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Pflanzenmilch als Milchersatz: Die besten pflanzlichen Alternativen zu Kuhmilch

Milchalternativen pflanzliche Milch
Foto: nadianb / stock.adobe.com

Vieles spricht für pflanzlichen Milchersatz. Utopia stellt die besten pflanzlichen Alternativen zu Milch vor: Hafermilch, Mandelmilch, Sojamilch, Erbsenmilch … Außerdem zeigen wir dir, welche Pflanzendrinks für Kaffee, Müsli oder zum Kochen taugen.

Kuhmilch zu kaufen ist für viele noch eine Selbstverständlichkeit … über die man aber mal nachdenken kann. Alternativlos ist die Kuhmilch jedenfalls nicht, und jede:r kann anfangen, mal eine der vielen pflanzlichen Milch-Alternativen auszuprobieren. Denn es gibt viel mehr als nur eine!

Die wichtigsten Fragen und Antworten vorweg

Welche Alternativen zu Milch gibt es?

Es gibt unter anderem Hafermilch, Mandelmilch, Sojamilch, Cashewmilch, Hanfmilch, Reismilch, Lupinenmilch, Erbsenmilch und einige Getreidemilchsorten. Sie alle haben unterschiedliche Vorteile und Nachteile.

Was ist der beste Milchersatz?

Das hängt vom Zweck ab. Hafermilch ist gut in Kaffee und Müsli, es gibt spezielle Sorten, die sich zum Aufschäumen eignen. Lupinen- und Erbsenmilch sind eher proteinreich, Mandelmilch beim Backen gut, Reismilch eignet sich für Süßspeisen…

Welche Ökobilanz hat Pflanzenmilch im Vergleich zu Kuhmilch?

Man unterscheidet dabei u.a. zwischen CO2-Emissionen, Wasserverbrauch und Landflächenverbrauch. Für 1L Mandelmilch oder Hafermilch fällt deutlicher weniger klimaschädliches CO2 an als für die gleiche Menge Kuhmilch. Allerdings braucht der Mandelanbau enorm viel Wasser und der oft tödliche Einsatz von Bienen ist dort ein Problem.

Welche Argumente sprechen denn gegen ’normale‘ Milch?

Ist Kuhmilch vielleicht gar nicht so gesund, wie die Werbung sagt? Wird die Massentierhaltung der Tiermilch-Industrie ethisch zum Problem? Und wieso ‚brauchen‘ wir angeblich Kuhmilch, wenn in Wirklichkeit ein Großteil der Weltbevölkerung lak­to­se­in­to­le­rant ist? Über die Argumente gegen Milch informiert der Beitrag 5 Argumente gegen Milch.

Hafer-Pflanzenmilch: regionaler Milchersatz

Hafermilch
Hafermilch vom Hofgut Storzeln

Vielen gilt heute Hafermilch als bester Milchersatz, sowohl geschmacklich als auch aus nachhaltiger Sicht. In den meisten konventionellen Supermärkten findet man Hafermilch inzwischen, oft sogar in Bio-Qualität. Wo du auf jeden Fall fündig wirst: In Bioläden, Biosupermärkten, größeren Drogeriemärkten und Reformhäusern. Seltener als Hafermilch findet man auch Dinkelmilch und Hirsemilch (siehe Absatz „Getreidemilch“ weiter unten).

Hafermilch empfiehlt sich als Milchersatz, weil sie keine Laktose, kein Milcheiweiß und keine Sojabestandteile enthält und somit für viele Menschen gut verträglich ist. Allerdings enthält Hafermilch womöglich Gluten (eine glutenfreie Variante in der Pfandflasche gibt es von Voelkel). Hafermilch ist ziemlich kalorienhaltig (allerdings weniger als Kuhmilch). Zugleich ist sie als Milchalternative ziemlich arm an Nährstoffen und Proteinen.

Für Hafermilch spricht die gute Ökobilanz. Der Anbau kommt meist ohne Herbizide aus, es gibt viel Hafer aus Bio-Anbau. Hafer kann bei uns zudem aus regionalem Anbau kommen – ob das im einzelnen immer der Fall ist, muss man bei jedem Produkt natürlich selbst prüfen. Der Haferdrink von Hofgut Storzeln (s. Bild) kommt zum Beispiel vom Bodensee. Bei Ökotest erhielten viele Hafermilchprodukte ein „sehr gut“.
Außerdem ist es sehr einfach, Hafermilch selbst zu machen. Auch gibt es Hafermilch-Pulver, das man mit Wasser selbst anrühren kann.

Geschmack: Bei der Herstellung wird Getreidestärke in Zucker umgewandelt – darum schmeckt Getreidemilch auch ungezuckert leicht süßlich. Hafermilch, Dinkel- und Hirsedrinks eignen sich als Kuhmilch-Ersatz zum Kochen und Backen. Ihre Süße macht sich außerdem gut im Müsli – genau wie Reismilch. Hafermilch schmeckt im Kaffee zwar etwas getreidig, aber eigentlich sehr angenehm. Es gibt auch aufschäumbare Varianten, die häufig den Zusatz „Barista“ im Namen tragen.

Worauf achten? Achte bei Hafermilch auf das EU-Bio-Siegel, besser noch Siegel namhafter Bio-Anbauverbände wie z. B. Bioland. Achte auf Angaben zur regionalen Herkunft, idealerweise Deutschland oder wenigstens EU (eine Angabe unter dem EU-Bio-Siegel verrät etwas über die Herkunft). Viele Hersteller setzen Getreidemilch Calcium oder andere Inhaltsstoffe zu, ein Blick auf die Zutatenliste gibt Aufschluss. 2021 hat Öko-Test Hafermilch untersucht und hatte nur wenig auszusetzen.

Beispiele:

  • Voelkel Haferdrink Glutenfrei, mit Demeter-Zertifizierung und in der Pfandflasche (erhältlich bei Bioaufvorrat)
  • Velike Bio Hafer Drink Barista, mit Bioland-Hafer aus dem Schwarzwald (erhältlich bei Bioaufvorrat)
  • Hofgut Storzeln Haferdrink Pur, mit Hafer aus Bioland-Betrieben vom Bodensee (erhältlich bei Bioaufvorrat, Memolife oder Greenist)

Preis: ca. 1 bis 3 Euro pro Liter
Mehr Infos: Alles über Hafermilch – Hafermilch selber machen: einfaches Rezept

Alles über Hafermilch als Milchersatz

Mandelmilch: die geschmackvolle Milchalternative

Mandelmilch ist in den USA längst Trend, auch bei uns ist sie als Milchersatz schon fast so populär wie Sojamilch. Zu kaufen gibt es Mandelmilch in den meisten Bioläden und Reformhäusern. Seltener gibt es auch andere Milch-Alternativen aus Nüssen, zum Beispiel Haselnussmilch oder Cashewmilch. Immer öfter gibt es auch Hafer-Mandel-Drinks.

Mandelmilch enthält im Vergleich zu Kuh- und Getreidemilch nur sehr wenig Eiweiß und auch kaum Calcium. Dafür bietet Mandelmilch reichlich Spurenelemente, Vitamine und relativ wenig Fett. Auch beim Kalorienvergleich veganer Milchalternativen kann Mandelmilch (ebenso wie Kokosdrink) punkten.

Zusammengenommen sind Mandeldrinks eine durchaus gesunde Milchalternative. Im Vergleich dazu ist Haselnussmilch fett, nämlich ebenso fett wie Kuhmilch.

Geschmack: Mandelmilch gilt als hervorragender Milchersatz beim Backen. Das leicht nussige Aroma bereichert je nach Geschmack auch jedes Müsli. Im Kaffee neigt Mandelmilch zur flockigen Konsistenz, wir raten eher ab. Haselnussdrinks sind vielleicht mehr eine Alternative zu Kakao als zu Milch: Sie schmecken pur schön nussig, sind dafür aber längst nicht so zuckrig (außer mit Zuckerzusatz).

Worauf achten? Besonders nachhaltig ist Mandelmilch nicht: Mandeln brauchen viel Wasser, die Anbaugebiete liegen in trockenen Regionen (Kalifornien, Spanien oder Italien) und die Transportwege sind dementsprechend lang. Betrachte es als Lebensmittel, nicht als Getränk. Achte unbedingt auf Bio-Produkte. Vorsicht: Nuss- und Mandelmilch wird manchmal Zucker zugesetzt!

Inzwischen gibt es viele Produkte auf Mandelbasis, zum Beispiel veganen Mozzarella namens Mondarella. Und: Du kannst Mandelmilch selber machen.

Beispiele:

  • Allos Mandel Drink 0 % Zucker, mit Bio-Mandeln aus Italien (erhältlich bei Bioaufvorrat)
  • Natumi Mandel Barista, aus europäischen Bio-Mandeln (erhältlich bei Bioaufvorrat oder Greenist)
  • Alnatura Hafer-Mandel-Drink Natur (erhältlich bei Bioaufvorrat oder Mytime)

Preis: ca. 2,50 Euro pro Liter Mandelmilch oder Haselnussmilch
Mehr Infos: Alles über Mandelmilch

Alles über Mandelmilch als Milchersatz

Sojamilch: der klassische Milchersatz

Sojamilch ist eine gängige Milch-Alternative. In Bio-Läden und Reformhäusern gibt es Sojadrinks bei uns schon seit vielen Jahren, inzwischen findet man Sojamilch auch im Supermarkt und in Drogeriemärkten. Sie dienen vielen, die vegan leben wollen, als Eiweiß-Lieferant.

Sojadrinks enthalten gesunde Stoffe wie Folsäure und pflanzliche Proteine – und kein Cholesterin. Allerdings ist der Gehalt an Calcium geringer als bei Kuhmilch, darum bieten viele Hersteller inzwischen Sojamilch mit zugesetztem Calcium an. Strittig sind „Isoflavone“- pflanzliche Hormone, die dem weiblichen Sexualhormon Östrogen ähneln. In Asien glaubt man, dass sie vor Krebs schützen und gegen Beschwerden in den Wechseljahren helfen. Hierzulande spricht man vorsorglich von einer „unklaren Wirkung“ und das Bundesinstitut für Risikoforschung rät, Säuglingen und Kleinkindern keine Sojamilch zu geben. Mehr im Beitrag Sojamilch und Kuhmilch im Vergleich – was ist gesund?

Mit Soja assoziieren zudem viele Menschen Regenwaldabholzung und genmanipulierte Monokulturen. Das sind wichtige Kritikpunkte, allerdings sollte man hieraus keine voreiligen Schlüsse ziehen. Denn während ein Großteil des weltweit angebauten Sojas nicht auf unseren Tellern, sondern in Futtertrögen landet, stammen die Sojabohnen für Sojamilch und Tofu oft aus Europa, in vielen Fällen ist der Anbau bio.

Geschmack: An Sojamilch pur scheiden sich die Geister. Die einen schätzen den getreidigen, teils auch nussigen Geschmack, den anderen schmeckt Sojamilch zu penetrant nach Bohnen. Häufig gelobt wird Sojamilch als Ersatz im Kaffee – auch weil man sie gut aufschäumen kann. Viele Hersteller haben süße Sojadrinks in den Geschmacksrichtungen Vanille und Kakao im Programm. Es gibt auch Soja-Joghurt.

Worauf achten? Um die Transportwege kurz zu halten und Regenwaldabholzung auszuschließen, empfehlen wir Bio-Sojamilch aus Europa.

Beispiele:

  • Natumi Soja Drink Bio, vorwiegend aus österreichischem Soja (erhältlich bei Bioaufvorrat oder Purenature)
  • Berief Bio Soja Natur, mit Sojabohnen aus Deutschland, Österreich und Frankreich (erhältlich bei Rewe)
  • Hofgut Storzeln Soja Drink, Bioland-zertifizierter und vom Bodensee (erhältlich bei Memolife)

Preis: ca. 1 Euro pro Liter Sojamilch
Mehr Infos: Alles über SojamilchKuh- und Sojamilch im Vergleich

Alles über Sojamilch als Milchersatz

Pflanzenmilch aus Getreide

Noch eine Alternative zu Kuhmilch: Getreidemilch und Getreidedrinks. Die werden aus klassischen Getreidesorten wie Dinkel, Hafer (siehe oben), Roggen zubereitet. Selten kommt sie tatsächlich als „Getreidemilch“ bzw. „Getreidedrink“ daher, meist ist sie eben Hafermilch oder Dinkelmilch.

Je nach Sorte ist Getreidemilch kein glutenfreies Lebensmittel. Die Nährstoffe sind okay, Proteine kaum enthalten  – der Name klingt gesünder, als es ist. Ökologisch hat diese Milchalternative aber den Vorteil, dass sie vergleichsweise regional produziert werden kann. Diesen Milchersatz gibt es in besser ausgestatteten Supermärkten, in Reformhäusern und in Bioläden.

Geschmack: Zu Müsli passt Kuhmilch-Ersatz aus Getreide naturgemäß besonders gut. Auch in Kaffee und Tee schmecken Getreidemilchsorten meist gut, sofern man eben den getreidigen Geschmack mag.

Worauf achten? Achte auf Bio-Anbau und eine möglichst regionale Herkunft und studiere die Lebensmittel-Zutatenliste, denn hier wird zuweilen etwas viel Zucker oder anderes hinzugefügt.

Beispiele:

  • Natumi Dinkel Drink, aus Deutschland (erhältlich bei Bioaufvorrat, Purenature oder Greenist)
  • dmBio Dinkel Drink natur, aus Deutschland (erhältlich bei DM)

Preis: ca. 1 bis 3 Euro pro Liter
Mehr Infos: Alles über Getreidemilch

Alles über Getreidemilch als Milchersatz

Hanfmilch: als Milchalternative ein Geheimtipp

Hanfmilch von der österreichischen Firma Frenkenberger
Hanfmilch von der österreichischen Firma Frenkenberger

Hanfmilch, das verheißt irgendwie psychoaktive Bewusstseinserweiterungen. Doch viele, die sich das erhofft haben, wurden enttäuscht: Hanfmilch wird aus Hanfsamen hergestellt, nicht aber aus den Blüten oder Blättern der Hanfpflanze, daher gibt’s hier keinen Milchrausch. In Großbritannien ist Hanfmilch weit verbreitet, bei uns ist die Milch-Alternative noch nicht sonderlich bekannt. Zu kaufen gibt es sie in manchen Bio-Läden und Reformhäusern sowie teilweise in Supermarkt-Filialen. Sie ist allerdings ziemlich teuer.

Hanfmilch enthält kaum ungesundes Fett und ist reich an wertvollen Omega3-Fettsäuren sowie pflanzlichem Protein. Bio ist EcoMil, ein Hanfdrink aus Spanien, den es zum Beispiel bei Alnatura gibt. Ebenfalls bio ist „hemi“ vom Stuttgarter Startup The Hempany. Nicht-bio sind „Frenkenberger Hanfprodukte“, die keinerlei Zusatzstoffe verwenden und im Glas kommen, und „Good Hemp“ im Tetrapak.

Geschmack: Im Kaffee schmeckt Hanfmilch fast wie fettarme Kuhmilch. Man kann sie auch gut pur trinken, dann kommt ein leicht nussiges Aroma durch.

Worauf achten? Das Angebot ist derzeit noch sehr klein. Solltest du eine Auswahl vorfinden, achte auf Bio-Anbau und eine möglichst regionale Herkunft.

Beispiele:

Preis: ca. 3 bis 6 Euro pro Liter Hanfmilch

Mehr Infos: Alles über Hanfmilch

Alles über Hanfmilch als Milchersatz

Reismilch: als Alternative zu Milch eher mau

Eigentlich ist auch Reismilch eine Getreidemilch, weil sie aber zu den beliebtesten und am weitesten verbreiteten Milchersatz-Drinks gehört, führen wir sie genau wie die Hafermilch gesondert auf.

Reismilch ist reich an Kalorien, dabei aber arm an Nährstoffen. Das macht sie nicht gerade zu einem empfehlenswerten Ersatz für Milch. Immerhin ist sie laktosefrei, milcheiweißfrei und auch glutenfrei, daher eignet sich Reismilch als Milchalternative vor allem für Allergiker:innen.

Geschmack: Reismilch ist eine ziemlich dünne Milch, optisch nicht sonderlich schön, geschmacklich eher neutral mit einer süßlichen Note. Wegen der eignet sich Reismilch als Milchersatz für Süßspeisen aller Art, vom Grießbrei bis zum Kuchen. Für Kaffee empfehlen wir Reismilch eher nicht.

Worauf achten? Auch bei Reismilch unbedingt auf Bio-Erzeugung achten. Bei kleinen Kindern sollte man auf Reismilch verzichten (siehe BfR über Reisprodukte).

Beispiele:

  • Allos Reis Drink ungesüßt, hergestellt mit Bio-Reis aus Europa (erhältlich bei Bioaufvorrat)
  • dennree Reis Drink, ebenfalls Bio und aus Europa (erhältlich bei Bioaufvorrat)
  • Voelkel Reis Drink, demeter-zertifizierter Reis aus Italien, in der Pfandflasche (erhältlich bei Bioaufvorrat)

Preis: ca. 2 Euro pro Liter Reismilch
Mehr Infos: Alles über Reismilch

Alles über Reismilch als Milchersatz

Lupinenmilch: der Milchersatz der Zukunft?

Lupinenmilch Lupinendrink Made With Luve
(Foto © Prolupin / Made with Luve)

Süßlupinen sind einer der Hoffnungsträger der pflanzlichen Ernährung. Sie können regional, also in Europa oder Deutschland angebaut werden. Sie enthalten viel Protein, sogar mehr als Sojabohnen. Lupinen werden daher bereits für pflanzliche Fleischersatzprodukte verwendet. Lies dazu den Beitrag Produkte aus Lupine: So vielseitig ist die regionale Soja-Alternative.

Doch auch als pflanzlicher Milchersatz kann die Lupine dienen: Die Hülsenfrüchte werden dazu getrocknet, eingeweicht, gemahlen und der Brei ausgepresst. Lupinenmilch wäre geradezu ideal, denn sie enthält weder Gluten, noch Laktose, Milcheiweiß oder Sojaproteine. Zugleich kann Lupinenmilch Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium, Calcium und Eisen enthalten.

Allerdings gibt es derzeit kaum Hersteller von Lupinenmilch. Uns bekannt sind nur der Made with Luve Lupinendrink, der allerdings nur einen Lupinenanteil von 2,3 Prozent hat, und der Süßlupinen-Drink Milli! Lupine der Marke Soyatoo! (Bio) mit immerhin 10 Prozent Lupinensamen.

Geschmack: Nicht wie Milch, aber relativ geschmacksneutral.

Worauf achten? Das Angebot ist derzeit zu klein, um eine echte Wahl zu haben. Solltest du eine Auswahl vorfinden, achte auf eine möglichst regionale Herkunft und möglichst wenig Inhaltsstoffe, die über das Notwendige hinausgehen. Der Made With Luve Lupinendrink ist gezuckert. Der Milli! Lupinendrink gefällt uns wegen des EU-Bio-Siegels und einer kürzeren Zutatenliste besser.

Beispiele:

  • Made with Luve Lupinen Drink Natur (erhältlich bei Velivery)
  • Soyatoo Milli Lupinen Drink

Preis: ca. 2,50 bis 3,00 Euro pro Liter Lupinenmilch
Mehr Infos: Alles über Lupinenmilch

Alles über Lupinenmilch als Milchersatz

Erbsenmilch: hippe Alternative

Der vegane Milchersatz aus Erbsen (die übrigens gelb sind, nicht grün) ist in der Regel laktose-, gluten-, soja-, nuss- und gentechnikfrei und enthält keinerlei Milcheiweiß. 2016 startete das US-Startup Ripple Foods den Trend, seit April 2019 gibt es die Erbsenmilch auch auf dem deutschen Markt.

Die Milchalternative aus Erbsen ist je nach Anbieter meist in verschiedenen Sorten zu haben, gesüßt und ungesüßt, teils auch aromatisiert (z.B. Kakao, Vanille, Kaffee von „Princess and the Pea“) oder für spezielle Zwecke (Barista Edition von „Happea“ oder „Vly“). Vly kannst du online z. B. bei Rewe kaufen**.

Geschmack: Wir haben „Princess and the Pea“ probiert und finden die Erbsenmilch etwas dickflüssig, eher wie ein Milchshake. Die einen mochten den pflanzlichen Milchersatz sehr, andere weniger – einfach mal ausprobieren, es ist ganz was anderes als zum Beispiel Hafermilch. Details im Beitrag Erbsenmilch: Anleitung und Wissenswertes zum Milchersatz.

Worauf achten? Für Erbsenmilch spricht, dass man kein Produkt aus Massentierhaltung mit Tierquälerei zu sich nimmt. Zudem können die Erbsen für die Pflanzenmilch in Europa angebaut werden. Allerdings ist Erbsenmilch ein hoch verarbeitetes Produkt mit vielen Bestandteilen und Verarbeitungsschritten, deren echte Öko-Bilanz am Ende noch nicht bekannt ist.

Beispiel:

  • Princess and the Pea Original.
  • Happea im Einzelhandel (Rewe, Edeka)
  • Vly im Einzelhandel (teils Rewe, Edeka oder Rossmann)

Preis: ca. 2,50 Euro (Vly) und 3 Euro (Princess and the Pea, Happea)
Mehr Infos: Erbsenmilch als veganer Milchersatz.

Alles über Erbsenmilch als Milchersatz

Mehr erfahren:

Die Ökobilanz beliebter Milchalternativen im Vergleich

Die Herstellung von Pflanzenmilch ist vergleichsweise unaufwendig und hat deshalb eine deutlich bessere Öko-Bilanz als Kuhmilch. Kühe müssen trinken und fressen. Das Futter kommt dabei nicht immer von heimischen Wiesen; importiertes Soja ist keine Seltenheit. Dieses Futtersoja wächst oft in riesigen Monokulturen auf ehemaligen Regenwaldflächen. Verschlechtert wird die Öko-Bilanz von Kuhmilch außerdem durch den Methanausstoß der Tiere selbst.

Wir halten also fest: Pflanzenmilch hat eine bessere Öko-Bilanz als Kuhmilch. Doch welcher Milchersatz ist der nachhaltigste? Das haben zwei Wissenschaftler:innen der Universität Oxford berechnet. Das Ernährungsportal „Food unfolded“ hat mit ihnen gesprochen und die Ergebnisse vorgestellt.

Ökobilanz Pflanzenmilch vs. Kuhmilch, CO2-Emissionen

Bei ihren Berechnungen unterschieden die Forscher:innen zwischen den anfallenden CO2-Emissionen, dem Wasserverbrauch und der benötigten Landfläche. So wird für einen Liter Mandelmilch weniger CO2 ausgestoßen als für die gleiche Menge Hafer-, Soja- oder Kuhmilch. Auch der Landverbrauch ist geringer. Allerdings wird für die Herstellung von Mandelmilch im Vergleich zu Sojamilch mehr als die 13-fache Menge Wasser benötigt. Da Mandeln in trockenen Regionen angebaut werden, ist das ein wichtiger Aspekt.

Ökobilanz Pflanzenmilch vs. Kuhmilch, Wasserverbrauch

Soja- und Hafermilch schneiden im Vergleich ähnlich gut ab. Der Wasser- und Landverbrauch ist bei Sojamilch geringer, dafür sind die CO2-Emissionen pro Liter etwas höher. Soja- und Hafermilch aus europäischem Bio-Anbau können wir also beide empfehlen.

Ökobilanz Pflanzenmilch vs. Kuhmilch, Landverbrauch

Übrigens: Auf Wunsch der Milchindustrie darf sich kein pflanzlicher Milchersatz „-milch“ nennen. „Die Bezeichnung ‚Milch‘ ist ausschließlich dem durch ein- oder mehrmaliges Melken gewonnenen Erzeugnis der normalen Eutersekretion, ohne jeglichen Zusatz oder Entzug, vorbehalten“, heißt es dazu hier.

Handel und Anbieter werden daher bei Milch-Alternativen zu Fantasienamen wie „-drink“ oder „-getränk“ gezwungen (Sonnenmilch und ähnliches darf weiterhin Milch heißen, auch Kokosmilch ist erlaubt). Das gilt aber nur für die „Vermarktung“. In diesem Beitrag verwenden wir den Begriff lobbybefreit – wie ihn die normalen Konsument:innen eben auch verwenden.

Wie sieht es mit Milchalternativen in Deutschland aus?

Sind Pflanzen“milch“-Trinker:innen noch in der Unterzahl? Ja, das zeigte zumindest eine repräsentative Umfrage (2000 Teilnehmer:innen) im Auftrag von TÜV SÜD vom Juni 2020.

Über die Hälfte der Befragten (57 Prozent) konsumiert demnach keine pflanzlichen Alternativen zu Milch und Milchprodukten. 29 Prozent tun dies gelegentlich oder häufig (9 Prozent), aber nur 4 Prozent geben an, Kuhmilch derzeit schon vollständig durch pflanzliche Alternativen zu ersetzen.

Am beliebtesten sind pflanzliche Milchalternativen auf Basis von Mandeln (54 Prozent), Hafer (48 Prozent) und Soja (43 Prozent). Verbraucher:innen, die bereits heute pflanzliche Milchalternativen nutzen und ihren Konsum künftig noch ausweiten wollen, nennen dafür an erster Stelle gesundheitliche Gründe (57 Prozent) sowie ökologische (46 Prozent) und ethische Motive (28 Prozent).

Unter den 18- bis 24-jährigen ist die Bereitschaft, künftig mehr pflanzliche Milchalternativen zu konsumieren am größten, fast jede:r Zweite (48 Prozent) plant dies. Von allen Befragten gab jede:r Vierte (25 Prozent) an, den Konsum pflanzlicher Milchalternativen künftig steigern zu wollen, dabei aber weiterhin auch Milch und Milchprodukte aus Kuhmilch zu verzehren.

Für die jüngere Generation sind die gesundheitlichen Gründe weniger ausschlaggebend als für die älteren Befragten. Ökologische Gründe werden bei Personen unter 34 Jahren am häufigsten unter allen Altersgruppen angegeben. Unabhängig vom Alter der Befragten zeigt sich laut TÜV Süd, dass die neuen pflanzenbasierten Alternativen das vorhandene Angebot aus Kuhmilch zwar ergänzen, aber bei weitem nicht ersetzen.

Die Mehrheit der Menschen trinkt dennoch nach wie vor nur Milch? Nicht ganz. Denn im Folgejahr der Studie zeichnete sich bereits ab, dass pflanzliche Alternativen immer mehr an Bedeutung gewinnen, ja, dass diese sogar „die Milchbranche aufmischen“. Diese Entwicklung haben inzwischen auch große Lebensmittelhersteller erkannt und zum Beispiel Danone plant, dass jedes fünfte Produkt des eigenen Sortiments künftig vegan sein soll. Es bleibt spannend, wo die Reise in Sachen pflanzliche Alternativen hingeht – auch bei Milchalternativen. Grundsätzlich raten wir aber immer zu möglichst regionalen Produkten, am besten mit Bio-Siegel.

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