Die schlimmsten Inhaltsstoffe in Kosmetik Von Annika Flatley Kategorien: Kosmetik Stand: 28. Januar 2021, 14:15 Uhr Foto: © Utopia.de Hormonell wirksame Substanzen, allergieauslösende Duftstoffe, Erdöl und Palmöl – unsere alltäglichen Pflegeprodukte können Stoffe enthalten, mit denen man lieber nicht in Berührung kommen möchte. Utopia zeigt die schlimmsten Inhaltsstoffe in Kosmetik und gute Alternativen. 1. Parabene: Konservierungsstoffe mit Nebenwirkungen Parabene sind in Kosmetika und Pflegeprodukten oft als Konservierungsstoffe zu finden. Sehr viele herkömmliche Produkte enthalten Paraben-Verbindungen – vom Shampoo bis zur Zahnpasta. Das Problem: Parabene stehen als Inhaltsstoff in Kosmetik im Verdacht, hormonell wirksam zu sein. Das bedeutet, sie können im Körper so ähnlich wirken wie Hormone – häufig ähnlich wie das weibliche Geschlechtshormon Östrogen. Daher sind sie potenziell besonders gefährlich für Schwangere, Föten, Kleinkinder und Jugendliche in der Pubertät. Nicht alle Paraben-Verbindungen sind gefährlich, einige sind aus Sicht des wissenschaftlichen Komitees der Europäischen Union sogar unbedenklich, wenn bestimmte Konzentrationsgrenzen eingehalten werden. 2015 senkte die EU-Kommission die Höchstkonzentration der Konservierungsstoffe Propylparaben und Butylparaben. Diese beiden Stoffe stehen im Verdacht, das Hormonsystem beeinflussen zu können. Wiederum andere Parabene lagern sich im Körper an und werden mit Krankheiten und Phänomenen wie Unfruchtbarkeit, Diabetes, verfrühter Pubertät und hormonbedingten Krebsarten wie Brust-, Hoden, und Prostatakrebs in Verbindung gebracht. „Auf die Verwendung von Isopropyl-, Isobutyl-, Pentyl- und Phenylparaben sollte verzichtet werden, bis eine gesundheitliche Bewertung vorliegt“, schreibt das Bundesamt für Risikobewertung (PDF). Parabene stehen im Verdacht, hormonell wirksam zu sein. (Foto: © Utopia.de) Fazit: Da die genauen gesundheitlichen Wirkungen von Parabenen in Pflegeprodukten, vor allem in Verbindung mit anderen Chemikalien, noch nicht ausreichend erforscht sind, empfehlen wir zur Sicherheit darauf zu verzichten. In zertifizierter Naturkosmetik sind Paraben-Verbindungen nicht erlaubt. Mehr lesen: Parabene: Wie gefährlich sind die Zusatzstoffe in Kosmetik? Wie erkennt man, wo Parabene drin stecken? Auf der Inhaltsstoffliste von Kosmetika kann man sie an der Endung „-paraben“ erkennen. Besonders häufig stehen auf der Inhaltsstoffliste: Methylparabene Ethylparabene Pentylparabene Benzylparabene Phenylparabene Butylparabene Propylparabene Isopropylparabene Isobutylparabene 2. Duftstoffe in Kosmetik: ein Problem nicht nur für Allergiker:innen Es ist einer der häufigsten Inhaltsstoffe in Kosmetik ohne echte Wirkung: Weil wir alle gerne gut riechen – und unseren natürlichen Körpergeruch überdecken –, enthalten fast alle Bodylotions, Duschgels, Deodorants usw. Duftstoffe. Diese werden in der Regel ganz harmlos deklariert, meist als „Parfum“ oder „Fragrance“. Viele Duftstoffe gelten allerdings als bedenklich für die Gesundheit, weil sie Allergien auslösen oder verstärken können. Potenziell gefährlich sind auch künstliche Moschus-Düfte (polyzyklische Moschusverbindungen): Sie können sich sowohl im menschlichen Körper als auch in der Umwelt anreichern und stehen nicht nur im Verdacht, allergieauslösend zu sein, sondern zeigten sich im Tierversuch auch als hormonell wirksam und sogar krebserregend. Viele Dufstoffe gelten als allergieauslösend. (Foto: © kozirsky - Fotolia.com) Wie erkennt man Duftstoffe in Kosmetik? Die allermeisten Duftstoffe sind nur in sehr geringen Mengen enthalten uns daher auf Kosmetik- und Pflegeprodukten lediglich mit „Parfum“ gekennzeichnet. Lediglich 26 Duftstoffe, die als besonders allergieauslösend gelten, müssen ab einer bestimmten Menge in der Inhaltsstoffliste explizit genannt werden – das betrifft zum Beispiel: Eugenol Cinnamal Citral Limonene Coumarin Citronellol Farnesol Linalool Achtung: Bedenkliche Duftstoffe kommen nicht nur in konventioneller Kosmetik als häufige Inhaltsstoffe vor, sondern auch in Naturkosmetik. Einige als besonders allergen geltende, kennzeichnungspflichtige Duftstoffe wie beispielsweise Coumarin, Citral oder Linalool finden sich sogar recht häufig in Naturkosmetik-Produkten. Wer sehr empfindliche Haut hat oder den Verdacht, sensibel auf Duftstoffe zu reagieren, sollte auch bei Naturkosmetik auf duftstofffreie „Sensitiv“-Produkte setzen. Wir empfehlen, auch für Kinder am besten duftstofffreie Pflegeprodukte zu verwenden. Mehr zu Duftstoffen und Parfums ohne bedenkliche Inhaltsstoffe findest du hier: Bio-Parfum: 5 empfehlenswerte Marken. 3. Tenside/Emulgatoren: Einlass für Schadstoffe Polyethylenglykol, kurz PEG, und PEG-Derivate sowie Sodium-Lauryl-Sulfate werden als Tenside oder Emulgatoren beispielsweise in Shampoo und Zahnpasta verwendet; sie kommen in sehr vielen Kosmetikprodukten zum Einsatz. PEG und PEG-Derivate können die Haut durchlässiger für Schadstoffe machen. (Foto: © Utopia.de) PEG und PEG-Derivate können unsere Haut durchlässiger machen – für Wirkstoffe, aber auch für Schadstoffe. Vor allem für gereizte Haut sind sie daher kritisch und können potenziell allergieauslösend sein. Zudem können sie möglicherweise als krebserregend geltende Rückstände von Ethylenoxid enthalten. Nicht nur unter Gesundheits- sondern auch unter Umweltschutzaspekten sind PEG und PEG-Derivate bedenklich: Die Stoffe werden häufig auf Basis von umweltschädlichem Erdöl hergestellt und sind zudem ab einer bestimmten Molekülmasse schwer abbaubar. Mit Pflegeprodukten wie Shampoo oder Duschgel können sie über den Abfluss in Gewässer gelangen. Sodium-Lauryl-Sulfate (SLS) trocknen die Haut aus; sie können zu Hautreizungen führen und gelten als potenziell allergieauslösend. (Mehr dazu: Sulfate im Shampoo: Warum sie so bedenklich sind) So erkennt man PEG/PEG-Derivate PEG und PEG-Derivate in Kosmetik erkennst du auf der Inhaltsstoffliste an der Abkürzung „PEG“ in Verbindung mit einer bestimmten Zahl (zum Beispiel PEG-8, PEG-15, PEG-32) an einem „-eth“ im Namen eines Stoffes. (zum Beispiel Sodium Laureth Sulfat). Sodium-Lauryl-Sulfate sind laut INCI (Internationale Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe) auf der Inhaltsstoffliste als solche gekennzeichnet. In zertifizierten Naturkosmetik-Produkten sind PEG/PEG-Derivate und Sodium-Lauryl-Sulfate nicht zugelassen. 4. Aluminium/Aluminiumsalze im Deo Auch wenn man inzwischen häufig von „Aluminium im Deo“ liest und hört: Genau genommen kommen Aluminiumsalze nur in Antitranspirantien vor, nicht in Deos. Der Unterschied: Deos überdecken in erster Linie den Schweiß-Geruch, während Antitranspirantien das Schwitzen ganz verhindern oder reduzieren sollen. Im alltäglichen Sprachgebrauch werden die beiden Begriffe meist synonym verwendet. Aluminiumsalze sind leicht zu erkennen. (Foto: © Utopia.de) Die Aluminiumsalze in den Antitranspirantien verschließen die Poren und hemmen so den Schweißfluss. Durch permanent verstopfte Poren kann ein Schweißstau entstehen, der Hautreizungen und Juckreiz auslösen kann. Dazu kommt: Aluminium kann theoretisch durch die Haut in den Körper gelangen – insbesondere durch gereizte oder verletzte Haut, etwa nach der Rasur. Der Stoff Aluminium gilt grundsätzlich als nervenschädigend und steht im Verdacht, reproduktionstoxische Wirkungen (d.h. Wirkungen auf Fruchtbarkeit und Föten im Mutterleib) zu haben. Zwar stufen inzwischen Behörden wie das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) und der EU-Ausschuss für Verbrauchersicherheit die Verwendung von Aluminiumverbindungen als sicher ein – aber es geht auch gut ohne. Aluminiumsalze im Deo kann man leicht meiden – viele Hersteller verzichten inzwischen darauf. (Foto: CC0 Public Domain / Unsplash.com - Alexa Mazzarello) So erkennt man Aluminiumsalze in Kosmetik Aluminium ist als Inhaltsstoff in der Regel nicht schwer zu erkennen: Es steht auf der Verpackung zum Beispiel als „Aluminium Chlorohydrate“ bzw. Aluminiumchlorid. Da Antitranspirantien grundsätzlich Aluminiumsalze enthalten, kann man auch einfach gezielt auf Produkte verzichten, die die Bezeichnung „Antitranspirant“ oder „Antiperspirant“ tragen. Aufgrund der öffentlichen Debatte um Aluminium in Deos verzichten inzwischen viele Hersteller auf Aluminiumsalze oder bieten Produkte offensiv als „frei von Aluminiumsalzen“ an. Allerdings sollte man auch bei diesen Produkten genau hinsehen: Frei von Aluminiumsalzen bedeutet nicht automatisch frei von anderen bedenklichen Inhaltstoffen. Am besten beraten ist man immer noch mit Deos von Naturkosmetik-Herstellern. Gute Alternative: Deocremes. Gute Deos ohne Aluminium findest du auch in unserer Deo-Bestenliste: Bestenliste: Deo ohne Aluminium Platz 1Weleda Deodorants 4,4 341 DetailBioNaturel** Platz 2Ponyhütchen Deocreme 4,8 18 DetailPonyhütchen** Platz 3Speick Deos 4,2 127 DetailBioNaturel** Platz 4Dr. Hauschka Deomilch 4,3 69 DetailDr. Hauschka** Platz 5Lavera Deos 4,0 64 DetailAvocadostore** Platz 6Alterra Deos 3,8 89 Detail** Platz 7Logona Deos 4,4 16 DetailBioNaturel** Platz 8Alverde Deos 3,6 237 Detail Platz 9Farfalla Deos 4,7 9 DetailBioNaturel** Platz 10Ben & Anna Deo 4,8 8 DetailBen & Anna** Platz 11Terrorists of Beauty Deostick 5,0 6 DetailTerrorists of Beauty** Platz 12Primavera Deos 4,1 15 DetailBioNaturel** 5. Erdöl als Kosmetik-Inhaltsstoff: knappe Ressource mit zweifelhaftem Effekt Erdöl ist in irgendeiner Form in extrem vielen Kosmetik- und Pflegeprodukten enthalten. Denn: Viele Inhaltsstoffe werden auf Basis von Erdöl hergestellt. Es ganz zu vermeiden ist daher vor allem in herkömmlicher Kosmetik schwierig. Hinter den Begriffen „Paraffin“ und „Mineral Oil“ verbirgt sich Erdöl. (Foto: © Utopia.de) Zum einen kommt Erdöl in Kosmetika wie zum Beispiel Handcremes oder Lippenstiften als fettende Komponente in Form von Paraffinen vor (zum Beispiel als Paraffinum Liquidum, Isoparaffin) oder auch zum Beispiel als „Wax“ oder Vaseline. Zum anderen bildet Erdöl den Ausgangsstoff für viele andere Inhaltsstoffe in herkömmlichen Pflegeprodukten – zum Beispiel PEG/PEG-Derivate, einige Duftstoffe, Phthalate oder UV-Filter. Erdöl ist vor allem aufgrund der zunehmend riskanten Förderung und Verwertung äußerst problematisch für die Umwelt. Als Bestandteil von Pflegeprodukten ist es zwar nicht unmittelbar schädlich, aber auch nicht wirklich hilfreich: Die Haut wird „abgedichtet“, sie wirkt so zwar glatt und weich, erhält aber keine echte Pflege. Lippenstifte und Lippenbalsam enthalten häufig Fette auf Erdölbasis. (Foto: Colourbox) MOSH und MOAH in Kosmetik Die Stiftung Warentest und Öko-Test finden regelmäßig Verunreinigungen mit Mineralöl-Substanzen in Pflegeprodukten mit erdölbasierten Inhaltsstoffen. Sogenannte MOSH (Gesättigte Mineralöl-Kohlenwasserstoffe) und MOAH (Aromatische Mineralöl-Kohlenwasserstoffe) sind gesundheitlich bedenklich. MOSH werden vom Körper leicht aufgenommen und können in einigen Organen angelagert werden. MOAH stehen im Verdacht, krebserregend und erbgutverändernd zu sein. Mineralöle sind außerdem biologisch schwer abbaubar. Wie erkennt man Erdöl in Kosmetik? Ob Erdöl-basierte Fette als Zutat in Pflegeprodukten stecken, erkennt man zum Beispiel an den Bezeichnungen: Paraffinum Liquidum Isoparaffin (Microcrystalline) Wax Vaseline Mineral Oil Petrolatum Cera Microcristallina Ceresin Ozokerite Andere Inhaltsstoffe, die auf Basis von Erdöl hergestellt werden, sind deutlich schwerer zu erkennen. Wirklich komplett vermeiden kann man Erdöl in Kosmetik eigentlich nur, indem man konsequent zertifizierte Naturkosmetik verwendet. 6. Mikroplastik: immer noch weit verbreitet Dass Mikroplastik als Inhaltsstoff in Kosmetik ein Problem ist, hat sich in den vergangenen Jahren herumgesprochen. Dennoch kommt es noch immer häufig vor. Bei Mikroplastik handelt es sich um winzige Kunststoffpartikel, die viele Kosmetikhersteller ihren Produkten zusetzen – etwa als kleine Kügelchen im Peeling oder als Füllstoffe. Kläranlagen können Mikroplastik derzeit nicht aus dem Abwasser filtern, so gelangen die Kunststoffe in die Umwelt und vor allem in die Meere. Dort verbleiben sie hunderte von Jahren; welchen Schaden sie dabei bei Meeresorganismen anrichten, ist heute noch kaum absehbar. Noch immer steckt Mikroplastik als Inhaltsstoff in vielen Kosmetika. (Foto: © Utopia) Wie erkennt man Mikroplastik in Kosmetik? Viele Kosmetikhersteller behaupten inzwischen, auf Mikroplastik zu verzichten oder bald verzichten zu wollen. Doch die meisten Unternehmen verstehen darunter ausschließlich feste Plastikpartikel, wie sie zum Beispiel in Peelings und Duschgels vorkommen. Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace und BUND warnen aber vor deutlich mehr Kunststoffen in Kosmetika und fassen unter den Begriff Mikroplastik auch Kunststoffe (Polymere), die wasserlöslich sind oder in den Produkten in flüssiger, gelförmiger, wachsförmiger Struktur oder in Nanogröße vorkommen können. Übereinstimmend raten Greenpeace und BUND von folgenden Inhaltsstoffen in Kosmetika ab: Acrylate Copolymer (AC) Acrylate Crosspolymer (ACS) Polyamide (PA, Nylon-6, Nylon-12) Polyacrylate (PA) Polymethylmethacrylate (PMMA) Polyethylene (PE) Polyethylenterephthalate (PET) Polypropylene (PP) Polystyrene (PS) Polyurethane (PUR) Allerdings finden wir, dass auch alle anderen synthetischen Polymere in Kosmetikprodukten unnötig sind und raten davon ab – wir bezeichnen diese Stoffe oft als „Mikroplastik im weiteren Sinne“. Das betrifft zum Beispiel die Stoffe Acrylates Copolymer (AC) Acrylates Crosspolymer (ACS) Polyquaternium (PQ) Polyacrylate (PA) Fazit: Wir raten, wann immer möglich, auf Kunststoffe in Kosmetika zu verzichten. Auf der sicheren Seite bist du mit zertifizierter Naturkosmetik – hier sind erdölbasierte Polymere nicht zugelassen. Mehr dazu: 12 Tipps, was du gegen Mikroplastik tun kannst 7. Palmöl: Ist fast überall drin Palmöl steckt in extrem vielen Pflegeprodukten. (Foto: © Utopia.de) Palmöl findet sich nicht nur in sehr vielen Lebensmitteln, sondern auch als Inhaltsstoff in extrem vielen Kosmetika, da es rückfettend und antioxidativ wirkt und vor allem, weil es für die Hersteller billig zu bekommen ist. Palmöl (häufig gekennzeichnet als „Palmitate“) ist zwar nicht unbedingt schädlich für unsere Gesundheit, zumindest nicht als Kosmetik-Inhaltsstoff. Aber für die Umwelt ist der massenhafte Einsatz eine Katastrophe. Die immer weiter steigende Nachfrage nach billigem Palmöl führt vor allem in Südostasien zu gewaltigen Umweltzerstörungen. Wertvoller Regenwald wird durch Brandrodung hektarweise vernichtet – das ist nicht nur traurig, sondern eine ernste Gefahr für die Artenvielfalt, die lokale Bevölkerung und das Weltklima. Mehr zur Palmöl-Problematik: Palmöl: Die tägliche Regenwald-Zerstörung beim Einkauf Für Palmöl wird der Regenwald gerodet. (Foto: CC0 / Pixabay / MemoryCatcher) Wie erkenne ich Palmöl in Kosmetik? Es ist beinahe unmöglich, den Überblick über all die verschiedenen Bezeichnungen zu behalten, hinter denen sich Palmöl verbirgt. Zum Beispiel bezeichnen fast alle Inhaltsstoffe, die den Wortbestandteil „palm“ oder „palmitate“ haben Palmöl. Viele Inhaltsstoffe können, müssen aber nicht Palmöl als Basis haben; so kann es sich zum Beispiel hinter den Begriffen Cetearyl Alcohol, Glyceryl Stearate oder Stearic Acid verbergen. Hier findest du 25 verschiedene Bezeichnungen für Palmöl in Kosmetik und Lebensmitteln. Palmöl wird leider auch in Naturkosmetik verwendet, hier allerdings in der Regel zumindest zertifiziert. Es gibt einige, wenige Kosmetika ohne Palmöl, die aber oft nur in speziellen Shops zu finden sind. Komplett darauf zu verzichten, ist also schwierig. Viele zertifizierte Naturkosmetik-Hersteller verwenden zumindest „besseres“, bio-zertifiziertes Palmöl. Mehr dazu: Bio-Palmöl: Zertifizierte Zerstörung oder echte Alternative? 8. UV-Filter und UV-Absorber: nicht nur in Sonnencreme Viele Pflegeprodukte und Kosmetika wie Sonnencremes, Lippenbalsam und Make-Up enthalten UV-Filter oder UV-Absorber. UV-Filter sollen dafür sorgen, dass die Haut vor schädlichen UV-Strahlen geschützt ist. UV-Absorber sollen die Kosmetikprodukte selbst vor UV-Strahlen schützen. Benzophenone ist ein bedenklicher UV-Filter. (Foto: © Utopia.de) Viele chemische UV-Filter gelten als bedenklich: Sie stehen im Verdacht, hormonell wirksam zu sein, Allergien auslösen zu können und/oder sogar krebserregend zu sein. Der UV-Filter Benzophenone beispielsweise wurde von der IARC (Internationale Agentur für Krebsforschung) als möglicherweise krebserzeugend eingestuft und verursachte im Tierversuch Veränderungen des Hormonsystems (endokriner Disruptor). Zudem kann die Chemikalie, wenn sie etwa mit der Sonnencreme ins Meer gelangt, Korallen schädigen. Auch die UV-Filter Ethylhexyl Methoxycinnamat und 4-Methylbenzylidene Camphor zeigten im Tierversuch eine hormonelle Wirkung. Für die UV-Filter Homosalate und Octocrylene wurde im Zellversuch ebenfalls eine hormonelle Wirkung nachgewiesen. Auch Isoamyl Methoxycinnamate und Octyl Methoxycinnamate stehen im Verdacht, hormonell wirksam zu sein. Sonnencremes enthalten oft bedenkliche UV-Filter. (© creativefamily - Fotolia.de) So kann man chemische UV-Filter erkennen Chemische UV-Filter stecken unter anderem hinter den Bezeichnungen Benzophenone-3 Benzophenone-4 Benzophenone-5 Ethylhexyl Methoxycinnamat Octocrylene Homosalate Isoamyl Methoxycinnamate Octyl Methoxycinnamate, 4-Methylbenzylidene Camphor Butyl Methoxydibenzolmenthane Ethylhexyl Dimethyl PABA Auch Titanium Dioxide und Zinc Oxide sind UV-Filter – allerdings handelt es sich hier um mineralische UV-Filter, die vereinfacht gesagt die UV-Strahlung auf der Haut reflektieren. Auch Titandioxid ist nicht gänzlich unumstritten. Nach aktuellem Kenntnisstand können wir aber bei Sonnencremes prinzipiell (Bio-)Produkte mit mineralischen Filtern empfehlen. Mehr dazu: Bio-Sonnencreme: wirksamer Schutz ohne Risiko? Wie erkennt man, was in Kosmetik steckt? Wissen was drinsteckt mit der App Codecheck (© tanatat - Fotolia.com; www.codecheck.info) Auf der Verpackung von Pflegeprodukten müssen alle Inhaltsstoffe angegeben sein. In der EU ist dafür eine bestimmte Form vorgeschrieben: Die Internationale Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe (INCI) legt fest, welche Substanzen wie deklariert werden müssen. Die Auflistung chemischer Bezeichnungen ist allerdings für Durchschnitts-Verbraucher:innen nicht immer leicht zu verstehen. Mehr lesen: INCI: „Ingredients“-Liste auf Kosmetik richtig lesen – eine Anleitung Services wie Codecheck und ToxFox helfen: Die Apps zeigen, was wirklich in den Kosmetikprodukten steckt, welche Inhaltsstoffe bedenklich sind und warum. Wer sich unsicher ist, sucht hier einfach nach dem konkreten Produkt (bzw. scannt den Barcode mit dem Smartphone) und bekommt dann eine Einschätzung der einzelnen Inhaltsstoffe angezeigt. Bessere Inhaltsstoffe in Kosmetik: Das sind die Alternativen Wer gesundheits- und umweltschädliche Substanzen in Pflegeprodukten vermeiden will, sollte zertifizierte Naturkosmetik-Produkte kaufen. Die gibt es inzwischen fast überall und für jedes Budget. In Naturkosmetik stecken deutlich weniger bedenkliche Inhaltsstoffe. (Foto: CC0 Public Domain / Unsplash.com - Allef Vinicius) Günstige Varianten sind etwa die Naturkosmetik-Eigenmarken der Drogeriemärkte (zum Beispiel Alverde bei dm, Alterra bei Rossmann). Diese enthalten rein natürliche Inhaltsstoffe, setzen dabei aber meist auf günstige Rohstoffe. Hochwertige Naturkosmetik gibt es von etablierten Premium-Herstellern wie zum Beispiel Weleda, Lavera, Sante oder Dr. Hauschka – viele davon sind in Drogerien oder sogar Supermärkten erhältlich, andere in Bioläden, Apotheken und Online-Shops. Übrigens: Hier findest du aktuelle Gutscheine für Naturkosmetik. Die besten uns bekannten Naturkosmetik-Hersteller findest du in unserer Bestenliste: Bestenliste: Die besten Naturkosmetik-Hersteller Platz 1i+m 5,0 9 DetailAvocadostore** Platz 2Urtekram 5,0 6 DetailEcco Verde** Platz 3Weleda 5,0 6 DetailAvocadostore** Platz 4Dr. Hauschka 4,6 8 DetailDr. Hauschka** Platz 5Lavera 4,4 9 DetailAvocadostore** Platz 6Alterra 4,6 7 DetailAmazon** Platz 7Farfalla 4,8 5 DetailAvocadostore** Platz 8Speick 5,0 4 DetailAvocadostore** Platz 9Martina Gebhardt Naturkosmetik 5,0 3 DetailAvocadostore** Platz 10Alverde 3,8 8 DetailAmazon** Platz 11Primavera 4,2 5 DetailAvocadostore** Platz 12Hej Organic 4,7 3 DetailHej Organic** Das Kontrollierte Naturkosmetik“-Siegel des BDIH, definiert Mindestkriterien für Naturkosmetik. Die damit gekennzeichneten Produkte sind weitaus umweltfreundlicher und verträglicher als konventionelle. Sehr weit verbreitet ist das „Natrue“-Siegel; die Siegel von Ecocert und Naturland findet man seltener. Die Label „Leaping Bunny“ des HSC und der „Hase mit schützender Hand“ des IHTK sowie die „Veganblume“ garantieren zudem, dass das Produkt tierversuchsfrei hergestellt wurde. Weiterlesen auf Utopia.de: Bestenliste: Die besten Bio-Shampoos Diese Naturkosmetik-Marken bieten bessere Schminke Haut, Haare und Körper: So findest du die richtige Seife ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 680 44 Vielen Dank für deine Stimme! Verwandte Themen: Kaufberatung Palmölproblematik Sonnenschutz Utopia auf Instagram HOL DIR DEN UTOPIA NEWSLETTER Leave this field empty if you're human: