Mit einem Baby ändert sich vieles – doch Bio sollte auch mit einem Baby Priorität bleiben. Warum du gerade bei Babys auf ökologische Kriterien achten solltest und welche Babyprodukte du in Bio kaufen kannst, erfährst du hier.
Jede:r möchte für das Neugeborene nur das Beste. Auch wenn die finanziellen Ausgaben mit Baby höher ausfallen als zuvor, solltest du daher, wenn möglich, bei der Baby-Ausstattung nicht auf Bio-Produkte verzichten.
Vorrangig denkst du wahrscheinlich an Bio-Lebensmittel zur Zubereitung von Babybrei. Doch auch in vielen anderen Bereichen kannst du mit Bio-Produkten nicht nur etwas Gutes für die Umwelt, sondern vor allem auch für dein Baby tun. Schließlich kommt es gerade in der frühkindlichen Entwicklungsphase mit vielen Dingen in Kontakt und lutscht an allem, was in seine Hände gelangt. Deshalb sind Bio-Produkte ohne giftige Inhaltstoffe gerade bei Babys sehr wichtig.
Hier erfährst du, bei welchen Baby-Produkten es sich besonders lohnt, in Bio-Qualität zu investieren.
Tipp: Auch wenn Bio – zu Recht – oft teurer ist als konventionelle Produkte, kannst du bei der Bio-Babyausstattung sparen. Dabei können dir Zero-Waste-Tipps fürs Baby helfen.
Bio-Lebensmittel für dein Baby
Einer der wichtigsten Bereiche stellt die Nahrung für dein Baby dar. Zu Beginn ist Muttermilch die beste Option. Laut Ärzteblatt vermuten Forscher:innen, dass Stillen vor möglichen Allergien schützen kann. Zudem schützt die Muttermilch vor weiteren Krankheiten und liefert wertvolle Nährstoffe. Laut dem Deutschen Hebammenverband fördert das Stillen auch die emotionale Bindung zwischen Baby und Mutter.
Wenn die Stillzeit vorbei ist, greifst du am besten zu Lebensmitteln aus ökologischem Anbau. Im konventionellen Anbau kommen chemisch-synthetische Pestizide zum Einsatz, die nicht nur eine schädliche Wirkung auf die Umwelt – beispielsweise tragen sie zum Insektensterben bei und können die Bodenqualität verschlechtern – haben, sondern laut Greenpeace auch auf die eigene Gesundheit.
Das gilt sowohl für frische Kost als auch für gekauften Babybrei. Bei der Kaufentscheidung von Babybreizubereitungen können dir die Öko-Tests helfen. Im Öko-Test erfährst du, welche Bio-Babybreie besonders empfehlenswert sind. Auch der Öko-Test zu verschiedenen Obstbreien gibt Auskunft, welche Breie unter ökologischen Kriterien besonders gut abschneiden.
Weitere Öko-Tests zu Babynahrung:
Wenn es einmal schnell gehen muss, darf natürlich auch zum Babygläschen mit Fertiggerichten gegriffen werden. Laut einer Untersuchung von Stiftung Warentest eignen sich hier jedoch nicht unbedingt alle auf dem Markt vertretenen Marken, um den Nährstoffhaushalt abzudecken.
Bio-Kleidung für dein Baby
Die Erstausstattung für dein Baby zu kaufen kann sehr aufregend sein. Und doch sollte hier nicht nur Farbe, Design und Schnitt im Vordergrund stehen. Die Haut von Babys ist sehr empfindlich. Daher ist es sehr empfehlenswert, schadstoffarme Kleidung zu kaufen.
Bio-Textilien kommen nicht mit Schadstoffen in Berührung. Zudem unterliegen die für sie verwendeten Bio-Rohstoffe, wie Bio-Baumwolle, im Anbau strengeren Kontrollen und die Arbeiter:innen werden besser bezahlt als in der konventionellen Textilindustrie. Orientiere dich beim Kauf an Siegeln, die giftfreie Kleidung garantieren. Du kannst dich auch in unserem Guide für empfehlenswerte Kinderkleidung ohne Gift umschauen.
Weitere Marken**, die Bio-Babykleidung anbieten:
- Tchibo
- People Wear Organic
- In unserer Bio-Kindermode-Bestenliste findest du noch mehr Auswahl.
Natürlich kannst du auch gebrauchte Kinderkleidung kaufen und wieder verkaufen. Damit schonst du nicht nur deinen Geldbeutel, sondern vermeidest auch riesige Klamottenberge, die sich sehr schnell ansammeln.
Auch das richtige Waschen der Babykleidung, beispielsweise mit unbedenklichen Waschmitteln, kann dabei helfen, die Haut deines Babys nicht zu reizen.
Bio-Badzubehör für dein Baby
Die Körperpflege deines Babys spielt eine tägliche Rolle. Damit dies möglichst nachhaltig wird, solltest du auf Bio-Pflegeprodukte zurückzugreifen, die sanft zur empfindlichen Babyhaut sind.
Grundsätzlich gilt bei der Babypflege: Weniger ist mehr. Viele Pflegeprodukte, die heutzutage angeboten werden, brauchst du nicht, um dein Baby optimal zu pflegen.
- Hier kannst du nachlesen, was nicht in den Einkaufskorb muss: Babypflege – auf diese Produkte kannst du verzichten.
Laut Öko-Test sind gerade Feuchttücher oftmals mit gefährlichen Konservierungsstoffen belastet. Du kannst diese ganz einfach durch einen Waschlappen ersetzen. Wenn du nicht komplett auf Feuchttücher verzichten möchtest, kannst du die Feuchttücher selber machen.
Auch bei den täglich notwendigen Windeln solltest du sehr achtsam sein. Wie der Öko-Test ergab, ist sogar der Windeltestsieger mit Erdöl belastet. Statt Wegwerfwindeln, die zudem viel Müll produzieren, kannst du Stoffwindeln benutzen, denn Stoffwindeln kannst du waschen und wiederverwenden.
- Schaue dich in unserer Bestenliste für Stoffwindeln um.
- Weitere nachhaltige Windelalternativen findest du außerdem hier: Alternativen zu Pampers & Co.: Öko-Windeln, Stoffindeln
Auch bei Shampoos solltest du auf Bio-Qualität zurückgreifen. Öko-Test fand Babyshampoos mit krebsverdächtigem Formaldehyd. Viele Babyshampoos enthalten zudem Mikroplastik. Zu Beginn ist ein Shampoo für Babys oftmals ohnehin unnötig. Erst mit vermehrten Haarwuchs lohnt es sich, ein Shampoo zu benutzen. Dieses sollte frei von Duftstoffen sein und wenn möglich von einer Naturkosmetik-Marke stammen. Auch bei Kinderbädern hat Öko-Test herausgefunden, dass Naturkosmetik empfehlenswert ist.
Bio-Spielzeug für dein Baby
Um die Entwicklung deines Kindes zu fördern, biete ihm eine gewisse Auswahl an passendem Spielzeug an, damit es verschiedene Fähigkeiten erlernen kann. Aber auch hier gilt: Weniger ist mehr.
Es gibt schließlich einige Dinge, die nicht ins Kinderzimmer gehören, wie beispielsweise minderwertiges Plastikspielzeug, das oft mit Weichmachern belastet ist, oder Spielzeug aus Weichplastik wie PVC. Dieses fällt in Tests oft mit hoher Schadstoffbelastung auf.
- Bevorzuge daher Spielzeug, das als „phtalat-frei“ und „PVC-frei“ deklariert ist.
- Du kannst auch auf die Siegel „Spiel gut“ und „Fair spielt„ achten. Sie zeichnen sinnvolles, fair produziertes und geeignetes Spielzeug für dein Baby und Kind aus.
Wenn du faires und gesundes Spielzeug kaufen möchtest, gibt es davon inzwischen eine gute Auswahl. Dieses kannst du beispielsweise in Online-Spielzeugläden kaufen, die Bio-Spielzeug anbieten:
Bevor du etwas Neues kaufst, kannst du auch auf Spielzeug aus dem Bekanntenkreis zurückgreifen. Oftmals haben Freund:innen und Familienmitglieder einiges an Spielzeug übrig, das ihre eigenen Kinder nicht mehr benötigen.
Zudem gibt es inzwischen die Möglichkeit, Kinderspielzeug auszuleihen. Das ist eine gute Alternative, um große Spielzeugansammlungen zu vermeiden, da Kinder meist nur eine begrenzte Zeit mit dem Spielzeug spielen. Wenn du selbst etwas über hast, kannst du das Spielzeug spenden.
Bio-Ausstattung für dein Baby
Auch beim Einrichten des Kinderzimmers kannst du darauf achten, woher die Produkte stammen und aus welchen Materialien und Inhaltsstoffen sie bestehen.
Das beginnt bei der Auswahl der Wandfarbe für dein Kinderzimmer. Viele herkömmliche Wandfarben enthalten Schadstoffe, die Allergien auslösen können, wie Öko-Test herausfand. Inzwischen gibt es Anbieter, die auf ökologische Wandfarben setzen.
Wenn du Babymöbel kaufst, solltest du Wert auf die Herkunft und die Art des Holzes legen. Um nicht die illegale Rodung von Wäldern zu unterstützen, solltest du auf FSC-zertifiziertes Holz achten. Besonders nachhaltig sind „mitwachsende“ Kindermöbel, da sie dein Kind jahrelang begleiten können. Du kannst Babymöbel auch gut gebraucht kaufen. Damit sparst du dir Geld und gibst den ohnehin nur kurz gebrauchten Stücken ein zweites Leben.
Bettwäsche sollte möglichst aus Bio-Textilien bestehen oder zumindest nach Öko-Tex Standard 100 produziert sein, sodass sie schadstoffgeprüft sind. Im Öko-Test zu Kinder-Matratzen kannst du dich über empfehlenswerte Matratzen-Modelle erkundigen.
Zur Babyausstattung zählt natürlich auch der oftmals beliebte Schnuller. Ein nachhaltigeres Material für Schnuller ist beispielsweise Naturkautschuk. Solche findest du beispielsweise im **Avocadostore.
Auch bei der Auswahl deiner Babyflaschen solltest du auf ein möglichst schadstofffreies Produkt zurückgreifen. Ob nun Glas oder Plastik besser ist, kannst du im Babyflaschentest von Öko-Test nachlesen.
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