zu verzichten.

Auch fertige Duschvorhänge, die ganz ohne Kunststoffbeschichtung auskommen, haben wir keine gefunden. Hier kann man aber zumindest auf schadstoffarme, PVC-freie Produkte setzen (online z.B. bei Öko-Planet (CH), duschvorhang.de). Alternative: Duschwände aus Glas installieren.

Lies hier weiter, wie du dein (Männer-)Bad plastikfrei bekommst:

Habt ihr weitere Ideen oder Tipps? Erzählt uns in einem Artikelkommentar davon!

Das Zero-Waste-Bad: 17 praktische Tipps für weniger Plastik

Weiterlesen auf Utopia.de: 

English version available: Zero Waste Bathroom: Tips for Using Less Plastic

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